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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2019

Ein wichtiges Stück Geschichte

Die Nickel Boys
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Es handelt sich um einen gesellschaftskritischen Roman geschrieben von dem US-amerikanischen Autor Colson Whitehead. Die Geschichte, welche in dem 1960er Jahren spielt, erzählt das Leben eines afroamerikanischen ...

Es handelt sich um einen gesellschaftskritischen Roman geschrieben von dem US-amerikanischen Autor Colson Whitehead. Die Geschichte, welche in dem 1960er Jahren spielt, erzählt das Leben eines afroamerikanischen Jungen namens Elwood. Elwood ist äußerst intelligenter Junge. Früh begeistert er sich für die Reden von Martin Luther King. Seine Eltern haben Elwood als Kind verlassen, sodass er bei seiner Großmutter Harriett aufgewachsen ist. Er ist ein sehr vorbildlicher Schüler und bekommt die Chance aufs College zu gehen. Doch kurz bevor es soweit ist, verändert sich sein Leben aufgrund eines unglücklichen Umstands. Die Konsequenz ist, dass er in der Besserungsanstalt Nickel Academy landet. Das Leben in der Nickel Academy macht den Hauptteil der Geschichte. Auch hier spielt die damals herrschende Rassentrennung eine tragende Rolle. Die Aufseher der Nickel Academy sind brutal, herzlos, diskriminieren die schwarzen Jungs und misshandeln sie. Es kommt zu Auspeitschungen und anderen Foltermethoden bis hin zum Tod.

Dadurch ist das Bauch keine leichte Kost. Whitehead schildert die brutalen Szenen sehr realistisch und sachlich. Der Schreibstil ist neutral und nicht emotional. Nichtsdestotrotz wird der Leser gekonnt in eine schwermütige und bedrückende Stimmung versetzt. Insgesamt ein trauriger Roman mit einer beklemmenden Grundstimmung vor dem man seine Augen nicht verschließen darf, da es auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Nickel Academy ist angelehnt an die Dozier School for Boys in Marianna, Florida.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Interessant und Wichtig

Im Schatten des Schleiers
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Es handelt sich um einen Erfahrungsbericht einer Frau, die im Iran geboren und aufgewachsen ist und ein Opfer des strengen und brutalen Regimes wurde. Maryam erzählt ihre eigene Geschichte. Sie fängt von ...

Es handelt sich um einen Erfahrungsbericht einer Frau, die im Iran geboren und aufgewachsen ist und ein Opfer des strengen und brutalen Regimes wurde. Maryam erzählt ihre eigene Geschichte. Sie fängt von ihrer Kindheit und Schulzeit zu berichten. Sie erzählt von ihrer Familie und wir erfahren, dass sie in einem sehr liebevollen und liberalen Elternhaus aufgewachsen ist. Daraufhin erzählt sie von ihrer Ausbildung und wie sie ihr eigenes Kosmetikstudio eröffnet hat. Sie berichtet über Freundschaften und die Hindernisse und Diskriminierung, die Frauen im Iran tagtäglich erfahren müssen. Ein großes Thema ist wie Maryam allmählich Zugang zum Christentum findet und letztendlich konvertiert und welche Konsequenzen diese Entscheidung im Iran mit sich bringt. Zum Schluss folgt die endgültige Flucht aus dem Iran.

Das Buch ist in viele kurze Kapitel eingeteil. Dadurch lässt es sich sehr schnell lesen, jedoch hätte ich mir stellenweise eine etwas ausführlichere Erzählung gewünscht. Einiges bleibt offen, anderes wird hingegen sehr stark thematisiert. Der Schreibstil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch lässt man sich darauf ein, kommt schnell damit klar.

Ich finde es sehr schwierig eine Sterne Bewertung für Erfahrungsberichte zu vergeben. Denn es handelt sich um ein echtes Leben, was sich so zugetragen hat. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und vor allem geht es darum, das Maryam eine unglaublich mutige Frau ist und sicherlich vielen Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, Hoffnung gibt. Der Erfahrungsbericht ist auf jeden Fall lesenswert und jeder sollte Maryams Geschichte erfahren, um zu Wissen was außerhalb Deutschlands und Europas vor sich geht. Ich hoffe Maryam kann nun ein freies und erfülltes Leben in Frieden leben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 23.04.2019

Rätsel

Vaticanum
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Bei Vaticanum handelt es sich um den dritten in Deutschland erschienenen Band rund um den Historiker Tomás Noronha. Die Vorgänger sind „Das Einstein Enigma“ sowie „Der Schlüssel des Salomon“. Die Teile ...

Bei Vaticanum handelt es sich um den dritten in Deutschland erschienenen Band rund um den Historiker Tomás Noronha. Die Vorgänger sind „Das Einstein Enigma“ sowie „Der Schlüssel des Salomon“. Die Teile können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden.

Noronha soll sich im Auftrag des Vatikans in die Katakomben begeben und dort die Grabstätte des Apostels Petrus zu untersuchen. Zeitgleich wird der Papst vom Islamischen Staat entführt und soll um Mitternacht hingerichtet werden. Daraufhin ermittelt der Historiker und Code-Experte auf eigene Faust und sucht nach Hinweisen, um den Papst zu retten.

Obwohl ich die Vorgänger nicht gelesen habe, bin ich sehr gut in die Geschichte reingekommen. Die ganze Handlung spielt sich innerhalb 24 Stunden ab wodurch sich ein Spannungsbogen ergibt. Wir begleiten Noronha bei seinem Ermittlungen und beim lösen diverser Rätsel. Es ergeben sich auch Möglichkeiten zum selber knobeln. Aufgrund der Dicke des Buches kommt es auch zu Längen, nichtsdestotrotz konnte mich das Buch gut unterhalten. Vor allem erhält man sehr viele Infos über den Vatikan und seine Machenschaften wie beispielsweise Geldwäsche oder Steuerhinterziehung. Man erfährt nicht nur etwas über die katholische Kirche an sich sondern auch über die Bibel. Das fand ich sehr spannend und man konnte auch noch was Neues lernen wie beispielsweise die verschiedenen Prophezeiungen. Einzig die Charaktere fand ich teilweise nicht gut ausgearbeitet und dadurch blieben sie blass. Zudem war mir der Plot stellenweise zu konstruiert, denn Noronha hatte doch immer sehr viel Glück ;)

Nichtsdestotrotz ein spannender Roman, der mich neugierig auf die anderen Bände gemacht hat.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Über das Showbusiness und wie es einen zerstören kann

Das Tal der Puppen
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Das Buch „Das Tal der Puppen“ von Jaqueline Susann wurde 1966 das erste Mal veröffentlicht und es handelt sich hierbei nun um eine Neuauflage. Der Geschichte vorangestellt sind Infos über die Autorin sowie ...

Das Buch „Das Tal der Puppen“ von Jaqueline Susann wurde 1966 das erste Mal veröffentlicht und es handelt sich hierbei nun um eine Neuauflage. Der Geschichte vorangestellt sind Infos über die Autorin sowie Interviews. Meiner Meinung hätte dies besser als Anhang ans Ende des Buches gehört.

Es geht um drei junge Frauen, Anne, Neely und Jennifer, die sich alle in New York begegnen und jede ihren eigenen Weg ins Showbusiness findet. Es entwickelt sich eine Freundschaft mit Höhen und Tiefen zwischen den Dreien.

Die Geschichte wird immer aus der Perspektive aus einer der drei Frauen erzählt. Obwohl das Buch über 600 Seiten hat, lässt es sich relativ schnell lesen. Jedoch bleiben einige Längen nicht aus.

In der heutigen Zeit sind die Themen, die in der Geschichte behandelt werden, wie Sex, Drogen und Schönheitswahn, nicht mehr schockierend. Damals war das Buch aber ein kleiner Skandal. Nichtsdestotrotz passt der Schreibstil und die Geschichte an sich auch perfekt in die heutige Zeit. Vor allem ist die charakterliche Entwicklung und Veränderung der einzelnen Frauen sehr interessant. Auch die Beziehungen spielen eine große Rolle.

Ich empfehle dieses Buch allen, die sich für das Showbusiness interessieren und Lust auf eine „Sex and the City“ -artige Geschichte, die in den 50er Jahren New Yorks spielt, haben.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Eine schöne Kriegsgeschichte

Marie
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In dem Buch „Marie“ geht es um die zwei Schwestern, Marie und Sarah. Sie werden als Ostarbeiterinnen nach Deutschland verschleppt und müssen dort als Hausmädchen dienen. Doch schon bald trennen sich die ...

In dem Buch „Marie“ geht es um die zwei Schwestern, Marie und Sarah. Sie werden als Ostarbeiterinnen nach Deutschland verschleppt und müssen dort als Hausmädchen dienen. Doch schon bald trennen sich die Wege der Schwestern und jede muss sich alleine im Nazi Deutschland durchkämpfen.

Der Roman lebt von einem spannenden ersten Teil. Während der ersten Hälfte des Buches, konnte ich es kaum aus der Hand legen und verschlang Kapitel für Kapitel. Nicht nur der schonungslose Schreibstil hat dazu beigetragen, sondern auch, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Dies hat mir besonders gut gefallen. Besonders mit Marie musste ich in der ersten Hälfte sehr stark mitfühlen und man hat beim Lesen mit ihr mitgelitten. Die Emotionen wie Angst und Trauer werden gut dargestellt. Die Charaktere sind so klar gezeichnet, dass ich für eine Person wirklich Hass empfunden habe.

Leider muss ich sagen, dass die zweite Hälfte des Buches nicht mit der ersten mithalten konnte. Dies liegt nicht nur an der abnehmenden Spannung, sondern auch an einer gewissen Entwicklung, die für mich nicht ganz realistisch ist.

Nichtsdestotrotz ist „Marie“ ein wirklich schöner historischer Roman, der das Leben und das Schicksal der zwei Schwestern in den Vordergrund stellt.