Profilbild von sphere73

sphere73

aktives Lesejury-Mitglied
offline

sphere73 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sphere73 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2017

Überraschend gut aufgebaut - bei eher mittelmäßiger Story

Solange du atmest
0

Das ist schon mal eine Leistung: aus einer durchschnittlichen Story einen richtig spannenden Krimi zu schreiben, Hut ab!

Robin ist Psychologin, arbeitet in eigener Praxis und macht sich während der Sitzungen ...

Das ist schon mal eine Leistung: aus einer durchschnittlichen Story einen richtig spannenden Krimi zu schreiben, Hut ab!

Robin ist Psychologin, arbeitet in eigener Praxis und macht sich während der Sitzungen Gedanken über ihre eigenen Probleme - in erster Linie ihre Beziehung. Sie wird aus ihrem routiniertem Leben gerissen, als sie erfährt, dass ihr Vater, seine Frau (ihre ehemals beste Freundin) und deren Tochter angeschossen wurden. Zu ihrem Vater hatte sie keinen Kontakt mehr, seit er ihrem Bruder - mit dem sie auch kaum Kontakt pflegt - seine Verlobte (Robins ehemals beste Freundin) ausgespannt hatte. Und weil das noch nicht genug ist: zu ihrer einzigen Schwester hat sie auch keinen Kontakt mehr, weil sie einfach ein...Biest ist (spätestens, seit die Schwester einen autistischen Sohn bekommen hatte).

Uff...geht es hier wirklich um einen Krimi oder um einen Familienaufarbeitung? Tatsächlich erfahren wir in der Folge viel über die Beweggründe der einzelnen Figuren, das gefällt mir immer besser - und dabei passiert eine - gewollt oder nicht - interessante Wandlung: die Protagonistin, die eigentlich als das "Gute" fungiert, verliert bei mir immer mehr Sympathien (sie handelt aber auch sehr merkwürdig; z.B. weiß sie gar nicht mit ihrem autistischen Neffen umzugehen, als studierte Psychologin (?)), während die "böse" Melanie nach und nach mehr Gefallen findet.

Ein großes Plus: die Sprecherin Petra Schmidt-Schaller absolviert ihre Aufgabe überragend, sie schafft es gekonnt, die verletzliche Robin, die robuste Melanie und die clevere 12jährige Cassidy überzeugend wiederzugeben.

Insgesamt 8 Punkte dafür.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Auf der Suche...nach dem Ich

Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern
0

"Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern" reiht sich nahtlos in die Reihe (Lebens)sinnsuchender Bücher wie "Der träumende Delphin" (Sergio Bambaren), "Der kleine Prinz" oder "Die Möwe Jonathan" (Jonathan ...

"Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern" reiht sich nahtlos in die Reihe (Lebens)sinnsuchender Bücher wie "Der träumende Delphin" (Sergio Bambaren), "Der kleine Prinz" oder "Die Möwe Jonathan" (Jonathan finde ich mit Abstand am schwächsten).

In diesem Buch geht es, ähnlich wie beim Delphin (Ich erwähne dieses Buch hier noch einmal, weil die Ähnlichkeiten sehr groß sind), um die Verwirklichung seiner Träume, um Grenzerfahrungen - die deinem Selbst aufzeigen, dass noch mehr Kräfte in dir sind - , die Bereitschaft, Risiken einzugehen und dabei völlig neue Wege zu gehen.

In diesem Fall begleiten wir einen Feldhamster auf seiner Suche nach seinem Freund, den Stern. Bei der Suche erfährt er mehr über sich, über die Natur und ihre ausgleichenden Gesetzmäßigkeiten, über Freundschaft, über seine Bestimmung.

Die Autorin Daniela Böhm, die das Buch über BoD vermarktet, verpackt einige ihrer Ideen in tolle Sätze, die man sich auch aufschreiben kann bzw. sollte und sich selbst vor Augen führen, wenn man das Gefühl hat, es geht nicht weiter.

Ein gutes, lebensbejahendes Buch!

Veröffentlicht am 30.05.2019

Gute Umsetzung als Hörbuch

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
0

Bevor der Historiker Yuval Noah Harari sich mit der Geschichte der Menschheit von seinen Anfängen (Eine Kurze Geschichte der Menschheit) über die Gegenwart (das aktuelle Buch) bis in die Zukunft (Homo ...

Bevor der Historiker Yuval Noah Harari sich mit der Geschichte der Menschheit von seinen Anfängen (Eine Kurze Geschichte der Menschheit) über die Gegenwart (das aktuelle Buch) bis in die Zukunft (Homo Deus) beschäftigte, veröffentlichte er mehrere Artikel über militärhistorische Studien, worüber er auch promovierte.

Die Menschheit bekommt in diesem aktuellen Buch kein gutes Zeugnis; in seinen Lektionen überwiegt eine negative Grundstimmung. Er umfasst und beschreibt dringende aktuelle Themen wie Künstliche Intelligenz, Genetik, Wirtschaft, Religion - gerade bei dem letzten Thema dürfte er mit seiner Haltung zu großen Kontroversen führen, da er die jüdische Haltung doch sehr stark kritiisiert.

Jedoch...als Lösung bietet er in seinen Lektionen nicht gerade sehr viel Neues: lediglich Mitgefühl und Meditation soll der Menschheit helfen?

Das Hörbuch ist gut produziert, es macht neugierig auf vertiefende Quellen.

7/10 Punkte

Veröffentlicht am 27.05.2019

Sinn des Lebens = Zweck deiner Existenz ?

Das Café am Rande der Welt
0

John Strelecki veröffentlichte das Buch erstmals im Selbstverlag 2003, bevor es 2006 zum Bestseller wurde. Allein diese Tatsache erinnert mich am thematisch ähnlichen Autor Sergio Bambaren, der sein erstes ...

John Strelecki veröffentlichte das Buch erstmals im Selbstverlag 2003, bevor es 2006 zum Bestseller wurde. Allein diese Tatsache erinnert mich am thematisch ähnlichen Autor Sergio Bambaren, der sein erstes Buch ebenfalls im Book on Demand Verfahren produzierte - nur mit dem Unterschied, das Bambaren deutlich herzlicher, emotionaler schreibt. Insofern bin ich vom Erfolg des Buches ziemlich überrascht, da es an sich weder etwas Neues noch in irgendeiner Art herausragend ist. Im Gegenteil, mir ist es zu "amerikanisch", als ob alles in einer Art Formel gepackt werden muss ("ZDE").

Würde der Teil über das Essen und die Nahrungsaufnahme gestrichen werden, bliebe wahrscheinlich auch nur noch die Hälfte von der eh schon kurzen Geschichte.

Dennoch: positiv überwiegt die Botschaft der Fragen "Warum bin ich hier?" und "Führst du ein erfülltes Leben" (die zweite Frage "Hast du Angst vor dem Tod" wird ziemlich kurz abgehandelt), sodass ich trotz der Kritik noch 7 Punkte vergebe.

7/10 Punkte.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Äußerst unterhaltsam geschrieben

Paradox 3
0

Paradox 1 gehört zu meinen absoluten SF-Favoriten: ein detaillierter, langer Aufbau, mit einem sehr interessanten und schon fast philosophischem Ende. Waren da (inzwischen) zwei Fortsetzungen notwendig? ...

Paradox 1 gehört zu meinen absoluten SF-Favoriten: ein detaillierter, langer Aufbau, mit einem sehr interessanten und schon fast philosophischem Ende. Waren da (inzwischen) zwei Fortsetzungen notwendig?

Eigentlich nicht; der letzte Roman hat zwar weitere Überraschungen zu bieten (größer, weiter, monströser!), doch dafür wirkt das ganze wie ein Schnellschuss. Die vier bekannten Protagonisten aus der bisherigen Geschichte müssen sich erneut auf eine Reise zum Ende des (bekannten) Universums begeben, um einen Planeten zu erforschen, den es so gar nicht geben dürfte. Der Aufbruch erfolgt diesmal so schnell und ohne Absprache - da erscheint der oben angesprochene Aufbau des ersten Teils schon fast wie eine Saga! Schade, das hätte ruhig länger sein dürfen. Genauso schnell erfolgt dann die Reise, die Erforschung und schließlich die Auflösung - dabei hat es der Autor geschafft, so flüssig zu schreiben, dass der Roman tatsächlich an einem Tag gelesen werden kann. Ich fürchte nur, dass die Erinnerung daran genau so schnell verblassen wird.

Schade, da wäre mehr rauszuholen gewesen. (z.B. aus diesem Satz: "die Superintelligenzen vereinigten sich im letzten Augenblick zu der Überintelligenz, dem Bewusstsein des Multiversums. ... Aller Raum aller Universen fiel in einen winzigen gemeinsamen Punkt zusammen").

7/10 Punkte.