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Veröffentlicht am 25.04.2019

Kaffeefahrt nach Triest

Der letzte Caffè
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Prof. Dr. Dr. Dr. Bietigheim bekommt überraschend Post von seiner Jugendliebe Giulia aus Triest. Ihr Ehemann ist verschwunden und sie möchte die Unterstützung ihres alten Freundes, da sie den örtlichen ...

Prof. Dr. Dr. Dr. Bietigheim bekommt überraschend Post von seiner Jugendliebe Giulia aus Triest. Ihr Ehemann ist verschwunden und sie möchte die Unterstützung ihres alten Freundes, da sie den örtlichen Behörden die Rettung ihres Mannes nicht zutraut.
Selbstverständlich fühlt sich Bietigheim verpflichtet, dieser Bitte nachzugehen und wird erneut in einen Kriminalfall verwickelt, in dem er mit seinem kulinarischen Wissen glänzen kann.

Es handelt sich bei dem Buch um den 6. Teil der Krimireihe um den Kulinaristikprofessor (den einzigen Deutschlands!) und ich mag die Reihe ganz gern. Der kauzige und überhebliche Professor, sein liebenswerter und ungehorsamer Hund, der schlagkräftige Pit und auch die Computerexpertin Rena, die diesmal nur einen sehr kurzen Auftritt hatte und mir darum sehr gefehlt hat, sind mir in den vorausgehenden Bänden sehr ans Herz gewachsen. Allerdings muss ich sagen, dass mir dieser Teil, in dem es um Kaffee und seine Herstellung geht, nicht ganz so gut gefallen hat.

Der Kriminalfall an sich war ja auch bisher immer eher Nebensache und ist auch diesmal nur mäßig spannend. Diesmal habe ich ihn aber auch als etwas wirr empfunden und hatte zwischendurch immer wieder Schwierigkeiten, die Zusammenhänge in die richtige Anordnung zu bringen.
Auf Grund der Begegnung mit Bietigheims Jugendliebe gab es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit des Professors, die zwar einerseits vieles erklärten (z. B. die von Anfang der Reihe an bestehende Frage, warum Bietigheim so ein Gegner von Minze ist), aber mich andererseits oft ohne Vorwarnung aus der Handlung rissen und ich erst einige Sätze weiter merkte, dass das geschriebene nicht zu den gegenwärtigen Ereignissen gehört.

Die Charaktere an sich waren liebenswert wie gewohnt und haben mich oft zum Schmunzel gebracht. Das Thema Kaffee war auch wie gewohnt interessant aufgearbeitet und hatte so einige für mich unbekannte Informationen. Der Appetit auf dieses Getränk war während des Lesens hoch, so ging es mir auch bei den Vorgänger-Romanen schon mit den jeweils thematisierten Genussmitteln. Und Triest scheint ein neues interessantes Urlaubsziel zu sein, zumindest für mich.

Alles in allem habe ich das Buch gern gelesen, auch wenn es sich nicht um den besten Teil der Serie handelt.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Einsame Insel

Die kleine Sommerküche am Meer
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Von London zurück nachhause auf die schottische Insel Mure... Das gefällt Flora überhaupt nicht. Es weckt böse Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

Das Hörbuch wird gelesen von Vanida Karun, die mir als ...

Von London zurück nachhause auf die schottische Insel Mure... Das gefällt Flora überhaupt nicht. Es weckt böse Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

Das Hörbuch wird gelesen von Vanida Karun, die mir als Sprecherin bisher unbekannt war. Meiner Meinung nach macht sie ihren Job sehr gut. Ihre Stimme passt zu Flora und der Geschichte und ich habe sie als angenehm empfunden.

Die Story selbst ist eine nette Liebesgeschichte in schöner Umgebung. Flora ist auf der Insel Mure aufgewachsen, hat diese jedoch verlassen, als ihre Mutter starb. Nun arbeitet sie in einem Rechtsanwaltsbüro in London und ist nicht begeistert, als ihr Boss, für den sie schon lange schwärmt, sie zurück nach Mure schickt, um dort für einen Klienten tätig zu sein. Über Umwege eröffnet sie auf Wunsch des Klienten ein kleines Restaurant, schließt neue Freundschaften, festigt alte und arbeitet ihre Vergangenheit auf. Das ganze wirkt etwas konstruiert auf mich, die Liebesgeschichte zwischen Flora, Charlie und Joel ist aber durchaus unterhaltend und die Beschreibungen der Insel und ihrer Bewohner machen Lust, diese mal zu besuchen.
Das Hörbuch war als nette, leichte Unterhaltung für zwischendurch durchaus ok und die Fortsetzungen werde ich mir wahrscheinlich bei Gelegenheit auch noch anhören. Alles in allem haben mir Jenny Colgans vorherige Romanserie allerdings besser gefallen.

Veröffentlicht am 06.01.2020

Schottland, Hexen und Spannung

Der Teufel im Detail
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Als Fan von Hexenromanen, Schottland und Cozy Crimes war ich sehr neugierig, als ich diese neue Krimiserie entdeckt habe und musste mir den ersten Band direkt zulegen.
Es geht um die junge Andy McDonald, ...

Als Fan von Hexenromanen, Schottland und Cozy Crimes war ich sehr neugierig, als ich diese neue Krimiserie entdeckt habe und musste mir den ersten Band direkt zulegen.
Es geht um die junge Andy McDonald, die auf Grund eines hellseherischen Traums ihre Semesterferien nicht wie geplant in Edinburgh verbringt, sondern in ihren Heimatort Tarbet nahe den Highlands zurückkehrt. Dort möchte sie die B&B-Betreiberin Dessie beschützen, ohne genau zu wissen, wovor diese eigentlich Schutz nötig hat.
Diese Aufgabe gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn an Dessie, die seit 10 Jahren nach ihrem verschwundenen Ehemann sucht, kommt sie kaum heran. Und dann verschwindet noch ein junger Mann, unter den gleichen Umständen wie vor 10 Jahren.

Ehrlich gesagt lässt mich dieser Roman mit eher gemischten Gefühlen zurück. Er ist flüssig und leicht verständlich geschrieben und lässt sich entspannt an einem gemütlichen Wochenende weglesen. Auch die Idee dahinter, Hexen in Schottland mit einem Krimi zu verbinden, finde ich immer noch toll.
Allerdings wurde ich mit den Charakteren nur zum Teil und auch erst nach längerer Zeit wirklich warm. Andy, die junge Hexe, blieb irgendwie blass und ich konnte sie zwar gut leiden, mich aber nicht so recht in sie hineinversetzen. Auch ihre Freundinnen, der Hexen"zirkel", die anderen Bewohner Tarbets wurden zwar ganz gut beschrieben, aber der gewisse Funke ist bei mir erst gegen Ende der Geschichte und nur mäßig übergesprungen.
Dessie dagegen wurde in ihrem Leid und ihrer traurigen Geschichte zwar gut dargestellt, leiden konnte ich sie aber bis zum Schluss nicht so richtig. Sie war so sehr fixiert auf diesen einen Punkt in ihrem Leben, das Verschwinden ihres Mannes, dass sie mir damit ziemlich auf die Nerven ging.

Trotzdem habe ich das Buch recht schnell durchgelesen und als es etwa ab der Mitte immer spannender wurde, hat es mir doch noch gut gefallen. Ich werde der Reihe wohl noch eine Chance geben, denn auf die anderen Hexen und die weiteren Bewohner Tarbets bin ich neugierig geworden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2019

Ein Toter auf dem Gletscher

Verborgen im Gletscher
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Als auf dem schmelzenden Gletscher nahe Reykjavic ein Toter von einer Wandergruppe entdeckt wird, wird ein jahrzehntealter Vermisstenfall wieder aufgerollt...

Arnaldur Indridason beginnt mit "Verborgen ...

Als auf dem schmelzenden Gletscher nahe Reykjavic ein Toter von einer Wandergruppe entdeckt wird, wird ein jahrzehntealter Vermisstenfall wieder aufgerollt...

Arnaldur Indridason beginnt mit "Verborgen im Gletscher" eine neue Krimireihe um den inzwischen pensionierten Kommissar Konrád. Konrád erinnert sich an den Fall noch aus seiner damaligen Dienstzeit. Es wurde immer vermutet, dass der vermisste Sigurvin ermordet wurde, was sich nun durch den Leichenfund bestätigt hat. Ein Verdächtiger wurde damals ausgemacht, der allerdings seine Unschuld beteuerte. Und auch Konrád war und ist nicht von seiner Schuld überzeugt. Obwohl er nicht mehr im Dienst ist, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und den Cold Case in allen kleinen Einzelheiten neu aufzurollen und auch einen zweiten, nie geklärten Todesfall damit in Verbindung zu bringen.

Der Autor erzählt diese Geschichte auf eine sehr ruhige und langsame Art und Weise, mit der ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte. Spannung wurde nur verhalten aufgebaut, auch habe ich mich als Leserin oft in in den vielen Zeugenaussagen und Details verloren, zumal sich einige davon zum Schluss als unrelevant herausstellten.
Allerdings konnte ich mich im Laufe der Zeit mit der Geschwindigkeit anfreunden und fand die tieferen Einblicke in Konráds Vergangenheit und seine Gedanken wirklich interessant. Der Spannungsbogen ging irgendwann auch nach oben, so dass ich dann doch dabei blieb und weiterlesen wollte.

Mit den anderen Personen in der Geschichte, Konráds ehemaligen Kollegen Marta und Leo, seiner Schwester Beta und seinem Sohn sowie dessen Familie konnte ich allerdings bis zuletzt nicht viel anfangen. Leo war mir von Anfang an unsympathisch, die anderen bis zuletzt eher gleichgültig. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass auch Konrád keine starken Gefühle zu Ihnen hatte und das auf mich als Leserin abgefärbt hat.

Die gelegentlichen Beschreibungen von Land und Leuten hat mir gut gefallen, da ich bisher nur sehr wenig über Island wusste und dies mein erstes Buch aus dieser Gegend war. Es ist mir nicht schwergefallen, dass Buch zu beenden, aber ich kann auch nicht sagen, dass mir Konrád sehr ans Herz gewachsen sei oder ich den Fall vor lauter Spannung nicht habe weglegen können.
Meine Neugier auf Island wurde allerdings geweckt und ich könnte mir gut vorstellen, dass ich mir den einen oder anderen Krimi aus der Region und vielleicht auch von Indridason noch vornehmen werde.

Für Fans von ruhig erzählten Cold Cases und von isländischen Krimis ist dieser hier durchaus empfehlenswert. Wer aber schnelle Action, Spannung und charismatische Helden bevorzugt, sollte sich lieber ein anderes Buch aussuchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Figuren
Veröffentlicht am 27.05.2019

Gedankenkontrolle

THINK - Sie wissen, was du denkst! - Folge 1
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Think ist ausgebildete Psychotherapeutin, doch nachdem sie als solche einen großen Fehler machte, nimmt sie einen anderen Job an:
Sie überwacht die Gedanken von Straftätern, die unter der Voraussetzung ...

Think ist ausgebildete Psychotherapeutin, doch nachdem sie als solche einen großen Fehler machte, nimmt sie einen anderen Job an:
Sie überwacht die Gedanken von Straftätern, die unter der Voraussetzung dieser Überwachung wieder frei leben dürfen.

Es handelt sich bei dem Roman um den ersten Teil einer Thrillerserie mit Science-Fiction-Anteilen. Die Geschichte spielt scheinbar in der Gegenwart, allerdings einer Gegenwart, die sich doch von unserer unterscheidet. Das „Quorumed“ ermöglicht es, die Gedanken einer Person auf eine andere zu übertragen, so dass diese Gedanken überwacht werden können. Auf diese Art ist Think als Bewährungshelferin für insgesamt drei Straftäter zuständig, in deren Gedanken sie sich immer wieder einschaltet und eingreift, falls diese in eine gefährliche Richtung deuten. Soweit läuft alles gut, bis jemand ermordet wird und einer ihrer „Probanten“ veranwortlich zu sein scheint.
Der Grundgedanke dieser Serie hat mich, die ich eigentlich Thriller kaum lese, doch sehr neugierig gemacht und ich finde ihn nach wie vor spannend. Wie läuft die Kontrolle ab? Wie ist es für die beteiligten Personen? Wird der Eingriff von allen akzeptiert?... Leider bin ich mit dem Buch dann aber doch nicht ganz warm geworden.
Zum einen war der Text selbst oft unverständlich. Es wurden viele fremde bzw. unbekannte Begriffe und Abkürzungen wie selbstverständlich verwendet, wobei sich nur einige davon im Laufe des Textes von selbst erklärten. Oft wurden Sätze sehr abgehakt beendet bzw. mittendrin unterbrochen, da sich die Gedanken der „Probanten“ mit denen von Think vermischten. Einige Textpassagen kamen auch ganz ohne Satzzeichen und Lücken zwischen den Worten aus. Dies alles hat natürlich den besonderen Charakter der Geschichte unterstrichen und das, was in Thinks Kopf passiert, sehr anschaulich verdeutlicht. Andererseits hatte ich dadurch aber auch Mühe, der Geschichte zu folgen, wurde immer wieder aus dem Lesefluss hinausgeworfen und musste mich sehr auf die Handlung konzentrieren, um mitzukommen.
Zum anderen bin ich mit den handelnden Personen erst gegen Ende überhaupt etwas warm geworden. Am ehesten gelang mir das mit Clay, dessen Gedanken und Handlungen für mich noch am nachvollziehbarsten waren und der im Laufe der Geschichte auch immer mehr mein Mitgefühl gewann. Die beiden anderen „Probanten“ von Think waren für mich bis zuletzt nur wirre Störenfriede, mit denen ich kaum etwas anzufangen wusste. Zu Think selber blieb immer eine kühle Distanz. Ich fand sie weder symphatisch noch unsympathisch, ihre Handlungen konnte ich sehr oft nicht nachvollziehen und es bleiben auch zum Schluss noch viele Fragen zu ihr offen.
Auch der Mord und seine Auflösung wollen sich mir nicht so recht erschließen und lassen mich unzufrieden zurück. Das erschien mir zu sehr konstruiert und unwahrscheinlich.

Gegen Ende habe ich dann doch etwas Zugang zu der Geschichte gefunden und die Andeutungen, die zum Schluss gemacht wurden, wecken bei mir doch etwas Neugier auf den nächsten Teil. Ob diese ausreicht, um weiterzulesen, weiß ich jedoch nicht.

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