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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörder jagt Mörder jagt Mörder

Ich bin die Nacht
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Francis Ackermann junior ist das, was man wohl als Serienkiller bezeichnet. Er sucht sich Personen aus und spielt mit ihnen um ihr Leben und das ihrer Liebsten. Dabei ist es ihm egal, wer diese Personen ...

Francis Ackermann junior ist das, was man wohl als Serienkiller bezeichnet. Er sucht sich Personen aus und spielt mit ihnen um ihr Leben und das ihrer Liebsten. Dabei ist es ihm egal, wer diese Personen sind. Genie und Wahnsinn in einer Person.
Marcus Williams ist das, was man wohl als gebrochenen Mann bezeichnet. In seinen Träumen wird er von seiner Vergangenheit eingeholt und wird auch von den ortansässigen Beamten der Polizei nicht in Ruhe gelassen.
Durch eben diese wird das Schicksal der beiden Männer, Ackermann und Williams, für immer miteinander verknüpft. Ein spannendes Katz- und Maus-Spiel beginnt, welches in einem furiosen Finale endet.
Die Figuren in dem ersten Teil der „Ich bin“- Reihe sind sehr gut konstruiert. Man lernt die Abgründe der jeweiligen Charaktere kennen und jede Seite liest sich geschmeidig. Man kann es quasi gar nicht erwarten, die Seite umzublättern um zu erfahren, wie es nun weiter geht. Immer neue Wendungen erhalten die Spannung und der Schreibstil des Autors fesselt einen das ganze Buch lang, bis zu einem Finale mit einem „Endgegner“, den man wohl nie auf dem Schirm hatte.
Ganz großes „Kino“ und auf jeden Fall eine Empfehlung für Leute, die auch gern mal die Nächte mit einem exzellenten Buch durchmachen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Seefahrt, die ist...schrecklich?!

Passagier 23
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Wenn man an Urlaub denkt, dann freut man sich..man schwelgt in Erinnerungen und freut sich beispielsweise auf die nächste Kreuzfahrt mit einem luxuriösen Ozean-Riesen. Nicht so Martin Schwartz...
5 Jahre ...

Wenn man an Urlaub denkt, dann freut man sich..man schwelgt in Erinnerungen und freut sich beispielsweise auf die nächste Kreuzfahrt mit einem luxuriösen Ozean-Riesen. Nicht so Martin Schwartz...
5 Jahre ist es her, dass eben dieser seine Frau Nadja und seinen kleinen Sohn Timmy auf der "Sultans of the Seas" verlor, indem sie einfach verschwanden. Wie? - Ungeklärt. Warum? - Ungeklärt. Wie geht es für Martin Schweitz weiter? - Ebenfalls ungeklärt.
Wäre da nicht der Anruf der selbsternannten Thriller-Autorin Gerlinde Dobkowitz, welche behauptet, dass es nun neue Spuren zu verfolgen gibt. Hin- und hergerissen entschließt sich der gebrochene Mann, einen letzten Anlauf zu wagen, seinen ganz persönlichen Abtraum aufzulösen.
Sebastian Fitzek schafft es mit seinem Roman "Passagier 23", dass man die Seiten nur so verschlingt. Vielschichtige und realistisch handelnde Charaktere lassen das Buch für eigene Gefühlsregungen und Eindrücke offen und schaffen es gleichzeitig, dass man durch die aufgebaute Sympathie fieberhaft mitermittelt. Die Enge des Schiffes lässt einen glauben, dass sich der Fall schnell lösen lassen müsste. Dennoch war ich von den Entwicklungen immer wieder aufs Neue überrascht.
Ein toller Psychothriller, der einen überlegen lässt, wie man seinen nächsten Urlaub verbringen möchte. Eine Seefahrt, die ist....?

Veröffentlicht am 17.10.2016

Eine neue Psycho-Jagd

Ich bin die Angst
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Chicago: Ein Killer, der sich der "Anarchist" nennt, treibt in der Stadt sein Unwesen. Er trinkt das Blut seiner Opfer, die er danach in Brand setzt. Grausiges Detai: Er zwingt sie, ihm bei jedem Schritt ...

Chicago: Ein Killer, der sich der "Anarchist" nennt, treibt in der Stadt sein Unwesen. Er trinkt das Blut seiner Opfer, die er danach in Brand setzt. Grausiges Detai: Er zwingt sie, ihm bei jedem Schritt zu zuschauen. Er ist es leid, dass alle nur den Ehemann und Vater sehen und will seiner Berufung folgen. Dies ruft Marcus Williams auf den Plan, welcher dabei von seinem Widersacher Francis Ackerman Junior zwischenzeitlich unterstützt wird. Dieser hat noch einige Geheimnisse, welche er Marcus offenbaren möchte.

Endlich ging es weiter mit Teil zwei der "Ich bin"-Reihe. Wieder einmal ermittelt Marcus Williams, nun offiziell in der Shepherd Organization. er ist einer von mehreren Erzählsträngen. Andere bilden sein Erzfeind Francis, die weiblichen Ermittlerinnen, einem Propheten und dem Anarchisten. Viele Fäden, die es zu verfolgen gilt als Leser. Dies fällt allerdings aufgrund des tollen Schreibstils des Authors nicht weiter schwer. Es ist flüssig und die kurzen Kapitel sorgen für eine ansteigende Spannung in den unterschiedlichen Perspektiven.
Die Handlung insgesamt ist in "Ich bin die Angst" manchmal etwas seltsam konzipiert. Es scheint manchmal so, als wären unnötig Steine eingefügt worden, über die die Ermittler stoplern. Auch Nebenschauplätze sind zeitweise zu ausführlich geraten. So ist der Anarchist manchmal nur ein Mittel zum Zweck, den Konflikt zwischen Marcus und Francis voranzutreiben.

Insgesamt für mich nicht ganz so stark wie der erste Teil, aber auch nicht zu verachten. Auf jeden Fall ein guter Zeitvertreib.

Veröffentlicht am 04.10.2016

Wie gut kennst du deine Freunde?

Der Schock
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Die Geschwister Jan und Kathy fahren mit ihren Freunden Laura und Greg nach Frankreich um zu entspannen. Doch Entspannung kommt nicht auf, erst recht nicht, als Laura spurlos verschwindet. Jan macht sich ...

Die Geschwister Jan und Kathy fahren mit ihren Freunden Laura und Greg nach Frankreich um zu entspannen. Doch Entspannung kommt nicht auf, erst recht nicht, als Laura spurlos verschwindet. Jan macht sich auf die Suche nach ihr und findet nur ihr Handy mit einem seltsamen Video. Nach und nach sammelt er Puzzlestücke über Laura und ihren möglichen Verbleib, bis bei ihm in der Wohnung die Leiche seiner Nachbarin gefunden wird mit einer klaren Botschaft auf der Stirn. Wie weit wird Jan gehen, um Laura zu finden?

"Der Schock" war das zweite Buch, welches ich von Marc Raabe gelesen habe. Nach "Schnitt" war ich begeistert und erhoffte mir auch hier einen Psychothriller auf gleichwertigem Niveau. Allerdings muss ich nun vorab schon sagen, dass ich ein bisschen enttäuscht bin.
Das Buch beginnnt mit einem Prolog aus dem Jahr 1969. Nach der Vorstellung des ersten Charakters springt man in das Jahr 2011, wo man Jan und seine Mitreisenden kennenlernt. Dabei wechselt die Perspektive zwischen ihm und Laura. Nach wenigen Kapiteln kommt auch die Sichtweise des Täters hinzu. Durch Orts-, Datums- und Zeitangaben zu Beginn jedes neuen Kapitels findet sich der Leser gut zurecht und kann den einzelnen Erzählsträngen gut folgen. Der Schreibstil des Autors ist angenehm und lässt sich schnell und leicht lesen.
Nun zum Schwachpunkt des Buches: Die Charaktere und die Verknüpfung der Handlungen. Natürlich baut man zu Anfang des Romans Sympathien zu den Hauptcharakteren Laura und Jan auf. Keine Frage! Allerdings ist die Ausarbeitung dieser manchmal sehr flach. Viele Handlungen sind nicht nachvollziehbar und lassen deswegen das Buch zeitweise sehr realitätsfern wirken. Ebenso scheint es mit den Wendungen, welche den Eindruck machen, als hätte man ganz viele unterschiedliche Ideen in ein Buch pressen wollen. Zwischenzeitlich fragte man sich, was die ersten Kapitel für eine Verbindung zu den mittleren haben. Der Leser driftet immer wieder weg und somit ist die Spannung manchmal auf der Strecke geblieben.

Abgesehen von den letzten zwei genannten Punkten finde ich das Buch dennoch gelungen. Wer über diese kleinen Stolpersteine hinwegsehen kann, wird ein Lesevergnügen erhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zwiegespalten

Seelenangst
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Clara Vidalis arbeitet beim LKA Berlin und ist zuständig für den Bereich der Pathopsychologie. Nun hat sie gerade ihren ersten Fall abgeschlossen, doch die darauffolgende Ruhe ist trügerisch und nur von ...

Clara Vidalis arbeitet beim LKA Berlin und ist zuständig für den Bereich der Pathopsychologie. Nun hat sie gerade ihren ersten Fall abgeschlossen, doch die darauffolgende Ruhe ist trügerisch und nur von kurzer Dauer: Ein Mörder, der als "Der Drache" betitelt wird, treibt sein Unwesen. Dabei fasst er speziell Menschen ins Auge, welche für die Gesellschaft wie Helden wirken und sich gemeinnützlich engagieren. Nach seinen grauenhaften Morden kommen über diese Personen allerdings Dinge heraus, welche ihre Westen nicht mehr so weiß erscheinen lassen. Clara Vidalis nimmt die Spur auf und betritt dabei ein Terrain, dass sich zwischen Glaube und Satanismus bewegt.

Der Schreibstil von Veit Etzold ist durchaus angenehm zu lesen. Die Beschreibung der Opfer ist ausgesprochen blutig und makaber, was mir persönlich allerdings gefällt. Mögliche unbekannte Fachbegriffe werden erklärt und aufgebrochen, sodass der Leser die Handlungen oder Aussagen gut nachvollziehen kann. Das Thema des Satanismus und Exorzismus ist ansprechend, allerdings an manchen Stellen zu ausführlich beschrieben. Die Vorgeschichten nehmen zeitweise zu viel Raum ein.
Die Charaktere des Romans sind durchaus sympathisch. An manchen Stellen tendiert man dennoch dazu, die Augen zu verdrehen, weil der Autor ihnen spontane Reaktionen zuordnet, die sie ein bisschen unglaubwürdig werden lassen. Der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Perspektiven und Erzählsträngen gelingt im Gegensatz dazu gut. Man kann sich sofort mit der eingenommenen Sichtweise identifizieren.

Alles in allem finde ich "Seelenangst" einen recht angenehmen Thriller. Auch wenn die Behandlung des Themas Satanismus und Exorzismus zwischenzeitlich zu weit ausgedehnt ist, so ist man vom Ende des Buches jedoch nicht enttäuscht