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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2020

Madame Le Commissaire ermittelt wieder

Madame le Commissaire und die späte Rache
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"Die späte Rache" ist der 2. Fall von Isabelle Bonnet, der Ermittlerin in der Provence. Nachdem sie ein Bombenattentat in Paris knapp überlebt hat, erholt sich Isabelle in ihrem Geburtsort Fragolin und ...

"Die späte Rache" ist der 2. Fall von Isabelle Bonnet, der Ermittlerin in der Provence. Nachdem sie ein Bombenattentat in Paris knapp überlebt hat, erholt sich Isabelle in ihrem Geburtsort Fragolin und beschließt dort zu bleiben. Sie bekommt eine eigenes Kommisariat für "cold cases", in dem sie wie im ersten Fall, gemeinsam mit ihrem Assistenten Apollinaire ermittelt. Im beschaulichen Fragolin ist eigentlich nichts los, doch Isabelle stolpert bei einem Morgenspaziergang am Strand eines Nachbarortes über eine übel zugerichtete Leiche. Zuständig sind ihre Kollegen. Sie kümmert sich indes um einen 10 Jahre alten Fall, bei dem ein Mann grausam mit einer Mistgabel erstochen wurde. Und bekommt von ihrem obersten Chef den Auftrag den Schutz eines Kronzeugen zu übernehmen.
Die Ausgangssituation mit dem eigens für sie geschaffenen Kommissariat, das eigentlich nichts zu tun hat, wirkt sehr konstruiert und unglaubwürdig und aus meiner Sicht wird zu sehr darauf herumgeritten. Der Fall plätschert erstmal so vor sich hin, nimmt dann aber doch Fahrt auf und wird durchaus spannend. Erfreulicherweise kann man als Leser gut mit überlegen und auch selbst halbwegs auf die Lösung kommen, das hat mir sehr gefallen. Zwischendurch kommt zusätzlich Spannung auf wegen des Kronzeugen. Ausgleichend lernt Isabelle von Bürgermeister Thierry die Schönheit und Langsamkeit des provenzalischen Lebens kennen und der Leser darf ein bisschen mit genießen, was zu einer schönen Abwechslung zwischen Spannung und Erholung führt und das Buch zu einer guten Urlaubslektüre macht.
Von mir bekommt der Krimi auf alle Fälle eine Leseempfehlung, es ist auch nicht schlimm, wenn man wie ich den Vorgängerband nicht kennt.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Ein echter Hülsmann

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Meistens kommt es anders, wenn man denkt ist das neueste Werk von Petra Hülsmann. Ich habe kaum erwarten können, bis es erscheint. Und der Titel ist ja auch schon mal sehr vielversprechend. Die alten Cover ...

Meistens kommt es anders, wenn man denkt ist das neueste Werk von Petra Hülsmann. Ich habe kaum erwarten können, bis es erscheint. Und der Titel ist ja auch schon mal sehr vielversprechend. Die alten Cover mit den Streifen haben mir zwar besser gefallen als die neuen, aber mei nichts ist perfekt...
Die Geschichte liest sich sehr flüssig, der Schreibstil ist einfach gut. Die Liebesgeschichte ist wunderbar prickelnd, es knistert mal wieder aus den Seiten direkt heraus. Auch die Geschichte drumherum, an der die Protagonistin Nele erstmal wachsen muss, bevor sie ihr Happy End bekommt, ist absolut liebenswert und man ist gern dabei als Leser. Insgesamt funktionieren die Romane immer nach dem gleichen Schema, also keine großen Überraschungen, aber wenn man das mag (und ich mag es!9, dann ist man hier wieder gut bedient. Im Vergleich zu den Vorgängerromanen von Petra Hülsmann hat mich dieser nicht ganz so mitgerissen, was aber auch an meinen persönlichen Lebensumständen gelegen haben mag. Insgesamt bekommt auch dieser Roman von mir eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die Erscheinung des nächsten Hülsmann-Romans!

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Turbulentes Finale der Trilogie

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
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Die Ärztin-Wege der Liebe von Helene Sommerfeld ist der dritte Teil der Familiensaga um Ricarda Thomasius. Nachdem es im ersten Band vorwiegen um ihre Jugend und Ausbildung ging und im zweiten Teil um ...

Die Ärztin-Wege der Liebe von Helene Sommerfeld ist der dritte Teil der Familiensaga um Ricarda Thomasius. Nachdem es im ersten Band vorwiegen um ihre Jugend und Ausbildung ging und im zweiten Teil um ihren Beruf und ihre Eheschließung, kommt nun zunehmend die nächste Generation mit ins Spiel. Während des ersten Weltkriegs kehrt Ricarda zurück nach Berlin, während ihre älteste Tochter in die USA auswandert und ihr Sohn in den Krieg zieht. Die jüngste Tochter wird langsam erwachsen und zunehmend flügge. Ein abwechlungsreiches Familiendrama vor dem historischen Hintergrund des ersten Weltkrieges und der Entwicklung der Medizin in dieser Zeit.
Es wird in diesem Band sehr häufig und nach teils recht kurzen Abschnitten die Perspektive und der Schauplatz gewechselt, was ich als erfrischend empfunden habe, wenn auch manchmal etwas verwirrend. Insgesamt hat mich der Band mehr gepackt als die anderen und ich habe ihn sehr schnell durchgelesen, weil man als Leser durchaus in den Bann der Protagonistinnen gezogen wird, wenn mir auch manche Passagen unnötig dramatisch erschienen und ganz schön viele Themen auf einmal in den Roman gedrückt wurden. So sehr mich die Thematiken interessieren, fällt es mir doch ein bisschen schwer zu sagen, was ich jetzt vielleicht daraus "lernen" soll. Fasziniert hat mich der medizinische Hintergrund. Allerdings wurden mir Charaktere allesamt nicht sympathisch. Die Protagonistinnen sind alle starke, für ihre Rechte kämpfende Persönlichkeiten, die ich dafür durchaus bewundern kann, zur Freundin haben möchte ich davon aber keinen. Die Emotionen kommen mir dabei zu kurz bzw. wirken sie auf mich nicht authentisch. Das Ende des Romans ist mir dann ein bisschen zu platt und zu schnell für das, dass alles über 3 dicke Romane aufgebaut wurde letztendlich.
Als Fazit würde ich sagen, dass mich der Roman gut unterhalten hat, die ganze Trilogie durchaus lesenswert war, dass ich aber nun auch ganz froh bin, dass kein vierter Band mehr angekündigt ist.

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Veröffentlicht am 05.12.2019

Frida und Bjarne- das sympathische Ermittlerduo ist wieder da!

Sterbekammer
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Sterbekammer ist der dritte Band der Krimiserie um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn aus der Feder von Romy Fölck. Die Mordkommission hat einen neuen Vorgesetzten, zu dessen Einstand ...

Sterbekammer ist der dritte Band der Krimiserie um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn aus der Feder von Romy Fölck. Die Mordkommission hat einen neuen Vorgesetzten, zu dessen Einstand 2 mysteriöse Todesfälle das Team vor Rätsel stellt. Wie in den Vorgängerbänden haben wir es mit einem ungelösten Cold Case und aktuellen Fällen zu tun, deren Fäden am Schluss zusammenlaufen. Nachdem wir erst sehr rasant in die Geschichte einsteigen, kommen zwischendurch ein paar Längen auf, auch, weil wir mehr aus dem Privatleben der Ermittler erfahren. Das ist nicht umbedingt störend, im Gegenteil, die beiden sind äußerst sympathisch und man nimmt als Leser gern an ihren Sorgen, Nöten und schönen Momenten teil, aber dadurch fand ich diesen Band weniger spannend und fesselnd wie die ersten beiden. Erfreulich finde ich, dass das Buch und die Auflösung, obwohl ich zum Schluss eine gewisse Vermutung hatte, nicht vorhersehbar ist. Insgesamt kann ich die Lektüre absolut empfehlen, ich bin weiterhin begeistert von Romy Fölcks Schreibstil, aber an die Vorgänger kommt Sterbekammer aus meiner Sicht nicht ran...

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Veröffentlicht am 02.05.2019

Gute Gedanken zum Thema Sprache in der Politik

Wer wir sein könnten
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Ich bin über eher tragische Umstände zu diesem Buch gekommen und der Titel sprach mich in dem Moment einfach an. Der Parteichef der Grünen, Herr Harbeck, erläutert hier an aktuellen Beispielen den Zusammenhang ...

Ich bin über eher tragische Umstände zu diesem Buch gekommen und der Titel sprach mich in dem Moment einfach an. Der Parteichef der Grünen, Herr Harbeck, erläutert hier an aktuellen Beispielen den Zusammenhang zwischen Politik und Sprache bzw. die Bedeutung der Sprache in der Politik. Er tut das sehr anschaulich und leidenschaftlich und in nachvollziehbarer Sprache. Zumindest zu Beginn, im Verlauf hab ich mir manchmal etwas schwer getan. Er übt reichlich Kritik an der Sprache und Wortwahl der aktuellen Politik und nimmt auch sich selbst davon nicht aus. Insgesamt ein lesenswertes Buch mit guten Gedanken.