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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2019

Gesund und bunt

Artgerechte Ernährung – Das Kochbuch
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Dieses Buch bietet beides in einem: den Ratgeber zu einer gesunden Ernährung und die passenden Rezepte dazu.
Als Vorbild dienen die Länder mit der höchsten Lebenserwartung mit ihren jeweils eigenen offenen ...

Dieses Buch bietet beides in einem: den Ratgeber zu einer gesunden Ernährung und die passenden Rezepte dazu.
Als Vorbild dienen die Länder mit der höchsten Lebenserwartung mit ihren jeweils eigenen offenen Geheimnissen, was das Essen angeht. Die Erkenntnisse sind im Prinzip nicht neu, aber es schadet nicht, noch einmal darüber nachzudenken, beispielsweise dass wir nicht ständig was essen müssen.
Die Rezepte werden ansprechend mit Fotos und Details zu Nährwerten, gesundheitlichen Effekten und Besonderheiten der Zutaten dargestellt. Einige (hauptsächlich aus der Kategorie Hauptgerichte) habe ich mir direkt markiert, um sie einmal auszuprobieren. Weniger fündig würde ich bei den Frühstücksvorschlägen, weil neben dem Vorbereitungsaufwand Brei überhaupt nicht mein Ding ist. Oder aber es sind Backrezepte, zu denen keine Vorschläge für einen gesunden Belag gemacht werden. Steht gesund also im Gegensatz zu schnell vorzubereiten?
Gestört haben mich außerdem die zahlreichen Referenzen zum Gesundheitsinstitut des Autors. Das gehört meines Erachtens in eine Werbebroschüre und ist hier unpassend. Grundsätzlich würde ich das Buch aber empfehlen. Wer sich gesund ernähren möchte, wird hier fündig.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Die kleinen Dinge wertschätzen

Ich bin ganz bei mir selbst
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Das „Mitmachbuch für mehr Achtsamkeit“ liefert Ideen, die darauf abzielen, dass man mit sich und der Welt in Einklang kommt. Mit kleinen Übungen lassen sich die persönlichen Werte und Fortschritte festhalten.
Das ...

Das „Mitmachbuch für mehr Achtsamkeit“ liefert Ideen, die darauf abzielen, dass man mit sich und der Welt in Einklang kommt. Mit kleinen Übungen lassen sich die persönlichen Werte und Fortschritte festhalten.
Das Buch ist in einem lockeren Schreibstil geschrieben und will den Leser, u.a. durch die Du-Ansprache, auf einer persönlichen Ebene erreichen. Immer wieder wird er so zur Selbstreflexion aufgefordert. „Fällt dir spontan etwas ein, das an grauen Tagen deine Stimmung aufhellt?“ Auflockerung wird auch durch den Wechsel von Bild und Text, von Theorie und Praxis erreicht.
Schade ist, dass zusätzlich angekündigte Web-Inhalte lediglich aus Atemübungen (Anweisung Einatmen - Ausatmen vor wechselnden Hintergründen) besteht, weitere Quellen werden auf der Website nur genannt, ohne tatsächlich zu existieren.
Schlussendlich werden zwar keine weltbewegenden Erkenntnisse vermittelt, aber der Ansatz, dass Zufriedenheit durch Wertschätzung der kleinen Dinge kommt, ist ein guter.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Psychospielchen

Vater unser
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Eva lässt sich in die Psychiatrie einliefern, weil sie ihren Bruder Bernhard retten will, der dort behandelt wird. Jener hat tatsächlich schwere psychische Probleme (er muss teilweise zwangsernährt werden, ...

Eva lässt sich in die Psychiatrie einliefern, weil sie ihren Bruder Bernhard retten will, der dort behandelt wird. Jener hat tatsächlich schwere psychische Probleme (er muss teilweise zwangsernährt werden, weil er nicht isst), während bei ihr immer die Ungewissheit bleibt, was wahr und was ausgedacht ist.
Die Protagonistin kommentiert ihre Lage stets mit einem ironischen Unterton. „Ich muss sagen, das ist gar nicht so schlecht: Den ganzen Tag in Gummizug-Hosen flanieren und zu den Fütterungszeiten im Aufenthaltsraum abhängen. Urlaub in Lignano ist auch nicht viel anders.“ Damit gelingen ihrer Sprachgeberin immer wieder Brüller, trotz der Traurigkeit, die die Stituation und die Vergangenheit der Geschwister eigentlich mit sich bringen.
Die Handlung gerät neben den pointierten Bemerkungen nahezu in den Hintergrund. Vielleicht habe ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht und wurde wie die Romanfiguren von Eva an der Nase herumgeführt. Aber sprachlich war das Buch wirklich außergewöhnlich und die Lektüre wert.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Sommer in Berlin

Sommer bei Gesomina
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Der 12-jährige Jona verbringt den Sommer bei seiner ehemaligen Kinderfrau Gesomina. Dabei lernt er neben ihrer Geschichte auch viele Bewohner ihres Berliner Viertels kennen.
Der Roman ist geprägt von den ...

Der 12-jährige Jona verbringt den Sommer bei seiner ehemaligen Kinderfrau Gesomina. Dabei lernt er neben ihrer Geschichte auch viele Bewohner ihres Berliner Viertels kennen.
Der Roman ist geprägt von den Sehnsüchten und Lebensentwürfen seiner Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und zahlreich auftreten. Damit folgt Beckerhoff einem bewährten Rezept, das mir bei seinem Buch „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ gut gefallen hatte.
Diesmal war es mir irgendwie zu viel des Guten, die ständige Wiederholung, dass ein bestimmtes Gebäck verzehrt wurde, zu viel Gewusel und dabei zu wenig Tiefe. Denn die eigentliche Geschichte der Protagonistin, die voller Entbehrungen und einer Flucht geprägt war, wurde eigentlich nur am Rande abgehandelt. Ich wollte dieses Buch mögen, doch irgendwie hat es mir nicht das gegeben, was ich erwartet hatte.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Schwäbische Dorfchronik

Amerika
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Ein Chronist spricht mit den Einwohnern eines schwäbischen Dorfes, um dessen Vergangenheit zu dokumentieren. Er erarbeitet ein Stück deutsche Geschichte unter amerikanischer Besatzung, stößt aber auch ...

Ein Chronist spricht mit den Einwohnern eines schwäbischen Dorfes, um dessen Vergangenheit zu dokumentieren. Er erarbeitet ein Stück deutsche Geschichte unter amerikanischer Besatzung, stößt aber auch auf einzelne Dramen der Dorfbewohner.
„Dem Chronisten entgeht nicht, dass in Marthas Erzählung die großen Themen zugunsten der persönlichen verblassen. Er merkt an, das sei nicht ganz das, was er zu hören erwartet habe. Nun, erwidert Martha, sie sei nun einmal keine Schallplatte.“
Die Idee hat was; wer erwartet schon, dass ein Dorf interessant genug ist, um von einem Chronisten besucht zu werden! Und ich habe auch einige originelle Stellen markiert, die mich haben aufhorchen lassen. Leider ist Amerika aufgrund der Sprunghaftigkeit der Geschichte und dem ständigen Figurenwechsel (jeder darf seine Perspektive schildern) am Ende eines der Bücher, von denen bei mir nicht viel hängenbleibt. Schade!