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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2018

Ein Drittel der Wörter sind überflüssig

Im Zweifel ist es Liebe
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2,5 Sterne

Die Bewertungen zu diesem Buch waren alle so überschwänglich. Ein extrem amüsantes Buch, keine Schnulze wurde hier versprochen. Genau mein Ding also.

Und es ist auch amüsant, keine Frage. ...

2,5 Sterne

Die Bewertungen zu diesem Buch waren alle so überschwänglich. Ein extrem amüsantes Buch, keine Schnulze wurde hier versprochen. Genau mein Ding also.

Und es ist auch amüsant, keine Frage. Die erste Begegnung von Lena und Till endet auf jeden Fall ungewöhnlich (und zum Glück hatte ich die Kurzbeschreibung nicht so genau gelesen, und hatte somit einen kleinen Überraschungseffekt). Aber es wurde mit Zunahme der skurrilen Dates auch immer klischeehafter. Schon allein die beiden Freundinnen von Lena sind Abziehbilder von absoluten Extremen. Die toughe Karrierefrau vs. die verpeilte Yoga-Tante. Sehr viel mehr 'Gesicht' bekamen die 2 allerdings nicht. Sie kamen namentlich mal vor, aber spielten im Grunde gar keine Rolle.

Auch die Typen, denen Lena im Verlaufe der Handlung begegnet, sind allesamt der Klischeekiste entsprungen. Da war für mich der lustige und durchaus innovative Anfang schon wieder verspielt. Die kleinen "Tests", die Lena zwischendurch einschiebt, entlockten mir nur ein Augen rollen. Aber so richtig nervig wurden die blumigen Umschreibungen von Dingen, Menschen, Situationen, Gefühlen oder Gedanken - die sie vor allem gnadenlos mehrfach durchkaut, und dabei das ganze Repertoire an Wortwitzen abfeuert, das ihr dazu einfällt.
Als bei einem Date ein Typ etwa 15 Sätze lang über seinen Beruf (Proktologe) schwadroniert, und in jedem eine Anspielung einfließen lässt, lässt die Autorin diese Häufung der Wortspiele ja noch wie ein gewollter Witz aussehen, und sowohl Lena als auch ich atmeten auf dass das gar nicht so ernst gemeint war. Aber leider kommt das immer und immer wieder vor. Vielleicht fiel es mir anfangs noch nicht so sehr auf, aber spätestens ab der Party in der Disco konnte ich es quasi gar nicht mehr nicht bemerken. Da beschreibt die Protagonistin das Treiben auf der Tanzfläche und knapp daneben mit Hilfe von Tiervergleichen - über 1 Seite! Und als sie kurz darauf einen Typen älteren Semesters trifft, lässt sie sich 2 Seiten lang mithilfe von immer wieder neuen Metaphern über sein Alter aus. Eine Umschreibung wäre sehr witzig gewesen, vielleicht auch 2. Je nach Stellenwert der Situation vielleicht auch 3. Aber es scheint dass die Autorin einfach alles loswerden wollte, was sie irgendwo mal aufgeschnappt hat an 'lustigen Beschreibungen'. Sie machte ein Brainstorming, und weil sie sich nicht entscheiden konnte was sie davon nimmt hat sie einfach alles verwurstelt. Sie durchforstete den Thesaurus und schrieb für jedes Synonym das sie dort fand einen eigenen Satz... Wiederholungen nerven relativ schnell, gell? Sie machen zudem den Text auch unnötig lang und mühsam. (und entschuldigt dass ich das aus Demonstrationszwecken jetzt auch mit meiner Rezenssion machen musste).

Der Showdown der Geschichte ist dann einfach nur noch völlig abstrus und lächerlich. Mehr was für Liebhaber von Slapstick-Einlagen, aber nicht meine Art von Humor. Davon, dass es absolut unwirklich war, mal ganz abgesehen.

Anscheinend funktionierte das Buch aber für zahlreiche Leute perfekt, und das sei den Lesern auch absolut vergönnt. Ich steh trotzdem zu meiner Außenseiter-Meinung, und bin jetzt eigentlich nur neugierig, welche Frau (oder Mann?) sich hinter diesem Pseudonym versteckt, und ob die Krimis im selben Stil geschrieben sind.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Nicht nachvollziehbar

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Die Kurzbeschreibung hatte mich extrem neugierig gemacht auf das Buch, das von so vielen anderen Rezensenten so hoch gelobt wurde. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen - die dann ins Bodenlose ...

Die Kurzbeschreibung hatte mich extrem neugierig gemacht auf das Buch, das von so vielen anderen Rezensenten so hoch gelobt wurde. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen - die dann ins Bodenlose stürzten. Entweder ich bin zu doof für das Buch gewesen, oder alle anderen kamen viel besser mit der wirren Mörderhetzjagd in Blackheath zurecht als ich.

Zuerst einmal gibt es keinerlei Erklärungen warum das Ganze passiert (und die Auflösung am Ende konnte mich auch nur leidlich zufrieden stellen), dann dauert es überhaupt erstmal ein paar Tage bis wir einem der Tode von Evelyn Hardcastle überhaupt nahe kommen, und dann gibt es in diesem ganzen Verwirrspiel gleich mehrere Bösewichte (was hatte es mit dem Lakaien auf sich?) vor dem der jeweilige Gast auf der Hut sein musste.
Für mich war das Ganze alles nicht mehr nachvollziehbar, wer was zu welchem Zeitpunkt wusste oder irgendwelche Hinweise plazierte. Selbst wenn das Ganze noch logisch wäre (was ich gar nicht nachvollziehen konnte) so macht es dem Leser doch gar keinen Spaß mehr, wenn er ständig nur hinterherhechelt und selbst gedanklich gar nicht mehr mitkommt. Es gab auch leider viel zu wenig Interaktionen zwischen den Personen, die wir aus den früheren Tagen schon kennen gelernt hatten, so dass man wenigstens ab und an mal einen Wiedererkennungs-Effekt hatte.

Ich habe mich dennoch tapfer durchgekämpft - anfangs in der Hoffnung dass bei mir der Knoten noch aufgehen würde, später dann weil ich jetzt eh schon so weit gekommen war und noch die Auflösung des Falles erfahren wollte. Insgesamt war es aber kein wirkliches Lesevergnügen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2019

Etwas komisch...

Mrs. Calibans Geheimnis
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Das Buch war ein Geschenk, ich selbst hätte es mir wohl nicht ausgesucht weil ich mit dem Klappentext nicht viel anfangen konnte. Leider ging es mir dann mit dem Buch nicht anders, das ich nur zu Ende ...

Das Buch war ein Geschenk, ich selbst hätte es mir wohl nicht ausgesucht weil ich mit dem Klappentext nicht viel anfangen konnte. Leider ging es mir dann mit dem Buch nicht anders, das ich nur zu Ende gelesen habe weil es gerade mal 140 Seiten hatte. Im Grunde ist die Prämisse ja sogar noch recht interessant, aber dann entwickeln sich aus dem Aufeinandertreffen von Mrs. Caliban und dem 'Froschmann' gar nicht so viele Szenen - und vor allem nicht viele bedeutende - wie erhofft.

Das Ende ist dann überraschend und vor allem sehr dramatisch. Konnte für mich aber das Buch nicht mehr herumreißen.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Was anderes erwartet

Fahrenheit 451
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Es ist ein Klassiker, der schon lange lange in meinem Regal stand ohne dass ich das Verlangen spürte es auch zu lesen. Zum Glück gab es nun eine Leserunde zu diesem Buch, denn so habe ich es 1. endlich ...

Es ist ein Klassiker, der schon lange lange in meinem Regal stand ohne dass ich das Verlangen spürte es auch zu lesen. Zum Glück gab es nun eine Leserunde zu diesem Buch, denn so habe ich es 1. endlich mal gelesen und 2. auch bis zum Ende durchgehalten.

Denn ich muss leider gestehen, dass ich mit dem Schreibstil bis zum Ende nicht warm geworden bin. Vielleicht ist er mir nur zu ungewohnt, aber ich fand auch die schwer zu entschlüsselnden Anspielungen anstrengend, und trotz all der Metaphern war es mir an anderen Stellen dann wieder zu abstrakt.

Eine Passage fiel mir aber besonders auf, als Mildred und ihre "Freundinnen" über Kinder reden. Eine von ihnen ist zwar Mutter, aber nur weil die Menschen ja sonst irgendwann aussterben würden. Reine Pflichterfüllung, aber man kann sie ja immerhin in die Schule abschieben und die 3 freien Tage im Monat kriegt man auch noch rum wenn man sie vor die 'Familie' hockt und die Wand anknipst. Zum Schluss sagt sie dann: '»Natürlich haben sie nicht viel für mich übrig, aber ich erwidere ihre Gefühle herzlich!« Die Frauen lachten aus vollem Hals.' Als Mutter fand ich diese ganze Passage echt arg.

Von der zentralen Handlung mit den "neuen Medien" und Ächtung der Bücher war ich am Schluss etwas enttäuscht, hatte mir wohl was anderes erwartet. Vielleicht habe ich es auch nur nicht kapiert? Ich habe vom Film nur einen sehr kleinen Ausschnitt mal im Rahmen einer Uni-Vorlesung gesehen, da hat Clarisse Guy mitgenommen zu den 'Rebellen' am Fluss, die jeder ein Buch auswendig lernen damit es nicht in Vergessenheit gerät. Ich hatte daher gedacht, dass zumindest ein beträchtlicher Teil der Handlung dann in dieser Community spielen wird. Anscheinend weichen da Film und Buch deutlich voneinander ab.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich mich Ray Bradbury in seiner Meinung nicht ganz anschließen kann. Mir ist bewusst dass er diese Zukunftsvision ganz bewusst sehr überzeichnet dargestellt hat, und es selbst heute "nicht so schlimm" geworden ist. Zum Zeitpunkt des Erscheinens von 'Fahrenheit 451' ist ja das Fernsehen in den heimischen Wohnzimmern gerade erst aufgekommen.
Aber ich finde nicht, dass man da ein Entweder-Oder-Szenario draus machen muss. Es liegt an jedem selbst, ob er ein Smombie wird oder sich vom TV berieseln lässt statt echte soziale Kontakte zu pflegen oder sich ein gutes Buch zur Hand zu nehmen. Und auch wenn ich Filme wirklich liebe kann ich für mich nur sagen, dass ich deswegen niemals nicht mehr lesen werde. (Den Film zu diesem Buch möchte ich jetzt aber schon gern sehen! Und habe jetzt sogar erst entdeckt, dass es letztes Jahr eine Neuverfilmung gab!)
Da mich also das Buch weder auf sprachlicher Ebene noch mit der Umsetzung der Thematik überzeugt hat, reicht es nur für 2 Sterne.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Hat mich nicht überzeugt

Dear Life - Lass mich wieder lieben
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Dear Life,

manchmal gibt es Bücher, die klingen zu Beginn recht vielversprechend. Da gibt es 4 Protagonisten mit interessanten Vorgeschichten. Und ich denke mir: 'hey, mal ne Abwechslung zu den üblichen ...

Dear Life,

manchmal gibt es Bücher, die klingen zu Beginn recht vielversprechend. Da gibt es 4 Protagonisten mit interessanten Vorgeschichten. Und ich denke mir: 'hey, mal ne Abwechslung zu den üblichen Charakterzeichnungen in diesem Genre, super!' Doch leider werden alle vier dann auf genau diesen einen 'Schicksalsschlag' reduziert, und lamentieren das gesamte Buch hinüber immer wieder über dasselbe!
Nachdem das gesamte Buch abwechselnd aus Dialogen und inneren Monologen besteht, ist da auch viel Platz um alle Gefühle mehrfach und bis ins kleinste Detail zu zerlegen. Und ich hör nur noch: Bla bla bla. Zumal ein Spannungsbogen in der Geschichte komplett fehlte.

Es tut mir sehr leid, liebes 'Dear Life', aber dein Programm hat mich gar nicht überzeugt. Auch erschienen mir viele Dinge unglaubwürdig. Wieso ist es dem Onkel Chuck so wichtig, dass Carter daran teilnimmt? Wie schnell lässt sich Hollyn überreden und ist dann sehr engagiert bei der Sache? Und auch die Figuren von Carter und Daisy fand ich in sich nicht schlüssig.

Ab ca. einem Drittel des Buches habe ich nur mehr eine Zeile pro Absatz gelesen. Und man verpasst dadurch wirklich kein bisschen!! Es gibt so viele Redundanzen und Repetitionen, dass ich sehr generös über das meiste drüberlesen konnte und trotzdem den Storyverlauf mitkriegt habe.

Für mich warst du leider nichts, aber zum Glück besteht mein life nicht nur aus einem Buch und hinter der nächsten Ecke wartet schon das nächste auf mich.

Beste Grüße!