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Veröffentlicht am 09.12.2020

Guter Überblick

Zukunftsmedizin
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In „Zukunftsmedizin“ von Thomas Schulz geht es darum, wie die Medizin sich entwickelt und in 10 Jahren oder noch später für uns als Patienten aussehen könnte.

Dabei informiert der Autor über aktuelle ...

In „Zukunftsmedizin“ von Thomas Schulz geht es darum, wie die Medizin sich entwickelt und in 10 Jahren oder noch später für uns als Patienten aussehen könnte.

Dabei informiert der Autor über aktuelle Projekte, die im Silicon Valley laufen und führt auch immer wieder Zitate wichtiger Unternehmer an – die meist recht optimistisch sind, jedoch ohne Kontext und Quellenangabe.

Nicht nur das macht das Buch unwissenschaftlich, sondern auch, dass es wirklich beim Einblick bleibt: Zwar erklärt der Autor an mancher Stelle auch den biologischen Hintergrund, aber wirlich nur so, dass man gerade noch verstehen konnte, worum es in dem jeweiligen Forschungsfeld geht.

Was mir an diesem Buch sehr gefallen hat, ist der Einblick als Überblick selbst: Thomas Schulz schafft es, dem Leser tatsächlich einen Überblick zu geben: von der Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen über Krebs, Bio-Editing und Tissue-Engineering bis hin zur digitalen Patientenakte.

Somit eignet sich dieses Buch sehr gut, um zu erfassen, was sich aktuell im Silicon Valley abspielt, warum Deutschland, vor allem wenn es so weiter macht, keine guten Karten hat und, um in medizinisch-ethische Debatten einzusteigen.

Dies ist auch das Ziel des Autors: Dem Leser bewusst zu machen: Da ist etwas in Gange in Kalifornien und wir sollten uns informieren. Tun wir das nicht, wird da vieles ohne uns entschieden werden, was wir im Nachhinein bereuen könnten. Die Zukunftsmedizin geht uns auch in Deutschland etwas an!

Das Buch war wegen mangelnder Tiefe und angenehmen Schreibstil flüssig zu lesen.

Alles in allem freue ich mich riesig, dass ich dieses Buch lesen durfte. Man darf nur nicht biochemische Tiefe erwarten. Das Werk ist hochaktuell und eignete sich für mich (zukünftige Pharmazie-Studentin) als Überblick und ist sicherlich auch für jeden anderen leicht zu lesen.

Meiner Meinung nach auch geeignet, um gemeinsam gelesen zu werden – so kann man an der einen oder anderen Stelle gleich in die Debatte einsteigen. Ich habe es mit meinem Freund (zukünftiger Mechatronik-Student) abends gelesen – beide begeistert und dankbar für diesen Überblick und einige, zum Nachdenken anregende Fragen.

[Vielen Dank an den Spiegel-Verlag und Bloggerhouse-Randomportal für das Rezensionsexemplar!]

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Veröffentlicht am 10.06.2019

Gut geeignet für Einsteiger, Überblick, erstes Gefühl für diese Epoche

Die Aufklärung
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In dem Buch „Die Aufklärung – Das Drama der Vernunft vom 18. Jahrhundert bis heute“, verfasst von Johannes Saltzwedel und gespickt mit einigen Beiträgen von weiteren Spiegel-Autoren, das von der Epoche ...

In dem Buch „Die Aufklärung – Das Drama der Vernunft vom 18. Jahrhundert bis heute“, verfasst von Johannes Saltzwedel und gespickt mit einigen Beiträgen von weiteren Spiegel-Autoren, das von der Epoche „Aufklärung“ und deren Auswirkungen auf das Heute handelt, finden sich Überblicksdarstellungen berühmter Aufklärer, wie zum Beispiel Voltaire, Immanuel Kant oder Jean-Jaques Rousseau. Das Werk hat eine Seitenzahl von 270, ist im Spiegel-Buchverlag erschienen und bietet insbesondere Anfängern einen ersten Einstieg.

Der Titel passt zum Inhalt, da „Aufklärung“ großgeschrieben ist, sodass man auch von weit weg erkennen kann, worum es geht. „Drama der Vernunft“ gibt den Kampf der Aufklärer wieder, für Vernunft und einige andere Werte einzustehen – manchmal leider auch erfolglos. Zusammen mit dem Cover bekommt der Leser einen zutreffenden Vorgeschmack auf das, was ihn inhaltlich erwartet: acht der Aufklärer sind abgebildet. Zusammen mit dem Klappentext weiß der Leser so, dass in diesem Werk der Fokus auf die einzelnen wichtigen Personen der Epoche gelegt wird. Johannes Saltzwedel beschreibt das Konzept des Buches passend als „Mosaik der Ereignisse, Gedanken und Gestalten“.

Weder im Klappentext noch im Vorwort wird eine Zielgruppe genannt oder angesprochen. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich dieses Buch an den Normalbürger richtet. Meiner Meinung nach wird der Schreibstil diesem Anspruch gerecht. Auch wenn einige Worte verwendet wurden, die ich nicht verstanden habe, so haben sich mir die zentralen Gedanken und die Rolle der Aufklärer dennoch erschlossen.

Für mich war das Buch anschaulich zu lesen, da ich alle paar Seiten auf eine neue Persönlichkeit stoßen, ab und zu ein Bild betrachten oder erfrischende zusätzliche Informationen lesen durfte. Auch war das Buch abwechslungsreich gestaltet, da nie ausschließlich auf die Biografie, die Gedanken oder die Rolle innerhalb der Epoche eines Aufklärers eingegangen wurde, sondern immer auf eine bunte Mischung aus alledem. Genau so muss es meiner Meinung sein, denn diese drei Punkte beeinflussen sich wechselseitig, weshalb es sinnvoll ist, alle drei zu untersuchen, um den Zusammenhang besser zu verstehen. Das ist auch der Grund, weshalb ich die Idee, alles wie ein Mosaik anzuordnen, sinnvoll finde.

Was die Seriosität betrifft, halte ich dieses Buch für seriös: Alle Beiträge stammen von Spiegel-Autoren oder Historikern. Außerdem hat Johannes Saltzwedel noch einige weitere historische Bücher verfasst, wie zum Beispiel „Rom. Aufstieg einer antiken Weltmacht“.
Fazit:

Wenn dich die Aufklärung interessiert oder insbesondere, wie mehr oder weniger einflussreiche Aufklärer damals gelebt, gefühlt und gedacht haben, ist dies ein empfehlenswertes Werk für dich!

Veröffentlicht am 16.04.2019

Mischkultur - Eine Art, zu gärtnern, die mich überzeugen konnte

Erfolgreich gärtnern durch Mischkultur
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„Erfolgreich gärtnern durch Mischkultur“ von Hans Wagner erklärt nicht nur, was Mischkultur ist und wie man einen Mischkulturgarten anlegt, sondern listet auch noch die wichtigsten Gemüsearten im Kontext ...

„Erfolgreich gärtnern durch Mischkultur“ von Hans Wagner erklärt nicht nur, was Mischkultur ist und wie man einen Mischkulturgarten anlegt, sondern listet auch noch die wichtigsten Gemüsearten im Kontext der Mischkultur, sodass sich dieses Buch auch als Nachschlagewerk eignet, wenn man einen Mischkulturgarten anlegen möchte und dazu seinen Garten plant. Wichtige Fragen dabei sind, welche Pflanzen sich vertragen, ja sogar unterstützen und welche nicht sowie welche sich als Vor- und Nachkultur oder Düngereihe eignen. Diese werden von diesem Buch ausführlich beantwortet und somit findet man in diesem eine geeignete Unterstützung beim Planen eines Mischkulturgartens.

Was mir persönlich besonders gut gefallen hat, sind die vielen Bilder, die das Lesen abwechslungsreich gestaltet haben und zum Verweilen auf der einen oder anderen Seite einluden. Was mir auch gut gefallen hat sind die zahlreichen Zusatztipps, die teilweise am Rand in grüner Farbe neben dem Haupttext, teilweise in grünen Texten dargeboten wurden.

An sich eignet sich dieses Buch gut für Anfänger wie mich, die vorher noch nicht viel mit Gärten am Hut hatten, jedoch habe ich an wenigen Stellen so manche Wortbedeutung nachschlagen müssen, da diese nicht vermerkt war, also davon ausgegangen wurde, dass man mit diesem Fachvokabular bereits vertraut war.

Dennoch liest sich das Buch alles in allem sehr flüssig, ist gut verständlich, informativ, übersichtlich und tut seinen Dienst, über Mischkultur zu informieren und es dem Leser zu ermöglichen, seinen eigenen Mischkulturgarten in die Wege zu leiten.

Mich persönlich konnte das Konzept auf ökologischer Basis ebenso überzeugen wie bezüglich des Arbeitsaufwandes und der gesunden Lebensmittel, die es zu ernten gibt.

Das Ende des Buches bietet besonders mir als Anfänger ein gutes Nachschlagewerk, eine Übersicht über die wichtigsten Lebensmittel, die sich hierzulande, also in Deutschland, anbauen lassen und sorgt so dafür, dass ich dieses Buch bei Gemüsefragen immer wieder zur Hand nehmen kann.

Alles in allem also aus meiner Sicht ein Buch, das seinem Titel gerecht wird: Mischkultur verhilft zum ERFOLGREICHEN Gärtnern.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Hochsensibilität, übertragen auf viele Bereiche

Hochsensibel - Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten
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„Hochsensibel – Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten“ von Eliane Reichardt befasst sich mit Hochsensibilität und vielen weiteren Themen, die zu diesem Thema gehören, von ...

„Hochsensibel – Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten“ von Eliane Reichardt befasst sich mit Hochsensibilität und vielen weiteren Themen, die zu diesem Thema gehören, von denen man es aber im ersten Moment nicht erwarten würde, wie zum Beispiel High Sensation Seeking, Hochbegabung oder auch Synästhesie.
Ihr geht es dabei darum, umfassend über Hochsensibilität zu informieren und zu lernen, mit dieser positiv umzugehen.

Mich konnte das Buch komplett überzeugen: Der Schreibstil war flüssig und die Informationen, obwohl interessant, leicht verständlich zusammengestellt.

Dabei stellt Frau Reichardt Hochsensibilität in den Kontext der Gesellschaft und beantwortet dadurch Fragen, wie zum Beispiel, warum Hochsensibilität so ein aktuelles Thema ist und immer mehr Menschen sich mit ihr identifizieren können.

Für jemanden, der sich bereits viel mit Hochsensibilität befasst hat, mag dieses Buch möglicherweise nicht so interessant sein, für mich jedoch, der ich noch ein Anfänger in diesem Gebiet bin, war es sehr bereichernd.

Ich habe für mich persönlich einiges dazugelernt, verstehe nun einige meiner Mitmenschen und mich selbst besser und wurde zu einigen Gedanken inspiriert, wie zum Beispiel bezüglich der Gesellschaft, was passieren könnte, wenn diese Reizüberflutung, die unsere Zeit ausmacht, sich weiterhin in diesem Ausmaß verstärkt.

Ich habe die Themen Hochbegabung und Hochsensibilität vertiefen und einige Klischees diesbezüglich loslassen können und durfte außerdem High Sensation Seeking und Synästhesie kennenlernen.

Nicht nur der psychologische und gesellschaftliche Teil haben es mir in diesem Thema angetan – die Autorin versteht es sehr gut, Hochsensibilität auf viele Bereiche zu übertragen, so geht sie auch auf die neuronale Ebene. Dadurch konnte ich einiges über die Denkweise der rechten und linken Gehirnhälfte beziehungsweise deren Zusammenspiel lernen sowie über Reizaufnahme im Allgemeinen, Intro- und Extraversion im Konkreteren.

Dieses Buch hat somit seinen Zweck erfüllt: Es informiert, ist leicht zu verstehen und konnte einen mit der einen oder anderen Information überraschen, bewegen oder zum eigenständigen Nachdenken oder Umsetzen im realen Leben anregen.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sich manchmal Erklärungen, insbesondere wenn es darum geht, wie man mit Hochsensibilität umgehen kann oder wie Hochsensible die Welt wahrnehmen, wiederholt haben. Da hätte man sicherlich kürzen können – auch der Umwelt zuliebe!

Veröffentlicht am 16.04.2019

Ein Konflikt, der Menschen zerrissen zurücklassen kann

Der zerrissene Sommer
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„Der zerrissene Sommer“ von Philip Schwarz dreht sich um eine Gruppe von Abiturienten, deren Zukunft noch in den Sternen steht. Alexa, die Freundin von Thomas, entdeckt ihre Liebe zum Malen und beschließt, ...

„Der zerrissene Sommer“ von Philip Schwarz dreht sich um eine Gruppe von Abiturienten, deren Zukunft noch in den Sternen steht. Alexa, die Freundin von Thomas, entdeckt ihre Liebe zum Malen und beschließt, inspiriert von Thomas‘ bestem Freund Robert, für ein Jahr nach Australien zu gehen, ihr Leben zu leben.
Thomas, der seine Freundin über alles liebt, zögert nicht, ihr diesen Wunsch zu ermöglichen und willigt ein, mitzugehen. Alexa ist überglücklich, doch dann geschieht etwas, das die Pläne zunichte machen sollte…
Thomas und sein Freund Robert haben sehr unterschiedliche Ansichten, was das Leben angeht. Während Thomas eher der pragmatische Typ ist, dem es um Halt und Sicherheit geht, sieht sich Robert in der Pflicht, zu leben. Er will Veränderung, radikale. Intensiv leben.

Da Alexa, Thomas Freundin, sehr gerne malt und im künstlerischen Bereich tätig ist, kann sie Roberts Gedanken nur zu gut verstehen, sodass Thomas, der davon eher weniger versteht, sich schnell außen vor fühlt. Die Probleme sind quasi vorprogrammiert.

Auch wenn dieses Buch dem Genre „Kriminalroman“ angehört, so ist es voller philosophischer Diskussionen, die so geschickt mit der Handlung verwoben sind, dass mich dieses Buch noch immer nicht loslässt.

Es ist ein Werk, das einen über sich selbst nachdenken lässt: Ist mir Sicherheit wichtiger? Oder traue ich mich, zu leben? Stehe ich auf Thomas‘ oder Roberts Seite? Wohin möchte ich gehen?

Gerade weil mir selbst das Abitur und somit der größte Teil meines Lebens noch bevor steht, konnte mich dieses Thema, dieser Zwiespalt, sehr stark aufwühlen.

Allgemein spricht die Handlung einen grundlegenden Konflikt an, der wohl schon viele Menschen getrennt oder auch zusammengebracht hat: Sicherheit oder Freiheit? Wie möchte ich leben?

Somit ist dieses Werk nicht einfach nur ein Kriminalroman, bei dem es gilt, mitzufiebern. Nein, hier steckt viel mehr Tiefe. Ein Konflikt, der durch den Mord noch einmal mehr aufgegriffen wird.

Das Ende gibt einem mindestens so viel nachzudenken wie der Verlauf der Geschichte selbst.

Ich persönlich konnte mich mit Robert identifizieren, habe aber seltsamerweise im Verlaufe des Buches immer mehr Hass ihm gegenüber gehegt, was mich während des Lesens unruhig gemacht hat und die Spannung umso mehr in die Höhe getrieben.

Alles in allem kann ich sagen: Die Geschichte ist nicht nur ein zerrissener Sommer – sie beinhaltet einen Konflikt, der Menschen zerreißen kann und sie hat mich zerrissen zurückgelassen. Unglaublich.

[Vielen Dank an dieser Stelle an den Autor und den wesText Verlag, die mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.]