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Veröffentlicht am 20.05.2019

Eine Frau, ein Mann - Über Licht und Dunkelheit

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Ich muss zugeben, von Wild Hearts hatte ich mir nicht SO viel versprochen. Ich habe schon Bücher mit ähnlichem Klappentext gelesen und dachte es geht in die gleiche Richtung. Doch ich habe mich getäuscht.

Klappentext:

Sich ...

Ich muss zugeben, von Wild Hearts hatte ich mir nicht SO viel versprochen. Ich habe schon Bücher mit ähnlichem Klappentext gelesen und dachte es geht in die gleiche Richtung. Doch ich habe mich getäuscht.

Klappentext:

Sich auf die Liebe einzulassen ist wie sich seiner größten Angst zu stellen. Es tut weh. Du kannst alles verlieren. Aber wenn du mutig bist, alles gewinnen.

Ein alter Camper und ein Stück Land im Nirgendwo von Florida ist alles, was Sawyer Dixon nach dem Tod ihrer Mutter geblieben ist. Weit weg von ihrer Vergangenheit will sie einen Neuanfang wagen. Doch sie hat nicht mit ihrem neuen Nachbarn Finn gerechnet. Der missmutige (und furchtbar attraktive) Einzelgänger ist wenig begeistert davon, dass Sawyer vor seiner Haustür campt - und ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will!

Meine Meinung:

Schon der Auftakt war richtig stark mit starken Bildern, die die Autorin gezeichnet hat. Sie hat mich mit dem Prolog und dem ersten Kapitel schon voll gefangen und das Buch hat mich echt gehalten. Der Prolog aus Finns Sicht deutet schon an was passiert ist und warum er Einsiedler wurde, Sawyer begegnet uns in einem der schwersten Momente ihres Lebens und der Autorin ist es, bei mir, gelungen Interesse für Sawyer zu erregen aufgrund ihrer ungewöhnlichen Reaktion die letztendlich aber absolut nachvollziehbar für mich war.

Sehr positiv fand ich die vielen kleinen Details, die Geschichten für mich liebenswert machen, so zum Beispiel die Idee der „Pings“ im Pub. […]“Ping ist das Geräusch, das man hört, wenn etwas passiert, das das eigene Leben für immer verändert.“

Sawyer ist eine Frau, die in, für emanzipierte Frauen, undenkbaren Verhältnissen großgeworden ist. Ein Mensch zweiter Klasse, weil sie eine Frau ist. Um so spannender ist der Ausbruch aus ihrem bisherigen Leben und die Begegnung mit Finn. Ein sehr bezeichnender Teil aus der Geschichte:
„Läufst du vor irgendetwas davon, Sawyer Dixon?“ Ich zögere einen Augenblick. „Ich sehe es lieber so, dass ich auf etwas zu laufe.“ „Und was genau soll das sein?“ […] „Freiheit.“

Sie und Finn sind da totale Gegensätze – Er hasst es zu leben während Sawyer dafür kämpft endlich leben zu dürfen. Diese Spannung ist auch Ursache der Anziehung zwischen den beiden. Sie ist rein und unschuldig, Finn fühlt sich schuldig. Er sieht das Licht in ihr, was in ihm erloschen ist durch das zwei Jahre zurückliegende Ereignis.
Ein zentrales Thema ist die Trauer. Spannend ist hier die unterschiedliche Wirkung auf die beiden zentralen Figuren. Ich finde das auch sehr wichtig, um den Leser noch einmal zu zeigen, dass Trauer sehr unterschiedlich sein kann und es keinen Masterplan gibt.

Die Anziehung zwischen Sawyer und Finn ist ab der ersten Begegnung spürbar und per se ist es nicht überraschend, dass Sawyer dieses unbekannte Terrain durchaus interessiert und ihr Körper auch entsprechend reagiert. Sie ist nun einmal schon 21. Finn ist für mich da etwas zu direkt, wobei das Teil der Figur sein kann, ich will mir da kein Urteil erlauben. Auch die ersten sexuellen Erfahrungen finde ich nicht so weit hergeholt, lediglich die Szene in der Bücherei hat mich überrascht und das Ganze etwas in Frage stellen lassen. Keine Verhütung? Auf diese Art und Weise? Da fehlt mir irgendwie auch die Empathie seitens Finn für die Situation.

Das Ende war nochmal ein ordentlicher Knaller. Ein, für mich, überraschender Cliffhanger und ich werde Band 2 definitiv lesen.

Insgesamt eine spannende Geschichte über eine starke Frau, die sich der Welt stellt und sie mit offenen Armen empfängt. Und über einen Mann, der dachte alles verloren zu haben und sein Licht in einem Mädchen mit vielen Sommersprossen wiedergefunden hat.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Über Ängste, Träume und Selbstbestimmung

With your Eyes
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Bei dem Buch With your Eyes hat mich der Plot sehr angesprochen. Die Vorstellung als Teenager blind zu werden ist ziemlich verstörend und mich hat interessiert wie die Autorin dies umsetzt.

Hier noch ...

Bei dem Buch With your Eyes hat mich der Plot sehr angesprochen. Die Vorstellung als Teenager blind zu werden ist ziemlich verstörend und mich hat interessiert wie die Autorin dies umsetzt.

Hier noch der Klappentext:

Drei kleine Wörter, die dein Leben verändern und alles, was du dir erträumt hast.

Du wirst blind.

Sutton ist siebzehn, steht kurz vor ihrem Highschoolabschluss und beginnt nach den Ferien ein Kunststudium in Pittsburgh. Eigentlich.
Denn als sie die Diagnose fortgeschrittene Retinitis pigmentosa erhält – eine Augenkrankheit, die eine Zerstörung der Netzhaut zur Folge hat –, muss sie alles infrage stellen, was sie sich für ihre Zukunft ausgemalt hat.
Sutton wird blind sein und das Leben, das sie sich gewünscht hat, vielleicht niemals führen können.
Dann trifft sie Blake, den sie aus der Schule kennt und der vor Kurzem einen ebenso weitreichenden Schicksalsschlag erlitten hat. Die beiden kommen sich näher, obwohl sie in zwei völlig unterschiedlichen Welten gelebt haben.
Aber das ist nun nicht mehr wichtig.
Wichtig ist nur das Gefühl, das sich zwischen ihnen entwickelt. In ihrem Inneren herrscht das gleiche Chaos, das gleiche wirre Bunt, das beide zueinander zieht.
Kurzerhand begeben sie sich auf eine Reise, mit dem Risiko, aus dieser nicht mehr heil zurückzukommen.

Meine Meinung:
Das Buch war einfach nur bewegend. Es ist mit unheimlich viel Gefühl geschrieben, die Handlungen sind absolut nachvollziehbar und als Leser ist man voll dabei. Ich konnte gut in die Gefühlswelt von Sutton eintauchen und mich in sie hineinversetzen. Der Plot um Blake war auch sehr spannend und bewegend. Seine Geschichte hatte ich so gar nicht erwartet und es zeigte einmal mehr, dass wir nicht in andere hineinsehen können.

Ein weiterer, wichtiger Punkt ist das Thema Selbstbestimmung. Während es bei Sutton deutlich und früh Thema wird, entdeckt man bei Blake dies erst zum Ende des Buches.

Ich fand es schön zu lesen wie die beiden ineinander Halt gefunden haben und es hat mich wirklich bewegt was für ein tolles Umfeld Sutton hat. Das scheint ein wichtiger, positiver Aspekt für ihre Entwicklung gewesen zu sein.
Das Ende habe ich zwar in gewisser Weise erahnt aber nicht so. Es hat mich wirklich sprachlos gemacht und mich sogar mit einer gewissen Demut zurückgelassen.

Ich bedanke mich für diese Geschichte, die mir wieder etwas mehr die Augen geöffnet hat und kann sie ohne Bedenken weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Über böse Jungs, die gar nicht so böse sind

Böse Jungs (Band 1)
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Das Buch ist wie ein Comic aufgebaut mit Bildern und Sprechblasen. "Zentrale Figur" ist der Wolf, der gemeinsam mit einem Piranha, Hai und einer Schlange den Club der guten Jungs gründet.
Die Figuren werden ...

Das Buch ist wie ein Comic aufgebaut mit Bildern und Sprechblasen. "Zentrale Figur" ist der Wolf, der gemeinsam mit einem Piranha, Hai und einer Schlange den Club der guten Jungs gründet.
Die Figuren werden mit einem Steckbrief der Polizei eingeführt, wo ihre bisherigen Straftaten aufgezählt werden. Bereits diese Darstellung ist wirklich super. Der Wolf versucht den Leser von Anfang an zu überzeugen, dass sie alle gar nicht so schlimm sind und das auf eine äußerst unterhaltsame Art und Weise. Im weiteren Verlauf versucht der Wolf die Gruppe zu motivieren gute Taten zu vollbringen wobei das nicht ganz einfach ist.

Ein Buch über böse Jungs, die gar nicht böse sein wollen und am Ende spüren wie toll es ist gut zu sein. Hat mir gut gefallen und gerade die Reaktionen am Ende fand ich klasse.


Aufgrund des Aufbaus ist die Leseempfehlung eher ab Klasse 2 aufwärts geeignet, da die Lesefähigkeit vorhanden sein sollte (sowie das nötige Wissen über die einzelnen Tiere).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Fjelle und Emil"
  • Cover "Böse Jungs"
  • Bastelspaß
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 15.09.2019

Überraschend tiefgründig

Midnight Blue
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Klappentext:

Alex Winslow war wie ein Wirbelsturm - wunderschön aus der Ferne, doch wenn man ihm zu nah kam, konnte er einen zerstören

Indigo Bellamy zögert nicht lange, als sie das Jobangebot erhält: ...

Klappentext:

Alex Winslow war wie ein Wirbelsturm - wunderschön aus der Ferne, doch wenn man ihm zu nah kam, konnte er einen zerstören

Indigo Bellamy zögert nicht lange, als sie das Jobangebot erhält: Sie soll Alex Winslow, den größten Rockstar der Welt, auf seiner Tournee begleiten und dafür sorgen, dass er nicht wieder auf die schiefe Bahn gerät. Doch das ist leichter gesagt als getan. Nicht nur ist Alex alles andere als begeistert von der Babysitterin, die ihm an die Seite gestellt wird - vom ersten Moment an knistert es zwischen ihm und Indigo heftig. Dabei haben beide mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen und sind nicht bereit, ihr Herz erneut zu riskieren …

Meine Meinung:

Mich hatte der Plot sofort angesprochen, weswegen ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich wurde auch nicht enttäusche. Beide Figuren haben ihre Eigenheiten, schnell wird einem klar gemacht, dass Alex tatsächlich richtig kaputt ist. Er selbst sagt öfter, er habe seine Seele verloren. Und seine Musik. Dies und einige andere Dinge bauen unheimlich viel Druck auf ihn auf und haben ihn erst in diese Situation gebracht, in der er sich nun befindet.

Auch Indigo kommt nicht gerade aus einfachen Verhältnissen, doch ihr Charakter strahlt. Sie und Alex sind in manchen Aspekten sehr verschieden, was einerseits für Spannungen sorgt, an anderen Stellen aber für Anziehung. Sie haben beide Schwächen und manchmal steht die Frage im Raum, ob sie sich nun guttun oder nicht.

Was mich am Ende vollends überzeugt hat, waren die Referenzen zum kleinen Prinzen, was immer wieder eingeflochten wird. Es ist an sich nur ein kleines Detail aber spielt doch immer wieder eine Rolle in der Beziehung der beiden und wurde immer wieder eingebaut. Das verleiht dem Ganzen eine besondere Tiefgründigkeit und thematisiert hinter die Fassade zu schauen. Auch der Zusammenhang mit dem Kosenamen Stardust gehört zu diesen Details, die der Geschichte Tiefgang verleihen.

Ebenfalls gefällt mir die Sprache. Es gab ein umfangreiches Wortrepertoire, was zu Abwechselung führt und man nicht das Gefühl von ständiger Wortwiederholung hat. Zudem ist es der Autorin gelungen auch Momente gut herauszuarbeiten und die passenden Worte einzusetzen, um starke Bilder und Emotionen beim Leser auszulösen. Sowas ist mir persönlich sehr wichtig.

Im letzten Drittel gab es einen, für mich überraschenden, Moment. Ich hatte schon Angst, dass es wie bei jedem zweiten Buch wird, doch es hat sich etwas anders entwickelt und meine Angst damit wett gemacht.

Zusammenfassend hat mich die Geschichte sehr unterhalten und war in manchen Abschnitten überraschend tiefgründig.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Sehr bewegend

The Light in Us
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Klappentext:

„Du bist das Licht in meiner Dunkelheit, Charlotte ..."
Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Violinistin, als die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den ...

Klappentext:

„Du bist das Licht in meiner Dunkelheit, Charlotte ..."
Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Violinistin, als die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den Job als Assistentin für einen blinden jungen Mann an. Noah Lake war Extremsportler und Fotograf, bis er bei einem Unfall sein Augenlicht verlor und sich von der Welt zurückzog. Mit jedem gescheiterten Versuch, Charlotte zu vergraulen, schleicht sich die junge Frau mehr in Noahs Herz und reißt die Mauern ein, die er um sich errichtet hat. Doch um wirklich zu leben - und zu lieben - müssen sie sich gemeinsam ihren inneren Dämonen stellen …

Meine Meinung:

Ich bin total hin und weg von Noah und Charlotte. Beide mussten einen schweren Schlag verkraften und ich fand es wirklich toll wie Emma Scott es gelungen ist zwei so unterschiedliche Verluste doch wieder in Einklang zu bringen.

Mich hat die Dynamik innerhalb des Buchs wirklich angesprochen. Es war ein stetiges voranschreiten der Geschichte und doch gab es genug Zeit, um sich zu entwickeln. Wobei ich hier einen kleinen Abzug machen muss. Noah hat sich in meinen Augen wirklich entwickelt während Charlotte eigentlich von Anfang wusste wohin sie will und was sie dafür tun muss. Auch war der Aufwand dahin zu gelangen nicht sehr hoch und sobald sie Geige gespielt hat, war das alte Gefühl sofort wieder da. Das deckt sich irgendwie nicht mit der Aussage, dass sie die Musik verloren hätte und ist für mich halt keine große Entwicklung mehr.

Achtung Spoiler:

Insgesamt war es mir zu viel Drama. Als würde das dramatische Ereignis bei Charlotte nicht reichen, legt Keith noch eine Schippe drauf. Später das sich wiederholende Ereignis erst bei Noah und dann bei beiden zusammen was dann in dem Verlust der Geige gipfelt. Danach folgt der Ball und dann das Thema mit Noahs Selbstfindungstrip.

Überrascht hat mich, wie schnell sich Noah hat von Charlottes Wesen einnehmen lassen. Da gab es irgendwie gar keine großen Barrieren für ihn, leider war mir gerade zu Anfang nicht klar was genau ihn dazu bewegt sich so für sie zu öffnen. Das ist mir erst später richtig bewusst worden. Nichtsdestotrotz fand ich das wie eingangs erwähnt echt spannend.

Das Ende fand ich sehr süß. Mir hat die Art und Weise von Noahs Reise sehr gut gefallen und war wirklich eine sehr bewegende Idee.

Insgesamt würde ich das Ergebnis so bei 4,5 Sternen einordnen.