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Veröffentlicht am 15.07.2019

Zeit aus Glas - Ruths Geschichte geht weiter

Zeit aus Glas
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Zeit aus Glas von Ulrike Renk – Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Zerbrechliches Glück.

1938: Nach der Pogromnacht ist im Leben von Ruth und ihrer Familie nichts ...

Zeit aus Glas von Ulrike Renk – Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Zerbrechliches Glück.

1938: Nach der Pogromnacht ist im Leben von Ruth und ihrer Familie nichts mehr, wie es war. Die Übergriffe lasten schwer auf ihnen und ihren Freunden. Wer kann, verlässt die Heimat, um den immer massiveren Anfeindungen zu entgehen. Auch die Meyers bemühen sich um Visa, doch die Chancen, das Land schnell verlassen zu können, stehen schlecht. Vor allem wollen sie eines: als Familie zusammenbleiben. Dann passiert, wovor sich alle gefürchtet haben: Ruths Vater wird verhaftet. Ruth sieht keine andere Möglichkeit, als auf eigene Faust zu versuchen, ins Ausland zu kommen: Nur so, glaubt sie, ihren Vater und ihre Familie retten zu können …

Meine Meinung:
Zeit aus Glas ist der zweite Band der Seidenstadt-Saga. Die Handlung spielt diesmal in der Zeit von 1938 bis 1939.

Ich möchte eines vorweg schreiben: dieser Roman ist nicht für Quereinsteiger gedacht, denn er schließt nahtlos an den ersten an.

Die mittlerweile 17jährige Ruth muss mitansehen, wie sich der braune Hass gegenüber Juden immer weiter und weiter in Deutschland ausbreitet. Häuser, in den jüdische Menschen wohnen, werden mutwillig zerstört oder gehen in Flammen auf, Synagogen werden angezündet und Menschen gedemütigt oder gar getötet. Zum Glück kann sich Ruths Familie in Sicherheit bringen, aber wie lange noch. Ihre Ausreise ist zwar bewilligt, aber werden sie es rechtzeitig schaffen Deutschland zu verlassen. Die politische und familiäre Umstände bringen Ruth dazu, es auf eigene Faust zu probieren, die Familie in Sicherheit zu bringen. Sie möchte ins Ausland gehen, um von dort aus, die Ausreisepapiere für ihre Eltern und Schwester zu beantragen. Allerdings ist sie noch nicht alt genug, aber das hält sie nicht auf. Im Gegenteil, aber ihr Plan ist strafbar. Wird sie es dennoch wagen um ins Ausland zu kommen?

Obwohl Ruth erst 17 Jahre alt ist, ist sie eine starke Persönlichkeit und lässt nichts unversucht sich und ihre Familie vor den Nazis zu retten. Selbst vor Gefahren schreckt sie nicht zurück. Wow, was für eine selbstbewusste und taffe junge Frau.

Ruths Mutter Martha, die an Depressionen leidet, wurde sehr authentisch dargestellt. Zum einen voller Hoffnung und dann kam dieses unendliche Tief, dass sie vollkommen aus der Bahn warf.

Vater Karl, der ehemalige erfolgreiche Schuhverkäufer, der für sich und seiner Familie ein Heim geschaffen hat und dies jetzt verlor. Wie er alle Hebel in Bewegung setzt, um das bisschen was im geblieben ist, zu retten.

Ruths Schwester Ilse, die in ihren jungen Jahren solchen Hass ausgesetzt wird, denn sie in ihrem Alter noch gar nicht verkraften kann. Aber wer konnte dies schon?

Mein Fazit:
Ulrike Renk hat erneut bewiesen, dass sie zu Recht eine der erfolgreichsten Autorin dieser Zeit ist. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sie in akribischer Kleinstarbeit Fakten und Hintergrundinformationen zusammenträgt, um so eine bewegende und fesselnde Geschichte zu schreiben. Der flüssige Schreibstil holt den Leser sofort ab und lässt ihn in diese grausamen Schicksalsjahre ein und abtauchen. In der Schule hatte ich schon vieles gehört, aber das hier ist so lebendig und anschaulich erzählt, dass ich mich gut in die Zeit und Charaktere hineinversetzen konnte.

Wer historische und gut recherchierte Romane liebt, sollte die Bücher von Ulrike Renk unbedingt lesen. Das was man hier erfährt, lernt man auf keiner Schule. Für mich ist dieser Roman 5 Sterne wert und ich kann ihn nur jedem ans Herz legen.



Veröffentlicht am 08.07.2019

Eine emotionale und spannende Familiengeschichte

Die Rosengärtnerin
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Inhaltsangabe:
Frankreich 1958:
Die Sängerin Jeanne war eine der erfolgreichsten Chansonsängerin in Paris. Allerdings forderte der Erfolg seinen Preis und sie sie zog sich zurück. Mit ihrem Mann lebt sie ...

Inhaltsangabe:
Frankreich 1958:
Die Sängerin Jeanne war eine der erfolgreichsten Chansonsängerin in Paris. Allerdings forderte der Erfolg seinen Preis und sie sie zog sich zurück. Mit ihrem Mann lebt sie in einem Chateau im Loire – Tal, wo sie sich ganz der Rosenzüchterei widmen kann und will. Aber nicht nur der Ruhm hat ihren Preis gefordert, sondern auch ein Ereignis, dass vor etlichen Jahren passiert ist.

Hamburg 2017:
Völlig überraschend erbt die Journalistin Ella ein Anwesen in Frankreich. Nur von wem? Um das heraus zu bekommen, reist sie dorthin und was sie dort erfährt, ändert ihr bisheriges Leben völlig.


Die Rosengärtnerin ist der neuste Roman von Sylvia Lott. Ich muss gestehen, dass die Autorin schon einige Romane geschrieben hat, aber dies ist mein erster von ihr. Der Klapptext versprach mir eine spannende Familiengeschichte und weckte zugleich meine Neugierde, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste.

Die Autorin überzeugt mit ihrem leichten, flüssigen und einfühlsamen Schreibstil und zog mich ab der ersten Seite in ihren Bann. Ich wollte und konnte dieses Buch kaum noch aus der Hand legen, denn zu jedem Zeitpunkt wollte und musste ich wissen, wie die Geschichte um Jeanne und Ella weitergehen wird. Die einzelnen Charaktere wurden so detailliert und perfekt ausgearbeitet und wiedergespiegelt, so dass hier der Eindruck entstand, dass es diese Personen wirklich so gegeben hat. Leider sind sie fiktiv, aber das mindert die Qualität dieses Romans in keinster Weise. Eher im Gegenteil! Jede einzelne Person trug dazu bei, dass diese Geschichte so lebendig wirkte. Besonders Jeanne hat mich, aufgrund ihrer schwierigen Lebensumstände, stark beeindruckt.
Zudem merkte ich mit wieviel Liebe zum Detail Sylvia Lott diesen Roman geschrieben hat. In akribischer Kleinstarbeit hat sie historische Fakten zusammengetragen und ausgewertet, um daraus eine emotionale und spannende Familiengeschichte zu kreieren. Allerdings ist sie. wie die Charaktere ebenfalls fiktiv. Eher das Gegenteil ist der Fall. Es entsteht sogar der Eindruck, dass sich diese Geschichte irgendwo genauso abgespielt haben könnte.
Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, die brillant miteinander harmonieren. Zum einen, die in der Jeanne lebte und zum anderen die Gegenwart in der Ella sich bewegt. Die Zeit von Jeanne spielt um 1946 – 1958. Wer jetzt denkt, dass Kriegsgeschehnisse langatmig oder sogar langweilig werden würden, der irrt. Hier kann man eine Menge über die politische Situation dieser Zeit lernen, die man nie auf einer Schule erlernen durfte. Für mich war es informativ und lehrreich zugleich. Wie schon erwähnt spielt Ellas Geschichte in der heutigen Zeit und hier tauchen sehr viele Probleme auf, die nicht nur ihr Erbe betreffen. Sie muss sich auch dem einen oder anderen Alltagsproblem stellen, dem sie früher aus dem Weg gegangen ist. Der Wechsel der beiden Stränge war harmonisch und brillant miteinander verstrickt, dass sogar ein kleiner Spannungsbogen entstehen konnte. Selbst das Ende dieses Buch war so brillant ausgearbeitet worden, dass nichts wie gehetzt wirkte. Ein perfektes und stimmiges Ende wie ich es liebe.

Eine emotionale Familiengeschichte, die einfach gelesen werden muss. Für mich war es definitiv nicht das letzte Buch dieser Autorin. Diesen Roman kann ich einfach nur weiterempfehlen. 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.06.2019

Sommerlich leicht und so gefühlvoll

Ein Sommer voller Himbeereis
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Inhaltsangabe:
Pauline ist die Inhaberin des Cafés Eishimmel und in ihrem Eis Labor kreiert sie immer neue Eisspezialitäten. Allerdings ziehen immer neue dunkle Wolken auf. Die gescheiterte Beziehung zu ...

Inhaltsangabe:
Pauline ist die Inhaberin des Cafés Eishimmel und in ihrem Eis Labor kreiert sie immer neue Eisspezialitäten. Allerdings ziehen immer neue dunkle Wolken auf. Die gescheiterte Beziehung zu Pascal hängt ihr immer noch nach, die Bank will ihr Geld zurück und jetzt hat auch noch ein neues Eiscafé aufgemacht und die Kundschaft bleibt aus. Da ist guter Rat teuer. Zum Glück bleibt ihr noch Anna, die nebenan ihr kleines Antiquitätengeschäft hat. Dort stöbert Pauline immer wieder gerne und an manchen Tagen versteckt sie dort auch kleine selbstverfasste Botschaften. Eines Tages erhält sie sogar eine Antwort auf eine von ihnen. Nur wer ist dieser Unbekannte? In dieser Zeit lernt sie auch Annas Enkel Christian kennen. Ihr erstes Aufeinandertreffen ist alles andere als freundlich. Auf Grund seines arroganten Auftretens möchte Pauline ihn nie wiedersehen, was allerdings nicht möglich ist. Er ist öfters bei seiner Oma Anna als Pauline lieb ist. Kann Christian doch noch bei Pauline punkten und sie überzeugen, dass in ihm ein netter Kerl schlummert?

Ein Sommer voller Himbeereis ist der Debütroman von Persephone Haasis und ich muss ganz ehrlich gestehen: mich hat er total geflasht!
Der Klapptext versprach mir einen sommerlichen Roman und was habe ich bekommen: einen Wohlfühlroman der besonderen Art!
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht und lässt den Leser sofort in die Geschichte von Pauline ein- und abtauchen. Ab der ersten Seite merkte ich, wie mich dieser Roman immer weiter in seinen Bann zieht, um mich letztendlich in das Eiscafé Eishimmel zu entführen. Die Charaktere sind so herzlich und liebevoll kreiert worden, so dass ich sie einfach lieben musste. Pauline, die Powerfrau und Träumerin, die mit ihrer freundlichen und fröhlichen Art ihre Mitmenschen überzeugt. Christian, der Unnahbare, der mit seiner arroganten und unsympathischen Art seine Mitmenschen das Leben ein wenig schwer macht. Aber nicht nur dass der Anderen, sondern auch seins. Oma Anna, die herzensgute alte Dame, die nichts lieber macht als in ihrem Geschäft zu stehen und alte Möbel und Co zu sammeln und zu verkaufen. Die immer ein oder zwei offene Ohren für Pauline hat und mit Rat und Tat ihr zur Seite steht. Annas Sohn Oskar ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der vor nichts und niemanden Rücksicht nimmt. Florence, die beste Freundin von Pauline, die immer, wenn man sie braucht da ist. Jede einzelne Person hat seinen festen Platz und rundet die Geschichte perfekt ab. Hier wirkt nichts aufgesetzt oder deplatziert. Es stimmt von A-Z alles und wirkt so harmonisch und vertraut. Die Kulisse der Handlung rundet das Ganze brillant ab. Während des Lesens erhält man ein genaues Bild der einzelnen Schauplätze wie z. B. des Eiscafés, Antiquitätengeschäfts oder des Stadtbildes. Detailliert und naturgetreu und so konnte ein stimmungsvolles Kopfkino entstehen. Die Handlung ist ein warmherziger und gefühlvoller Roman über Pauline, die immer wieder vor einigen Hürden ihres Lebens steht. Es macht soviel Spaß sie auf ihren Weg zu begleiten, dass ich mir das eine oder andere Mal gewünscht habe, dieses Buch würde niemals enden. Es beinhaltet alles was das wahre Leben auch zu bieten hat. Von Freundschaft, Vertrauen, Verletzbarkeit, Sehnsucht, Träume, Alltagssorgen und was darf auch hier nicht fehlen: die Liebe.

Ein sommerlicher und eisgekühlter Wohlfühlroman, der einfach viel Freude bereitet. Ein tolles und mehr als gelungenes Debüt, der jetzt schon Lust auf das nächste Buch macht. Ich hoffe, dass ich noch sehr viel mehr von dieser talentierten Autorin lesen darf.
5 von 5 Eiskugeln (Sterne) und eine absolute Leseempfehlung.


Veröffentlicht am 03.06.2019

Die Reise zu sich selbst

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Inhaltsangabe:
Versicherungskauffrau Juli hat ihren Alltag in Deutschland so satt und sie flüchtet nach La Palma. Unter der spanischen Sonne möchte sie Abstand gewinnen und den Sinn ihres Lebens finden. ...

Inhaltsangabe:
Versicherungskauffrau Juli hat ihren Alltag in Deutschland so satt und sie flüchtet nach La Palma. Unter der spanischen Sonne möchte sie Abstand gewinnen und den Sinn ihres Lebens finden. Was gar nicht so einfach ist, aber dank Malte fühlt sie sich dort schon sehr schnell heimisch. Hat ein paar Jobs, eine kleine Wohnung und neue Freunde. Doch eines Tages stirbt ihr guter Freund und Postbote Pedro. Dieser Verlust zieht Juli fast den Boden unter den Füssen weg, aber Pedros Hund Calida hilft ihr dabei nicht aufzugeben. Eine emotionale Reise beginnt….


Glück ist meine Lieblingsfarbe ist der neuste Roman von Kristina Günak. Ich muss gestehen, dass ich noch kein Buch von ihr gelesen habe, aber das Cover und der Klapptext haben mich sofort angesprochen und neugierig gemacht, dass ich dieses unbedingt lesen musste. Eines kann ich jetzt schon schreiben: dies war nicht mein letzter Roman von ihr!

Dieses Buch beinhaltet einen bezaubernden Wohlfühlroman, der in der spanischen Kulisse spielt. Mit ihrem flüssigen und leichten Schreibstil ließ mich die Autorin sofort in Julis Geschichte ein- und abtauchen. Ab der ersten Seite merkte ich mit wie viel Liebe zum Detail sie diesen Roman geschrieben hat. Angefangen bei der wundervollen Kulisse von La Palma. Die Gegend wurde so naturgetreu wiedergespiegelt, so dass der Eindruck entstehen konnte, man wäre live vor Ort. Ich konnte das Meer rauschen hören und die Ruhe spüren. Am liebsten hätte ich meine Koffer gepackt und wäre sofort nach La Palma geflogen. Muss ein schönes Fleckchen Erde sein dieses La Palma. Die malerische Idylle wurde perfektioniert durch die brillant eingefangene und wiedergespiegelte Mentalität der Einheimischen, die auch mal das eine oder andere Wort auf mallorquinisch sprechen durften. Schade, dass die Landessprache ein wenig vernachlässigt worden ist. Hier hätte es ruhig ein wenig mehr sein dürfen.
Jetzt zu den Charakteren, die so facettenreich und detailliert dargestellt worden sind, dass man sie einfach lieben musste. Während des Lesens bewunderte ich Juli immer ein Stückchen mehr. Sie wollte ihren Weg gehen und nicht den der anderen. Auch wenn Juli immer wieder von zahlreichen Sorgen geplagt wird, ist sie auf der Suche nach ihrem Lebenstraum und versucht ihn zu verwirklichen. Zum Glück geben ihre neuen Freunde ihr den nötigen Halt, um sich selbst zu finden. Aber wird sie es auch schaffen oder wird sie doch nach Deutschland in ihr altes Leben flüchten? Es machte so viel Spaß, Juli auf ihren neuen Lebensweg zu begleiten, dass ich gar nicht merkte, wie die Seiten nur so dahinflogen. Die Geschichte ist eine perfekte Mischung aus Selbstfindung, Neuanfang, Mut, Freundschaft, Selbstzweifel, Ängste, Verwirklichung und Vergangenheitsbewältigung. Selbst dieser Roman kommt ohne die Liebe nicht aus und so findet sie einen kleinen und schönen Platz, um sich hier ein wenig zu entfalten.

Eine gefühlvolle Geschichte, die einer malerischen Kulisse Spaniens spielt und wer seinen Alltag vergessen lassen möchte, dem kann ich diesen Roman nur ans Herz legen. Berührend und wunderschön!
5 von 5 Sternen!

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 23.05.2019

Jupp Backes zweiter Fall

Nur Uschi kochte schärfer
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Inhaltsangabe:
Oma Käthe will auf einer Online Dating Portal einen Mann kennenlernen. Dort trifft sie auf den ehemaligen Französischlehrer ihrer Enkelin und prompt schwebt sie im siebten Himmel. Endlich ...

Inhaltsangabe:
Oma Käthe will auf einer Online Dating Portal einen Mann kennenlernen. Dort trifft sie auf den ehemaligen Französischlehrer ihrer Enkelin und prompt schwebt sie im siebten Himmel. Endlich scheint sie den Mann ihrer Träume gefunden zu haben. Leider nicht für lange, denn ihre große Liebe wird nach ihrem ersten Date tot in seinem Pensionszimmer gefunden. Die Todesursache scheint auch schnell geklärt zu sein: Herzversagen! Allerdings zweifelt Oma Käthe an der Diagnose und das teilt sie auch ihrem Schwiegersohn dem Oberkommissar Jupp Backes mit. Dieser freut sich, denn sein trister Alltag hat schon an seinen Nerven geknabbert


Seit den Romanen Achtung! Familienfeier, Urlaub! Wir sind dann mal fort und Nur Gisela sang schöner von Dany R. Wood bin ich ein großer Fan der Familie Backes. Ich liebe diese Familie, die so herrlich erfrischend anders ist. Nach der langen Wartezeit ist nun der neuste Roman erschienen, der zeitgleich der zweite Fall für Oberkommissar Jupp Backes ist.

Wer Dany R. Wood kennt, weiß dass er mit seinem leichten und humorvollen Schreibstil seine Leser sofort in seinen Bann ziehen kann. Ab der ersten Seite mag man diesen Krimi nicht mehr aus den Händen legen. Wieder einmal überzeugt die Familie Backes mit ihrem Wortwitz und ihrer Situationskomik, so dass man hier und da lauthals auflachen muss. Einfach brillant! Der eingestreute Dialekt ist das Sahnehäubchen des Romans. Keine Angst, auch wer diesem Dialekt nicht mächtig ist, wird ihn verstehen und lieben. Falls es dennoch Probleme geben sollte, der findet am Ende des Buches ein kleines Saar–ABC.
Die Charaktere sind facettenreich und bereichert die Geschichte auf ihre Art und Weise. Die Handlung zeichnet sich nicht nur durch die zahlreichen Pointen aus, sondern auch durch einen sehr gut ausgearbeiteten Krimi. Oberkommissar Jupp Backes hat seine Art die Fälle zu lösen. Dank der zahlreichen Unterstützung von Ehefrau Inge und Schwiegermutter Käthe läuft es auch hier und da nicht regelform, aber das ist genau das i-Tüpfelchens und beschert dem Leser die beste Unterhaltung. Der immer weiter steigende Spannungsbogen sorgt dafür das keine Langeweile bzw. Längen entstehen. Hier und da rätselte ich mit, aber keine Chance: dem Täter kam ich nicht auf die Spur und so blieb es bis zum letzten Kapitel spannend. So muss und sollte ein guter Krimi sein!

Nur Uschi kochte schärfer konnte meine großen Erwartungen mehr als nur erfüllen. Ein spannender und unterhaltsamer Dorfkrimi der Lust und Laune auf mehr macht. Freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Familie Backes.

Leider kann ich hier nur 5 von 5 Sternen (es gibt nicht mehr) vergeben, aber verdient hätte er 10. Ich kann die Bücher über Familie Backes jeden nur weiterempfehlen.