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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ungewöhnliche Liebe

Crash 'n' Burn 02
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Crash'n'Burn (Bd. 1 & 2)

Autor: Mikiko Ponczeck
Kategorie: Manga
Genre: Boys Love, Slice of Life
Freigabe: ab 16+
Erschienen: August 2014
Bände: 2/2 (abgeschlossen)
Seiten: je 168
Verlag: Tokyopop
ISBN1: ...

Crash'n'Burn (Bd. 1 & 2)

Autor: Mikiko Ponczeck
Kategorie: Manga
Genre: Boys Love, Slice of Life
Freigabe: ab 16+
Erschienen: August 2014
Bände: 2/2 (abgeschlossen)
Seiten: je 168
Verlag: Tokyopop
ISBN1: 978-3-8420-0523-5
ISBN2: 978-3-8420-0524-2
Preis: 6,95€

Rating: ♥♥♥♥♥


Klappentext

Weil ich es hasse, dich zu lieben ... Kyle und Tyler scheinen nur zwei Dinge gemeinsam zu haben: Beide sind begeisterte Musiker und beide gelten als Hitzköpfe, die kaum zu Kompromissen bereit sind. So droht ihre Zusammenarbeit in einer Band unweigerlich im Streit zu enden. Doch manchmal kommen die Dinge auch ganz anders und schon bald brennt die Leidenschaft der beiden nicht mehr nur für die Musik ...


Inhalt

"Gleich das erste Treffen zwischen Kyle und Tyler endet in einer Schlägerei. Immer, wenn sich die beiden von da an begegnen, fliegen die Funken. Dabei teilen sie zumindest eine Leidenschaft, und zwar die zur Musik. Als Kyle plötzlich in Tylers Band spielen soll, hält er das zunächst für einen schlechten Scherz. Doch nach und nach merkt er, dass mehr hinter dem aufbrausenden Rocker steckt und sie doch viel mehr gemeinsam haben als gedacht." - Quelle: Verlag


Cover ♥♥♥♥♥

Das Cover des ersten Bands hat mich sofort begeistert! Wie oft sieht man in der Welt der Manga einen Protagonisten mit Irokesen-Schnitt, Tattoos, Tunnels und Narbe am Kinn? Wie oft hat so einer dann auch noch einen Gegenspieler mit Zigarette, Halsband und selbstbewusstem Blick? Das Ganze vor dem Hintergrund einer mit Graffiti verschmierten Wand kam mir schlicht, aber passend vor. Allerdings vielleicht sogar etwas zu schlicht, denn hätte eine Freundin von mir mich nicht auf den Manga in der Auslage aufmerksam gemacht, hätte ich ihn wohl niemals gefunden.


Charaktere ♥♥♥♥♥

Tyler Collins: Er ist genau das, was man erwartet, wenn man ihn auf dem Cover das erste Mal erblickt... und sogar noch ein bisschen mehr: Der harte Kerl, der es sich in seinem Leben mit so gut wie jedem um sich herum verscherzt, und der mehr Schwierigkeiten als Freude am Leben hat. Seit seiner Kindheit hatte er es nie leicht, denn Alkohol, Gewalt und Unverständnis begleiteten ihn jeden Tag. Zu Beginn wirkt er gerade deshalb eher wie einer dieser unnahbaren Schlägertypen, denen mit Vernunft einfach nicht beizukommen ist, als wie ein wirklich ernst zu nehmender Charakter. Das ändert sich schlagartig, als Kyle ihn eines Abends betrunken an einer Bar antrifft und Tyler das erste Mal einen Einblick in seine Gefühlswelt gewährt. Er ist nämlich nicht halb so hart und gefühlskalt, wie er alle immer glauben machen will: Es gibt durchaus Dinge - wie zum Beispiel die Musik und seine eigene Band -, die ihm wichtig sind, für die er Liebe empfindet und für die er alles tun würde. Dass Kyle auch bald zu diesen Dingen zählen würde, hätte sich bestimmt keiner der beiden jemals träumen lassen...

Kyle Martin: Sein großer Traum ist es, mit seiner Musik ganz groß rauszukommen. Obwohl er schon 24 Jahre alt ist, wohnt er noch immer bei seiner Mutter zuhause und die hat für ihn natürlich ganz andere, viel bodenständigere Pläne: Er soll sein Jurastudium beenden und als angesehener Anwalt sein zukünftiges Leben in die Hand nehmen. Doch wenn es darum geht, seinen Kopf durchzusetzen, sind sich Kyle und Tyler ganz besonders ähnlich - was dazu führt, dass sie sich, trotz ihrer steigenden Zuneigung zueinander, ständig in den Haare liegen. Kyle ist dickköpfig und dominant und lässt sich schon allein deswegen nicht lange zuhause fesseln. Zusammen mit Tyler, seinem Freund Scott und der hübschen Kimi gründet er die Rockband Crash'n'Burn, in die er schon bald mehr Elan und Herzblut steckt, als er für sein Studium jemals übrig gehabt hätte. Und Tylers Anwesenheit im Proberaum ist seinem Enthusiasmus sicherlich nicht abträglich!


Zeichenstil ♥♥♥♥♥

Ich muss zugeben, ich habe ein Vorurteil gegenüber deutschen Mangaka. Wenn man, wie ich, den japanischen Stil gewöhnt ist, dann fallen die deutschen Zeichnungen meistens einfach vollkommen aus dem Rahmen und haben mehr von europäischem Comic, als japanischem Manga. Erst durch Mikiko Ponczeck habe ich gelernt, dass die deutschen Mangaka alles andere als zu unterschätzen sind! Ihr Zeichenstil ist simpel gehalten und doch detailliert, die Outlines sind klar, die Rasterfolien sind sparsam eingesetzt. Sie hält sich nicht lange mit unnötigen Details auf, die das Bild überladen könnten und die schlichten Hintergründe sind präzise genug, um dem Leser die Atmosphäre der Umgebung deutlich zu machen. Und - seien wir doch mal ehrlich - Tyler und Kyle sehen beide einfach zum Anbeißen aus! Ob die Ähnlichkeit der einzigen wichtigen weiblichen Rolle, Kimi, zu der Zeichnerin gewollt ist, bleibt reine Spekulation - fest steht: das Charakterdesign ist wirklich herrlich!


Handlung ♥♥♥♥♥

Leider viel zu kurz. Das ist auch das Einzige, was ich an der Handlung zu bemängeln habe. Ansonsten kann ich eigentlich nur Gutes sagen. Die beiden Protagonisten haben einen sehr schlechten Start miteinander, springen sich bei jeden nur möglichen Gelegenheit an die Kehle und landen schließlich ... in einem Bett. Kaum hatten sie das erste Mal Sex miteinander, scheint sich ihre aggressive Haltung zueinander regelmäßig in sexuellen Handlungen zu entladen. Versteht mich hier allerdings nicht falsch: Sex ist hier nicht das Hauptthema des Mangas, sondern lediglich ein wichtiger Bestandteil, der zur Festigung und Charakterisierung ihrer Beziehung zueinander dient. Die Darstellungen sind kurz gehalten und nicht allzu detailliert (also gerade richtig für 16+), laden aber dazu ein, die Fantasie spielen zu lassen. Doch die beiden Protagonisten verbindet mehr als nur ihre gegenseitige Abneigung - sie verbindet die Liebe zur Musik. Als sich Kyles Band vor der Auflösung steht und Tyler hochkant aus seiner rausfliegt, haben sie beide plötzlich das selbe Ziel: Sie wollen nicht aufhören Musik zu machen. Und obwohl sie sich wirklich nicht leiden können, gründen sie gemeinsam mit Scott und Kimi die Band Crash'n'Burn, um sich vor denen zu beweisen, die an ihnen gezweifelt haben. Doch der Weg nach oben ist steinig und als sich Tyler dann noch mit einem der größten Kriminellen der Stadt anlegt, scheint Crash'n'Burn endgültig dem Untergang geweiht.


Gesamtwertung ♥♥♥♥♥

Als mir eine Freundin Crash'n'Burn erstmals ans Herz legte, habe ich mich zuerst aus den oben genannten Gründen sehr lange davor gedrückt. Auf der AnimagiC 2015 bekam ich dann die Ehre, Mikiko Ponczeck das erste Mal persönlich zu begegnen und so kam es, dass ich ihrem Manga eine Chance gab. Und ich muss sagen: Ich bin begeistert! Sie schafft es mühelos, die bisherigen Konventionen des Boys Love Genres zu durchbrechen und eine einzigartige Geschichte zu schaffen, die es so noch nie gegeben hat - Zwei dominante Rocker-Persönlichkeiten, aus deren Hass mit der Zeit Liebe entspringt. Die Entscheidungen der Protagonisten sind immer klar nachvollziehbar und realistisch, die Charaktere verhalten sich ihrem Charakter entsprechend und die Handlung umfasst auch durchaus ernst zu nehmende Themen, wie beispielsweise häusliche Gewalt. Hier ist nichts zu spüren vom typischen "der Eine muss dem Anderen untergeordnet sein"-Geplänkel, das in japanischen Gegenstücken nicht nur Konvention, sondern die Regel ist. In Crash'n'Burn versuchen sich zwei Dickköpfe zuerst gegeneinander und schließlich gegen die Musikszene zu behaupten - und dabei machen sie durchaus eine gute Figur!


Spannung
♥♥♥♥
Romantik
♥♥
Humor
♥♥♥
Gewalt
♥♥♥♥
Action
♥♥♥


- Eure Bücherfüchsin

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ungewöhnliche Liebe

Crash 'n' Burn 01
0

Crash'n'Burn (Bd. 1 & 2)

Autor: Mikiko Ponczeck
Kategorie: Manga
Genre: Boys Love, Slice of Life
Freigabe: ab 16+
Erschienen: August 2014
Bände: 2/2 (abgeschlossen)
Seiten: je 168
Verlag: Tokyopop
ISBN1: ...

Crash'n'Burn (Bd. 1 & 2)

Autor: Mikiko Ponczeck
Kategorie: Manga
Genre: Boys Love, Slice of Life
Freigabe: ab 16+
Erschienen: August 2014
Bände: 2/2 (abgeschlossen)
Seiten: je 168
Verlag: Tokyopop
ISBN1: 978-3-8420-0523-5
ISBN2: 978-3-8420-0524-2
Preis: 6,95€

Rating: ♥♥♥♥♥


Klappentext

Weil ich es hasse, dich zu lieben ... Kyle und Tyler scheinen nur zwei Dinge gemeinsam zu haben: Beide sind begeisterte Musiker und beide gelten als Hitzköpfe, die kaum zu Kompromissen bereit sind. So droht ihre Zusammenarbeit in einer Band unweigerlich im Streit zu enden. Doch manchmal kommen die Dinge auch ganz anders und schon bald brennt die Leidenschaft der beiden nicht mehr nur für die Musik ...


Inhalt

"Gleich das erste Treffen zwischen Kyle und Tyler endet in einer Schlägerei. Immer, wenn sich die beiden von da an begegnen, fliegen die Funken. Dabei teilen sie zumindest eine Leidenschaft, und zwar die zur Musik. Als Kyle plötzlich in Tylers Band spielen soll, hält er das zunächst für einen schlechten Scherz. Doch nach und nach merkt er, dass mehr hinter dem aufbrausenden Rocker steckt und sie doch viel mehr gemeinsam haben als gedacht." - Quelle: Verlag


Cover ♥♥♥♥♥

Das Cover des ersten Bands hat mich sofort begeistert! Wie oft sieht man in der Welt der Manga einen Protagonisten mit Irokesen-Schnitt, Tattoos, Tunnels und Narbe am Kinn? Wie oft hat so einer dann auch noch einen Gegenspieler mit Zigarette, Halsband und selbstbewusstem Blick? Das Ganze vor dem Hintergrund einer mit Graffiti verschmierten Wand kam mir schlicht, aber passend vor. Allerdings vielleicht sogar etwas zu schlicht, denn hätte eine Freundin von mir mich nicht auf den Manga in der Auslage aufmerksam gemacht, hätte ich ihn wohl niemals gefunden.


Charaktere ♥♥♥♥♥

Tyler Collins: Er ist genau das, was man erwartet, wenn man ihn auf dem Cover das erste Mal erblickt... und sogar noch ein bisschen mehr: Der harte Kerl, der es sich in seinem Leben mit so gut wie jedem um sich herum verscherzt, und der mehr Schwierigkeiten als Freude am Leben hat. Seit seiner Kindheit hatte er es nie leicht, denn Alkohol, Gewalt und Unverständnis begleiteten ihn jeden Tag. Zu Beginn wirkt er gerade deshalb eher wie einer dieser unnahbaren Schlägertypen, denen mit Vernunft einfach nicht beizukommen ist, als wie ein wirklich ernst zu nehmender Charakter. Das ändert sich schlagartig, als Kyle ihn eines Abends betrunken an einer Bar antrifft und Tyler das erste Mal einen Einblick in seine Gefühlswelt gewährt. Er ist nämlich nicht halb so hart und gefühlskalt, wie er alle immer glauben machen will: Es gibt durchaus Dinge - wie zum Beispiel die Musik und seine eigene Band -, die ihm wichtig sind, für die er Liebe empfindet und für die er alles tun würde. Dass Kyle auch bald zu diesen Dingen zählen würde, hätte sich bestimmt keiner der beiden jemals träumen lassen...

Kyle Martin: Sein großer Traum ist es, mit seiner Musik ganz groß rauszukommen. Obwohl er schon 24 Jahre alt ist, wohnt er noch immer bei seiner Mutter zuhause und die hat für ihn natürlich ganz andere, viel bodenständigere Pläne: Er soll sein Jurastudium beenden und als angesehener Anwalt sein zukünftiges Leben in die Hand nehmen. Doch wenn es darum geht, seinen Kopf durchzusetzen, sind sich Kyle und Tyler ganz besonders ähnlich - was dazu führt, dass sie sich, trotz ihrer steigenden Zuneigung zueinander, ständig in den Haare liegen. Kyle ist dickköpfig und dominant und lässt sich schon allein deswegen nicht lange zuhause fesseln. Zusammen mit Tyler, seinem Freund Scott und der hübschen Kimi gründet er die Rockband Crash'n'Burn, in die er schon bald mehr Elan und Herzblut steckt, als er für sein Studium jemals übrig gehabt hätte. Und Tylers Anwesenheit im Proberaum ist seinem Enthusiasmus sicherlich nicht abträglich!


Zeichenstil ♥♥♥♥♥

Ich muss zugeben, ich habe ein Vorurteil gegenüber deutschen Mangaka. Wenn man, wie ich, den japanischen Stil gewöhnt ist, dann fallen die deutschen Zeichnungen meistens einfach vollkommen aus dem Rahmen und haben mehr von europäischem Comic, als japanischem Manga. Erst durch Mikiko Ponczeck habe ich gelernt, dass die deutschen Mangaka alles andere als zu unterschätzen sind! Ihr Zeichenstil ist simpel gehalten und doch detailliert, die Outlines sind klar, die Rasterfolien sind sparsam eingesetzt. Sie hält sich nicht lange mit unnötigen Details auf, die das Bild überladen könnten und die schlichten Hintergründe sind präzise genug, um dem Leser die Atmosphäre der Umgebung deutlich zu machen. Und - seien wir doch mal ehrlich - Tyler und Kyle sehen beide einfach zum Anbeißen aus! Ob die Ähnlichkeit der einzigen wichtigen weiblichen Rolle, Kimi, zu der Zeichnerin gewollt ist, bleibt reine Spekulation - fest steht: das Charakterdesign ist wirklich herrlich!


Handlung ♥♥♥♥♥

Leider viel zu kurz. Das ist auch das Einzige, was ich an der Handlung zu bemängeln habe. Ansonsten kann ich eigentlich nur Gutes sagen. Die beiden Protagonisten haben einen sehr schlechten Start miteinander, springen sich bei jeden nur möglichen Gelegenheit an die Kehle und landen schließlich ... in einem Bett. Kaum hatten sie das erste Mal Sex miteinander, scheint sich ihre aggressive Haltung zueinander regelmäßig in sexuellen Handlungen zu entladen. Versteht mich hier allerdings nicht falsch: Sex ist hier nicht das Hauptthema des Mangas, sondern lediglich ein wichtiger Bestandteil, der zur Festigung und Charakterisierung ihrer Beziehung zueinander dient. Die Darstellungen sind kurz gehalten und nicht allzu detailliert (also gerade richtig für 16+), laden aber dazu ein, die Fantasie spielen zu lassen. Doch die beiden Protagonisten verbindet mehr als nur ihre gegenseitige Abneigung - sie verbindet die Liebe zur Musik. Als sich Kyles Band vor der Auflösung steht und Tyler hochkant aus seiner rausfliegt, haben sie beide plötzlich das selbe Ziel: Sie wollen nicht aufhören Musik zu machen. Und obwohl sie sich wirklich nicht leiden können, gründen sie gemeinsam mit Scott und Kimi die Band Crash'n'Burn, um sich vor denen zu beweisen, die an ihnen gezweifelt haben. Doch der Weg nach oben ist steinig und als sich Tyler dann noch mit einem der größten Kriminellen der Stadt anlegt, scheint Crash'n'Burn endgültig dem Untergang geweiht.


Gesamtwertung ♥♥♥♥♥

Als mir eine Freundin Crash'n'Burn erstmals ans Herz legte, habe ich mich zuerst aus den oben genannten Gründen sehr lange davor gedrückt. Auf der AnimagiC 2015 bekam ich dann die Ehre, Mikiko Ponczeck das erste Mal persönlich zu begegnen und so kam es, dass ich ihrem Manga eine Chance gab. Und ich muss sagen: Ich bin begeistert! Sie schafft es mühelos, die bisherigen Konventionen des Boys Love Genres zu durchbrechen und eine einzigartige Geschichte zu schaffen, die es so noch nie gegeben hat - Zwei dominante Rocker-Persönlichkeiten, aus deren Hass mit der Zeit Liebe entspringt. Die Entscheidungen der Protagonisten sind immer klar nachvollziehbar und realistisch, die Charaktere verhalten sich ihrem Charakter entsprechend und die Handlung umfasst auch durchaus ernst zu nehmende Themen, wie beispielsweise häusliche Gewalt. Hier ist nichts zu spüren vom typischen "der Eine muss dem Anderen untergeordnet sein"-Geplänkel, das in japanischen Gegenstücken nicht nur Konvention, sondern die Regel ist. In Crash'n'Burn versuchen sich zwei Dickköpfe zuerst gegeneinander und schließlich gegen die Musikszene zu behaupten - und dabei machen sie durchaus eine gute Figur!


Spannung
♥♥♥♥
Romantik
♥♥
Humor
♥♥♥
Gewalt
♥♥♥♥
Action
♥♥♥


- Eure Bücherfüchsin

Veröffentlicht am 15.09.2016

Panems würdige Nachfolge!

Das Juwel - Die Gabe
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Das Juwel - Die Gabe (Juwel Bd. 1)

Autor: Amy Ewing
Genre: Fantasy, Dystopie, Romance
Freigabe: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Erschienen: August 2015
Seiten: 448
Einband: Hardcover
Verlag: FJB
ISBN: 978-3-8414-2104-3
Preis: ...

Das Juwel - Die Gabe (Juwel Bd. 1)

Autor: Amy Ewing
Genre: Fantasy, Dystopie, Romance
Freigabe: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Erschienen: August 2015
Seiten: 448
Einband: Hardcover
Verlag: FJB
ISBN: 978-3-8414-2104-3
Preis: 16,99€ / 17,50€

Rating: ♥♥♥♥♥


Klappentext

Prunkvolle Schlösser, schöne Kleider, rauschende Feste. Stell dir vor, du wirst aufgrund deiner Begabung für ein solchen Schwelgen im Luxus auserwählt. Du darfst im Palast der Herzogin wohnen. Aber was passiert, wenn du ihr trotz deines herausragenden Talents und deiner außergewöhnlichen Schönheit nicht geben kannst, was sie verlangt?


Inhalt

"Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen? Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel." - Quelle: Verlag


Cover ♥♥♥

Im Fall von Das Juwel - Die Gabe hatte ich wirklich meine Schwierigkeiten damit, mich mit dem Cover anzufreunden. Als ich das Cover zum ersten Mal sah, konnte ich mir nicht vorstellen, dass dieses Buch meinen Geschmack treffen könnte - einzig und allein die positiven Stimmen aus der Leserschaft konnten mich davon überzeugen, dass sich das Zugreifen hier lohnt. Es ist mir einfach zu (!) rosa, zu mädchenhaft und ließ mich glauben, dass sich hinter dem Cover ein simpler, anspruchsloser Kitsch-Roman versteckt. Aber dem ist nicht so! Auch, wenn das Kleid des Mädchens, rein objektiv gesehen, wunderschön ist, sind die "falschen", deutlich fühlbaren Strasssteinchen auf dem Einband einfach zu viel des Guten. Betrachtet man die Gestalt des Covers jedoch rückblickend auf den Inhalt des Buches, hätte es wirklich kaum ein passenderes geben können. Die Farbe, die glamouröse Wirkung, das schöne Mädchen, der prunkvoll aufgeblasene Gesamteindruck sind einfach das Pars-pro-Toto für "das Juwel der Einzigen Stadt". So gesehen schwanke ich stark, wenn es um eine Bewertung gehen soll und habe mich wohl letztlich für die goldene Mitte entschieden: 3 Punkte.


Charaktere ♥♥♥♥♥

Violet Lasting: Zu Beginn war ich hier stark an Katniss Everdeen aus Die Tribute von Panem erinnert, denn genau wie Katniss führt Violet als sehr junges Mädchen (16 Jahre, wenn ich mich nicht irre) das Leben einer Gefangenen. Sie lebt in einer Gesellschaft, in der die Reichen und Schönen regieren und dabei die Armen zu ihrem Zuchtvieh degradieren, sich an ihrem Leid ergötzen und belustigen. Anfangs gab mir Violet das Gefühl, sie wäre eine Puppe ohne Gesicht, wie ich es noch von Katniss kannte (weshalb ich wohl nie über den 1. Band der Tribute von Panem hinausgekommen bin), die kaum in der Lage war, ihre Emotionen vernünftig zum Ausdruck zu bringen. Doch schon nach 100 Seiten wandelte sich dieser erste Eindruck und der Horror, dem Violet ausgesetzt wird, wurde auch zu meinem Horror. Auf einen Schlag prasselten all ihre Emotionen binnen kürzester Zeit auf mich ein: ihre Angst vor der Auktion, der Gewalt, die ihr angetan werden sollte, die Wut auf den Adel und die Welt, in der sie lebt, die Liebe zu ihrer besten Freundin Raven und ihrem Geliebten, die Trauer um die, die sie nicht retten konnte, der Hass auf ihre Peiniger, ... und und und. Alles wurde so real, so unglaublich nachvollziehbar, dass ich mich dem Charme des Buches und dem Charme der Violet Lasting nicht länger entziehen konnte. Ich genoss es, wie aus dem verängstigten kleinen Mädchen eine starke junge Frau heranwuchs, ohne dabei die Grenzen ihrer Menschlichkeit zu überschreiten. Violet ist nicht perfekt, sie ist wie du und ich. Ein schönes Gefühl!

Die Herzogin vom See (Pearl): Pearl ist eine absolut wunderbare Figur. Genau wie Violets beste Freundin Raven hat sie ein anmutiges, asiatisches Äußeres, besitzt dafür jedoch nicht halb so viel Herz wie diese. In einer matriarchalischen Gesellschaft wie der des Juwels hat die Herzogin früh gelernt, was es heißt, Teil des Adels zu sein, und besticht dabei mit ihrer kühlen, kalkulierenden Art und ihrem messerscharfen Verstand. Ihre Launen sind wie Zuckerbrot und Peitsche für Violet - und den Leser gleichermaßen. Doch irgendwo zwischen den Zeilen macht Pearl den Anschein, als stecke mehr als nur eine grausame Herrin hinter der eisigen Maske. Vielleicht ist sie doch auch irgendwo ein guter Mensch? Mir hat sie jedenfalls regelmäßig eine Gänsehaut beschert und jedesmal, wenn Violet sich ihr hinter ihrem Rücken widersetzte, waren meine erster Gedanke: "Was, wenn die Herzogin davon erfährt? Was wird sie Violet dann antun?"

Raven: Violets beste Freundin während ihrer Zeit in der Anstalt. Mit ihrem runden Gesicht, den Mandelaugen, kurzen Haaren und anmutiger Haltung hat sie genau meinen Nerv für asiatische Kultur getroffen (Asiatische Frauen sind einfach wunderschön!) und mit ihrer etwas schroffen, ehrlichen und besonders zynischen Art hat sie mein Herz erobert. Leider wird sie im Laufe der Handlung sehr schnell von Violet getrennt und taucht später viel zu selten - und dann nur am Rande - auf. Immer, wenn Violet ihre beste Freundin wiedersieht, scheint etwas an ihr verändert: die Erkenntnis, dass jemand sie zu brechen versucht, ist dabei nicht nur für Violet, sondern auch für den Leser schmerzlich. Um zu erfahren, was wirklich mit Raven geschehen ist, müssen wir uns wohl alle noch etwas gedulden: denn die Geschichte aus Ravens Sicht ist schon geschrieben (The House of Stone), leider jedoch noch nicht auf Deutsch verfügbar.


Schreibstil ♥♥♥♥♥

Konnte mich absolut überzeugen. Anders als bei Colleen Hoovers Hope Forever, finden wir hier eine eher schlichte Sprache, die zwar nicht durch Detail, dafür aber durch Präzision besticht. Amy Ewing schafft es, mit wenigen Worten Welten zu schaffen und bescherte mir auf diese Weise nicht nur einmal eine Gänsehaut oder das Gefühl, vor Spannung nicht atmen zu können. Sie schafft es, die Schönheit des Juwels einerseits plastisch darzustellen und es auf der anderen Seite mit seiner eigenen Grausamkeit zu verderben. Ihre Charaktere sind plastisch, authentisch und haben alle Ecken und Kanten, die sie gelungen abrunden. Besonders gut haben mir die Beschreibungen gefallen, mit denen sie die Nuancen in den Gesichtern der einzelnen Menschen beschreibt, sodass man sich stets ein Bild von ihnen und ihren Emotionen machen kann. Einfach, aber stark!


Handlung ♥♥♥♥♥

Spannend, spannend, spannend! Auch, wenn es in den ersten Kapiteln bis zu Auktion nur schleppend voran ging, fühlte es sich im Nachhinein an, wie der langsame Anstieg einer Achterbahn, der einen anschließend unerwartet in die Tiefe reißt. Die Ereignisse überschlagen sich, führen zu Angst, Ekel, Wut und Hass, und schenken einem nur an wenigen Stellen ein Fünkchen Hoffnung, dass es für Violet doch irgendwann gut ausgehen könnte - nur um genau dieses Fünkchen anschließend wieder zu erschlagen. Aber niemals in übertriebener Form, die den Leser frustriert zurücklassen könnte. Nein, Hoffnung ist hier ein absolut treibender Faktor, der die Aufmerksamkeit des Lesers erhält und die Spannung in ungeahnte Höhen treibt. Wird sich Violet widersetzen können? Wird sie aus dieser Welt ausbrechen können? Wird sie Raven je wiedersehen? Wird sie ... schwanger?


Gesamtwertung ♥♥♥♥♥

Bis auf das Cover konnte mich Das Juwel - Die Gabe in allen Punkten hunderprozentig überzeugen. Für ein Jugendbuch fand ich die Thematik der Leihmutterschaft, Gewalt und Sklaverei stark und dabei nicht zu übertrieben geschildert. 14 finde ich als Zielgruppen-Alter dafür allerdings fast zu jung. Ich weiß nicht, ob ich einfach zu zart besaitet bin, aber mich haben die Ungerechtigkeit und Grausamkeit, die im Juwel herrschen, schwer mitgenommen. Als besonders interessant empfand ich dabei Ewings dystopische Vision der zukünftigen Welt: das Meer hat alle Kontinente verschlungen und bis auf eine einzige Stadt (die ironischer Weise "die Einzige Stadt" genannt wird) alles ausgelöscht. Mithilfe unüberwindbar hoher Mauern wird die Stadt vor den Wassermassen und dem damit verbundenen Exitus geschützt. Innerhalb des äußeren Schutzwalls gibt es noch 3 weitere Mauern, die die einzelnen Teile der Stadt voneinander abgrenzen und die Stadtmitte, "das Juwel", schützend umschließen. Das bedeutet natürlich, dass, sollten die Außenmauern einbrechen, der äußere Ring, in dem die ärmsten Menschen untergebracht sind, zuerst untergehen würde. Ideen wie diese gibt es häufiger, wie - nur um ein Beispiel zu nennen - in dem Film Snowpiercer, bei dem ein fahrender Zug die letzten Menschen vor der draußen herrschenden Eiszeit schützt und die Armen zum Wohle der Reichen zuerst geopfert werden. Trotzdem schafft es Amy Ewing mit ihrem Buch bereits bekannte Elemente zu etwas völlig Neuen und Packenden zu vereinen. Mich beschleicht das Gefühl, dass dieses Buch in nicht allzu ferner Zukunft Die Tribute von Panem von seinem Thron stoßen könnte. In meinen Augen hat Amy Ewing mit ihrem Buch ein Jugendbuch-Juwel erschaffen und ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil endlich in meinen Händen zu halten!


Spannung
♥♥♥♥♥

Romantik
♥♥♥♥
Humor

Gewalt
♥♥♥
Action
♥♥♥


- Eure Bücherfüchsin

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Buch, das mir das Lesen nahegebracht hat...

Hope Forever
0

Hope Forever (Bd. 1)

Autor: Colleen Hoover
Genre: Romance, Slice of Life
Freigabe: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Erschienen: September 2014
Seiten: 528
Einband: Taschenbuch
Verlag: dtv
ISBN: 978-3-423-71606-2
Preis: ...

Hope Forever (Bd. 1)

Autor: Colleen Hoover
Genre: Romance, Slice of Life
Freigabe: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
Erschienen: September 2014
Seiten: 528
Einband: Taschenbuch
Verlag: dtv
ISBN: 978-3-423-71606-2
Preis: 9.95€ / 10.30€

Rating: ♥♥♥♥♥


Klappentext

Die 17-jährige Sky ist starken Gefühlen bisher aus dem Weg gegangen. Wenn sie einem Jungen begegnet, verspürt sie normalerweise keinerlei Anziehung, kein Kribbeln im Bauch, nichts. Im Gegenteil: Sie fühlt sich taub. Bis sie auf Dean Holder trifft, der ihre Hormone tanzen lässt. Es knistert heftig zwischen den beiden, das könnte die ganz große Liebe werden. Doch dann tun sich Abgründe aus der Vergangenheit auf, die tiefer und dunkler sind, als Sky sich vorstellen kann.


Inhalt

"Die 17-jährige Sky ist starken Gefühlen bisher aus dem Weg gegangen. Wenn sie einem Jungen begegnet, verspürt sie normalerweise keinerlei Anziehung, kein Kribbeln im Bauch. Im Gegenteil. Sie fühlt sich taub. Bis sie auf Dean Holder trifft, der ihre Hormone tanzen lässt. Es knistert heftig zwischen den beiden und der Beginn einer großen Liebe deutet sich an. Doch dann tun sich Abgründe aus der Vergangenheit auf, die tiefer und dunkler sind, als Sky sich vorstellen kann." - Quelle: Verlag


Cover ♥♥♥♥

Tatsächlich hatte ich zu Beginn meine Probleme mit dem Cover, da ich von Foto-Covers in der Regel eher abgeschreckt bin. Nicht nur, dass sie meistens einfach nicht gut aussehen, sie nehmen auch oft im Vorhinein schon die Möglichkeit, sich die abgebildeten Charaktere selbst vorzustellen, wie man sie gerne hätte. Sie stören beim Träumen. Bei Hope Forever entwickelte sich meine Meinung jedoch sehr schnell zum Positiven: die Dame hat ein wunderschönes Profil, einen träumerisch gesenkten Blick und eine schwarze Mähne, die zum Hineinkrallen einläd. In der Kombination von Bild und Text harmonieren meine liebsten Farben - und mit jedem Moment, die ich es betrachte, verliebe ich mich mehr in ihren Anblick. 4 Punkte von mir - sehr schön!


Charaktere ♥♥♥♥♥

Sky: Schon nach den ersten Kapiteln wusste ich, dass ich mich mit Sky sehr gut verstehen würde. Sie ist stark, selbstbewusst und dabei gleichzeitig auf ihre Art und Weise so unsicher, dass es sie liebenswert macht. Von ihrer Mutter Karen wurde sie seit ihrer Kindheit an von sämtlichen medialen Einflüssen ferngehalten und hat - wenn auch widerwillig - damit gelebt, sich ohne Handy und Internet in der Welt zu bewegen. Doch das ist für sie in keiner Weise ein Hindernis - sie braucht die Technik nicht, aber sie ist ihr auch nicht abgeneigt. Meistens konnte ich mich während der gesamten Handlung gut mit ihr identifizieren und wenn ich auch an manchen Stellen über ihren falschen Stolz die Stirn runzeln musste, konnte ich über ihre gleichzeitige Sturheit nur liebevoll lächeln. Eine Sache hat mich jedoch auch an ihr gestört: Zu Beginn der Geschichte war sie fest davon überzeugt, dass sie niemals weinen würde - nicht mal eine einzige Träne. Doch kaum kommt Holder ihr näher, scheint sie mir in jedem Kapitel Tränen zu vergießen, sei es aus Freude, aus Schmerz, aus Angst oder Wut. Vielleicht hatte sie viel nachzuholen. Doch mir als Leserin war es einfach zu viel (obwohl ich selbst schrecklich nah am Wasser gebaut bin!).

Holder: Dean Holder wird grundsätzlich bei seinem Nachnamen gerufen, sogar von seiner Freundin - würde er einen anderen Namen tragen, hätte mich dieser Umstand wahrscheinlich gar nicht so sehr gestört. Andererseits bin ich noch immer verblüfft, wie schnell man sich eigentlich an Namen gewöhnen kann. Und wenn man einem Typen wie Holder gegenübersteht, dann ist es einem ganz bestimmt vollkommen egal, wie er heißt. Wunderschön und sportlich wird er beschrieben - in der Lage mit Sky über 12 Kilometer am Stück zu Joggen, ohne dabei vollkommen außer Atem zu geraten - mit umso atemberaubenderen Muskeln. Sein einziger Makel: Er ist schrecklich launisch und schwankt damit immer öfter zwischen wütend-aggressiv und fröhlich-neckend. Nicht nur für Sky ein Wechselbad der Gefühle! Je mehr wir mit Sky über Holder lernen, desto besser verstehen wir sein Verhalten und umso leichter fällt es uns, ihm zu vergeben. Aus dem gefährlichen Badboy wird schon in der zweiten Hälfte des Buches ein absoluter Traum für jedes Mädchen. Viel zu oft weiß er genau die richtigen Worte, sodass nicht nur Skys Herz schmachtend höher schlägt. "Stereotyper, langweiliger Prince Charming", sagt mein Kopf - "absolut liebenswerter Charakter", sagt mein Herz!

Six: Wo wir es eben schon von merkwürdigen Namen hatten - Skys beste Freundin Six kann euch davon nur ein Liedchen singen. Ihre Eltern haben eine merkwürdige Vorliebe dafür, ihre Kinder nach Zahlen zu benennen - und Seven schien ihnen da genau der richtige für ihre liebe Tochter. Die fand das aber ganz schön schrecklich und nennt sich seit jeher aus reinem Protest einfach "Six". Mit ihrer liebenswerten und gleichzeitig übertrieben selbstbewussten Art hat sie sicherlich nicht nur mir das Lesen versüßt. Ein "Maneater", wie sie im Buche steht, wechselt sie ihre Männer wie andere ihre Unterhosen und hat sich damit an der Schule einen einmaligen Ruf gemacht, unter dem auch Sky später zu leiden hat. Doch auch, wenn ihr Selbstbewusstsein jeden Maßstab sprengt, so ist sie dabei niemals arrogant oder überheblich. In allem, was sie tut, spiegelt sich die Liebe zu der einzig wichtigen Person in ihrem Leben: Sky. Als sie nach Italien fliegt, um dort ein halbes Jahr an einem Austauschprogramm teilzunehmen, schenkt sie Sky ein Handy, um ihr jeden Tag eine SMS zu schreiben, in der sie ihr sagt, wie schön Sky für sie ist und wie sehr sie sie liebt. Wer jetzt denkt, dass da mehr Gefühl im Spiel ist, als reine Freundschaft, den muss ich leider enttäuschen: mehr als Küsschen gibts da nicht!


Schreibstil ♥♥♥♥♥

Hat absolut meinen Geschmack getroffen! Obwohl es für mich zu Beginn eine starke Umgewöhnung bedeutet hat, mich auf die Zeit im Präsens einzustellen (Bisher konnte ich Bücher im Präsens nur schwer ernst nehmen, ich kann euch aber nicht sagen, woran das liegt), hatte ich das Gefühl, dass das ungewöhnliche Tempus hier sehr zum Lesefluss beigetragen hat. Detailliert, ohne dabei aufgeblasen zu wirken, fliegt man als Leser einfach über die Zeilen hinweg und erlebt die Gefühle und Emotionen des Hauptcharakters Sky dabei so plastisch, dass man sich selbst in ihrer Figur verliert. Da ich mich selbst öfter dabei beobachte, emotionale Szenen zu detailliert zu beschreiben und sie damit zu überladen, konnte ich mich in ihrem Stil gut wiederfinden - doch die Geschichte hat mich emotional zu sehr mitgerissen, um mich an der zum Teil kitschigen Überladenheit zu stören. Es hat mich nicht gestört. Es hat mich zum träumen gebracht - und ich liebe es, wenn ein Buch mich träumen lässt.


Handlung ♥♥♥♥♥

Auch hier hat mich Hoover komplett überrascht. Das letzte Mal, dass ich eine reine Romanze in der Hand hatte, dürfte Jahre her sein. Besonders im Jugendbuch-Bereich habe ich wirklich geglaubt, alles zu kennen. Als ich Hope Forever irgendwo auf einem Beistelltisch zwischen den Kinderbüchern und den Mangas entdeckte, dachte ich, dass mich hier kitschiges, seichtes Liebes-Gebrabbel erwartet, das höchstens für 12-Jährige interessant sein dürfte. Doch davon war nichts zu entdecken. Klar, es geht um Liebe, doch auch um die damit verbundene Intimität in Form von Sex. Es geht um psychische Krankheit, Mobbing, Gewalt und ... ja, noch Schlimmeres. Nichts davon wird im Detail beschrieben (bis auf die Liebe!), doch mit ihrem Schreibstil und ihrer erzählerischen Gabe schafft Colleen Hoover es, diese Themen anzusprechen ohne sie herunterzuspielen oder ihnen ihre Ernsthaftigkeit zu nehmen. Die Handlung hat alles, was ein gutes Jugendbuch braucht: Spannung, Moral, eine ernsthafte Warnung - und einen erschreckenden Plot-Twist, der mir noch heute eine eisige Gänsehaut bereitet. Ich hatte viel weniger erwartet und wurde umso mehr überrascht.


Gesamtwertung ♥♥♥♥♥

Ich bin noch immer ganz platt, wenn ich an Hope Forever zurückdenke. Nach meiner langen langen Lese-Abstinenz und jahrelangem Herumkauen auf inzwischen ledrig gekauten Klassikern habe ich Romantik und Jugendbuch eindeutig unterschätz. Aus "was Leichtem für Zwischendurch" wurde für mich ein absoluter Pageturner, den ich gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auch wenn die Charaktere, rein wissenschaftlich und objektiv gesehen, stereotyp und "zu perfekt" erscheinen mögen, haben sie es trotzdem geschafft mich zu überzeugen - und mit einer absolut spannenden, traurigen, liebreizenden Handlung hat die Autorin es geschafft, mich am Ball zu halten und mich in die Welt der träumenden Bücher zurückzuholen. Für diese Leistung gibt es von mir eine Gesamtwertung von 5 Punkten. Vielen, vielen Dank!


Spannung
♥♥♥♥
Romantik
♥♥♥♥♥
Humor
♥♥♥
Gewalt
♥♥♥
Action
♥♥


- Eure Bücherfüchsin

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was für ein Auftakt!

Die Dreizehnte Fee
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Die Dreizehnte Fee: Erwachen

Autor: Julia Adrian
Genre: Romantik, Mythen & Legenden, Fantasy
Freigabe: keine
Erschienen: 14.04.2014
Seiten: 135
Einband: eBook
Verlag: neobooks Self-Publishing
ISBN: 978-3-7380-2320-6
Preis: ...

Die Dreizehnte Fee: Erwachen

Autor: Julia Adrian
Genre: Romantik, Mythen & Legenden, Fantasy
Freigabe: keine
Erschienen: 14.04.2014
Seiten: 135
Einband: eBook
Verlag: neobooks Self-Publishing
ISBN: 978-3-7380-2320-6
Preis: 1,49€

Rating: ♥♥♥♥♥


"Ich bin nicht Schneewittchen. Ich bin die böse Königin. Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung. »Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest. Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns." - Quelle: Verlag


Cover ♥♥♥♥♥

Seien wir doch mal ehrlich: das Cover ist einfach wunderschön! Mit seinem dunkel-matt blauen Hintergrund, auf dem goldene Ornamente den Titel einschließen, als sei er ein besonders edles und bewahrenswertes Gemälde, wirkt selbst das eBook so edel, dass man es am liebsten einrahmen lassen würde. Der zarte Schattenschlag und die Rosenblätter, die das märchenhafte Cover umrahmen, sind geradezu die Vorboten der romantisch-düsteren Geschichte, die uns erwartet, sobald wir das Buch aufschlagen. Wirklich, ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als dieses Kunstwerk als Hardcover in meinen Händen zu halten und die Ornamente mit meinen Fingern nachzufahren, als gäbe es nichts wertvolleres auf der Welt - aber ich gerate ins Schwärmen! Leider erscheint das Buch (erstmal) als Taschenbuch, aber meine Vorbestellung für die Printversion ist definitiv schon raus.


Charaktere ♥♥♥♥♥

Lilith: Ihren Namen erfährt man tatsächlich erst sehr spät im Buch, da es aus ihrer Ich-Perspektive heraus geschrieben wurde. Von Anfang an - und daran ist sicherlich auch Julia Adrians atemberaubender Schreibstil schuld - habe ich mich in diese Hauptperson verliebt. Als ehemalige Schöpferin und Königin einer Welt voller märchenhafter Kreaturen soll sie als grausame Herrscherin ihr Dasein gefristet haben. Sie ist die 13. Fee, die größte und mächtigste aller Hexen ... gewesen. Denn ihre Schwestern haben ihr eine schreckliche Falle gestellt, der Lilith, die sich nach nichts mehr sehnt, als der Liebe, in einen 1000-jährigen Dornröschenschlaf fallen ließ. Dieser Fluch kann nur durch den Kuss der wahren Liebe gebrochen werden. Als sie schließlich von dem ihr bestimmten Prinzen wach geküsst wird, ist sie eine vollkommen andere Person. Es ist, als würde die grausige Königin in ihr noch immer schlafen, während ihr unschuldiges, menschliches Ich die Kontrolle übernimmt. Sie ist ein zarter Charakter mit vielen Facetten, stark und schwach gleichermaßen, verzweifelt auf der Suche nach der wahren Liebe. Und dann gerät sie in die Fänge eines Hexenjägers, der sie dazu benutzen will, ihre Schwestern, die restlichen 12 Hexen, zu vernichten. Und Lilith erfährt so gleichermaßen das Glück zu lieben, doch auch das Unglück der unerwiderten Liebe. Es ist spannend zu lesen, wie eine ehemals grausame Hexe die Welt nun mit den Augen eines Menschen betrachtet und versucht, in ihr zurecht zu kommen. Julia Adrian hat es geschafft, dass ich mich voll und ganz mit ihr als Hauptfigur identifiziere, obwohl ich niemals an ihre Stelle treten könnte. Lilith ist mir ans Herz gewachsen und sicherlich wäre ich gern auch ein wenig wie sie.

Hexenjäger: Sein Name bleibt Leser und Protagonistin gleichermaßen verborgen. Als Lilith ihn danach fragt, reagiert er ausweichend damit, dass Namen eine besondere Macht haben und es unklug wäre, ihn einer so mächtigen Hexe zu verraten. Aus irgendeinem Grund begleitet er den Prinzen, der Lilith letztlich aus ihrem Traum befreit, in den Turm hinauf und sobald er seine Profession enthüllt - nämlich die Hexenjagd - wird auch klar, warum. Die 13. Fee ist die einzige, die in der Lage ist, die anderen 12. grausamen Magierinnen zu vernichten, die in den letzten 1000 Jahren nur Unheil über die Menschen gebracht haben. Denn Lilith ist ihre Königin. Mit dem steten Versprechen auf den Lippen, dass er sie auch eines Tages umbringen wird, wenn die Zeit gekommen ist, nimmt er sie mit sich - als seine Gefangene. Doch er hätte wohl niemals gedacht, dass ihr entzückendes Wesen ihn irgendwie berühren könnte - und das tut es. Zwar verfällt er ihr niemals vollständig, er fasst sie nicht mit Samthandschuhen an und behandelt sie stets wie seine Gefangene, doch immer wieder bröckelt seine Maske und man erkennt die Zuneigung für Lilith dahinter wachsen. Immer wieder nähert er sich ihr körperlich an, schläft mit ihr, um sie dann wieder so grob zu behandeln wie zuvor. Er ist schließlich ein Hexenjäger und sie ... eine Hexe. Sein stures, manchmal gewalttätiges, manchmal liebevolles Verhalten hat mich vollends entzückt, denn er ist dabei niemals der strahlende Held, den der Leser in ihm erwartet. Er ist einfach ein Mann, der seiner Bestimmung nachgeht ... und irgendwo Liebe für seinen schlimmsten Feind empfindet. Ich habe ihn sehr ins Herz geschlossen!


Schreibstil ♥♥♥♥♥

Ich habe in meinem Leben nun schon so viel gelesen - in den letzten Jahren natürlich hauptsächlich Werke der Weltliteratur - und ich muss sagen: Eine Sprache wie die von Julia Adrian ist mir noch nie begegnet. Obwohl es sich hier ganz offenkundig um ein Jugendbuch handelt, erinnert ihre Art zu schreiben viel mehr an Märchen ... oder sogar höhere Literatur. Sie versteht es, an den richtigen Stellen mehr und an anderen weniger zu beschreiben, um so dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich ihre Welt selbst vorzustellen. Ihre Charaktere sind mysteriös und zum Teil angsteinflößend, Liliths verträumte Gedanken zu jeder Zeit nachvollziehbar. Für mich fühlte es sich an, als befände ich mich in einem interaktiven Gemälde, und Julia Adrian ist die Künstlerin, die mich mit ihren traumhaften Farben antreibt. An manchen Stellen wird sie sogar ungeahnt düster, sodass ich mich gar nicht gegen die aufkommende Gänsehaut wehren konnte, die sie hinterlässt. Ich habe Die Dreizehnte Fee verschlungen, einfach um den tollen Klang ihrer Sprache nicht missen zu müssen. Da ging es mir ähnlich wie bei Murakami: Ich wollte mich einfach weiter von der Welle ihrer Wortgewandtheit dahintreiben lassen. Einfach wahnsinnig gut! Wer mir nicht glaubt: besorgt euch die Leseprobe!


Handlung ♥♥♥♥♥

Bevor ich das Buch angefangen habe, habe ich mich bei den Kritiken anderer schlau gelesen und war nicht schlecht verwundert, als jemand hier eine schlechte Bewertung für zu schnelles Vorantreiben der Story gab. Das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Die Handlung von Die Dreizehnte Fee erinnert mich an eine - zugegebenermaßen - rasante Achterbahnfahrt: An manchen Stellen bremst der Wagen sehr stark ab, um sich langsam auf den nächsten Höhepunkt, die nächste steile Abfahrt, vorzubereiten und dem Fahrenden Zeit zu geben durchzuatmen. Diese Stellen sind im Buch durch die Rasten gekennzeichnet, die die beiden Protagonisten auf ihrer Reise durch das Land nehmen. Hier wird die Erzählung langsamer, die Charaktere nähern sich an, genießen ihre Pause von der Gefahr und Anspannung - nur, um dann im nächsten Moment einer der anderen 12 Hexen in epischem Kampf gegenüberzustehen. Ich habe diese Abwechslung zwischen rasanter und ruhiger Handlung sehr genossen und war stets gespannt, wie es weitergeht. Ich konnte gar nicht genug haben. Anders als beispielsweise bei Der Name des Windes hat man sich hier nie zu lange mit unnötigen Details aufgehalten. Absolut Top! Ein Genuss für jeden, der Fantasy und Romantik mag.


Gesamtwertung ♥♥♥♥♥

Mir fällt nichts ein, was ich an Die Dreizehnte Fee auszusetzen haben könnte. Ich habe wirklich versucht, zumindest einen Kritikpunkt zu finden, damit man mich nicht für ein nicht ernst zu nehmendes Fangirl hält, aber ich mir ist einfach nichts eingefallen. Für mich persönlich habe ich in diesem Buch die absolut perfekte Mischung gefunden: verträumt, düster, spannend, mystisch und romantisch, ohne dabei übertrieben kitschig oder unglaubwürdig zu werden. Es hat alles, was ein - für mich - gutes Buch braucht, um mich stundenlang zu fesseln und nach dem nächsten Band japsen zu lassen. Ich will mehr davon! Und ich bin so gespannt auf den zweiten Teil, der übrigens im Oktober diesen Jahres erscheint, dass ich kurz davor bin das Buch gleich nochmal zu lesen. Ich kann es wirklich jedem ans Herz legen - besonders denjenigen, die sich schon immer für Märchen und Sagen interessiert haben. Ihr werdet hier nicht enttäuscht werden!


Spannung
♥♥♥♥
Romantik
♥♥♥♥
Humor

Gewalt
♥♥♥
Action
♥♥♥♥


- Eure Bücherfüchsin