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Veröffentlicht am 03.07.2019

Zwei unterschiedliche Schicksale treffen aufeinander

Der Himmel kann warten
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"Der Himmel kann warten" ist ein Roman der Autorin Sofie Cramer und erschien 2015 als Taschenbuch mit 336 Seiten im rororo Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

Lilly und Len sind zwei unterschiedliche junge ...

"Der Himmel kann warten" ist ein Roman der Autorin Sofie Cramer und erschien 2015 als Taschenbuch mit 336 Seiten im rororo Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

Lilly und Len sind zwei unterschiedliche junge Erwachsene, die eine Gemeinsamkeit haben: beide haben sich schon mal mit dem Thema Tod auseinander gesetzt. Während Sie die Freuden des Lebens versucht zu genießen, quält Er sich jeden Tag durch sein Schicksal. Doch eben jenes ist es, dass Lilly und Len zusammen führt und auf eine gemeinsame Reise schickt.

Sofie Cramer nutzt zusätzlich zur ihrem flüssigen Schreibstil Sichtwechsel pro Kapitel (in der Ich-Perspektive), wodurch man sowohl in Lens Kopf als auch in Lillys gut hineinblicken kann und einen sehr guten Eindruck über die jeweilige Gefühlslage bekommt und das Hineinversetzen in die Charaktere und deren Handeln viel leichter fällt.
Durch das Einfügen des Schriftverkehrs von privaten Nachrichten kann die intensive Kommunikation der beiden Protagonisten sehr gut verfolgt werden und hinterlässt keine Lücken in der Handlung. Zudem fügt sie sich perfekt in die Entwicklung der Beziehung zu dem jeweils Anderen ein.

Der Charakter der Lilly hat mir sehr gut bzw. am Besten gefallen, da sie in vielen Punkten nicht ihren Optimismus verloren hat. Sie weiß um ihre Zukunft Bescheid und versinkt trotzdem nicht in ein tiefes Loch und verkriecht sich. Dass sie Veränderungen bzw. Rückschläge und Abschiede trotzdem kurzzeitig zurückwerfen macht sie wieder menschlicher.
Len wirkt sehr chaotisch und lebt eher im Hier und Jetzt statt sich um seine Zukunft zu kümmern, die er in seinen Augen eh nicht verdient hat. Geprägt von seinen Schuldgefühlen, um deren Entstehung lange ein Geheimnis gemacht wird, hat er sich und seine Hobbys aus dem Blick verloren.

Obwohl die Geschichte ebenfalls einen ernsten Hintergrund aufweist drängt sich dieser nach meinem persönlichen Empfinden zu keiner Zeit in den Vordergrund, weswegen sich das Buch sehr entspannt lesen lässt und man diese Lesestunden auch genießen kann. Trotzdem schafft es der Roman eine Botschaft zu vermitteln, die nicht außer Acht gelassen werden soll: Egal welches Schicksal das Leben für dich bereit hält, du hast immer die Chance das Beste daraus zu machen, also nutze sie.
Dies wird besonders durch die Wandlung der Protagonisten im Verlauf der Geschichte deutlich.

"Der Himmel kann warten" war ein sehr berührender Roman, der besonders am Ende bei mir für Tränen sorgte. Meiner Meinung nach ein gelungenes Buch, welches seinen Platz im Regal klar verdient hat und von mir gerne weiterempfohlen wird.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Erschreckend, aber gut

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
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"Saving Grace" ist das Psychothrillerdebüt der Autorin B. A. Paris und erschien 2016 als Taschenbuch mit 352 Seiten im blanvalet Verlag der Randomhouse Gruppe.

Sowohl Klappentext (Grace und Jack Angel ...

"Saving Grace" ist das Psychothrillerdebüt der Autorin B. A. Paris und erschien 2016 als Taschenbuch mit 352 Seiten im blanvalet Verlag der Randomhouse Gruppe.

Sowohl Klappentext (Grace und Jack Angel sind das perfekte Paar. Die dreiunddreißigjährige Grace ist warmherzig, liebevoll, bildhübsch. Jack sieht gut aus, ist charmant und kämpft als renommierter Anwalt für die Rechte misshandelter Frauen. Aber sollte man Perfektion jemals trauen? Warum zum Beispiel kann Grace auf Dinnerpartys so viel essen und nimmt doch niemals zu? Warum umgibt ein hoher Zaun Jacks und Graces wunderschönes Haus? Doch wenn man Grace danach fragen möchte, stellt man fest, dass sie nie allein ist. Denn Jack ist immer – wirklich immer – an ihrer Seite …) als auch der Untertitel "Bis dein Tod uns scheidet" lassen schnell auf den Kernpunkt des Buches schließen: Häusliche Gewahlt und Kontrolle.
Ein, in meinen Augen, noch immer sehr brisantes Thema, welches hier zwar in einer sehr drastischen Form geschildert wird, aber lehrt aufmerksam zu sein.

Protagonistin Grace ist zunächst eine recht bodenständig wirkende Frau, die sich klare Ziele setzt und konkrete Vorstellungen über die Zukunft hat, was sich besonders durch die Beziehung zu ihrer Schwester Millie abzeichnet.
Wie schnell sie dann jedoch dem charmanten Anwalt Jack verfällt zeigt, wie plötzlich sich die Naivität des Herzens über die Vernunft des Vestandes stellt.

Der flüssige Schreibstil wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, was anhand der Überschriften aber deutlich erkennbar und somit kaum verwirrend ist. Ich sage bewusst "kaum" da gegen Ende die beiden Zeitstränge enger zusammenrücken als es zum Buchanfang der Fall war.

Der Psychothriller bzw. das Vorgehen von Jack hat mich oftmals erschrocken weiterblättern lassen und mich zu keiner Zeit kalt gelassen. Ich empfand starkes Mitleid gegenüber Grace und suchte mit ihr gemeinsam nach Lösungen, die kurz darauf wieder zerschlagen wurden.

"Saving Grace" ist ganz klar ein Psychothriller nach meinem Geschmack und verdient eine Weiterempfehlung.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Liebesroman mit Witz und Sarkasmus

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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"Glück ist, wenn man trotzdem liebt" ist der dritte veröffentlichte Roman der deutschen Autorin Petra Hülsmann und erschien 2016 mit 414 Seiten als Taschenbuch im Bastei Lübbe Verlag.

Floristin Isa trifft ...

"Glück ist, wenn man trotzdem liebt" ist der dritte veröffentlichte Roman der deutschen Autorin Petra Hülsmann und erschien 2016 mit 414 Seiten als Taschenbuch im Bastei Lübbe Verlag.

Floristin Isa trifft auf den Koch Jens, der ihr erfolgreich die Stirn bietet. Doch auf jede Herausforderung folgt ein Ziel, oder auch ein Happy End.

Petra Hülsmann hat einen erfrischenden Schreibstil, der voller Witz und Sarkasmus die Geschichte prägt.
Durch die Ich-Perspektive aus der Sicht von Protagonistin Isa blieben die Gedanken von Jens lange Zeit verdeckt, was die Handlung spannender machte.

Isa ist ein Mensch, der in seinen Gewohnheiten gefangen ist und überlässt in ihrem Leben nichts dem Zufall. Jens ist dagegen das komplette Gegenteil, was die Aufeinandertreffen der Protagonisten immer mit einem Schmunzeln im Gesicht begleiten lässt.
Jens ist ein sehr direkter und sarkastischer Charakter, der zu Beginn versucht Probleme eher diplomatisch und ruhig zu lösen bevor er sich zu einem Sturkopf wandelt, der anderen aucb gerne einmal etwas aufzwingt.

Wahrend ich mich in Isa sehr oft gut hineinversetzen konnte, so empfand ich auch zu Jens steigende Sympathie, da Petra Hülsmann hier eine gute Mischung zwischen Durchschnitt und Macho geschaffen hat.
Auch die Nebencharaktere fügten sich gut in die Handlung ein und wirkten zu keiner Zeit fehl am Platz oder unharmonisch gegenüber dem Rest.

"Glück ist, wenn man trotzdem liebt" ist der perfekte Roman für entspannte Frühlings- und/oder Sommertage und wird von mir sehr gerne weiterempfohlen.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Wunderbarer Roman

Die Ballade von Max und Amelie
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"Die Ballade von Max und Amelie" ist ein Roman von David Safier und erschien 2018 als Hardcover mit 368 Seiten im Kindler Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

Nachdem ich schon vereinzelte Werke des Autors ...

"Die Ballade von Max und Amelie" ist ein Roman von David Safier und erschien 2018 als Hardcover mit 368 Seiten im Kindler Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

Nachdem ich schon vereinzelte Werke des Autors gelesen hatte war ich sehr auf sein neuestes Buch gespannt, insbesondere weil es hier um die Geschichte zweier Hunde geht.

Erzählt wird hauptsächlich von der Hündin Narbe in der Ich-Perspektive, lediglich zwischendurch kommen Abschnitte bzw. Kapitel aus der Sicht der Menschin Jedda. Zusammen mit dem angenehmen, flüssigem und humorvollem Schreibstil von David Safier ergeben sich wunderbare Lesestunden, in denen man in eine ganz andere Lebenssicht eintaucht.

Narbe, eigentlich geborene Fleck, lebt auf einer Müllhalde und kämpft dort gemeinsam mit ihren Geschwistern ums Überleben. Doch nicht nur das, denn auch untereinander gibt es Kämpfe und Rivalitäten. Max hingegen führte ein friedliches Leben voller Liebe, bis zu dem Tag, der sein Leben, und auch das von Narbe, verändern wird.

Max und Amelie nehmen uns Leser mit auf eine Reise, die so intensiv über Freundschaft, Liebe, Schicksal, Hoffnung und Wiedergeburt erzählt, dass dieser Roman viel mehr ist als ein einfaches Buch. Denn es verändert meiner Meinung nach den Blickwinkel auf so manches im Leben. Auch das Verständnis gegenüber dem Verhalten eines Hundes wird viel deutlicher, da David Safier es schafft den Blick eines Hundes auf z.B. verschiedene Gegenstände oder Gerüche so gut zu beschreiben.

Während der Reise der beiden Hunde habe ich oft mit ihnen gelitten, mich aber auch über ihre Entwicklung gefreut, denn man merkt schnell wie Max und Amelie gegenseitig von einander profitieren bzw. lernen. Besonders am Ende wird klar, dass Narbe gerlernt hat Gefühle nicht für Schwäche zu halten.

Stellenweise waren mir jedoch die Traumsequenzen etwas zu stark bzw. übertrieben in ihrem Umfang. Ich hätte mir hier mehr kleine Details und Geschichten gewünscht, die aber trotzdem die Verbindung und die Kernaussage vermitteln.

Dass das Buch wieder typisch für die meisten Bücher von David Safier in der Farbe Gelb gehalten wurde, gefällt mir gut und gibt dem ganzen auch so einen Wiedererkennungswert. Die Darstellung der beiden Hauptprotagonisten (bzw. -hunden) auf einem Grashügel bei Sonnenuntergang sorgt direkt für ein angenehmes Gefühl und lässt durch die verschiedenen Rassen direkt erkennen, dass es definitv zwei unterschiedliche Charaktere geben wird die sich hier finden.

Mir hat "Die Ballade von Max und Amelie" sehr gut gefallen, weswegen das Buch meine Weiterempfehlung auch bekommt.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Spannende Fortsetzung, die gut an den Vorgänger anknüpft

Blutacker
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"Blutacker" ist der zweite Teil der Nicholas-Meller-Serie von Autor Lorenz Stassen und erschien 2018 mit 352 Seiten als Paperbackausgabe im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

Auch der zweite Band fällt, ...

"Blutacker" ist der zweite Teil der Nicholas-Meller-Serie von Autor Lorenz Stassen und erschien 2018 mit 352 Seiten als Paperbackausgabe im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

Auch der zweite Band fällt, wie bereits sein Vorgänger "Angstmörder" , optisch ins Auge. Das von Dunkelrot bis ins Hellrote gestaltete Cover passt perfekt zum gewählten Titel, denn rot ist die Farbe des Blutes und strahlt gleichzeitig Gefahr und Wärme aus, was immer für eine starke Auffälligkeit sorgt.
Die Bedeutung des Titels lässt sich aber erst im späteren Handlungsverlauf mit dem Buch in Verbindung bringen, weshalb der Klappentext dem Betrachter über die Hintergründe des gewählten Covers erst einmal keine Auskunft geben kann.


Lorenz Stassen blieb seinem bekannten Schreibstil treu, wodurch sich der Thriller schnell, flüssig und verständlich lesen ließ. Auch in "Blutacker" wurde die Geschichte sowohl in der Erzählperspektive als auch in der Ich-Perspektive (aus der Sicht von Protagonist Nicholas Meller) erzählt. Obwohl dies beim Einstieg in das Buch für mich persönlich erneut zu erst ungewohnt war, fand ich mich doch relativ schnell damit zu recht.

"Blutacker" beginnt für mich genau richtig, so hat nämlich bereits das erste Kapitel durch die Ermordung des Paketboten einen brutalen Einstieg und somit auch direkt die Aufmerksamkeit des Lesers. Doch nach diesem Höhepunkt sinkt die Spannung erst einmal indem wir über die Protagonisten Nicholas und Nina auch private Fort- und Rückschritte erfahren und es einen neuen Fall für die Kanzlei gibt.
Zuerst sind die Zusammenhänge jedoch total unklar und auch ich habe mich zu Beginn gefragt in welche Richtung sich der Thriller entwickeln wird damit Klappentext und das von mir bereits Gelesene zusammenpassen. Enttäuscht wurde ich dann aber nicht.


Die Handlung war für mich an keinem Punkt vorhersehbar, wodurch ich durch so manche Wendung vom Autor überrascht wurde. Besonders überrascht hat mich stellenweise auch die Informationsfülle, die mir einfach zeigte wie Lorenz Stassen sich für seinen Thriller in Recherchen bemüht hatte um dem/der Leser/in das Gefühl zu geben hier wirklich handfeste Tatsachen zu lesen.


Während sich die Zusammenhänge immer weiter ineinander verstricken, so stark verknotet sich auch die Beziehung zwischen Nicholas Meller und Nina Vonhoegen. Das sich beide durch ihren Erfolg verändert bzw. weiterentwickelt haben ist deutlich herauszulesen und zu spüren. Obwohl wie bereits in Band 1 Ninas Behinderung mehrfach erwähnt wurde, so scheint sie gleichzeitig vermehrt in den Hintergrund zu treten.


"Blutacker" ist eine gelungene Fortsetzung der Nicholas-Meller-Serie und sorgte für spannende Lesestunden, weswegen der Thriller von mir auch eine Empfehlung bekommt. Allerdings würde ich auf Grund der einzelnen Anspielungen raten vorher Band 1 (Angstmörder) gelesen zu haben um sich auch selbst nicht vorweg zu spoilern.
Nun bleibt es mir erneut auf eine Fortsetzung zu warten und zu hoffen, dass Nicholas und Nina ihren Knoten eventuell doch noch mal lösen ohne die Schere zu zücken und auch im nächsten Fall gemeinsam ermitteln.