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DanielaK82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2019

Die Apokalypse naht

Dry
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Von Schaf und Wolf - ein Kampf ums Überleben

Zitat Position 68
»Arizona und Nevada sind gerade aus dem Stausee-Hilfsprogramm ausgestiegen«, erklärt Mom. »Sie haben die Schleusentore aller Dämme geschlossen. ...


Von Schaf und Wolf - ein Kampf ums Überleben

Zitat Position 68
»Arizona und Nevada sind gerade aus dem Stausee-Hilfsprogramm ausgestiegen«, erklärt Mom. »Sie haben die Schleusentore aller Dämme geschlossen. Sie brauchen das Wasser selbst, sagen sie.« Das bedeutet, der Colorado River kommt nicht mehr in Kalifornien an. Onkel Basil versucht, das Gehörte zu begreifen. »Den ganzen Fluss abdrehen wie einen Wasserhahn? Können die das?« Mein Vater zieht eine Braue hoch. »Sie haben es gerade getan.«

Es kommt kein Wasser mehr aus den Leitungen und die Vorräte in den Supermärkten sind innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft. Die allgemeine Stimmung kippt. Wie sollen wir bloß überleben?

Wir begleiten hauptsächlich Alyssa, ihren Bruder und den Nachbarsjungen Kelton auf ihrer Suche nach Sicherheit.
Was diese Kinder dabei erleben kann einen einfach nicht kalt lassen.

Der Titel ist passend gewählt, denn alle sitzen im wahrsten Sinne auf dem Trockenen.
Bereits nach wenigen Seiten wird einem das Ausmaß dieser Katastrophe bewusst.
Der Autor schafft es bereits zu Beginn die aufkommende und beklemmende Situation zu beschreiben. Diese steigert sich im Laufe des Buches noch.
Die völlige Hilflosigkeit ist zum Greifen nahe. Die folgenden Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln lassen einen verängstigt zurück, denn so abwegig und unrealistisch ist diese Geschichte bei Weitem nicht.
Durch die vielen Perspektivwechsel bekommt man gute Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonisten und kann deren Ängste und ihr Verhalten gut nachvollziehen. Wenn es auch erschreckend ist, wozu Menschen fähig sind, wenn es ums Überleben geht.
Der Schreibstil ist durchweg flüssig und die Spannung konstant hoch, weil man die sich ausbreitende Gefahr förmlich spüren kann.

Fazit: Als Jugendthriller deklariert ist diese Geschichte für mich eine Mischung aus "die Wolke" und "the walking dead". In keinster Weise unrealistisch, sondern eine Zukunftsvision der Apokalypse. Das spannende und bedrückende Thema sollte auf jeden Fall zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen

Ich - Im Dunkel der Angst
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Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen?

Hannah und Pia sind Schwestern. Beide haben einen Schicksalsschlag hinter sich und wollen im beschaulichen Warningen ein neues Leben beginnen. Während Hannah, ...

Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen?

Hannah und Pia sind Schwestern. Beide haben einen Schicksalsschlag hinter sich und wollen im beschaulichen Warningen ein neues Leben beginnen. Während Hannah, Schuld am Unfalltod eines 4jährigen Mädchens, versucht wieder in ein " normales" Leben zu finden, versucht auch Pia ihre Fehlgeburten zu verdrängen und beginnt einen neuen Versuch schwanger zu werden, indem sie sich einer Hormontherapie unterzieht.
Doch da gibt es noch jemanden, der kein Interesse daran hat, dass es den beiden "gut" geht.
Sie will Rache und Bestrafung für die Geschwister, die sie mitverantwortlich für den Freitod ihrer Tochter macht.

Das Cover finde ich ansprechend, hätte mir aber einen besseren Bezug zum Plot gewünscht. Dennoch bewirkt es eine düstere Atmosphäre.
Der Titel hingegen ist sehr passend, denn "Ich" ist in ihrer Dunkelheit gefangen und verbreitet Angst.
Die Autorin wechselt in Zeit und Erzählperspektive. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, da zu folgen, man kommt dann aber doch schnell rein.
Die Hauptfiguren sind allesamt sehr tief gezeichnet und ich empfand mit jeder dieser Frauen tiefstes Mitgefühl. Jede hat auf ihre Art eine schreckliche Erfahrung machen müssen, die die Psyche erst einmal verdauen muss. Und so hat man auch ein Stück weit Verständnis mit dem irrationalen Verhalten, die einige Figuren ausleben.

Die kurzen Kapitel mit den immer wieder wechselnden Perspektiven lassen einen nur so durch das Buch fliegen. Ein Buch voll mit Schmerz, Rache und Schuld. So mitreißend und ergreifend, dass meine Emotionen Achterbahn fuhren.
Ich musste das Buch in kürzester Zeit zu Ende lesen, da ich unbedingt wissen wollte, wer "Ich" ist und, ob ein happy end möglich ist.
Letztendlich hat wohl jeder seinen Frieden gefunden.
Äußerst lehrreich finde ich, dass Menschen, denen so schwere Schicksale widerfuhren, unbedingt professionelle Hilfe und Unterstützung benötigen, um wieder ins Leben zu finden.
Und das sich jeder dringend vor Augen halten sollte, was Mobbing anrichten kann.
Nicht jeder der um sich schlägt ist böse, sondern braucht vielleicht einfach Hilfe.

Fazit: Ein sehr erschütternder Thriller, der noch lange nachhallt. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.04.2019

tolle Geschichte

Die Lüge
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Adam Sandell ist Pfarrer und wohnt mit seiner Frau Ulrika und seiner 19jährigen Tochter Stella in Lund, Schweden.
Wie viele andere Eltern, muss sich auch das Ehepaar Sandell mit den „Macken“ einer Jugendlichen ...

Adam Sandell ist Pfarrer und wohnt mit seiner Frau Ulrika und seiner 19jährigen Tochter Stella in Lund, Schweden.
Wie viele andere Eltern, muss sich auch das Ehepaar Sandell mit den „Macken“ einer Jugendlichen auseinandersetzen.
Stella´s Verhalten wird zunehmend anstrengender, obwohl sie bereits seit geraumer Zeit Probleme hat, ihre Wut im Zaum zu halten und ihre Impulse zu kontrollieren.
Als eines Tages die Polizei anruft und Adam und Ulrika mitteilt, dass Stella vorläufig festgenommen ist, ist die Tat nicht mehr mit jugendlichem Gehabe zu rechtfertigen.

Sie steht unter Mordverdacht.

Was haben er und seine Frau bloß verkehrt gemacht in der Erziehung ihrer Tochter. Doch er kann nicht akzeptieren, dass seine Tochter jemanden getötet haben soll. Kurzerhand lügt er sogar die Polizei an, und verschafft damit Stella ein Alibi. Alles, um seine Familie zu beschützen.
Da die Polizei seiner Meinung nach nicht ausreichend um die Aufklärung des Mordes und Stellas Unschuld bemüht ist, macht Adam sich selbst daran, die Wahrheit herauszufinden und scheut nicht davor zurück Grenzen zu überschreiten.

Das Cover zeigt ein Haus vermutlich in Schweden, über dem dunkle Gewitterwolken hängen. Und so ahnt man, dass dieser Familie etwas Schreckliches bevorsteht.

Im ersten Teil des Buches schildert Adam,
wie er versucht Stellas Unschuld zu beweisen und gibt Rückblicke in die Vergangenheit und das Familienleben aus seiner Sicht.

Zitat Position 41
Ich habe eine Ausbildung für Krisenintervention, ich weiß alles über die einzelnen Reaktionsphasen und habe mit einer Unzahl an Menschen gearbeitet, die sich in einer Krise befanden oder traumatisiert waren. In dieser Situation half mir nichts davon.

Ungefähr zur Mitte des Buches ändert sich die Perspektive und Stella erzählt ihre Geschichte.
Unterschiedlicher könnten die Wahrnehmungen der Erzähler nicht sein.

Zitat Position 185
Erst war ich der Meinung ich hätte ADS oder ADHS, dann dachte ich an Borderline, schizoide Persöhnlichkeitsstörung oder bipolare Störung.

Der Schreibstil ist flüssig und konstant spannend. Der Autor baut tolle Perspektivwechsel der Familienmitglieder ein.
Somit fliegt man nur so durch die Seiten.
Die Geschichte nimmt eine völlig andere Richtung auf, als ich nach den ersten Kapiteln erwartet hätte, macht es damit aber umso interessanter.
Aber auch Stella verrät noch nicht die Wahrheit. Und so kommt auch in einem dritten Abschnitt, der sich bei der Gerichtsverhandlung abspielt, noch ihre Mutter Ulrika zu Wort.

Zitat Position 346
Nicht für sein Kind da zu sein - kein Verrat könnte schlimmer sein.


Als man dann endlich die Wahrheit erfährt, bleibt man zutiefst beeindruckt zurück. Was für ein Konstrukt aus Lügen, Liebe, Hass und Familienzusammenhalt.

Fazit: Ein hervorragend ausgeklügelter psychologischer Spannungsroman. Dieses Buch hat von allem etwas - Emotionen und Spannung. Absolute Leseempehlung von mir.

Veröffentlicht am 13.04.2019

tolle Geschichte

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
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Manuel ist Autor und schreibt, völlig in Gedanken versunken, an seinem neuen Buch, als es an der Tür klingelt.
Vor der Tür steht die Polizei, die ihm mitteilt, dass sein Mann Álvaro in Lugo einen tödlichen ...

Manuel ist Autor und schreibt, völlig in Gedanken versunken, an seinem neuen Buch, als es an der Tür klingelt.
Vor der Tür steht die Polizei, die ihm mitteilt, dass sein Mann Álvaro in Lugo einen tödlichen Autounfall hatte.
Manuel denkt an eine Verwechslung, denn sein Álvaro ist bei einem Geschäftsmeeting in Barcelona.
Doch der Tod seines geliebten Mannes ist tragische Wirklichkeit. Genauso wie zahlreiche andere Lügen.
Manuel reist nach Galicien, um an Álvaros Beisetzung teilzunehmen, die auf seinen letzten Willen hin im Gut As Greileras seiner adligen Familie stattfinden soll.
Auch das Testament von Álvaro ist überraschend.
Völlig verstört von all den Lügen und Dingen, die ihm Álvaro verschwiegen hat, findet sich Manuel inmitten einer durchtriebenen Familie wieder, die irgendetwas verheimlicht.
Und bald ist Manuel nicht mehr sicher, ob Álvaros Tod wirklich ein Unfall war.
Kannte er seinen Mann überhaupt richtig?
Mit Hilfe eines pensionierten Polizisten und eines Pfarrers versucht er rauszufinden, warum sein Geliebter sterben musste.

Das Cover passt hervorragend zu den tollen bildlichen Beschreibungen von Galicien. Genauso stelle ich mir das Anwesen der Familie vor. Auch wenn ich aufgrund meiner Lesevorliebe für Thriller, wohl ohne weitere Informationen nicht zu diesem Buch gegriffen hätte. Es wirkt einfach zu "unaufregend", aber genau da liegt die Überraschung. Denn der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die vielen Wendungen über Álvaros Leben lassen einiges an Spannung aufkommen.
Trotz der hohen Anzahl von 600 Seiten, fühlte ich mich durchweg gut unterhalten und hineinversetzt in diese Landschaft und die mysteriöse Geschichte der Familie Muñiz de Dávila.
Im Laufe des Buches lernt man immer mehr Figuren kennen. Diese sind allesamt sehr fein gezeichnet, so dass man sich selbst ein Bild der einzelnen Charaktere bilden kann. Durch die jeweils gekonnten Umschreibungen, kam man hier mit den Namen jedoch nicht durcheinander und konnte gut folgen. Die Autorin schafft es jedoch bis zum Schluss, dass man an der Vertrauenswürdigkeit jeder einzelnen Person zweifelt, aber auch mit dem ein oder anderen sehr sympathisiert.
Wer lügt und wer sagt die Wahrheit?
Man konnte die Verzweiflung von Manuel richtiggehend nachvollziehen. Genauso wie die Entwicklung seiner Gefühlslage. Dieses Buch ist durch Emotionen geprägt und lässt einen an vielen Stellen nicht kalt.

Fazit: Ein sehr detailliert beschriebener Spannungsroman, der mich positiv überrascht hat.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Die Vergangenheit wiederholt sich

Sündenkammer: Thriller
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Kommissar Oliver Bergmann ermittelt im jüngsten Mordfall in der Stadt Zons. Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Und alles deutet auf einen Hexenzirkel hin.
500 Jahre zuvor ermittelt ...

Kommissar Oliver Bergmann ermittelt im jüngsten Mordfall in der Stadt Zons. Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Und alles deutet auf einen Hexenzirkel hin.
500 Jahre zuvor ermittelt Bastian Mühlenberg als Stadtwache, nachdem zwei Leichen auftauchten. Beide trugen sie ein Büßerhemd und wurden augenscheinlich vergiftet. Die Spur führt ins Franziskanerkloster, doch was haben die Mönche damit zu tun?
Beide Ermittler stehen vor einem Rätsel.

Dies ist bereits der 9. Teil der Zonsreihe und der erste für mich, doch das stellte kein Problem dar, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist.
Erst hatte ich Zweifel, ob mir ein Thriller aus dem Mittelalter gefallen wird. Diese wurden aber schnell zerstreut.
Durch die abwechselnden Perspektiven und Zeitsprünge findet man schnell in die Geschichte, die rasant an Spannung aufnimmt.
Die Charaktere sind sehr fein gezeichnet, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Und auch die Probleme und Sichtweisen der Menschheit im Mittelalter werden hier gut dargestellt und sind absolut nachvollziehbar und authentisch.
Die Spannung hielt sich bis zuletzt und die Autorin lockte mich oft auf falsche Fährten.
Fazit: Ein kurzweiliger Spannungsroman, gespickt mit viel geschichtlichen Wissen, den ich in kürzester Zeit durchgelesen hatte.