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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2019

Wirklich schön aber manchmal zu viel des Guten...

Newport Prince Bd. 1
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Vorurteile. Missgunst. Missfallen. So sehen die Gedanken der beiden Brüder Daniel und Aiden aus, wenn sie die beste Freundin ihrer kleinen Schwester Lilly sehen. Beide denken, dass Ava Lilly in so viele ...

Vorurteile. Missgunst. Missfallen. So sehen die Gedanken der beiden Brüder Daniel und Aiden aus, wenn sie die beste Freundin ihrer kleinen Schwester Lilly sehen. Beide denken, dass Ava Lilly in so viele Unglücke gezogen hat, nur sie kann daran verantwortlich sein, dass ihre kleine Schwester ja plötzlich zur Party Löwin geworden ist und nichts anderes als Drogen im Kopf hat. Dachte Aiden zumindest, bis er sie wirklich kennen gelernt hat. Auf allen Ebenen.

Der Roman ist der Auftakt der Newport Prince Reihe, er kann ohne Vorwissen gelesen werden, endet jedoch mit einem leichtem Cliffhanger.

In der Handlung passiert ziemlich viel. Das hat manchmal seine positiven Seiten, es wird nämlich nicht langweilig, aber auch seine negativen, manchmal verliert man den Überblick. An sich ist sie auch abwechslungsreich, jedoch sind die sehr interessanten Sachen, die auch wirklich kreativ sind, ziemlich schnell vorbeigegangen und ein paar eher normalere Sachen wurden langgezogen, das war an manchen Stellen aber gar nicht so negativ, denn durch die typische Alltagshandlung hat das Buch so eine Art Bodenständigkeit bekommen, so wurde es auch nicht nervig zu lesen, wenn nacheinander ein paar viele Dramen passiert sind.
Mir kam es auch manchmal so vor, als würde der Sex auch eine sehr große Rolle spielen, aber nicht im Sinne es wäre eine der Haupthandlungen, sondern eher, dass sie wirklich oft miteinander geschlafen haben bzw. sehr viele Vorspiele hatten. Manchmal fand ich das wirklich gut, insbesondere da ja diese Geschichte zwischen zwei Teenagern spielt und sie den jeweils anderen ja auch erkunden müssen, manchmal wurde es aber too much…

Der Schreibstil war wirklich einwandfrei, die Zeiten wurden super gewählt und auch die Story wurde mit sehr vielen Details beschrieben. Zudem werden die Gefühle der Charaktere sehr gut übermittelt, man kann wortwörtlich die Freude oder den Schmerz des Charakters fühlen, als wäre man er selber oder als würde man zumindest live mit dabei sein.

Die Charaktere an sich wurden ganz gut gemacht. Aiden ist wirklich ein Herzstück, ein totaler Book-boyfriend… Er ist super süß, obwohl er einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt hat, welcher manchmal fast schon zu viel ist. Er ist auch ziemlich aggressiv, es war an verschieden Stellen passend aber an anderen schon fast übertrieben.
Ava hat mir auch sehr gefallen, allein schon, weil sie so gerne Bücher liest wie ich. Auch war sie wirklich warmherzig und noch dazu wurde sie sehr gut beschrieben und die Rolle an sich wirkte, genauso wie die von Aiden, sehr gut überdacht. Ab und zu war sie mir ein bisschen zu impulsiv.

Insgesamt war das Buch sehr gut. Mir haben die Charaktere und die Handlung gefallen und der Schreibstil war sowieso top. Der einzige Minuspunkt waren die Momente, die gelegentlich ein bisschen zu viel waren, nicht im Sinne von es ist auf einmal zu viel passiert, sondern die manchmal dezent übertrieben waren. Deshalb 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Calender Girl – Tiefgründiger als so mancher denkt!

Calendar Girl - Verführt (Calendar Girl Quartal 1)
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Mia Saunders ist pleite und braucht Geld! Eine Million Dollar insgesamt. Eine Lösung muss her sonst kann sie die Spielschulden ihres Vater nicht begleichen. Mias Tante scheint eine Lösung zu haben, gegenüber ...

Mia Saunders ist pleite und braucht Geld! Eine Million Dollar insgesamt. Eine Lösung muss her sonst kann sie die Spielschulden ihres Vater nicht begleichen. Mias Tante scheint eine Lösung zu haben, gegenüber welcher Mia anfangs jedoch skeptisch ist. Niemals könnte sie als Escort-Girl arbeiten! Nach langem hin und her entscheidet sie sich für die 100.000 $ monatlich und denn Job. Ab jetzt hat sie jeden Monat einen neuen Mann, Klamotten bis zum geht nicht mehr und einen gratis Einblick in die Welt der Reichen und Begehrten….

Das Buch fängt mit einer kurzen Vorgeschichte zu Mia und ihrer Familie, in welcher steht was passiert ist sowie wie es passiert ist dass sie jetzt da stehen, wo sie stehen. Danach beginnt der Hauptteil.
Mit jeder Seite die ich las, gefiel mir Mia immer mehr. Der Charakter ist tiefgründig und Audrey Carlan, die Autorin, hat in den einzelnen Seiten eine sehr gute Personenbeschreibung von ihr ``gezeichnet´´ und so konnte ich mich oft in sie hineinversetzten und sehr gut alle ihre Handlungen nachvollziehen, man konnte sie nicht vorhersehen aber zurückblickend würde ich auch so handeln.
Zu den einzelnen Männern kann man nicht viel sagen, sie waren alle unterschiedlich aber alles Träume (ich habe immer noch die Hoffnung mindestens einen von ihnen im wahren Leben zu finden!). Noch dazu hatten alle unterschiedliche Stärken und Charterzüge, aber eins hatten sie alle gleich: die Autorin hat sie super ins wahre Leben gebracht und sie waren alle tiefgründig, nicht nur im Sinne der Beschreibung von Audrey Carlan, sondern auch im Charakter an sich.
Den Rest hat der Schreibstil gemacht, er war offen und hat einen in das Geschehen hineinversetzt, so als würde man daneben stehen und live mitverfolgen wie sich Mia in der neuen Welt so macht. Vor dem lesen hätte ich auch nicht gedacht dass das Buch tiefgründig ist.
Es verkauft eine ganz andere Nachricht als die Inhaltsangabe, es geht nicht nur um das Geld sondern auch um die Erfahrungen der Protagonistin und ihre Gedanken die am Ende des Buchmonats immer schöner und tiefgehender werden und einen zum Nachdenken anregen.
Einen halben Stern haben jedoch die Stellen abgezogen, die sich manchmal langgezogen haben, sie kamen meistens nach einem großen Ereignis.
Es hat mich an Höhen und Tiefen erinnert die immer wieder auftreten. Es baut sich Spannung an, es kommt der Höhepunkt und kurz danach geht es wieder runter, und zwar nicht so weit runter wie vor der Spannung sondern ziemlich weit runter.

Das Buch war wirklich gut, es hat einen zum Nachdenken gebracht und die Protagonisten wurden durch die Autorin sehr gut beschrieben, an sich waren sie sehr schöne Charaktere, nicht sehr oberflächlich und einem wirklich schönen Inneren. Jedoch hat mir nicht gefallen, dass sie Spannung nach den Höhepunkten bzw. großen Ereignissen so drastisch gefallen ist.
Das Buch würde ich jedem Romantik-Fan empfehlen und auch Neuanfängern in dieser Genre, obwohl es relativ viele Erotikszenen gibt, die aber nicht das Buch herunterziehen weil sie so oft vorkommen, und auch jeder der vielleicht sich selbst finden möchte und einen Ansporn braucht damit anzufangen sollte das Buch lesen. Deshalb 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.02.2019

The Billionaire Prince von Virginia Nelson - mal was anderes

The Billionaire Prince
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Ein Kind. Ein Ausflug zum Grand Canyon. Und eine Assistentin die kündigen möchte. So könnte man Aiden Kelleys, den milliardenschweren CEO den die Presse liebevoll ``The Billionare Prince´´ nennt, Leben ...

Ein Kind. Ein Ausflug zum Grand Canyon. Und eine Assistentin die kündigen möchte. So könnte man Aiden Kelleys, den milliardenschweren CEO den die Presse liebevoll ``The Billionare Prince´´ nennt, Leben in drei Sätzen beschreiben. Das Chaos ich vorprogrammiert obwohl Aiden nichts mehr als das hasst, die einzige Lösung scheint Chelsea zu sein, seine Assistent die kurz davor steht zu kündigen.
Ein aufregender Trip, mit viel Emotionen und Abenteurern beginnt der das Leben des neu gebacken Vaters auf den Kopf stellt.

Das Cover sieht toll aus, ansprechend, romantisch und nicht zu kindisch oder mädchenhaft. Es passt meiner Meinung nach auch super zum Buch.
Der Schreibstil war sehr offen und hat mich gleich ins Geschehen mit reingezogen und alle Emotionen wurden sehr gut beschrieben.Es wurde auch nicht nach einer Zeit langweilig oder sich langziehend.
Am Anfang war ich etwas skeptisch gegenüber der Perspektive, da ich lieber Bücher aus der 1. Sicht lese, konnte mich jedoch schnell mit ihr anfreunden. Das Buch ist aus der Sicht von Chelsea und Aiden geschrieben, was ich sehr gut finde da man sich so super in die beide Personen hineinversetzten kann.
Die ersten Szenen haben kurz und knapp von dem vorherigen Leben der Hauptcharaktere beschrieben und der Tick von Aiden, dass alles perfekt und ordnungsgemäß sein muss, wurde erwähnt. Zudem Tick muss ich noch sagen das er leider nicht im weiteren Geschehen näher beschrieben wurde oder auch warum Aiden ihn überhaupt hat. Das ist leider ein klitzekleiner Minuspunkt.
Als Aiden erfährt das er eine Tochter hat, welche schon vor 10 Jahren mit seiner damaligen Freundin entstanden ist, wirkt er für mich ziemlich subtil und nicht überrascht, so als hätte er das alles schon vorgeplant. Und Waverly, die Tochter, ist eine ziemlich erwachsene 10 Jährige, welche oft ihre Emotionen versteckt.Das hat sie aber vermutlich von ihrem Vater geerbt, welcher auch oft sehr unnahbare Momente hat. Die Bindung ist jedoch von Anfang an wunderschön und Aiden bemüht sich sehr stark ein guter Vater zu sein, was ihm auch super gelingt. Aiden an sich ist eine sehr tiefgründige Person, was auf den ersten Blick zwar nicht auffällt aber mit jedem Gedanken seinerseits immer klarer wird, er hat auch einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt und es gibt den ein oder anderen Moment im Buch wo man sieht das er sich um das Wohlergehen seiner Liebsten sehr sorgt und für denjenigen auch sehr viel machen würde.
Das Kind hat, genauso wie sein Vater, eine wunderschöne Persönlichkeit, ist liebreizend und hat ziemlich ungewöhnliche Interessen, welche sie aber nur im sein bestärken.
Chelsea ist sehr schüchtern, aber nur für ihre Umwelt. Drinnen hat sie schon den einen oder anderen Gedanken, der belegt das sie gar nicht so schüchter ist wie es scheint. Sie kriegt auch immer das was sie möchte und zwar nicht weil sie es von jemand anderen bekommt sondern weil sie selber daran arbeitet und es auch selber erreicht. Noch dazu hat sie eine starke Persönlichkeit und lässt sich auch nicht alles von jedem gefallen. Am Anfang ist die Beziehung von Chelsea und Aiden zuiemlich angespannt, beide fühlen sich zudem anderen hingezogen, streiten es aber ab. Mit jedem Kapital kommen sich beide näher bis sie das Eis durchbrechen, ab dem Punkt sind beide füreinander da und durchleben den Trip zusammen.
Kurz gesagt sind alle Charaktere toll sowie tiefgründig und mir gefällt auch das Aiden durch den Tick gar nicht so perfekt ist wie er erscheint.
Die Hintergrundidee der Geschichte ist meiner Meinung auch ziemlich spannend, es hat einen Hauch von reicher Playboy und schüchterne Assistentin, jedoch mit einem neuen und spannend Anstrich durch die nicht bekannte Vaterschaft von Aiden.
Was mir nicht besonders gefallen hat waren manche Szenen die beim ersten durchlese verwirrend waren so dass man die einzelnen Sätze zwei- bis dreimal durchlesen musste um zu verstehen was gerade passiert ist.
Manchmal gingen Momente ziemlich schnell vorbei, bedeutet jemand hat gerade das gemacht und zwei Seiten später ging es um etwas ganz anderes.
Dafür war das Ende super! Es war romantisch, emotional, spannend und ein wunderschöner Abschluss des Buches, so dass ein Epilog gar nicht zwingend notwendig war aber alles nochmal versüßt hat!

Insgesamt war das Buch super, alles hatte ein ziemlich originellen Flair und die Charaktere waren sowieso super und der Schreibstil hat mir sehr gepasst. Die einzigen Minuspunkte waren wie gesagt die Szenen die schnell und unübersichtlich vorbeigingen und die Momente die nicht beim erste lesen verständlich waren. Die beiden Punkte ziehen leider eine Stern ab.
Deshalb 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.05.2019

Eine schöne Geschichte für zwischendurch

Love Play
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Die Geschichte wird aus beiden Sichten erzählt, wovon beide aus der 1. Person erzählt sind. Das Buch ist in sich selber abgeschlossen und endet ohne Cliffhanger. Man braucht kein Vorwissen aus anderen ...


Die Geschichte wird aus beiden Sichten erzählt, wovon beide aus der 1. Person erzählt sind. Das Buch ist in sich selber abgeschlossen und endet ohne Cliffhanger. Man braucht kein Vorwissen aus anderen Büchern.

Alls Lilah an jenem Tag die Schichte in ihrem Krankenhaus antritt, wo sie als Krankenschwester arbeitet, bricht ihre Welt in zwei Stücke. Martin, der Mann der seit 20 Jahren die Vaterrolle in ihrem Leben gespielt hat, ohne ihr Stief- oder Vater gewesen zu sein, erlitt einen Schlaganfall und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Und als Lilah das Krankenzimmer betritt, wird ihre Welt nochmal durchbrochen, denn plötzlich steht Ethan vor ihr.
Ethan,Profihockeyspieler der NHL, welcher ihr in der High-school das Herz gebrochen hat.
Ethan, welchen sie eigentlich abgrundtief hassen sollte.
Ethan, für welchen sie nach 8 Jahren Trennung immer noch etwas empfindet, obwohl Lilah das gar nicht wahrhaben möchte.

Das Cover ist mal wieder, typisch für ein Helena Hunting Buch, wirklich schön es ist zwar durch den Mann (der wirklich sehr ansehnlich ist) ein bisschen kitschig, durch die eher kälteren Farben sieht es aber sehr cool aus.

Das Buch beginnt gleich mit einer schönen Portion an Charaktereigenschaften von Lilah: sie ist schusselig, zumindest wenn sie ihren morgendlichen Kaffee nicht bekommt, aber sonst eine sehr nette und hilfsbereite Person mit dem Herzen am rechten Fleck. Durch viele Taten wird dem Leser klar, dass sie eine sehr schwierige Vergangenheit hatte, sich aber im Alltag davon loßreißen kann.
Ethan jedoch hat mir definitiv nicht gefallen, am Anfang fand ich ihn noch ganz okay, aber ab der Mitte des Buches wurde er meiner Meinung super nervig und als hätte er nur das eine im Kopf, er hat sich wirklich oft wie ein Teenager verhalten. Zwar hatte er so seine Momente, da war er super, bedeutet er hat sich um Lilah gesorgt und war auch an sich sehr sympathisch, aber die negativen Aspekte haben total überwiegt. Noch dazu hatte ich das Gefühl das Helena Hunting diesen Charakter gar nicht so ausgearbeitet hat wie sie es sonst tut (z. B. Lilah) und das auch allgemein mehr Potenzial in Ethan gesteckt hat, welches jedoch nicht aufgefaltet wurde.
Die Handlung an sich war ganz gut, sie war abwechslungsreich und der Lesespaß war auch da, jedoch wurde die Geschichte meiner Meinung nach zu sehr in die Länge gezogen, keine Frage sie war sehr spannend jedoch ein bisschen überbieten, es wäre für mich ok gewesen wäre aus der relativ langen Geschichte ein Kurzgeschichte geworden, die nach gut der Hälfte zu Ende geht. Insbesondere mit dieser Vorgeschichte von Ethan und Lilah hätte es total ausgereicht zu schreiben wie sie sich wieder treffen und zusammenkommen aber minus das Drama um Ethan. Und eine lange Zeit haben mich auch ein paar Details verwirrt… Einmal hieß es sie haben sich 8 Jahre nicht gesehen und vor 10 Jahren schlechtgemacht und dann andersrum? Nach der Zeit wurde es mir dann ein bisschen klarer (hoffe ich zumindest…) ein wirklich schöner Punkt waren die tiefgründigen Gespräche, die relativ oft im Buch vorgekommen sind, es hat der ganzen Geschichte so eine Art tiefe und einen mehr erwachsenen Teint verliehen. Dies war ein wirklich großes Plus für mich. Es gab auch ein paar Momente, die so gar nicht zu erwarten waren, das hat die Handlung immer ziemlich aufgefrischt.
Der Schreibstil war wirklich Top. Super einfach und flüssig zu lesen und mit vielen Details die es einfacher gemacht haben sich die Geschichte bildlich vorzustellen und auch die Emotionen des Protagonisten zu fühlen und noch dazu eine gut gewählte Zeitform die vieles sehr veranschaulicht hat.


Im großem und ganzen ein ganz gutes Buch, vielleicht jetzt nicht ein totales Must-read aber eine schöne Geschichte für zwischen durch. Ein paar Charaktere sind gut ausgearbeitet, ein paar eher weniger. Die Handlung war spannend, obwohl man aus der Geschichte vielleicht ein paar Sachen rauskreuzen könnte aber mit ein paar frischen Ideen gut zu lesen war. Der Schreibstil ist einwandfrei und bereitet durch das einfache lesen mit der guten Handlung das ganz Buch lang eine großen Lesespaß. Deshalb 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Gefühl
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2019

Anstifter und schlechtes Vorbild.

Tschick
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Im Jugendroman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, erschienen 2010, geht es um die Freundschaft zwischen zwei Klassenkameraden, die in den Sommerferien in einem alten Lada durch Deutschland, mit dem Ziel ...

Im Jugendroman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, erschienen 2010, geht es um die Freundschaft zwischen zwei Klassenkameraden, die in den Sommerferien in einem alten Lada durch Deutschland, mit dem Ziel Walachei, fahren. Auf dem Road-Trip lernen sie viele verschiedene Personen kennen und erleben einen abenteuerlichen Sommer.

Ein Jugendroman, welcher eine mehr oder weniger gute Idee grottenschlecht verkörpert.

Mein erster Kritikpunkt bezieht sich auf die Handlung, welche nicht der Realität entspricht. Zwei Jungen werden von ihren Eltern für zwei Wochen in den Sommerferien alleine Zuhause gelassen und kommen auf die Idee, in dieser Zeit einen Trip durch Deutschland in einem geklauten Lada zu unternehmen. Nicht nur, dass dies von ihren Eltern verantwortungslos ist, sondern auch von Maik und Tschick, sie begeben sich in Gefahr, auch wenn sie am Ende gesund und ohne große Verluste und Nachwirkungen zurückkehren. Man könnte es als Glück bezeichnen, aber erwarten dann nicht alle anderen Jugendlichen auch so ein Glück?
Mit der Hoffnung auf einen coolen Sommer ohne Folgen begeben sie sich auf eine abenteuerliche, aber nichtsdestotrotz illegale Fahrt durch Deutschland und kommen schlimmstenfalls ums Leben.
Noch dazu sind alle Charaktere oberflächlich und vorhersehbar, es gibt einen Asozialen, ein verwahrlostes Mädchen, einen Außenseiter, der am Ende im Zentrum des Geschehens steht, und noch ein paar andere Verrückte, die uns ein falsches Bild von der Welt vermitteln wollen. Maik zum Beispiel soll tiefgründig und eher zurückgezogen sein und einen Außenseiter verkörpern, der am Ende trotzdem einen Freund findet. Aber das einzige, was man sieht, ist ein schüchterner und naiver Vierzehnjähriger, der schlechte Eltern hat, zu viele Videospiele spielt sowie in seiner eigenen Welt lebt.
Dafür ist Tschick voller Vorurteile geprägt. Er ist Russe, arm, kriminell, ohne Perspektive und total asozial. Nachdem er gemerkt hat, dass sein Sommer langweilig wird, manipuliert er Maik so, dass er sämtliche Regeln und Gewohnheiten bricht, damit er Tschick unterhalten kann, was Maik zwar am Ende bestreitet, jedoch meiner Meinung nach von Anfang an klar ist.
Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist der Schreibstil. Er ist langweilig, eintönig und Emotionen werden nicht beschrieben, obwohl man das in dieser Handlung sehr gut hätte machen können. Noch dazu ist er nicht offen und konnte mich nicht in die Geschichte miteinbeziehen.
Zu kritisieren gibt es noch zahlreiche Stellen, die sich bis zum geht nicht mehr langgezogen haben. Das einzige Positive an diesem Buch war Tatjana, ihr Charakter hat mir sehr gefallen, sie war zwar ein nettes aber eingebildetes Mädchen, deshalb ein halber Punkt.

Zusammenfassend ist das Werk schlecht, der Schreibstil ist ermüdend, die Charaktere oberflächlich, die Handlung unrealistisch und es dient als schlechtes Vorbild, welches von einer Welt erzählt, die zwar Gesetze hat, es aber ohne Folgen bleibt, wenn man genau diese bricht.

Letztendlich ist es noch dazu weder ein Road Novel, ein humorvoller Roman oder ein Reise-Journal. Es handelt sich um ein Mittelding zwischen Freundschafts-Erzählung und Road Novel. Hätte ich das Buch nicht für den Deutschunterricht lesen müssen, hätte ich nach gut 70 Seiten aufgehört.