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joker

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2017

Ein Freundschaftsbuch mit satirischen Zügen

Wir können alles verlieren. Oder gewinnen
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Mit komischen, fast absurden Elementen erzählt dieses Buch von einer Schule (Gesellschaft), die sich "Schule der Möglichkeiten" nennt. Taifun und seine neugewonnenen Freunde blicken jedoch hinter die Fassade ...

Mit komischen, fast absurden Elementen erzählt dieses Buch von einer Schule (Gesellschaft), die sich "Schule der Möglichkeiten" nennt. Taifun und seine neugewonnenen Freunde blicken jedoch hinter die Fassade der Schule und begeben sich auf die Suche nach der Freiheit.

In dieser Geschichte sollte nicht groß nach Logik gesucht werden. Am Ende ensteht eine Jugendgeschichte, die aus meiner Sicht fast schon als Satire durchgeht. Die Figuren wirken meiner Meinung nach sehr stereotyp, doch gelingt es der Autorin bis zum Ende hin, Interesse zu wecken.

Am Ende bleibt eine Geschichte über Manipulation und den Mut zur Freiheit, die sehr humoristisch aufbereitet wird und beim Lesen sehr viel Spaß bereitet.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Ein Psychothriller, der den Namen verdient

Stiefkind
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"Stiefkind" erzählt die Geschichte einer jungen Familie, die an der Oberfläche glücklich erscheint. Doch die Mitglieder kämpfen jeweils mit ihren eigenen Dämonen und die Familie leidet unter dem Druck ...

"Stiefkind" erzählt die Geschichte einer jungen Familie, die an der Oberfläche glücklich erscheint. Doch die Mitglieder kämpfen jeweils mit ihren eigenen Dämonen und die Familie leidet unter dem Druck des Familiennamens und -geschichte.

Es fällt positiv auf, dass dieses Buch sich nicht nur an der Oberfläche der Handlung bewegt, sondern sich auch mit zunehmender Dauer immer mehr mit den Abgründen und Problemen der einzelnen Figuren auseinandersetzt. Selten genug bei einem Psychothriller. Da nehme ich auch gerne in Kauf, dass die Geschichte zu Beginn ein wenig dröge daherkommt und die Protagonistin zu Beginn total unsympathisch scheint.

Im Laufe der Geschichte steigert sich dieses Buch zu einem spannenden Psychoduell, das den Leser ein wenig ratlos zurücklässt, da der Autor auf die klassische Rollenverteilung gut/böse verzichtet, was der Geschichte sehr gut tut. Es fiel mir mit zunehmender Dauer immer schwerer, das Buch aus der Hand zu legen, der Transport von Emotionen ist dem Autor gut geglückt. Ich fühlte mich während des Lesens mittendrin in der Geschichte und spürte die Beklommenheit, die dieses Buch ausdrückt

Leider gelang es dem Autor am Ende nicht auf alle Fragen eine Antwort zu finden, was für den Leser doch einigermaßen unbefriedigend ist. Trotzdem ist "Stiefkind" über weite Strecken gut gelungen und ein sehr ausdrucksstarker Psychothriller.

Veröffentlicht am 17.08.2017

Pendant zu "Crazy"

Eine wie Alaska
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"Eine wie Alaska" von John Green sieht auf den ersten Blick nach einer simplen, seichten Jugendliebesgeschichte aus, doch es steckt sehr viel mehr in dieser Geschichte. Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft ...

"Eine wie Alaska" von John Green sieht auf den ersten Blick nach einer simplen, seichten Jugendliebesgeschichte aus, doch es steckt sehr viel mehr in dieser Geschichte. Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und die Fähigkeit, Schicksalsschläge wegzustecken, die mich mit ihrer Einfachheit und Humoristik sofort gepackt hat. Das lag vor allem an den interessanten Figuren, allen voran Pummel und der Colonel, die eine wunderbar komische Freundschaft zueinander pflegen und mich damit häufig zum Lachen brachten. Häufig fühlte ich mich an den Roman "Crazy" von Benjamin Lebert erinnert.
Sehr viel Handlung ist über die gesamte Geschichte nicht wirklich zu finden. Ob dies gefällt oder nicht, ist Geschmackssache. Ich hatte damit kein Problem.

Lobend zu erwähnen ist zudem der Hörbuchsprecher Andreas Fröhlich, der bei dieser Geschichte einen überragenden Job gemacht hat.

Am Ende steht eine sehr kurzweilige und leichte, wenn auch manchmal klischeehafte, Jugendgeschichte, die es versteht Humoristik und Traurigkeit miteinander zu verbinden.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Starker Thriller, der zum Ende ein wenig an sich selbst scheitert

Das Dorf
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Im Thriller "Das Dorf" geht es um Bastian Tanner, der eines Tages einen panischen Anruf seiner Ex-Freundin Anna erhält, indem sie ihm mitteilt, dass sie in einem kleinen Dorf gegen ihren Willen festgehalten ...

Im Thriller "Das Dorf" geht es um Bastian Tanner, der eines Tages einen panischen Anruf seiner Ex-Freundin Anna erhält, indem sie ihm mitteilt, dass sie in einem kleinen Dorf gegen ihren Willen festgehalten wird. Gemeinsam mit seinem besten Freund Safi macht er sich sofort auf den Weg, um Anna zu retten. Die beiden Männer werden jedoch nicht freundlich empfangen. Ihre Autorreifen werden zerstochen und Safi entführt. Auf seiner Suche nach Anna und Safi stößt Bastian auf schreckliche Geheimnisse und Dinge, die ihn zunehmend an seinem Verstand zweifeln lassen...

Rezension: Mann gerät unter einem Vorwand in ein kleines Dorf, merkt dass irgendwas faul ist und kommt einem Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur. An sich ist diese Handlung nichts Innovatives. Schließlich beginnt jeder zweite Horrorfilm auf diese Weise. Doch mit einer einzigartig bedrückenden Stimmung, zahlreichen Wenden und einem wahrhaft verwirrenden Wechselspiel zwischen Fiktion und Realität hat mich dieses Werk in seinen Bann gezogen wie selten ein Thriller zuvor. Unmöglich, dieses Buch aus der Hand zu legen. Der Autor hält die Schlagzahl über das gesamte Buch extrem hoch und treibt die Verwirrung bis auf die Spitze.
Doch genau dies ist es, was diesem Buch am Ende zum Verhängnis wird. Das Ende wirkt auf mich sehr konstruiert und relativierend, so als hätte der Autor zum Ende hin gemerkt, dass er sich im Lauf der Geschichte etwas übernommen hat. Es scheint als hätte der Autor überlegen müssen, wie er aus der Nummer am einfachsten wieder rauskommt, was wirklich schade ist, denn der (zugegeben doch sehr fiese) Abschluss wird dieser, über weite Strecken, fulminanten Geschichte keineswegs gerecht.

Dennoch wurde ich zu jedem Zeitpunkt großartig unterhalten. Trotz der Schwächen zum Ende hin sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Emotionale Geschichte mit wichtiger Botschaft

Ein fauler Gott
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Nach dem Tod des kleinen Jonas kämpfen sein Bruder Ben und seine Mutter um den Weg zurück ins Leben. Das Buch beschreibt die unterschiedlichen Gehversuche der beiden Figuren.

Dieses Buch ist eine Mischug ...

Nach dem Tod des kleinen Jonas kämpfen sein Bruder Ben und seine Mutter um den Weg zurück ins Leben. Das Buch beschreibt die unterschiedlichen Gehversuche der beiden Figuren.

Dieses Buch ist eine Mischug aus schwermütiger Trauer und kindlicher Leichtigkeit. Lohse besticht mit einem traurigen Erzählton, streut aber immer wieder Humor ein.

Ben findet Trost in seiner Neugier und seinen Freunden, während seine depressive Mutter in lähmende Lethargie verfällt.

Am Ende überwiegt bei Lohse jedoch ein vorsichtiger Optimismus und hinterließ bei mir die Botschaft: Man darf trauern aber man sollte nie vergessen, dass das Leben immer noch schön sein kann.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich das Buch durchgehend berührt hätte. Allerdings ging die Geschichte auch nicht spurlos an mir vorbei. Daher bleibt ein positives Gesamtfazit