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Veröffentlicht am 14.06.2019

Ich warte auf das Buch von Poppy J. Anderson, das mich enttäuscht. Wieder mal super!

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Ich weiß nicht, das wievielte Buch dieses hier nun ist, das ich von Poppy J. Anderson gelesen habe. Es waren einige. Ich weiß aber, dass mich bisher noch kein einziges ihrer Bücher enttäuscht hat – und ...

Ich weiß nicht, das wievielte Buch dieses hier nun ist, das ich von Poppy J. Anderson gelesen habe. Es waren einige. Ich weiß aber, dass mich bisher noch kein einziges ihrer Bücher enttäuscht hat – und „Geheimzutat Liebe“ ist da keine Ausnahme.

In diesem Auftakt der Reihe geht es um Andrew Knight – gefeierter Starkoch und Chefkoch im eigenen Restaurant – und Brooke Day – ungelernte Köchin, die wegen ihrer erkrankten Mutter das Familienrestaurant fast alleine stemmt. Andrew war eigentlich immer Feuer und Flamme für das Kochen, muss seit einiger Zeit jedoch feststellen, dass er sich mittlerweile fast in die Küche quält und nicht mehr den gleichen Spaß am Kochen hat wie früher. Er fühlt sich ausgebrannt und gestresst. Kurzerhand beschließt er, seinem Restaurant für einige Tage den Rücken zu kehren und nach Maine zu fahren, wo er prompt einen Beinaheunfall mit niemand Geringerem als Brooke Day hat. Obwohl Drew schon kurz, nachdem er den Mund geöffnet hat, bei ihr den Ruf eines Großstadtsnobs weg hat und nicht gerade viele Sympathiepunkte bei ihr sammelt, erbarmt sie sich, ihn für einige Tage – solange sein Auto repariert wird – bei sich aufzunehmen. Während Brooke keine Ahnung hat, dass ein preisgekrönter Koch mit ihr unter einem Dach lebt und ihr (zunächst unerwünschte) Ratschläge zu Essen und Restaurant gibt, kommen die beiden sich näher. Aber was passiert, wenn Brooke erfährt, womit Drew tatsächlich seine Brötchen verdient?

Ich muss gestehen: Der Klappentext hat mich gar nicht mal so umgehauen. Es war mehr der Name der Autorin, der mich zum Lesen bewogen hat, und das war letztendlich auch die richtige Entscheidung. Poppy J. Anderson schafft es irgendwie immer wieder, eine unterhaltsame Liebesgeschichte zu Papier zu bringen. Es wird nie langweilig. Natürlich kann man keine unvorhersehbaren Plot Twists erwarten – im Grunde genommen ahnt man ja (auch durch den spoilernden Klappentext), welche Hindernisse den beiden in den Weg gelegt werden und wie die Geschichte ausgehen wird. Ein Happy End gibt es (glücklicherweise) jedes Mal. Aber eine überraschende Handlung finde ich hier auch nicht wichtig, weil die Charaktere und ihre Dialoge die Handlung wunderbar alleine tragen.

Mit Drew und Brooke treffen zwei sehr interessante Menschen aufeinander. Drew ist ein Kontrollfreak, der sich in seine Speisekarte nicht hineinreden lässt und ehrgeizig seine Ziele verfolgt. Obwohl er es nach außen hin nicht zeigt, trifft es ihn sehr, dass sein Vater ihm angesichts seiner Berufswahl die kalte Schulter zeigt. Brooke opfert sich in dem Familienrestaurant vollkommen auf, um ihren Eltern unter die Arme zu greifen. Sie ist stur, schlagfertig und lässt sich nichts gefallen, was mir sofort imponiert hat. Sehr amüsant fand ich es, dass Drew aus Brookes Sicht am Anfang tatsächlich wie der absolute Snob wirkt, obwohl man als Leser mehr weiß und sich denken kann, dass er das alles eigentlich gar nicht so meint, wie es sich anhört. Brooke wiederum wirkt aus Drews Sicht zickig, was man wiederum nachvollziehen kann, weil sie unglaublich viel Stress hat. Obwohl man beide Eindrücke also absolut verstehen kann, wirken die beiden trotzdem sympathisch. Vor allem Drew hat es mir angetan, weil er auf Brookes gelegentlich „zickiges“ Verhalten immer relativ lässig und charmant reagiert. Die Dialoge machen aufgrund dessen einfach Spaß.

Die Handlung besteht vor allem aus sehr unterhaltsamen Schlagabtäuschen, romantischen, süßen Annäherungen und … Schlagabtäuschen. Zudem wird natürlich sehr oft über Essen gesprochen – es besteht also die Gefahr, dass man während des Lesens Hunger oder Appetit auf einen Blaubeerkuchen bekommen könnte. Ich musste das Buch in einem Rutsch durchlesen, weil ich so viel Freude an den amüsanten Dialogen hatte und das Knistern zwischen Drew und Brooke durch die Seiten spüren konnte. Zudem wurde ich auf Nick neugierig gemacht, der im nächsten Band im Mittelpunkt steht. Ich bin gespannt, ob dieser das gute Niveau halten kann.



Fazit

Wieder einmal ein absolut gelungenes Buch von Poppy J. Anderson. Amüsant, lockerleicht, romantisch. Die Geschichte lebt von unterhaltsamen Dialogen und überzeugt durch diese auch. Für mich schon mal ein winziges Bisschen besser als Band 4, den ich schon gelesen habe – also 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 03.06.2019

Schwankend zwischen Weinen und Lachen, um am Ende beides zu tun ...

Alles, was ich sehe
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Worum geht es?

Fragt man Maggie danach, was „ihr Ding“ ist, dann ist die Antwort glasklar: Fußball. Vor sechs Monaten hat sich ihr Leben aber völlig auf den Kopf gestellt: Durch eine Hirnhautentzündung ...

Worum geht es?

Fragt man Maggie danach, was „ihr Ding“ ist, dann ist die Antwort glasklar: Fußball. Vor sechs Monaten hat sich ihr Leben aber völlig auf den Kopf gestellt: Durch eine Hirnhautentzündung ist sie erblindet und auf einmal ist nichts mehr so, wie es einmal war. Nicht das Verhältnis zu ihren Eltern, nicht ihre Freundschaften und das Zurechtfinden in der Welt, die sie nicht sieht, ist auch nichts, womit sich Maggie so leicht anfreundet. An einem schwierigen Punkt in ihrem Leben begegnet sie Ben. Ben ist aufgeweckt, offen, am laufenden Band mit ihr am Flirten und … zehn Jahre alt. Das eigentlich Bemerkenswerte an ihm ist aber, dass sie ihn sehen kann, und nicht nur das: auch seine unmittelbare Umgebung verschließt sich auf einmal nicht mehr ihrem Blick. Wenn sie Bens Nähe deswegen nicht ohnehin suchen würde, würde ihr der kleine Casanova sowieso keine Wahl lassen. Er drängt sich unerbittlich in ihr Leben und stellt es völlig auf den Kopf. Und zwar nicht nur deshalb, weil sein großer Bruder Mason zufälligerweise der Sänger ihrer Lieblingsband ist. Das einzige Problem: Mason denkt – verständlicherweise –, dass sie ihre Erblindung nur simuliert, um ihm nahe zu sein, aber Maggie wäre nicht Maggie, wenn sie diese ungeheuerliche Unterstellung so einfach hinnehmen würde …

Meine Meinung

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Warum? Weil ich unbedingt wissen wollte, warum Maggie Ben denn nun sehen kann. Man hat vielleicht die eine oder andere Vermutung, aber ich hatte den Eindruck, dass die Autorin gerade mit diesen Vermutungen ein bisschen spielt und uns hinters Licht führt. Ich war mir dann doch bis zum Schluss nicht sicher … hatte aber durchgängig ein ungutes Gefühl.

Ich kann die Stimmung des Buches ganz schwer auf den Punkt bringen. Sie hat viele verschiedene Nuancen: Mal ist sie lockerleicht und amüsant, weil Maggie so herrlich sarkastisch und Ben so charmant und bezaubernd ist, dann mal drohend bedrückend, traurig oder berührend und schließlich wieder aufatmend leicht – die Autorin schafft es, ernste Themen immer wieder mit lockeren Momenten zu spicken, ohne an Ernsthaftigkeit und Tiefgründigkeit einzubüßen. Tatsächlich brauchte die Geschichte zwar ein bisschen, um mich in ihren Sog zu ziehen, aber als es dann soweit war, konnte ich überhaupt nicht mehr aufhören, zu lesen. Ich habe mich auf einmal immer wieder dabei ertappt, wie ich mir Textstellen markiert, breit gegrinst oder sogar geweint habe – mal, weil es so traurig und mal, weil es einfach so … schön war.

Die Autorin vermittelt sehr eindrücklich und feinfühlig, wie sich Maggie nach ihrer Erblindung fühlt, wie sie mit ihrer neuen Situation umgeht und unter welchen Schwierigkeiten sie leidet. Man bekommt einen kleinen Eindruck davon, wie es sich anfühlt, auf einmal blind zu sein – und Maggies Gefühle sind beim Lesen auf mich übergegangen: Ich habe mit ihr gelitten und geweint und mich dann wieder unglaublich gefreut. Das war auch deshalb möglich, weil sie eine so wunderbare Protagonistin ist. Keck, schlagfertig und sarkastisch, aber auf der anderen Seite auch sensibel und – wenn es wirklich darauf ankommt – eine gute Freundin, die für einen da ist. Sie ist nicht ohne Fehler, gesteht sich diese aber ein und versucht, an ihnen zu arbeiten. Ich habe die Geschichte sehr gerne aus ihrer Sicht gelesen. Tatsächlich haben mir die Szenen mit ihr und Ben am besten gefallen, obwohl natürlich auch die Szenen mit Mason immer wieder schön waren.

Ben ist aber mein persönliches Highlight. Am Anfang wirkt er einfach nur … ulkig. Ein bisschen frühreif für seine zehn Jahre und ungewollt witzig. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Er ist der kleine Sonnenschein, bei dem man nie weiß, was man als nächstes von ihm erwarten kann. Und auch er hat ein Handicap: Er wurde mit einem offenen Rücken geboren. Im Gegensatz zu Maggie ist er jedoch lebenslustig und lässt sich von nichts und niemandem nicht unterkriegen, weshalb er Maggie mit seinen zehn Jahren noch einiges beibringen wird. Ich hatte in den Maggie-Ben-Szenen immer sehr viel zum Lächeln, Grinsen und Lachen.

Neben Maggies Umgang mit ihrer Erblindung, der lebensverändernden Bekanntschaft und schließlich Freundschaft mit Ben (wenn ich an die beiden denke, muss ich immer noch lächeln) und die schwierigen Verhältnisse zu ihrer Familie und ihren Freunden, gibt es auch eine Liebesgeschichte, die perfekt zwischen all diesen ernsten Themen eingeflochten ist. Sie steht nicht im Mittelpunkt, sondern ist ein erfreulicher Zusatz, bei dem ich von Anfang an mitgefiebert habe, weil sich mit Mason und Maggie zwei so interessante Charaktere gegenüberstehen. Mason verhehlt nicht, dass er Maggie gegenüber misstrauisch ist, aber gerade das zeichnet ihn aus, denn letztendlich will er seinen kleinen Bruder nur beschützen. Obwohl Mason sich gerade am Anfang nicht von seiner besten Seite zeigt, fand ich ihn sofort spannend und interessant – um ihn letztendlich auch ins Herz zu schließen. Die drei bilden einfach ein süßes Trio. Wer seinen persönlichen Fokus auf die Liebesgeschichte legt, wird sich vielleicht daran stören, dass nicht so viel Zeit auf die Gefühlsentwicklung zwischen Maggie und Mason verwendet wird, aber ich hatte am Ende trotzdem das Gefühl, dass die Gefühle zwischen ihnen echt und tief sind. Aufgrund dessen habe ich überhaupt nichts zu meckern. Mich hat das Buch wirklich sehr berührt.

Fazit

Nach einem vor sich hin plätscherndem Anfang hat mich das Buch in seinen Sog gezogen und nicht mehr losgelassen. Es ist witzig, leicht, bedrückend, traurig, emotional und berührend. Ich habe mich in das Buch, die Charaktere und die Story verliebt – 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 26.05.2019

Reichen 36 Fragen, um sich zu verlieben? Spannende Idee und gute Umsetzung. Dauergrinsen inklusive!

36 Fragen an dich
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Als ich nach „36 Fragen an dich“ griff, erwartete ich eine süße Geschichte für zwischendurch. Das suggeriert sowohl das Cover als auch der Klappentext. Aber mein Interesse war auch durch das Thema geweckt: ...

Als ich nach „36 Fragen an dich“ griff, erwartete ich eine süße Geschichte für zwischendurch. Das suggeriert sowohl das Cover als auch der Klappentext. Aber mein Interesse war auch durch das Thema geweckt: 36 Fragen sollten einen dazu bringen, sich in jemanden zu verlieben? Die Idee stammt nicht von der Autorin selbst, sondern entspringt einer echten Studie von Arthur Aron. Vicki Grant wusste nur, darin eine gute Story zu erkennen – um es mit ihren eigenen Worten aus der Danksagung zu sagen. Echte „The Big Bang Theory“-Fans werden sich vielleicht daran erinnern, dass die Studie auch dort aufgegriffen wurde – und tatsächlich kam mir deswegen die eine oder andere Frage schon bekannt vor.

Die Idee finde ich wirklich absolut faszinierend, weshalb ich sehr auf die Umsetzung gespannt war. Zunächst war da aber erstmal Skepsis: Protagonistin Hildy gibt sich schon gleich zu Beginn als sehr gewöhnungsbedürftige, hibbelige Persönlichkeit zu erkennen, von der ich nicht wusste, ob ich mich mit ihr würde anfreunden können (konnte ich). Außerdem besteht das Buch hauptsächlich aus Dialogen, ähnlich einem Chatverlauf, selbst wenn sich die beiden gegenübersitzen. Nur hier und da lesen wir aus der Sicht einer Person: mal aus der Sicht des Doktoranden, der die Studie durchführt, mal aus Hildys Sicht, mal aus der Sicht einer … anderen Person. Damit musste ich mich erst einmal anfreunden, aber ich fand dann doch sehr schnell Gefallen daran, weil ich auch der Meinung bin, dass die Autorin diesen Erzählstil perfekt gewählt hat. Zu viel ausufernde Beschreibungen während der Beantwortung der Fragen wären auf Dauer einfach nur nervenaufreibend. Den ungebrochenen Schlagabtausch der beiden konnte ich ohne Störungen genießen.

Mit Hildy und Paul treffen zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, die dem jeweils anderen auch das eine oder andere Vorurteil entgegenbringen und deswegen hin und wieder überrascht werden. Wir erfahren erstaunlich viel über das Leben der beiden – mehr, als ich es tatsächlich erwartet habe – und werden in wichtigen Punkten bis zum Ende auf die Folter gespannt. Bis dahin können wir anhand einiger Andeutungen miträtseln, was genau in dem Leben der beiden vorgefallen ist, wodurch es sogar ein wenig spannend wird. Die Beantwortung der Fragen driftet immer in einen langen Schlagabtausch ab, den ich immer wieder genossen (und über den ich sogar oft genug gelacht) habe. So leicht, dass sie sich einfach ihre Antworten entgegenschleudern, machen sie es sich nicht. Dafür sind die Fragen einfach viel zu persönlich – und für uns als Leser dafür umso interessanter.

Mich hat das Buch sogar ein bisschen zum Nachdenken angeregt und ich habe bei der einen oder anderen Frage überlegt, wie meine Antwort aussehen würde. Man muss dabei viel über sich preisgeben und, wenn man es so ernst nimmt wie Hildy und Paul (was am Anfang nicht so aussah), lernt man seinen Versuchspartner wirklich sehr gut kennen. Aufgrund dessen ging es mir bei den beiden auch überhaupt nicht zu schnell (im Gegenteil: bei den berührenden und ehrlichen Antworten, die sie teilweise aus sich herauskitzeln mussten, habe ich umso mehr mit ihnen mitgefiebert) und ich konnte gut verstehen, wie wir am Ende zu unserem Happy End kommen konnten. Am Ende hatte ich einen kurzen Schockmoment, den wahrscheinlich die meisten haben werden, in der Befürchtung, dass uns die Autorin eines wichtigen Momentes beraubt, aber … sie trickst uns ein bisschen aus. Ich bin jetzt einfach nur glücklich und zufrieden gestellt und werde die Bücher der Autorin im Auge behalten.

Fazit

Für mich handelt es sich bei „36 Fragen an dich“ um eine waschechte Überraschung. Ich habe (von einer Stelle abgesehen) das ganze Buch über gegrinst und hatte unglaublich viel Spaß dabei, ihre Schlagabtäusche zu lesen. Ein süßes Buch, das ich vielleicht sogar nochmal lesen werde. 4,5 Sterne gibt es von mir.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Wie halten wir das Glück fest, wenn wir wissen, was in unseren Sternen steht?

Was in unseren Sternen steht
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Worum geht es?

Noch nie war Jess so verliebt wie in Adam – den Vater ihres wundervollen Sohnes William. Doch Adam taucht völlig verspätet bei Wills Geburt auf, nach Alkohol stinkend und mit Lippenstift ...

Worum geht es?

Noch nie war Jess so verliebt wie in Adam – den Vater ihres wundervollen Sohnes William. Doch Adam taucht völlig verspätet bei Wills Geburt auf, nach Alkohol stinkend und mit Lippenstift am Hals. So schwer es ihr auch fällt, trennt sie sich von ihm, der nie erwachsen werden und sein Vatersein nicht akzeptieren konnte. Es vergehen 10 Jahre mit sporadischem Kontakt, als Jess eine schlimme Nachricht erhält: Sie hat die Huntington-Krankheit von ihrer Mutter geerbt. Diese drängt sie dazu, Ferien in Adams Château in Frankreich zu machen, damit sich Vater und Sohn näherkommen können – denn wer weiß, wie viel Zeit Jess noch bleibt? Dass dabei auch die alten Gefühle zwischen Adam und ihr wieder aufflammen, passt nicht in ihren Plan, aber muss sie sich ihrem eigenen Glück verschließen, nur weil sie weiß, was in ihren Sternen steht?



Meine Meinung

„Was in unseren Sternen steht“ wird den Liebesromanen zugeordnet, ist aber eigentlich so viel mehr. Es geht um Familie, Mutterliebe, die Stärke, nach vorne zu schauen, und die Botschaft, nichts und niemanden für selbstverständlich zu halten, das Leben so anzunehmen, wie es ist, und die bleibende Zeit zu genießen, selbst wenn sie noch so kurz ist. Ich habe während des Lesens so oft Tränen in den Augen gehabt, war gerührt, geschockt, bedrückt und schließlich rundum glücklich.

»Manchmal braucht man die Dunkelheit, um zu erkennen, wie sehr wir strahlen.« (S. 408)

Es gab nicht den „einen“ Aspekt, der mich vom Hocker gehauen hat. Es war das Zusammenspiel sämtlicher Aspekte: Jess‘ Liebe und Stärke für ihren Sohn, die Rückblenden in die Vergangenheit, die Wut auf Adam, die süßen Nebengeschichten von Jess‘ Freundinnen Natasha und Becky, Jess und Adams süßer Sohn William, Jess‘ Eltern und schließlich auch die Liebesgeschichte.

Letztere ist eigentlich nur ein kleiner Aspekt der Geschichte, obwohl er durchgängig präsent ist und eine gewisse Art Spannung in die Story zaubert. Ich wollte wissen, ob und wann es endlich eine Wiederannäherung zwischen Jess und Adam gibt, und klebte dafür nahezu an den Seiten. Das Merkwürdige dabei? Eigentlich mochte ich Adam lange Zeit nicht einmal. Er kommt die meiste Zeit nicht gut weg, sei es in der Vergangenheit, wenn er während Williams Geburt Besseres zu tun zu haben scheint, oder auch in der Gegenwart, wenn er seine neue Freundin dem eigenen Sohn vorzieht. Ich hatte oft eine unbändige Wut auf ihn, konnte Jess‘ Frust und ihren Ärger unglaublich gut nachvollziehen und habe es einfach nicht verstanden, wie er sich so verhalten kann. Letztendlich … ist aber alles gar nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Er war es jedenfalls, der mich auf den letzten Seiten hat lächeln lassen und mich doch noch von sich überzeugen konnte.

Jess fand ich im Gegensatz dazu von Beginn an sympathisch, weil sie einfach eine wunderbare Mutter ist. Sie trägt eine unglaublich große Last auf den Schultern – die Erziehung Williams, den Gesundheitszustand ihrer Mutter, der sie seit Monaten bedrückt, und ihr eigenes Schicksal, das sie weder Adam noch ihrem Sohn bisher mitgeteilt hat – und ist dabei bewundernswert stark. Mir haben ihre Gedanken über ihren Sohn und ihr stolzes Mutterdasein nicht selten Tränen in die Augen getrieben und mich berührt. Sie wirkte in ihrer Mutterliebe so ehrlich und authentisch, dass ich sie mit jeder Seite mehr ins Herz geschlossen habe. Und während sie versucht, ihrem Sohn eine gute Mutter zu sein und Adam in seiner unbeholfenen Art gegenüber seinem Sohn auf die Finger zu schauen, lernt sie selbst etwas sehr Wichtiges dazu: Das Leben ist kurz. Wir sterben alle irgendwann – warum sollten wir uns davon abhalten lassen, glücklich zu sein?

»Die meisten von uns denken nicht darüber nach, dass wir morgen überfahren werden können. Wir leben vor uns hin, schuften uns ab und betrachten alles als selbstverständlich. Ich dagegen betrachte nichts als selbstverständlich. Gar nichts. Ich genieße jeden Kuss von meinem Sohn, jeden Bissen von Schokolade, freue mich über jedes Blatt, das im Herbst vom Baum fällt, und jedes Lachen mit meinen Freunden. […] Ich habe nicht mehr jeden Tag Angst vor der Zukunft, denn das würde bedeuten, dass ich meine begrenzte Zeit verschwende.« (S. 407f.)

Ich wusste nicht, wie das Buch enden würde: Zufriedenstellend und glücklich oder doch bedrückend und traurig? Ist das überhaupt so leicht zu beantworten, wenn Jess‘ Schicksal doch schon feststeht? Was ich sagen kann, ist: Mich hat das Buch mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurückgelassen – und ich konnte für mich persönlich etwas aus dem Buch mitnehmen.



Fazit

„Was in unseren Sternen steht“ ist ein wirklich schönes, berührendes Buch mit einer wichtigen, lebensbejahenden Botschaft. Es gibt bedrückende Momente, aber mindestens genauso viele, die zum Lächeln und gelegentlich auch zum Grinsen einladen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Herzklopfen, Bauchkribbeln und eine Menge Eifersucht und Streitereien - ein unfassbar süßes Buch!

Heartbroken Kiss. Seit du gegangen bist
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Worum geht es?

Emma und Henry sind schon seit ihrer Geburt die besten Freunde. Sie sind unzertrennlich und jeder weiß, dass die beiden zusammengehören. Deshalb schmerzt es Emma sehr, dass Henry für ein ...

Worum geht es?

Emma und Henry sind schon seit ihrer Geburt die besten Freunde. Sie sind unzertrennlich und jeder weiß, dass die beiden zusammengehören. Deshalb schmerzt es Emma sehr, dass Henry für ein Jahr nach Frankreich gehen wird und die beiden zum ersten Mal so lange voneinander getrennt sein werden. Als sie es auf seiner Abschiedsfeier mit dem Alkohol etwas zu gut meinen und Emma sich am nächsten Tag nicht mehr richtig daran erinnern werden kann, was in der Nacht passiert ist, kommt es zu einem merkwürdigen Streit mit Henry, der damit endet, dass er wütend aus ihrem Zimmer stürmt und ohne Abschiedsworte nach Frankreich verschwindet. Und als wäre das und ein Jahr Funkstille nicht schon genug, steht Henry schließlich wieder vor ihr ... mit einer wunderschönen Französin als Freundin an der Hand.



Meine Meinung

Ich hatte gar nicht geplant, dieses Buch zu lesen. Aber dann habe ich in die Leseprobe reingeschnuppert und es war um mich geschehen: Ein kurzer Klick bei Amazon und ich wurde glückliche Besitzerin des eBooks, das ich sofort lesen musste. Und dieses schwärmerische Gefühl, das mich schon in der Leseprobe überkommen hat, hielt fast durchgehend an.

Natürlich werden hier viele Klischees bedient und die Grundstory ist nichts Neues in dem Genre: Zwei beste Freunde, die eigentlich schon lange ineinander verliebt sind – ob bewusst oder unbewusst ist dabei unwichtig – und nach einigen Schwierigkeiten endlich zusammenfinden. Die Freundschaft der Protagonisten ist aber so eng und authentisch dargestellt, dass ich nicht anders konnte, als bis zum Ende mit ein bisschen Bauchkribbeln mitzufiebern. Henry und Emma sind unglaublich süß zusammen, man spürt, wie viel sie einander bedeuten, dass sie immer füreinander da sind – und es hat so viel Spaß gemacht, immer mal wieder in die Vergangenheit abzutauchen und wichtige Momente der beiden zu verfolgen. Trotz erwarteter Vorhersehbarkeit der Handlung stand ich stetig unter Spannung.

Ich hätte Emma und Henry zwar immer mal wieder gerne geschüttelt, weil beide so ein riesiges Brett vor dem Kopf haben, aber ausnahmsweise fand ich das sogar mal ganz gut, weil die Handlung einfach fesselnd war. Neben süßen Momenten zwischen ihnen in der Vergangenheit, besteht die Gegenwart eigentlich hauptsächlich aus Eifersuchtsszenen und bedrückenden Streitereien – sie machen es sich echt nicht leicht –, da ich dabei aber gefühlsmäßig so involviert war, dass mir teilweise sogar die Tränen kamen, wenn sich die beiden gestritten haben, verbuche ich das als absolut gelungenen Plot. Mich konnte das Buch wirklich berühren.

Henry konnte ich tatsächlich nicht immer verstehen, mit seinen gefühlt tausend Freundinnen, die ihm (in der Vergangenheit) am Leib kleben, aber er war mir (wie Emma) trotzdem durchgehend sympathisch. Auf der einen Seite ist er dieser süße, charmante und oft genug unsichere, verletzliche Kerl, bei dem man einfach sofort merkt, dass er von Emma hin und weg ist und alles für sie tun würde, auf der anderen Seite verhält er sich aber auch einfach so … unnötig kompliziert. Das ist zwar – vor allem nach besagter Abschiedsfeier und dem Morgen danach – irgendwie verständlich, aber Emma und er brauchen nicht ohne Grund so lange, bis sie ihr mehr als verdientes Glück finden. Natürlich ist auch Emma nicht gänzlich unschuldig und wie so oft würde eine ehrliche Unterhaltung vieles ersparen, aber … dann wäre das Buch schließlich schon nach zehn Seiten vorbei. Und das würde ich nicht wollen, weil es mir dafür viel zu gut gefallen hat. Ich bin nach dem Ende jetzt im bestmöglichen Sinne aufgekratzt und weiß schon, dass ich das Buch früher oder später noch einmal lesen werde.



Fazit

Eine unfassbar süße Geschichte von zwei besten Freunden, die nach einigen Schwierigkeiten, Missverständnissen und fehlender Kommunikation endlich zusammenfinden. Von mir gibt es eine definitive Leseempfehlung und 4,5 Sterne.