Profilbild von SaintGermain

SaintGermain

Lesejury Star
offline

SaintGermain ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SaintGermain über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2019

Irre

Der Insasse
0

Till Berkhoffs Sohn Max ist verschwunden. Nach einem Jahr wird die Suche nach ihm abgebrochen. Der mutmaßliche Täter Guido Tramitz sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt sich aus. Seine ...

Till Berkhoffs Sohn Max ist verschwunden. Nach einem Jahr wird die Suche nach ihm abgebrochen. Der mutmaßliche Täter Guido Tramitz sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt sich aus. Seine Frau hat sich von ihm getrennt, er ist eigentlich am Ende. Da kommt er auf die Idee, dass er sich in die Psychiatrie einschmuggeln will, um Informationen von Tramitz zu erhalten. Denn er will seinen Sohn begraben und endlich seinen Frieden finden. Dass das nicht gerade eine sehr gute Idee ist, findet er schon wenig später heraus.

Das Cover des Buches ist einfach super. Obwohl es eher schlicht gehalten ist, drückt es sehr viel aus und passt auch zum Buch. Die Schrift dazu absolut gut gemacht und die Haptik auch.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet, die Orte und Charaktere werden sehr gut dargestellt. Auch der Plot an sich ist interessant.

Da mir die bisherigen Bücher des bekanntesten deutschen Thrillerautors ausgezeichnet gefallen haben, wollte ich natürlich auch dieses lesen. Doch diesmal war ich zum Teil auch sehr enttäuscht, denn die Handlung wirkt zum Großteil abgekupfert und zwar von einem Buch dessen Verfilmung mit Leonardo DiCaprio doch auch sehr erfolgreich war. Auch der Rest der Auflösung lässt sich als geübter Krimi-/Thrillerleser eigentlich erahnen.

Zum anderen waren hier leider auch einige unrealistische Szenen zu finden (Stichwort Schädelbruch und wie schnell man sich davon erholt).

Zum Teil wirkt das Werk auch überbemüht und überkonstruiert, trotzdem war es interessant zu lesen und hatte auch seine Spannungsmomente. Wer das oben beschriebene "Original" nicht kennt, wird wahrscheinlich auch von diesem Psychothriller begeistert sein, ansonsten bleibt aber einfach ein schaler Beigeschmack.

Die kurzen Kapitel, die zum Teil auch spannend enden und verschiedene Erzählperspektiven sind absolut positiv und ist man auch vom Autor genannt.

Fazit: Für mich der schlechteste Fitzek bisher - abgekupfert, vorhersehbar und teilweise unrealistisch - trotzdem gut und spannend zu lesen. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 09.06.2019

Kommissar Poensgens 2 - SOKO Spargelfresserin

Der letzte Spargel
0

Die ehemalige Vermieterin von Kommissar Hans-Josef Poensgens wird ermordet aufgefunden. Poensgens selbst sitzt im Rollstuhl, ist stur, insgesamt sehr eigen und lässt sich trotz seines Handicaps nicht vom ...

Die ehemalige Vermieterin von Kommissar Hans-Josef Poensgens wird ermordet aufgefunden. Poensgens selbst sitzt im Rollstuhl, ist stur, insgesamt sehr eigen und lässt sich trotz seines Handicaps nicht vom Außendienst abbringen. Bis er schließlich von der SOKO ausgeschlossen wird. Doch lässt er sich davon abhalten?

Das Cover des Buches ist passend zum Buch und Titel, da es ja um Spargel geht. Die Farbgebung ist gut, das Buch fällt einem sofort ins Auge. Auf der anderen Seite fehlt hier etwas Rot für das Blut, das gut zum Spargel gepasst hätte.

Die Charaktere, allen voran natürlich Kommissar Poensgens, sind außergewöhnlich. Nicht nur der Name der Hauptfigur, auch sein Handicap, seine Griesgrämigkeit, aber auch sein Humor heben ihn von den meisten Ermittlern ab.

Der Schreibstil der Autorin wirkt teilweise etwas holprig, die Personen und Orte werden ausgezeichnet dargestellt. Ich kannte den ersten Teil der Reihe nicht und fand trotzdem gut in die Geschichte und Charaktere rein. Die Spannung ist generell hoch, allerdings (speziell am Anfang) doch auch abschweifend.

Humor ist in diesem Lokalkrimi ebenfalls vorhanden - manchmal wirkt er aber etwas zu aufgesetzt und in die Story hineingepresst.

Am Ende des Buch gibt es dann ein Rezept für Spargel-Mousse.

Fazit: Regionalkrimi, der aufgrund der Charaktere lesenswert ist, den man aber nicht unbedingt lesen muss. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 19.05.2019

Mehr Kabarett als Theater

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
0

Das Buch beinhaltet 2 humoristische Theaterstücke.

1. Nicht alltägliches aus dem Leben eines Beamten:
Herr Fredenbek ist Beamter und das mit Herz und Blut. Seit 25 Jahren ist er verheiratet und hat jeglichen ...

Das Buch beinhaltet 2 humoristische Theaterstücke.

1. Nicht alltägliches aus dem Leben eines Beamten:
Herr Fredenbek ist Beamter und das mit Herz und Blut. Seit 25 Jahren ist er verheiratet und hat jeglichen Bezug zur Realität verloren. Sein Reich und sein Leben werden ausgefüllt von seiner Arbeit.
2. Einladung zum Klassentreffen:
Zwanzig Jahre nach dem Abitur nimmt Carsten den Kontakt zu den alten Mitschülern auf um ein Klassentreffen zu organisieren. Somit versucht er auch Marina zu erreichen um sie einzuladen. Marina sitzt gerade im Zug auf den Weg nach Hause. Während die beiden die letzten 20 Jahre Revue passieren lassen und sich an ihren Erinnerungen freuen (oder auch nicht), hört eine ältere Dame alles mit an.

Das Cover des Buches passt zum ersten Stück und ist sehr gut gemacht.

Die Beschreibung der Personen und wie die Bühne dekoriert werden soll ist ausgezeichnet beschreiben.

Die Stories an sich sind total verschieden, mir selbst gefiel die Beamten-Geschichte um einiges besser als die 2. Geschichte.

Ich spiele selbst Laientheater und daher hatte ich auch etwas Probleme mit den Stücken, denn ich finde beide Stücke (aber vor allem die 1.) passen besser in ein Kabarett (also zu einem Comedian) als ins Theater. Dort finde ich sie allerdings gut aufgehoben und würde sie mir auch gerne ansehen.

Das erste Stück ist ja prinzipiell ein einziger Monolog, der perfekt für einen Künstler passen würde. Auch das 2. Stück ist etwas schwer auf eine Theaterbühne zu bringen aufgrund der Rückblicke. Auch die Dauer wäre mir für ein Theater (wahrscheinlich) zu kurz.

Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch im Großen und Ganzen überzeugen. Besser wirkt es sicher noch auf einer Bühne.

Fazit:2 kabarettistische Stories, die man bevorzugt sehen statt lesen sollte. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 15.05.2019

Eine Kriminovelle vom bekanntesten deutschen Abenteuerroman-Autoren

Wanda
0

Ein lang vergessenes Werk des wohl bekanntesten deutschen Abenteuerroman-Autors wurde von der edidionoberkassel modernisiert und neu herausgebracht. Denn viele wissen nicht, dass Karl May nicht nur Winnetou ...

Ein lang vergessenes Werk des wohl bekanntesten deutschen Abenteuerroman-Autors wurde von der edidionoberkassel modernisiert und neu herausgebracht. Denn viele wissen nicht, dass Karl May nicht nur Winnetou u.ä. schrieb, sondern auch Krimis.

Bei „Wanda“ handelt es sich um eine frühe Erzählung Karl Mays - das erste unter diesem Namen -, der mit seinen Winnetou-Romanen später Weltruhm erlangte. Dieser Roman wurde auch unter den Titeln „Die wilde Polin“ oder „Ein Kampf im Ballon“ publiziert.

Wanda ist die Tochter des Barons von Chlowicki und ist dem Baron von Säumen versprochen, hat aber eher ein Auge auf den Schornsteinfeger Emil Winter geworfen, der mutig und uneigennützig in Erscheinung tritt. Das imponiert Wanda und Emil gewinnt ihre Zuneigung. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass Wandas Verlobter in zwielichtige Geschäfte verwickelt ist und schon bald muss Wanda sogar um ihr Leben fürchten. Doch sie hat glücklicherweise Emil Winter, der ihr zur Seite steht.

Das Cover ist schlicht gemacht und zeigt eine junge Dame. Im ganzen wirkt das Cover so, wie es für Klassiker gehört. Es ist daher absolut passend.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut, die Charaktere und Orte werden gut dargestellt. Man merkt auch, dass dies ein Frühwerk des Autors ist, denn der Schreibstil unterscheidet sich stark von seinen bekannten Abenteuerromanen. Der ganze Stil entspricht aber natürlich der Zeit in der der Autor lebte und wirkt teilweise fast ein wenig prosaisch.

In dieser Kriminovelle vereint der Autor geschickt einen Krimi mit einer Liebesgeschichte und auch ein wenig Abenteuer und man merkt schon fast ein wenig Gesellschaftskritik an seiner Zeit. Speziell zu Beginn dominierte die Liebesgeschichte, die auch etwas Humor intus hatte. Der Dialekt war nicht immer leicht zu verstehen.

Fazit: Eine Kriminovelle bzw. ein Klassiker der den noch nicht ausgereiften Schreibstil von Karl May zeigt. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 14.05.2019

Teil 2 des Spielebuchs

EXIT® - Das Buch: Tagebuch der Zeit
0

Mittlerweile gibt es ja einige "Exit" bzw. "Escape"- Rooms. Das ganze gibts natürlich auch als Spiele oder wie hier in Buchform. Einige "Exit"-Räume konnte ich schon ausprobieren, ebenfalls die"Exit"-Spiele. ...

Mittlerweile gibt es ja einige "Exit" bzw. "Escape"- Rooms. Das ganze gibts natürlich auch als Spiele oder wie hier in Buchform. Einige "Exit"-Räume konnte ich schon ausprobieren, ebenfalls die"Exit"-Spiele. Diese haben mir sehr viel Spaß gemacht, sodass ich mich an dieses Buch machte - zusammen mit meiner Frau.

Für dieses Buch benötigt man auf jeden Fall einen Internetzugang - am besten ein Smartphone. Denn die Rätsel bauen aufeinander auf, d.h. man bekommt pro gelöstem Rätsel ein Wort, das man bei späteren Rätseln benötigt. Dazu gibt es auch 3 Hilfekärtchen, wobei das letzte die Auflösung ist.

Die Rätsel haben verschiedene Schwierigkeitsgrade, manche löst man mit Hausverstand oder Wissen, für andere benötigt man definitiv das Internet. Obwohl die Grafik gegenüber dem 1. Teil besser ist, lässt die Grafik des Buches dennoch teilweise zu wünschen übrig, sodass einige Rätsel ohne Hilfe nicht zu lösen sind.

Manche Rätsel sind relativ einfach, für manche muss man um die Ecke denken und für manches braucht man ein Hilfekärtchen.

Was mir auch noch an dem ganzen Buch fehlte ist die Story oder der rote Faden. In der Inhaltsangabe steht zwar eine Story dahinter, diese wird aber nicht fortgeführt, sodass das Buch letztendlich nur eine Sammlung von Rätseln darstellt. Im Gegensatz zum 1. Teil (Tagebuch 29) sieht man zwar eine Story, aber diese ist nur in Ansätzen vorhanden.

Fazit: Die Rätsel sind teilweise sehr gut, die Grafik allerdings nicht immer. Und leider gibt es nur in Ansätzen eine Story dazu. 4 von 5 Sternen