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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2020

Hohe Erwartungen führten zu einem tiefen Fall. Nach spannendem Start fehlt es an Details, an Infos und auch an einer guten Geschichte.

Maskenmacht
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Je höher die Erwartungen an eine Geschichte, desto tiefer kann man fallen. Und meine Erwartungen an ‚Maskenmacht‘ waren definitiv hoch. Der Klappentext verspricht eine düstere Fantasywelt und eine interessante ...

Je höher die Erwartungen an eine Geschichte, desto tiefer kann man fallen. Und meine Erwartungen an ‚Maskenmacht‘ waren definitiv hoch. Der Klappentext verspricht eine düstere Fantasywelt und eine interessante Geschichte, die zu fesseln vermag. Bekommen habe ich eine Geschichte, die tatsächlich gut und sehr vielversprechend begonnen hat – um dann so abzubauen, dass ich die letzten 50 Seiten nur noch überblättert habe, weil es mich nicht mehr interessiert hat.

Dabei ist die Welt und auch Vaara als Charakter grundsätzlich sehr interessant. Die Menschen leben innerhalb einer Mauer, die von den Maskierten erbaut wurde, um sie von Bedrohungen von außen zu schützen. Die Menschen selbst glauben an diese Version, sehen auch in den Maskierten Beschützer, denen sie Gehorsam schulden. Warum sonst hätten sie um die Menschenwelt eine Mauer errichten sollen, wenn nicht, um die Bedrohungen von außerhalb abzuwehren? Doch natürlich ist es eigentlich ein Gefängnis und die Maskenträger haben nichts als Verachtung für die Menschen über.

In dieser Welt lebt Protagonistin Vaara. Als sie zehn Jahre alt ist, fällt ihr ein magisches Schwert in die Hände. Nicht lange danach erscheint Morvan, ein Maskierter, und verlangt das Schwert. Als sich Vaara weigert, zerstört Morvan ihr Dorf und tötet alle, die darin leben. Vaara selbst wird schließlich von Kriegerinnen eines Ordens gerettet und von ihnen zur Ausbildung aufgenommen. So weit so gut.
Sieben Jahre später steht Vaara vor ihrer Abschlussprüfung, um als Kriegerin vollends in den Orden integriert zu werden. Man lernt sie als sarkastisch, impulsiv und gedankenlos kennen, und sie ist mir eigentlich sehr sympathisch. Dass ich noch nicht viel von Vaaras Welt, ihrer Geschichte und den Maskierten kennengelernt habe, stört mich noch nicht so. Man ist ja noch am Anfang der Geschichte.
Ich freue mich aber auf diese Details zur Welt, zu den Maskierten, wie es dazu kam, dass sich die Menschen von einer Mauer umgeben ließen, warum sie den Maskierten so vertrauen. Denn dafür liebe ich Fantasy: diese unglaublichen Welten, die erschaffen werden, nur damit ich als Leser darin eintauchen und versinken kann.

Und was bekomme ich? Nichts. Über hunderte Seiten wird - nach einem weiteren Schlüsselerlebnis - der Rachefeldzug Vaaras beschrieben, wie er schon im Klappentext erwähnt wird. Wir folgen ihr und zwei Mitstreitern, denen alles locker von der Hand zu gehen scheint. Klar wird mal jemand verletzt. Und zwar so intensiv, dass man seitenlang über die Verletzung und deren Heilung schreiben muss. Aber sonst funktioniert jeder noch so scheinbar unmögliche Plan reibungslos. Und wenn man mal wichtige Details zu Szenen wissen möchte, da sie eigentlich sehr entscheidend für den Fortgang der Handlung sind, werden darüber geflissentlich geschwiegen. So als ob die Autorin selbst nicht wüsste, wie ihr Charakter das jetzt hinbekommen hat. Dafür gibt’s wieder überflüssige Beschreibungen von Verletzungen, von Bündnissen, deren Sinn sich mir nicht erschließt, von Abschieden, die eigentlich obsolet sind, treffen sich die Charaktere fünf Seiten später wieder. Dann entdecke ich Widersprüche, die das Ganze noch unrunder machen, als es eh schon ist. Ist die Mauer um das Menschenreich jetzt unendlich hoch oder doch niedrig genug, dass man einen Enterhaken raufwerfen kann? Es wird sich also in Nebensächlichkeiten verloren, die mir die Lust nehmen, der Geschichte folgen zu wollen. Als dann noch zum Ende ein hanebüchener Plottwist die ganze Geschichte ad absurdum führt, ist für mich das Maß voll.

Die Autorin hat einen Gesamtplan, das hat sie zumindest auf ihrem Instagramaccount mitgeteilt. Und ich hoffe für ihre Leser, dass sich die vielen offenen Fragen zur Handlung und zur Welt in den drei Folgebänden auflösen. Ich werde diese Fragen nicht beantwortet bekommen, da die Maskenmachtsaga hier für mich zu Ende geht. Und das finde ich so unglaublich schade, denn die Geschichte hatte so viel Potential. 3 Sterne, da die Idee echt toll ist und der Anfang trotz allem sehr vielversprechend war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2019

Einerseits fesselnd, episch, detailliert und tiefgehend, anderseits so unglaublich verwirrend.

Der Untergang der Könige
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Ich hatte sehr hohe Erwartungen und den ersten Teil der ‚Drachengesänge‘. Denn der ‚Untergang der Könige‘ hat so viel versprochen. High Fantasy in einer ausgefeilten Welt, in der Drachen und Dämonen leben, ...

Ich hatte sehr hohe Erwartungen und den ersten Teil der ‚Drachengesänge‘. Denn der ‚Untergang der Könige‘ hat so viel versprochen. High Fantasy in einer ausgefeilten Welt, in der Drachen und Dämonen leben, und ein junger Held, der sein Schicksal erfüllt. All das habe ich bekommen. Und doch konnte mich das Buch nicht überzeugen.
Jenn Lyons Schreibstil ist zumindest nicht schuld daran. Auch wenn ich Schwierigkeiten hatte, am Ball zu bleiben, habe ich die Seiten, die ich am Stück gelesen habe, sehr schnell gelesen. Lyons erzählt sehr einnehmend und detailliert, ich war richtig gefesselt. Sie hat hier eine epische Welt geschaffen, die ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Spezies, ihre eigene Sprache hat. Ich habe nicht mal im Ansatz alles überblickt und für sowas kann ich nur Respekt empfinden. Und Demut ob der gewaltigen Vorstellungskraft der Autorin.

Die Geschichte selbst wird aus zwei Blickwinkeln erzählt. Der eine ist Kihrins aus der Ich-Perspektive, der andere Klaues als personaler Erzähler. Beide schildern Kihrins Geschichte, nur Klaue fängt viel früher im Zeitablauf an. Niedergeschrieben wird das Ganze von einer dritten Person, die Klaues Erzählungen noch mit Fußnoten versieht. Ja, ich kann verstehen, warum viele MitleserInnen der Leserunde verwirrt waren. Das hat mich noch nicht aus dem Konzept gebracht, ich konnte beide Zeitebenen anfangs noch gut auseinander halten. Erst später, als sich die Handlungen zu ähneln beginnen, wusste ich manchmal kurzzeitig nicht mehr, wo in der Geschichte wir uns befinden.
Neben einigen Kleinigkeiten, die mich gestört haben, war mein Hauptproblem des Buches nämlich die Fülle an Personen. Ich empfehle jedem, der das Buch lesen möchte, eine eigene Personenliste zu führen. Zwar sind am Ende des Buches ein Glossar mit vielen Personen und ein Stammbaum abgedruckt, doch letzterer spoilert ungemein. Wenn ich diese Liste geführt hätte, wäre meine Verwirrung eventuell nicht so groß gewesen.
Denn es gibt in dem Buch einen Gegenstand, der Seelen vertauscht. Wird eine Person im Besitz des Gegenstandes ermordet, fährt die Seele des Toten in den Körper des Mörders. Und das ist unzählige Male im Laufe der Jahrhunderte passiert. Ich konnte irgendwann nicht mehr folgen, wer nun wessen Vater, Mutter, Tochter, Sohn ist. Oder vielleicht sogar gleichzeitig. Das hat mir völlig die Freude am Lesen genommen, da ich einfach nicht mehr durchgestiegen bin. Ich hatte Komplexität erhofft und wurde schnell auf den Boden der Tatsachen geholt. Es war mir ZU komplex, ich lese gerne um einfach nur abzuschalten. Ich möchte nicht dauernd derart hochkonzentriert an den Seiten kleben. Doch sobald die Gedanken abschweiften, war der Faden wieder weg.
Deshalb war ‚Der Untergang der Könige‘ einfach nicht mein Buch. Auch wenn die Geschichte gut war, der Schreibstil sehr einnehmend und die Welt so episch, wie ich mir das gewünscht hatte. Ich denke zwar nicht, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde, versuche ich mich aber zumindest an einer Leseprobe zu Band 2 und überlege dann nochmal. Ich bedanke mich bei Lovelybooks, dass ich mitlesen durfte. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Milieustudie im Jahre 1899

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Anna Godbersens Die Prinzessinnen von New York – Scandal, im Original schon 2007 erschienen und bereits im Ullstein Verlag auf Deutsch verlegt worden, ist der Auftakt einer vier Bände umfassenden Reihe, ...

Anna Godbersens Die Prinzessinnen von New York – Scandal, im Original schon 2007 erschienen und bereits im Ullstein Verlag auf Deutsch verlegt worden, ist der Auftakt einer vier Bände umfassenden Reihe, in der sich alles um die High Society Manhattans im Jahre 1899 (!) dreht. Obwohl ich mich aufgrund des Schreibstils schnell durch das Buch gelesen habe, konnte mich die Story leider nicht so überzeugen, dass ich die Reihe weiterverfolgen wollen möchte.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Das Buch spielt zur Jahrhundertwende, im Jahr 1899. Dies ist weder anhand des Klappentexts noch anderweitig ersichtlich. Ich wusste aufgrund der Leseprobe was mich erwartet, der/die KäuferIn im Buchladen könnte zu Beginn des Buches erst mal schlucken.
Der Vergleich mit Gossip Girl mag ob der Empfehlung Cecily von Ziegesars naheliegen und ist mit Sicherheit auch gewünscht. Doch eine Ähnlichkeit ist schlichtweg nicht vorhanden. Außer dem identischen Schauplatz Manhattan und der gleichen Gesellschaftsschicht war es das auch schon. Meine MitleserInnen im Rahmen der Leserunde der Lesejury haben oft Personen des Buches mit denen aus Gossip Girl verglichen, haben fast schon „zwanghaft“ Parallelen gesucht, aber die Charaktere sind völlig unterschiedlich und haben nichts mit Serena, Blair und Co. gemein. Anne Godbersens Figuren sind klassische Stereotypen, die hier und da aus ihrem Schema ausbrechen. Das war aber okay, ich hatte nichts anderes erwartet. Leider verliert sich die Autorin in gesellschaftlichen Details, in Beschreibungen der Örtlichkeiten und vergisst darüber, die Personen dem Leser näher zu bringen. Zu wirklich keiner Person konnte ich eine Verbindung aufbauen, sie bleiben für mich zu emotionslos und zu distanziert, zu naiv und zu weltfremd. Die Story ist zudem ohne große Höhepunkte, aber wenigstens wird der Prolog aufgelöst.

Ich hatte nach jeder längeren Lesepause nicht wirklich Lust, das Buch wieder anzugreifen. Erst als ich dann wieder ein paar Seiten gelesen hatte, lief es komischerweise und ich war von der so vor sich hin plätschernden Geschichte tatsächlich gefesselt. Obwohl nicht wirklich viel passiert. Ich kann es mir immer noch nicht erklären. Muss am Schreibstil liegen, der zwar sehr gewöhnungsbedürftig ist, mir aber wirklich gut gefiel. Dem Jahr 1899 angepasst, ist die Wortwahl nicht alltäglich und verliert sich wie schon erwähnt in vielen Beschreibungen. Der Prolog stellt bspw. zahlreiche Personen vor, aber nur ein Bruchteil davon ist für die Handlung relevant. Es geht dann auch weiter mit vielen Details, die manch einem zu viel sein werden, zu langatmig, zu fad. Godbersen liefert fast schon eine Milieustudie vom Feinsten. Wenn nur nicht die Personen auf der Strecke geblieben wären. Und die Story. Leider nicht mein Buch, da hilft auch das wunderschöne Cover nicht mehr. 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.03.2019

Netter Jugendkrimi, der erst zur Hälfte hin Fahrt aufnimmt

Ellingham Academy (Band 1) - Was geschah mit Alice?
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ACHTUNG: Diese Rezension hat kleine Spoiler, die das Ende betreffen ohne dabei ins Detail zu gehen. Aber ich möchte darauf eingehen, um meine Bewertung erklären zu können und warum ich diese Reihe wohl ...

ACHTUNG: Diese Rezension hat kleine Spoiler, die das Ende betreffen ohne dabei ins Detail zu gehen. Aber ich möchte darauf eingehen, um meine Bewertung erklären zu können und warum ich diese Reihe wohl nicht weiter verfolgen werde.


Maureen Johnsons Ellingham Academy – Was geschah mit Alice? ist der Auftakt einer Jugendkrimi-Trilogie und mein erstes Buch der Autorin. Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks.de lesen und bedanke mich herzlich dafür. Maureen Johnsons Schreibstil ist locker-leicht, eingängig und unterhaltsam. Er entspricht dem jugendlichen Zielpublikum und dem Alter der Protagonisten. Die Orte, allen voran die Akademie, werden lebhaft und detailreich beschrieben und eine Karte zu Beginn des Buches erleichtert es, sich die Szenerie vorzustellen.

Stevie Bell als Hauptcharakter mochte ich gerne, sie ist clever, hartnäckig und hat einen enormen Spürsinn, kombiniert, beobachtet, hinterfragt. Alles Eigenschaften, die sie zu einer guten Detektivin machen und ihr helfen, ihren Vorbildern nachzueifern: Hercule Poirot und Sherlock Holmes. Sie ist von der Autorin gut beschrieben, hat aber leider wenig Tiefgang und ihr Innerstes bleibt dem Leser weitgehend verborgen. Nichtsdestotrotz folgte ich Stevie gerne, mochte ihren Witz und ihre scharfe Zunge. Sie ist fasziniert von der Ellingham-Affäre, welche sich 1936 auf dem Anwesen der Akademie zugetragen hat und packt die Gelegenheit beim Schopfe, auf der Akademie aufgenommen zu werden. Und das gegen den Wunsch ihrer Eltern, konservative Parteitreue eines laut Stevie „..rassistischen und faschistischen Arschlochs..“ (S. 346). Auf der Schule selbst lernen wir als Leser viele Personen kennen, ich kann aber zu keiner eine wirkliche Verbindung aufbauen. Sie bleiben blaß und oberflächlich, auch wenn durch Exzentrik der Charakterzeichnung versucht wird, einige Personen hervorstechen zu lassen. Das finde ich sehr schade, denn vor allem Ellie und Nate hätten sehr viel mehr Potential gehabt und eigentlich dient ja ein erster Teil auch dazu, die Charaktere eingehend vorzustellen, oder? Eine kleine Liebesgeschichte, die sich die Autorin meiner Meinung nach hätte sparen können, kommt aus dem Nichts zustande und weckt bei mir keinerlei Gefühle. Das finde ich schade, denn ich liebe derartige Szenen und das Kribbeln, das dadurch erzeugt werden kann.

Neben Stevies Handlungsstrang in der Gegenwart erfahren wir durch Rückblenden, Interviews und Zeitungsberichte nach und nach, was sich 1936 zugetragen hat. Diese Beschreibungen fand ich zu Beginn verwirrend und undurchsichtig und war froh, dass diese ab ca. der Hälfte des Buches reduziert und endlich mal übersichtlich zusammengefasst wurde, was passiert ist. Ab diesem Punkt nimmt auch die Geschichte in der Gegenwart Fahrt auf: eine mysteriöse Botschaft, ein ungeklärter Todesfall und Stevie in Aktion machen diese zweite Buchhälfte lesenswert und spannend. Vorher war Spannung für mich nämlich leider nicht vorhanden. Das mag allerdings dem Umstand geschuldet sein, dass ich eine alte Krimileserin bin und mir diese jugendliche Light-Version eines Krimis einfach zu lasch war.

Das Ende dieses ersten Teils ist leider auch sehr unglücklich gewählt und zumindest der deutsche Untertitel irreführend; denn was mir Alice wirklich geschah, wird nicht vollends geklärt. Das scheint in Hinblick auf zwei Folgebände clever von der Autorin gelöst zu sein, nervt mich aber tierisch, da auch der Todesfall in der Gegenwart nicht zufriedenstellend aufgelöst wird. Das geht für mich leider gar nicht. Ich bin es von vielen Krimireihen gewöhnt, dass sich ein übergeordneter Fall über mehrere Bände zieht und ein Fall tatsächlich im Laufe eines Buches auflöst. Aber dass beide Fälle so in der Schwebe bleiben, gefällt mir nicht.

Mein Fazit: ein netter Krimi, der wohl tatsächlich mehr für Jugendliche geeignet ist. Die Charaktere bleiben leider größtenteils blaß und sind nicht sehr tiefgehend beschrieben. Die Geschichte nimmt erst ab ca. der Hälfte Fahrt auf und endet mit vielen offenen Fragen und einer Art Cliffhanger, der im Grunde nichts mit den eigentlichen Fällen zu tun hat und deshalb für mich nicht so passt. Auch wenn ich Stevie wirklich mochte, werde ich die Reihe wohl nicht weiterverfolgen. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Zu viele Sichtweisen, die Ruby und James in den Hintergrund drängen

Save Us
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So, das war sie nun, die Maxton-Hall-Trilogie. Leider konnte mich der finale Band nicht so überzeugen. Schade, denn die Reihe begann für mich sehr vielversprechend. Save Me habe ich regelrecht verschlungen, ...

So, das war sie nun, die Maxton-Hall-Trilogie. Leider konnte mich der finale Band nicht so überzeugen. Schade, denn die Reihe begann für mich sehr vielversprechend. Save Me habe ich regelrecht verschlungen, Save You war fast genau so gut. Doch bei diesem dritten Band verspürte ich nicht den dringenden Wunsch, unbedingt weiterlesen zu wollen. Warum? Das verrate ich euch hier:


Zu allererst: dass ich den dritten Teil nicht mehr so gut fand, liegt keinesfalls an Mona Kastens Schreibstil. Denn dieser ist auch diesmal wirklich unglaublich gut. Die Autorin schreibt so einfühlsam, mich zerreißt es fast vor lauter Mitgefühl, Liebe und Hass. Sie schafft es, jede Emotion genau richtig zu übermitteln. Ich bin sehr froh, dass ich aufgrund dieser Reihe auf diese tolle Autorin gestoßen bin. Gott sei Dank gibt es noch ein paar Bücher von ihr, die ich noch nicht kenne. Allen voran die Begin Again-Reihe, bei der das Konzept wohl anders ist, als bei der Maxton-Hall-Trilogie, denn bei dieser Reihe hat jeder Band ein anderes Paar als Hauptcharaktere.

Und da komme ich auch schon zu meinem größten Kritikpunkt an Save Us: ich hatte einen finalen Band um Ruby und James erwartet, bekommen habe ich eine Geschichte, in der mein Lieblingspaar fast schon im Hintergrund verschwindet ob all der Geschichten, die Mona Kasten auf einmal erzählt. Wie auch in den Vorgängerbänden bekommen Ember und Lydia wieder eigene Kapitel, auch Graham und Alistair schildern aus ihrer Sichtweise, erzählen von ihren Träumen und Wünschen, Sorgen und Nöten, wobei letztere sich so schnell auflösen, dass nur wenig Spannung aufgekommen ist. Kapitel aus deren Sichtweisen mögen auch hier und da interessant gewesen sein, sie sind aber nicht das was ich erwartet hatte und lesen wollte. Ich wollte Ruby und James, wie sie sich durchsetzen gegen die Vorwürfe des Rektors, gegen Mortimer Beaufort und wie sie ihren zukünftigen Weg zusammen gehen. Das wurde zwar alles abgehandelt, aber nicht in der Intensität, die ich mir gewünscht hätte. Klar, das Leben und auch ein Buch sind kein Wunschkonzert, aber da weder der Klappentext noch die Vorgängerbände verraten, dass Ruby und James so wenig Raum bekommen, war ich in der Hinsicht wirklich enttäuscht von Save Us.

Und dann das Ende.. Ohne zu spoilern möchte ich nur loswerden, dass der Schluss zu glatt und hoppladihopp verlief, und mir persönlich (unglaublicherweise) zu emotionslos war. Ausgerechnet hier, wo viele meiner Fragen als Leser durch Mona Kasten beantwortet hätten werden können, ist der Schluss schneller vorbei, als mir lieb ist. Schade, dass meine Reise mit Ruby und James so zu Ende gehen musste, durch diesen enttäuschenden dritten Band wurde für mich die ganze Reihe leider etwas abgewertet. 3 Sterne für Save Us, da meine Erwartungen nach den beiden unglaublich tollen Vorgängerbänden leider nicht erfüllt wurden.

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