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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

Was für ein Buch- ab jetzt nie mehr ohne Handy :D

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Also vorweg schonmal: ich durfte im Zuge des Offline-Day bereits eine 100 Seiten lange Leseprobe testen und hatte daher schon eine ungefähre Idee in welche Richtung das Buch gehen würde.
Die Idee eine ...

Also vorweg schonmal: ich durfte im Zuge des Offline-Day bereits eine 100 Seiten lange Leseprobe testen und hatte daher schon eine ungefähre Idee in welche Richtung das Buch gehen würde.
Die Idee eine zeitlang völlig offline zu gehen, als Digital Detox quasi, hat mich total fasziniert. Als Bürotier, das den ganzen Tag am PC arbeitet und das Smartphone immer griffbereit hat, hat mich diese Idee total neugierig gemacht.
Allerdings nur knapp 100 Seiten lang, danach hat das Buch mich davon überzeugt, dass ich mein Handy am liebsten an meiner Hand festtackern möchte. Aber Spaß beseite, der Autor hat hier wieder echt abgeliefert. Stimmung und Kulisse überzeugen total und schaffen ein stimmiges Bild.
Ich will hier nichts von der Handlung verraten aber die Plottwists hatte ich so nicht erwartet, auch wenn meine Vermutung über den Täter am Ende richtig war.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, mehr muss ich dazu nicht sagen.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Hochbrisant, hochspanned; ein echtes Lesevergnügen

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Bisher hatte ich Inge Löhnig als Krimiautorin gar nicht auf dem Schirm, was, wie ich nun weiß, ein großer Fehler ist. Das Buch startet mit einem Rückblick in die Vergangenheit, man wird Zeuge eines Mordes ...

Bisher hatte ich Inge Löhnig als Krimiautorin gar nicht auf dem Schirm, was, wie ich nun weiß, ein großer Fehler ist. Das Buch startet mit einem Rückblick in die Vergangenheit, man wird Zeuge eines Mordes an einem unbekannten Mann und einer unbekannten Frau. Zurück in der Gegenwart lernt der Leser Ella kennen. Eine Frau, die kürzlich ihren Mann verloren hat und der nichts als Schulden von ihrer ehemaligen Liebe geblieben sind. Zu allem Übel entdeckt sie während einer Radtour einen menschlichen Schädel. Die Ermittlung nimmt schnell Fahrt auf was vor allem Gina zu danken ist, die als engagierte Ermittlerin bei der Sache ist. Aber auch Gina hat ihr Päckchen zu tragen, ihre Tochter hat das Down Syndrom und eine mysteriöse Frau lungert vor ihrem Haus herum. Der Erzählstil ist sehr flüssig und die Geschichte interessant konstruiert. Durch den historischen Hintergrund der Munitionsfabrik im Altenbruck des Nazideutschlands ereignet sich eine tragische Geschichte. Tatsächlich haben mir die Rückblenden in die Vergangenheit am besten gefallen und ich hätte gerne noch mehr davon gelesen. Vor allem, weil doch noch einige Fragen unbeantwortet geblieben sind. Aber das hätte sicherlich den Rahmen des Buches gesprengt. Auch das Familiendrama um Ella fand ich sehr gelungen und man spürte von Anfang an, dass es da einen Zusammenhang zu den Toten geben muss. Das Ende war feinfühlig beschrieben und passte zum Rest der Geschichte. Die Ermittlerin hat ein gutes Gespür bewiesen, auch wenn der Mörder letztendlich nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte. Für mich war „Unbarmherzig“ ein echter Pageturner, ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Autorin hat mich so von sich überzeugt, dass ich mir direkt auch „Gedenke mein“ von ihr bestellt habe. Ich hoffe, es werden noch viele weitere Fälle mit Gina folgen.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Jede Familie hat ein schmutziges Geheimnis

Small World
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Martin Suter erzählt in seinem Roman die Geschichte eines Mannes, der an Alzheimer erkrankt. So weit, so unspektakulär. Aber da ist noch viel mehr: Konrad Lang ist der ewige Schmarotzer der High Society. ...

Martin Suter erzählt in seinem Roman die Geschichte eines Mannes, der an Alzheimer erkrankt. So weit, so unspektakulär. Aber da ist noch viel mehr: Konrad Lang ist der ewige Schmarotzer der High Society. Im Dunstkreis der Reichen und Schönen mogelt er sich so durchs Leben und ist seinen Gönnern mehr Last als Segen. War er in jungen Jahren noch der Spielkamerad und späterer „Kammerdiener“ für Thomas Koche entwickelt er sich im hohen Alter zu einer betrunkenen Plage. Warum seine ehemaligen Gönner ihn daher immernoch unterstützen wird dem Leser verschwiegen. Aber doch deutet sich an, dass mehr hinter der Geschichte stecken muss. Als Konrad an Alzheimer erkrankt, scheint sein Schicksal besiegelt. Doch mit Fortschreiten der Krankheiten sind da auf einmal Erinnerungen. Verschwommen und Unlogisch scheinen die Gedankenfetzen, die Konrad in seinen lichten Momenten heraufbeschwört. Und doch... Irgendwas stimmt doch da nicht.

Ein unfassbar gutes Buch. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, so dringend wollte ich wissen, welches dunkle Familiengeheimnis Konrad hütet. Die Auflösung der Geschichte hat mich wirklich umgehauen. Wer hätte damit gerechnet. Martin Suter ist ein Garant für tolle Unterhaltung, klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.04.2024

Romantic Suspense trifft Schnitzeljagd

A Fall to Forgive
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Excuse me, aber wie krass war bitte dieses Buch? Ich hab ehrlich gesagt mit einer eher soften Romantic Suspens-Story gerechnet, weil ich von der Autorin bisher nur Romance kannte, die zwar einen gewissen ...

Excuse me, aber wie krass war bitte dieses Buch? Ich hab ehrlich gesagt mit einer eher soften Romantic Suspens-Story gerechnet, weil ich von der Autorin bisher nur Romance kannte, die zwar einen gewissen Underdog-Vibe mitbrachte, aber schon die Lovestory fokussierte. Deshalb war ich beim Klappentext kurz etwas verwirrt, dass da der Mordfall so in den Fokus gestellt. Aber dieses Buch gibt ja richtig heftige „Lynn Barnes“ und Cluedo- Vibes und ich liebe es. Wurde auf die beste Art überrascht vom Trope, dieses Buch hat meine quasi nicht vorhandenen Erwartungen sowas von übertroffen. Bitte mehr davon!

Zum Inhalt: Nachdem sie auf die Highschool unter einer Clique blasierter Mobber gelitten hat, hofft Camelia auf einen Neustart an der Uni. Bis sie zur Testamentseröffnung ihres Mobbers Rory geladen wird. Und der hat nicht nur ihr, sondern auch seinen vier besten Freunden persönliche Briefe hinterlassen. Und Camelias enthält die Aufforderung den Fall zu lösen. Hauptverdächtiger ist niemand geringeres als Rory Lover Lou, Camelias Highschoolschwarm.

Ich fand Rory, den Egomanen mit der Vorliebe für Bücher und Rätsel, eigentlich den spannendsten Charakter, auch wenn er natürlich eher passiv in den Rückblenden vorkam. Diese Erzählstruktur, dass man als Leser auch den Tatabend und die letzten Begegnungen von Rory miterlebt, fand ich gut gewählt, weil man als Leser das Gefühl bekommt quasi live bei den Schlüsselmomenten dabei zu sein. Ich fand Rorys charismatisches, manipulatives Wesen und die dunkle Begierde, die er Lou gegenüber empfindet, unglaublich fesselnd, vor allem weil es einen krassen Gegensatz zu Camelia bildet. Die wächst aber auch im Verlauf der Handlung über sich hinaus und ist ein guter Gegenspieler zu Rory.
Die Schnitzeljagd der Handlung war spannend angelegt und gerne habe ich bei den buchigen Rätseln mitgeknobelt und habe sogar einige davon lösen konnte, bevor Lou und Camelia es taten. Es wurden viele düstere Geheimnisse offengelegt und ich mochte die vielen Gegensätze zwischen den Figure, ihren sozialen Stellungen und Intentionen, die die Handlung mit Leben füllten und für diese düstere Sogwirkung verantwortlich waren. Diese Vibes à la „traue niemandem“ waren richtig stark und ich war so gespannt auf die Auflösung.
Das Ende war nochmal ein richtiger Mindblow, den ich absolut nicht habe kommen sehen. Absolut dramatisch und perfide, für mich ein richtiger Gänsehautmoment im Buch. Zur Lovestory kann ich sagen, dass es sie gibt, sie aber ganz anders als erwartet war. Irgendwie erfrischend, für mich zwar nicht 100% glaubwürdig aufgrund des Tropes, aber trotzdem mitreißend, ohne dem Suspense-Faktor der Geschichte was wegzunehmen.
Das Buch hat sich wieder toll lesen lassen, ich war wie im Wahn und hab es quasi inhaliert, so dringend wollte ich den Fall zusammen mit Camelia lösen. Die Charaktere sind auf spannende Weise hassenswert, was für mich überraschend war, der Story aber diesen besonderen Vibe verleiht. Hat mich richtig aus den Socken gehauen dieses Buch

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Temporeich, düster, magisch

Poison Study
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„Poison Study“ ist eine von Magie und Mysterien durchzogene Geschichte, die mit einem eher schlichten Setting daherkommt und eher auf den Entwicklungen und Beziehungen der Charaktere aufbaut. Trotzdem ...

„Poison Study“ ist eine von Magie und Mysterien durchzogene Geschichte, die mit einem eher schlichten Setting daherkommt und eher auf den Entwicklungen und Beziehungen der Charaktere aufbaut. Trotzdem ist die Story atmosphärisch erzählt und entwickelt schnell einen geheimnisvollen, düsteren Charme, der mich als Leser total erreicht hat.

Zum Inhalt: Yelena ist wegen Mordes angeklagt und wurde schuldig befunden. Als ihr der Tod durch den Strang droht wird sie vor die Wahl gestellt: sterben oder als Vorkosterin des Kommandanten dienen- bis ans Ende ihres Lebens.

Also zuerst mal: ich liebe die starke, mutige, intelligente und überaus gerissene Protagonistin. Trotz ihrer schrecklichen Vorgeschichte lässt sie sich nicht unterkriegen, kämpft für ihr Leben und stellt sich ihren Dämonen. Sie ist mit Abstand der coolste Charakter im Buch und ein echtes Badass. Habs absolut gefeiert ihre Entwicklung zu verfolgen und hab definitiv auch mit ihr und ihrem Schicksal mitgefiebert.

Die Fantasy-Elemente waren an sich sehr simple gehalten, wodurch es einfach ist in die Geschichte reinzukommen und ihr auch zu folgen. Gleichzeitig waren sie stimmungsvoll integriert und die Intrigen im Palast des Kommandanten spannend angelegt, sodass die Handlung durchweg interessant war. Mit der Offenbarung eines dunklen Geheimnisses schließt sich am Ende der Kreis rund um Yelenas eigens Schicksal sehr stimmig und kommt zu einem gelungenen Abschluss.

Ich fand die Geschichte spannend und mitreißend erzählt, es gab viele überraschende Enthüllungen und tolle Plottwists. Die Charaktere waren toll gewählt und teilweise liebevoll ausgestaltet, Freundschaft und Loyalität sind in der Geschichte ein zentrales Element, was mir richtig gut gefallen hat.
Für mich ein sehr gelungenes Buch.

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