Profilbild von Tallianna

Tallianna

Lesejury Profi
offline

Tallianna ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tallianna über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2016

Großartiger zweiter Teil

Drachenelfen - Die Windgängerin
0

Der Glanz der Drachen beginnt zunehmend zu schwinden als ihre Rachgelüste die Oberhand nehmen. Der Glaube der Drachenelfen an die Weisheit ihrer Herren ist zerstört. Die Alben machen sich mit ihrer Passivität ...

Der Glanz der Drachen beginnt zunehmend zu schwinden als ihre Rachgelüste die Oberhand nehmen. Der Glaube der Drachenelfen an die Weisheit ihrer Herren ist zerstört. Die Alben machen sich mit ihrer Passivität keine Freunde. Nandalee und ihr Geliebter Gonvalon werden immer tiefer in diesem Strudel verstrickt, denn der Goldene verlangt ihren Tod und trachtet selbst danach, der erste unter den Drachen zu werden.
Für den Unsterblichen Aaron ist der Moment gekommen, in dem sein Heer dem des Unsterblichen Muwatta gegenübersteht und sich entscheiden wird, wer der stärkere ist. Tausende geben dafür ihr Leben und die Erde in Garagum wird mit Blut getränkt.

Ich gebe zu, ich hege Fortsetzungen gegenüber einen leichten Groll. Sie sind nie so gut und überzeugend wie der erste Teil. Nicht bei diesem Buch. Hennen schafft es, die Geschichte in dem zweiten Teil so fortzuführen, als hätte es nie eine Unterbrechung gegeben.
Die Charaktere gewinnen an noch größerer Tiefe, die Geschichte verdichtet sich immer weiter und als Leser bleibt man atemlos zurück. Man quält sich mit dem Gedanken daran, wie es weitergehen wird, ob weiterhin sinnlos Blut vergossen wird, oder ob es noch zu einer positiven Wendung kommt.
Als Narek, eine eher untergeordneter Figur, im Kampf stirbt, hatte ich Tränen in den Augen, weil ich so sehr gehofft hatte, dass er nach Haus zurückkehren würde, um seiner Frau und seinem Sohn seine Heldengeschichten zu erzählen.
Meine Bemängelung des ersten Teils, nämlich dass es nur die Karte von Daia gibt, hat sich aufgelöst, denn in diesem Band gibt es eine Karte von Daia und der Albenmark.
Wieder einmal muss ich gestehen, dass mir keine negative Kritik einfällt. Die Charaktere wurden konsequent weiter beschrieben, es sind dem Autor keinerlei Fehler unterlaufen.
Ich bin gespannt, ob der dritte Teil genauso überzeugen kann, wie die ersten beiden.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Fantasy vom Feinsten

Drachenelfen
0

Krieg liegt in der Luft. Die Menschen von Daia haben sich widerrechtlich in der Welt Nangog breit gemacht. Die Regenbogenschlangen Albenmarks wollen das nicht zulassen, zumal die Schutzherren der Menschen, ...

Krieg liegt in der Luft. Die Menschen von Daia haben sich widerrechtlich in der Welt Nangog breit gemacht. Die Regenbogenschlangen Albenmarks wollen das nicht zulassen, zumal die Schutzherren der Menschen, die Devanthar, einen der ihren vor langer Zeit getötet haben. So entsenden sie ihr Diener, die Elfen, um herauszufinden, was die Devanthar in Nangog planen.
Nandalee, eine junge Elfe, wird in diesen Konflikt hineingezogen, als sie durch eine unbedachte Tat ihr altes Leben auf immer zerstört.

Hennens Schreibstil ist wunderbar leicht und führt mit Genuss durch die Geschichte. Er lässt seine Charaktere auf verschiedene Art sprechen, passend zu ihrer sozialen Stellung. Obwohl einige Charaktere vorkommen, verliert man nie den Überblick, wer wer ist.
Mir fällt nichts ein, das ich an diesem Buch kritisieren könnte. Ein wenig ärgerlich ist, dass das Buch nur über eine Karte verfügt, dabei spielt die Geschichte in drei Welten. Man würde sich zumindest eine weitere Karte von Nangog wünschen.
Ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen. „Drachenelfen“ ist High Fantasy von besonderer Güte, packend, mitreißend, spannend. Ich kann kaum erwarten wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Was ist der Preis des Friedens?

Soldierboy - Ein Science-Fiction-Roman vom Hugo und Nebula Award Preisträger Joe Haldeman
0

Im Jahr 2043 befindet sich die Allianz der Industriestaaten im Krieg mit den Ngumi, Rebellen aus der Dritten Welt, die auch teilhaben wollen am Wohlfahrtsstaat und seinen Errungenschaften. Vor allem wollen ...

Im Jahr 2043 befindet sich die Allianz der Industriestaaten im Krieg mit den Ngumi, Rebellen aus der Dritten Welt, die auch teilhaben wollen am Wohlfahrtsstaat und seinen Errungenschaften. Vor allem wollen sie die „Nanoschmieden“ haben, Maschinen, mit denen man alles herstellen kann, wenn man nur die Rohstoffe dafür hat. Verteidigt wird die Allianz von sogenannten „Soldierboys“, Kampfrobotern, die von Operatoren mental gesteuert werden. Julian Class ist einer davon, wenn auch nicht freiwillig, denn er absolviert seinen Wehrdienst. Und ohne es zu wissen, ist er bald mitten drinnen in einer weltweiten Verschwörung, einem Plan, den Frieden für immer zu sichern und Bemühungen, das Ende der Welt aufzuhalten …

Es ist nicht leicht für mich, über dieses Buch eine Rezension zu schreiben, zu sehr beschäftigt mich der Inhalt noch. Haldeman zeichnet in seinem Buch ein zunächst erstrebenswertes Ziel: die Befriedung der menschlichen Rasse. Doch je länger ich darüber nachdenke und je mehr in dem Roman passiert, desto entsetzter lässt mich diese Lösung zurück. Die Kritik, die in diesem Buch steckt, ist laut und deutlich.
Vor allem gefällt mir der Schreibstil, sachlich, nüchtern, trocken. Es ist kein blumiger Stil oder ausschmückend, aber gerade durch seine Kargheit und den Perspektivwechseln hebt er die Geschichte hervor. „Soldierboy“ braucht keine weitschweifigen Beschreibungen, um zu beeindrucken und zum Nachdenken anzuregen. Zeitlich gesehen spielt dieser Band nach „Der ewige Krieg“, allerdings ist es nicht notwendig, diesen im Vorfeld gelesen zu haben.

Schließlich muss ich aber noch auf den Text eingehen. Eigentlich rezensiere ich immer den Inhalt eines Buches und nicht seine Aufmachung, aber hier muss ich eine Ausnahme machen. Es kommt mir nämlich vor, als hätte es bei dieser Ausgabe kein Lektorat gegeben. Überall wimmelt es von Tipp- oder Formatierungsfehlern. Mitten im Satz gibt es Absätze, Wörter werden zusammengeschrieben ohne Leerzeichen etc. So etwas finde ich extrem ärgerlich, auch wenn ich dieses Buch nicht gekauft, sondern im Zuge einer Leserunde bekommen habe. Ich mag den Mantikore Verlag wirklich, aber ein Buch mit solchen Fehlern herauszubringen wirft leider kein gutes Licht auf einen Verlag. Da der Autor aber nichts dafür kann, werde ich hierfür keinen Stern abziehen, auch wenn ich es überlegt habe.

„Soldierboy“ zeichnet eine Zukunft, die einen bitteren Nachgeschmack zurücklässt und den Leser zum Nachdenken animiert. Mich hat dieses Buch begeistert und nicht so schnell wieder losgelassen.

Veröffentlicht am 11.10.2016

„Erhebt auch, solange ihr noch könnt.“

Blackout - Kein Entrinnen
0

Shaun Mason und seine Kollegen und Freunde von Nach dem jüngsten Tag mussten untertauchen, nachdem die Seuchenschutzbehörde sie im Visier hat. Sie wissen zu viel über deren Machenschaften und Shaun ruht ...

Shaun Mason und seine Kollegen und Freunde von Nach dem jüngsten Tag mussten untertauchen, nachdem die Seuchenschutzbehörde sie im Visier hat. Sie wissen zu viel über deren Machenschaften und Shaun ruht nicht in seinem Drang nach Rache für die Ermordung seiner Schwester. Doch dann steht Georgia auf einmal wieder leibhaftig vor ihm und ist kein Produkt seiner angeschlagenen Psyche. Wer steckt hinter all dem?

Die ersten beiden Bände der „Newsflesh“ Trilogie fand ich schon sehr gut, doch der dritte hat mich wirklich vom Hocker gehauen. Er ist packend und spannend erzählt, mir sehr emotionalen Spitzen und Momenten, die einem den Atem rauben.
In diesem Band kommt die Charakterentwicklung bei Shaun und Georgia zu ihrem Höhepunkt (den ich bereits im ersten Band erahnt habe). Ihr Wiedersehen ist herzergreifend, ihre Angst, sich gegenseitig wieder zu verlieren, nachvollziehbar und logisch. Die anderen Charaktere, die seit dem ersten Band dabei sind, gewinnen auch ein wenig mehr Farbe, und dürfen wie im Falle von Becks, ihre Heldenmomente haben. Dagegen wirken die neu hinzugekommenen wie Statisten, die nur eine gewisse Rolle zu erfüllen haben und deswegen stets oberflächlich anmuten. Doch wie auch schon im Band zuvor hindert das nicht meine Lesefreude.
Nicht ganz nachvollziehen kann ich, wie Rick zum Vizepräsidenten wurde, aber vielleicht fehlte da auch einfach die tiefergehende Charakterentwicklung der Nebenfiguren. Es kommt einem ein wenig konstruiert vor.

Die Handlung dieses Bandes und insgesamt der Trilogie regt mich doch sehr zum Nachdenken an. Schließlich handelt es sich dabei um Themen wie Genforschung und –manipulation, Klonen und nicht zuletzt auch die eigene, persönliche Freiheit. So ist „Newsflesh“ für mich nicht nur spannend und unterhaltend, sondern regt auch die grauen Zellen und die eigene Meinungsbildung an.

Das Ende ist nun auch nicht gerade ein Standard Happy End, also mehr oder weniger das, was ich mag. Die meisten reiten zwar, metaphorisch gesprochen, in den Sonnenuntergang, aber so ganz ist die Sache mit dem Kellis-Amberlee-Virus nicht gegessen. Da blitzt in mir ja schon gleich die Hoffnung auf eine Fortsetzung auf, wenn ich auch denke, dass das eher unwahrscheinlich ist.

„Blackout“ ist ein gelungener Abschluss der „Newsflesh“ Trilogie, mit dem die Autorin einmal mehr bewiesen hat, dass sie es versteht, mitreißende Geschichten zu erzählen und den Spannungsbogen auch über mehr als einen Teil hinweg zu halten!

Veröffentlicht am 11.10.2016

„Was zum Henker geht hier vor?“

Deadline - Tödliche Wahrheit
0

Nach dem Tod seiner Schwester Georgia muss Shaun Mason ihrer beider Internetseiten alleine leiten. Ihr Verlust hat ihn schwer getroffen und an den Rande des Wahnsinns gebracht. So hält ihre Stimme ständig ...

Nach dem Tod seiner Schwester Georgia muss Shaun Mason ihrer beider Internetseiten alleine leiten. Ihr Verlust hat ihn schwer getroffen und an den Rande des Wahnsinns gebracht. So hält ihre Stimme ständig mit ihm Zwiesprache in seinem Verstand. Als wäre das nicht schon genug, fallen ihm und seinem Team auf einmal Beweise in die Hände, dass irgendwer das Kellis-Amberlee Virus künstlich verändert und die Forschungen nach einem Heilmittel unterbindet. Getrieben von Rachsucht macht sich Shaun auf die Suche und entdeckt ungeheuerliches …

Auch der zweite Teil der „Newsflesh“-Trilogie hat mich restlos begeistert. Durch den Wechsel der Erzählerperspektive kann man die Gefühle, die der Verlust seiner Schwester in Shaun auslöst, wunderbar nachvollziehen und ich habe ganz automatisch mit ihm gelitten. Sein Charakter ist schlüssig und nachvollziehbar aufgebaut, ebenso wie die seiner Teammitglieder. Einzig Kelly bleibt mir ein bisschen blass und oberflächlich. Es scheint, als sei sie nur ein Hilfsmittel, um die Story voranzutreiben. Dieser Punkt schmälerte aber nicht meine Lesefreude.

Ein wenig schade fand ich, dass man den trockenen Humor von Georgia nur noch am Rande mitbekommt. Das führt dazu, dass der zweite Teil mit deutlich weniger Lachern auskommen muss und dafür mit mehr atemloser Spannung aufwartet. Übrigens sollte man sich in dieser Serie nicht zu sehr in bestimmte Charaktere verlieben, da es durchaus sein kann, dass sie auf die ein oder andere unschöne Art zu Tode kommen.

Die Handlung selbst ist aus meiner Sicht zwar manchmal ein wenig verworren, stellt sich aber auch so für den Hauptprotagonisten dar und ist deshalb für mich kein Kritikpunkt. Nach der Auflösung wird alles aber klar und logisch. Man ist unwillkürlich entsetzt über die Ausmaße der Verschwörung und wie weit die Verschwörer gehen, um potenzielle oder auch reale Gefahren aus dem Weg zu räumen.

Ein Haufen Fragen und Spekulationen wuseln in meinem Verstand bezüglich des nächsten Teils umher und bei manchen davon bin ich mir noch gar nicht so sicher, ob ich sie beantwortet haben möchte. Hoffentlich hält sich das Spannungsniveau!