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Veröffentlicht am 29.05.2019

Für Romantiker

Der Wolf am Fenster
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Ein Wolf, eine Journalistin und ein Rancher....und ganz viel Schnee und Kälte.
Dies sind die Zutaten für Elli Radingers Weihnachtsgeschichte, die den Leser erst nach New York und dann nach Montana entführt. ...

Ein Wolf, eine Journalistin und ein Rancher....und ganz viel Schnee und Kälte.
Dies sind die Zutaten für Elli Radingers Weihnachtsgeschichte, die den Leser erst nach New York und dann nach Montana entführt. Die Journalistin erlebt kurz vor Weihnachten einen Tiefpunkt in ihrem Leben und will einfach nur weg und raus. Weg von New York, weg von Männern ohne Rückgrat, weg von den Menschen und einfach nur abtauchen in die Natur.

Sie bucht sich eine Cabin in Montana und richtet sich auf eine einsame Zeit ein...als sie Besuch bekommt. Ein Wolf, der das Haus umkreist....

Die Geschichte ist gut und schnell zu lesen. Die Charaktere sind symphatisch und teilweise auch interessant, nur leider haben sie wenig Platz sich auszubreiten und Facetten zu zeigen. Die Geschichte ist schlicht weg zu kurz für die vielen kleinen Schauplätze, die Gefühle der Charaktere und die Wolfskunde. Denn dass das Leben der Wölfe für die Autorin eine Herzenssache ist, merkt man sehr stark beim Lesen. Manchmal kam es mir wie ein Ratgeber für Wölfe vor. Ich fand es schade, dass alles sehr schnell abgehandelt wurde und wenig Platz für Entwicklungen gab. Auch wurde der Schluss für mich zu kitschig.
Für Romantikfans ist es jedoch genau das Richtige. Man weiß am Anfang schon, wie es ausgehen wird. Ich hätte gern etwas mehr vom Wolf und der Natur, der Region gelesen, aber das wird Elli Radinger vielleicht im nächsten Buch einfließen lassen.

Für die besinnliche Weihnachtszeit ist es ein kleines positives Buch mit viel Romantik, etwas Wolf und Dramatik.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Einfache Geschichte

Glückliche Menschen küssen auch im Regen
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Diane steckt in der schwersten Zeit ihres Lebens. Ihr Mann und ihre kleine Tochter sind verstorben und sie muss nun allein durch das Leben gehen. Doch so richtig gehen, kann sie nicht. Sie trauert und ...

Diane steckt in der schwersten Zeit ihres Lebens. Ihr Mann und ihre kleine Tochter sind verstorben und sie muss nun allein durch das Leben gehen. Doch so richtig gehen, kann sie nicht. Sie trauert und zieht sich zurück, lässt sich gehen und kümmert sich um nichts. Einzig ihr guter (und natürlich schwuler) Freund steht ihr bei und erträgt ihre Launen und ihr Geschrei. Bis sie einen Entschluß fasst und nach Mulranny geht.

Das Thema ist ernst und traurig und niemand möchte in diese Situation kommen. Man kann Diane verstehen und fühlt mit ihr und doch konnte mich das Buch nicht ganz so sehr überzeugen. Vielleicht lag es daran, dass alles sehr schnell gehen musste. Auf lediglich 208 Seiten von einem ganzen Jahr und den Rückblicken zu erzählen, ist auch schwer. Dadurch bleibt vieles wage und oberflächlich, was ich schade fand. Genervt war ich schon nach ein paar Seiten, dass die Figuren Kettenraucher waren. Wann immer es möglich war, wurde geraucht. Auch Edward fiel durch ständige Wiederholungen auf. Er musste sich stets durch das Gesicht wischen (nach ein paar Seiten konnte ich schon vorher sagen, was passieren wird). Das Ende war nicht wie erwartet (eine positive Überraschung) und passte ganz gut. Aus meiner Sicht passen leider weder der kitschige Titel noch das Cover zum Thema. Auch fehlte mir etwas das Literatur-Cafe, was mich beim Lesen der Coverrückseite direkt angesprochen hatte.

Insgesamt eine schnelle und einfache Geschichte für den verregneten Sonntagnachmittag.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Niemals ohne sie

Niemals ohne sie
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Keiner der Geschwister konnte sie vergessen.
Keiner ohne sie leben.
Keiner traute sich es anzusprechen.
Nun treffen sie sich und sehen sich wieder.
Manche nach Jahren, andere nach bereits kurzer Zeit. ...

Keiner der Geschwister konnte sie vergessen.
Keiner ohne sie leben.
Keiner traute sich es anzusprechen.
Nun treffen sie sich und sehen sich wieder.
Manche nach Jahren, andere nach bereits kurzer Zeit. Alle tragen die Last, das Schweigen und das Vertuschen vor der Mutter. Sie zu schützen, war ein Ziel. Doch ging das überhaupt?

Die Cardinals sind eine große, sehr große Familie. Sie sind 21 Geschwister und sie lebten alle unter einem Dach. Vielmehr überlebten sie, denn der Vater war kein Großverdiener, er suchte in Kanada nach Erz, Zink und anderen verwertbaren Stoffen. Es reichte kaum, doch dann drehte sich das Blatt und die Gesteine wurden zum Schicksal der ganzen Familie.

Über 7 CDs wird die Geschichte der Cradinals erzählt. Sieben Geschwister erzählen aus ihrer Perspektive die Geschichte. Dank der unterschiedlichen Sprecher hatte man auch wirklich das Gefühl einer Familie zuzuhören. Ich hatte bei den ersten zwei Geschwistern zu kämpfen, in die Geschichte hineinzukommen. Ich wusste nicht, auf was sie eigentlich abzielten. Mit jeder CD mehr, wurde das Bild klarer und verständlicher. Leider wiederholten sich einige Episoden der Geschichte, wenn auch immer aus einer anderen Perspektive und mit einer anderen Emotion beschrieben. Erst am Ende kam noch einmal eine kurze kleine Überraschung auf, die dann so manches klärte.

Ich fand die Idee gut und auch spannend. Die Sprecher waren allesamt gut. Mir haben jedoch besonders Anna Thalbach (einzigartig diese Familie-Thalbach-Stimmen) und Sabin Tambrea gefallen. Aber ich muss gestehen, dass es zum Ende zu, dann doch etwas ermüdend war, die Geschehnisse in Dauerschleife zu hören.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Geschichte gut, Sprecher gut, aber trotzdem sprang der Funke nicht so richtig über

Herzgrab
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Ich bin ein großer Fan von den Krimis von Andreas Gruber. Dem neuen Maarten S.Sneijder Fall fiebere ich entgegen. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen und auch mal ein anderes Ermittlerduo kennenzulernen, ...

Ich bin ein großer Fan von den Krimis von Andreas Gruber. Dem neuen Maarten S.Sneijder Fall fiebere ich entgegen. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen und auch mal ein anderes Ermittlerduo kennenzulernen, habe ich mich für „Herzgrab“ entschieden.

Es ist eigentlich kein richtiges Ermittlerduo, sondern ein getrenntes Ehepaar, die beide an einem Fall arbeiten. Nur wissen sie es noch nicht. Während Elena den Fall von der Seite der Tochter aufwickelt und sich auf die Suche nach dem Maler Salvatore De Vecchio begibt, muss Peter eine verschwundene Österreicherin ausfindig machen. Beide stecken aber nicht nur in diesem Fall recht lange fest, sondern auch in ihrem ungeklärten Privatleben. Peter muss mit dem Kollegen zusammenarbeitet, mit dem ihn seine Frau betrogen hat.
Zudem werden die zwei "harmlosen" Aufträge recht bald gefährlich, blutig und undurchsichtig.

Es ist ein Hörspiel und kein Hörbuch und das war hier wahrscheinlich der Knackpunkt. Meine Begeisterung für diese Geschichte ist nicht so hoch wie bei den anderen (Hör-)Büchern von Andreas Gruber. Ich bin mir aber fast sicher, dass es an dem Hörspiel liegt. Die Hörbücher liebe ich, doch das Hörspiel konnte mich nicht wirklich erreichen. Es war gut gemacht und auch die Sprecher waren gut, aber für mich kam kaum Spannung auf.

Die Lücken zwischen den Tracks waren ungewöhnlich lang und manchmal mitten im Satz, so dass ich zwischendurch dachte, dass es an meinem Abspielgerät liegt. Die Wechsel waren mir zu abrupt und leider dominierten die Hintergrundgeräusche zu sehr das Geschehen.

Ich glaube, wenn ich die Geschichte von einer Person vorgelesen bekommen hätte, wäre mehr Spannung entstanden.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Guter und unterhaltsamer Start, aber zum Ende zu leider immer abstruser und langatmiger.

Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary
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Wer sich schon einmal mit dem Brot backen beschäftigt hat, weiß, dass der Sauerteig ein ganz spezieller Ansatz ist. Er will gehegt und gepflegt werden, möchte möglichst jeden Tag gefüttert werden und ständigen ...

Wer sich schon einmal mit dem Brot backen beschäftigt hat, weiß, dass der Sauerteig ein ganz spezieller Ansatz ist. Er will gehegt und gepflegt werden, möchte möglichst jeden Tag gefüttert werden und ständigen Ortswechsel mag er auch nicht so gern. Da muss dann wenigstens das Brot nach dem Backen einfach nur genial sein - leider auch das nicht immer.

Und so geht es auch Lois, die einfach mal gar keine Ahnung von Kochen oder Backen hat. Sie weiß, dass sie eine Küche hat, aber wie man sie nutzt, weiß sie nicht. Dafür kennt sie die Telefonnummer eines speziellen Lieferservices auswendig und ernährt sich ausschließlich von deren Speisen - Suppe und Sauerteigbrot.

Doch dann wird die kleine illegale Garküche geschlossen und ihr Seelenstreichler, das Sauerteigbrot, verschwindet. Bevor sie verzweifelt, bekommt sie, die beste Esserin, von ihren Lieferanten einen Sauerteigansatz und muss nun lernen, damit umzugehen.

Die Geschichte beginnt witzig und ironisch. Sie macht Spaß und Lois sowie die Brüder Beo und Chaiman sind einfach nur unterhaltsam und sympathisch. Doch dann kippt die Geschichte. Lois darf in einem sehr speziellen Markt ihre Brote verkaufen. Die Charaktere auf dem Markt und besonders ihre Speisen sind sehr eigen und teilweise wenig ansprechend. Der Autor verliert sich dann etwas in der sehr detaillierten Beschreibung von Lebensmitteln, die nicht jeder mögen wird. Es wird zu skurril und abgedreht - zumindest für mich und zum Ende des Buches wurde es etwas anstrengend. Einzig, die kleinen Einschübe in Form von E-Mails von Beo an Lois, lockerten das Ganze noch etwas auf.

Guter und unterhaltsamer Start, aber zum Ende zu leider immer abstruser und langatmiger.