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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2019

Ein Buch über Familie und Geheimnisse und die Liebe - traurig und bewegend.

Die Stunde der Inseltöchter
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Die Stunde der Inseltöchter
Die Stunde der Inseltöchter
Sarah Morgan
Rezension vom 01.07.2019
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Lauren hat alles was sie braucht. Eine Bilderbuchfamilie und ein Häuschen in Notting Hill. Ihr Leben ...


Die Stunde der Inseltöchter
Die Stunde der Inseltöchter
Sarah Morgan
Rezension vom 01.07.2019
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Lauren hat alles was sie braucht. Eine Bilderbuchfamilie und ein Häuschen in Notting Hill. Ihr Leben ist durchstrukturiert und hat keinen Platz für Überraschungen. Wäre da nicht dieses Geheimnis, das plötzlich ans Tageslicht drängt.

Sarah Morgans Bücher wurden mir als schöne, aber eher leichte Sommerromane empfohlen. Deshalb war ich doch von diesem hier ein wenig (aber durchaus angenehm) überrascht. "Die Stunde der Inseltöchter" hat mehr Tiefgang, als ich erwartet hatte. Statt der seichten Liebes-Alles wird wieder Gut-Geschichte bekommt man einen berührenden, sehr emotionalen Roman, der eine tiefe Traurigkeit in sich trägt.

Die Autorin hat einen ansprechenden Schreibstil, der den Leser vor allem durch die detaillierte und bildhafte Sprache in seinen Bann zieht. Die bezaubernde Landschaft New Englands erscheint wie von Zauberhand vor meinen Augen und ich fühle mich, als wäre ich mit dabei. Bei diesem Buch stimmt wirklich alles. Auch das Cover passt mit seinen zarten Farben und dem typischen Haus dieser Gegend perfekt dazu. Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Ich bin sehr froh, dass es wohl kein typisches Werk der Schriftstellerin ist, denn der Roman hat genau die richtige Mischung, die ich von einem guten Frauenroman erwarte.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Die Welt der Reichen und Schönen

Crazy Rich Asians
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Nicks bester Freund heiratet in Singapur. Eine gute Gelegenheit, um seine Freundin Rachel endlich der Familie vorzustellen. Nur Rachel weiß nicht, dass Nicks Familie eine der reichsten des Landes ist. ...

Nicks bester Freund heiratet in Singapur. Eine gute Gelegenheit, um seine Freundin Rachel endlich der Familie vorzustellen. Nur Rachel weiß nicht, dass Nicks Familie eine der reichsten des Landes ist. Und Nicks Mutter ist alles andere begeistert von der kleinen "Erbschleicherin".

Wow, das Buch hat mich richtig umgehauen. Ich dachte ja, dass es sich um ein eher leichtes, schnelles, vergnügliches Sommerbuch handelt. (Was ich übrigens auch ganz gern einmal lese.) Aber hier habe ich weit mehr bekommen, als ich erwartet habe. Denn Kevin Kwan schreibt spritzig und alles andere als seicht. Sein Roman ist eine höchst amüsante, treffende, spitze Milieustudie, die den Leser in eine exotische, schillernde Welt entführt, die man als Normalsterblicher so nicht kennt. Seine zahlreichen Protagonisten, derer man anfangs nur mit Hilfe eines beigefügten Stammbaumes habhaft wird, hat er sehr lebendig und, in meinen Augen, sehr realistisch gezeichnet. Genauso stellt man sich als Außenstehender die unbekannte Welt der Reichen und Schönen vor, obwohl so manches Detail dann doch weit außerhalb meiner irdischen Vorstellungskraft liegt. Natürlich kommt Kwan nicht ohne Klischees aus, aber hier passt das und unterstreicht den mondänen und irren Charakter der Geschichte nur noch. "Crazy Rich Asians" ist mehr als ein modernes Märchen. Der Roman ist ein herrliches, ungewöhnliches Buch, das mir einige witzige, freche, interessante, staunende Lesestunden beschert hat und das ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Ein Sommerbuch

Im Freibad
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Das örtliche Freibad in Brixton soll für den Neubau einer luxuriösen Wohnanlage geschlossen werden. Sehr zum Kummer für die über achtzigjährige Rosemary, die dort nicht nur täglich ihre Bahnen zieht, sondern ...

Das örtliche Freibad in Brixton soll für den Neubau einer luxuriösen Wohnanlage geschlossen werden. Sehr zum Kummer für die über achtzigjährige Rosemary, die dort nicht nur täglich ihre Bahnen zieht, sondern sehr viel mehr mit dem Bad verbindet. Deshalb entwirft sie einen Flyer, um das Bad vor der Schließung zu retten. Die junge Journalistin Kate erhält den Auftrag eine Reportage darüber zu schreiben.

"Im Freibad" ist ein wundervolles Buch, das mich sehr berührt hat. Rosemary und Kate sind zwei Frauen, die auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten haben, beim näheren Hinschauen jedoch viel mehr verbindet, als es den Anschein hatte. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich bin nur so durch das Buch geflogen. Die persönlichen Schicksale der Protagonisten gehen zu Herzen und man möchte sich am liebsten der Petition anschließen, um mitzuhelfen, dass das Freibad erhalten bleibt. Auch wenn nichts Spektakuläres geschieht, bleibt das Buch spannend und zeigt keine Längen. Die poetische Sprache und den subtilen Humor, was ich aus vielen britischen Büchern kenne, habe ich auch hier wieder gefunden. Es macht richtig Spaß die Geschichte zu lesen, sie ist sehr facettenreich und vielschichtig. Berührend und aufmunternd, traurig und lustig, dabei nie kitschig, sondern mit sehr viel Tiefgang. Ein richtiges Wohlfühlbuch und mit seiner Thematik genau richtig für den Sommer.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Gewohnt spannend

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Faye und Jack sind ein Paar, wie aus dem Bilderbuch. Erfolgreich, reich und schön. Ihre kleine Tochter Julienne macht ihr Glück noch vollkommen. Aber die Fassade bröckelt, denn Jack ist nicht so, wie es ...

Faye und Jack sind ein Paar, wie aus dem Bilderbuch. Erfolgreich, reich und schön. Ihre kleine Tochter Julienne macht ihr Glück noch vollkommen. Aber die Fassade bröckelt, denn Jack ist nicht so, wie es scheint. Als nach einem Bootsausflug Julienne und Jack verschwinden und ein riesiger Blutsfleck in der Wohnung entdeckt wird, ist klar. Jack hat seine Tochter ermordet.

Camilla Läckbergs neuer Roman "Colden Cage" ist ganz anders, als ihre sonstigen Bücher. Aber dann doch genauso. Ein toller Plot, interessante Protagonisten, verzwickte Situationen, viele irreführende Wendungen und am Ende dann eine schlüssige Auflösung. In diesem Buch geht die Autorin jedoch viel subtiler vor und trifft den Leser ganz tief in seiner Seele. Ich war wie gefesselt vom Buch und habe es in einer Nacht verschlungen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.06.2019

Eine britische Milieustudie

Bell und Harry
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Die Londoner Familie Bateman verbringt jeden ihrer Sommer in Yorkshire im alten Farmhaus der Familie Teesdale. Bell Teesdale, der achtjährige Sohn, und Harry Bateman, elf, fangen an sich anzufreunden. ...

Die Londoner Familie Bateman verbringt jeden ihrer Sommer in Yorkshire im alten Farmhaus der Familie Teesdale. Bell Teesdale, der achtjährige Sohn, und Harry Bateman, elf, fangen an sich anzufreunden. Und jedes gemeinsame Abenteuer bringt die beiden näher zueinander.

Als Kind war ich ganz begeistert von den Gaylord-Geschichten von Eric Malpass. Jane Gardams "Bell und Harry" hat die Erinnerung daran, in mir wieder hervorgeholt. Schon damals mochte ich, ohne dass ich es benennen konnte, diesen unvergleichlichen, trockenen, britischen Humor, dieses Gefühl der Weite und Freiheit, von Sommer und Sorglosigkeit. Genau das finde ich auch in diesem Buch. Leise und herrlich unaufgeregt plätschert die Geschichte dahin, es passiert wenig. Es fühlt sich an, wie der Sommer, als man noch Kind war. Der Duft von Heu, das Summen der Insekten, der unnachahmliche Geruch einer nassen Straße. Man alle Zeit der Welt hat, keine Sorgen, keine Ängste. Diese Unbeschwertheit konserviert die Autorin in ihren Büchern und auch hier möchte man mit den Protagonisten auf Entdeckungsreise gehen, um noch einmal diese Zeit zu erleben und zu fühlen, wie es war, einfach nur frei zu sein.
Schade, dass der Roman so kurz ist. Ich hätte noch ewig so weiter lesen können.