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Veröffentlicht am 16.06.2019

Eine Geschichte über Liebe und Träume, aber auch grausame Schicksalsschläge und großes Leid

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Meine Meinung

Die Geschichte wird in zwei Teilen und aus der Sicht der beiden Protagonisten Jasmine Greene und Elliot Adams erzählt. Zu Beginn sind die beiden ungefähr 15 Jahre alt und gehen zur High ...

Meine Meinung

Die Geschichte wird in zwei Teilen und aus der Sicht der beiden Protagonisten Jasmine Greene und Elliot Adams erzählt. Zu Beginn sind die beiden ungefähr 15 Jahre alt und gehen zur High School. Musik spielt im Leben beider eine große Rolle, Elliot spielt Saxophon, Jasmine singt Popmusik. Jasmines Mutter will unter allen Umständen einen Popstar aus ihr machen, doch ihr Herz schlägt für den Soul. Jasmine möchte aber, dass ihre Mutter stolz auf sie ist und sie liebt, deshalb tut sie alles, was sie verlangt: stundenlanges Gesangs-, Tanz- und Schauspiel-Training, an jedem Tag der Woche.

Jasmines Mutter ist mir direkt ab der ersten Seite unsympathisch. Wobei unsympathisch ein viel zu nettes Wort ist, um Heather Greene zu beschreiben.
„Ich würde all das erreichen, was sie nie erreicht hatte, denn das war es, was von uns Kindern erwartet wurde.“ 1 (Zitat Jasmine)
„Du siehst so aufgedunsen aus. Vielleicht solltest du den Nachmittagssnack weglassen.“ 2 (Zitat Heather)
Aussagen wie diese und noch einiges mehr erträgt Jasmine, um ihre Mutter stolz zu machen. Ich fand es schrecklich, wie das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich nicht an Erfolgsdruck, sondern daran, dass meine Mutter meinen Bruder und mich immer ermutigt hat, unsere eigenen Träume zu verfolgen und uns dabei unterstützt hat.

Heathers Lebensgefährte Ray, der Jasmine liebt wie sein eigenes Kind, ist der Einzige, der ihr Halt gibt. Bis Elliot in ihr Leben tritt und sich zwischen den beiden eine zarte Liebe entwickelt, was niemand für möglich gehalten hätte, am allerwenigsten die beiden selbst. Denn Elliot ist der Junge, der in der Schule gehänselt, beleidigt und sogar körperlich misshandelt wird. Jasmine dagegen ist die beliebteste Schülerin. Elliot, so schwach und wehrlos er auch scheinen mag, würde alles für die Menschen tun, die ihm wichtig sind und die er liebt. Er verteidigt seine Schwester, die vor einiger Zeit selbst Opfer der Mobbingattacken ihrer Mitschüler war. Katie ist ein toller Charakter, liebenswert, stark und mutig. Und Elliots und Katies Mutter hat mir sowieso mein Herz gestohlen. Sie liebt ihre Kinder über alles und lässt sie das auch jeden Tag wissen. Sie ist immer für ihre Kinder da, steht zu ihnen und verteidigt sie.

Mobbing ist ein großer Bestandteil im Buch und die Autorin schafft es, das, was Elliot und auch Katie ertragen müssen, auf brutal ehrliche Weise zu beschreiben. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, warum es Menschen gibt, die offenbar Freude daran haben, anderen Leid und Schmerz zuzufügen. Ich verstehe es einfach nicht.

Als Jasmine plötzlich von ihrer Mutter gezwungen wird, nach London zu ziehen, um endlich Karriere als Popstar zu machen, zerreißt es Elliot und Jasmine das Herz. Doch die Ereignisse überschlagen sich nach ihrem Wegzug und es kommt zu einem dramatischen Vorfall, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Ich weiß noch genau, dass ich die Szene morgens in der Bahn auf dem Weg ins Büro gelesen habe und am Ende des Kapitels kurz dachte, ich hätte meine Haltestelle verpasst. Brittainy C. Cherry nimmt hier wirklich kein Blatt vor den Mund und beschreibt anschaulich, wie die Katastrophe passiert. Was da im Buch passiert ist, ist einfach brutal. Grausam. Unmenschlich. Und das Traurige ist, dass so etwas nicht nur in Büchern passiert. Sondern im echten Leben. Echte Menschen werden verletzt. Und das jeden verdammten Tag.

Nach diesem Erlebnis findet ein Zeitsprung im Buch statt und die Geschichte geht 6 Jahre später weiter, Elliot und Jasmine sind jetzt Anfang zwanzig und haben sich seit ihrer Schulzeit nicht wieder gesehen. Beide haben sich verändert und ob ihre Liebe noch eine Chance hat, müsst ihr selbst herausfinden. ?

Ich möchte euch nicht spoilern, doch einen Charakter, der vor allem in der zweiten Hälfte des Buchs eine Rolle spielt, möchte ich euch noch vorstellen. Neben Ray, der Jasmine in all den Jahren per Telefon und Internet zur Seite stand, ist es vor allem TJ, der Jasmine nach ihrer Rückkehr nach New Orleans hilft. TJ hat früher neben der Familie Adams gewohnt und ist für Elliot wie ein Onkel. Er brachte ihm das Saxophonspielen bei und war immer für die Familie da. TJ ist ein weiser, liebenswerter, herzlicher Mann, der Jasmine in ihrem Traum, Soul zu singen, unterstützt, sie unterrichtet und ihr hilft, ihre Wahrheit zu finden. TJ ist ein wunderbarer, starker Charakter und mir sehr ans Herz gewachsen.

Fazit

„Wenn Donner und Licht sich berühren“ erzählt eine Geschichte über Liebe und Träume, aber auch von grausamen Schicksalsschlägen und großem Leid. Das Buch hat mich im ersten Teil tief erschüttert, im zweiten Abschnitt plätscherte die Handlung teilweise leider etwas vor sich hin. Insgesamt hat mir der Roman gefallen und ich würde mir wünschen, dass er viele Menschen zum Nachdenken anregt.

Leider habe ich aber auch ein paar Kritikpunkte.

Die Beziehung zwischen Elliot und Jasmine hat sich für mich nicht nachvollziehbar und zu schnell, zu „abgehackt“ entwickelt. Genau so kam mir Jasmines Rückkehr aus London zu plötzlich und ich konnte nicht ganz nachempfinden, was sie letzendlich dazu brachte, diesen Schritt zu tun. Die Musik spielt eine große Rolle im Leben der Protagonisten, an manchen Stellen, besonders im ersten Teil, war es mir aber einfach ein bisschen zu viel.
Auch hat mich der Klappentext etwas irritiert, denn ich dachte, das Buch erzählt Jasmines Geschichte, dabei ist es eigentlich Elliot, in dessen Seele ein Sturm tobt. (Was an sich aber nicht schlimm ist, es hat mich nur verwirrt.)

Es gibt einige Charaktere, die die Geschichte für mich besonders machen, und das Buch hat mich emotional auch abgeholt, insgesamt vergebe ich solide 3 von 5 Sternen, da mir das Buch gefallen hat, mich aber leider nicht begeistern konnte.

Zitat

„Das einzige, auf das du Einfluss hast, ist deine Seele.“ 3

Allgemeines zum Buch

Autor: Brittainy C. Cherry
Verlag: LYX
Erscheinungsdatum: 29.04.2019
Seiten: 375
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe.

1 Zitat aus dem Buch „Wenn Donner und Licht sich berühren“ von Brittainy C. Cherry, erschienen im LYX Verlag, Seite 9
2 Zitat aus dem Buch „Wenn Donner und Licht sich berühren“ von Brittainy C. Cherry, erschienen im LYX Verlag, Seite 13
3 Zitat aus dem Buch „Wenn Donner und Licht sich berühren“ von Brittainy C. Cherry, erschienen im LYX Verlag, Seite 182

Veröffentlicht am 15.07.2019

Spannung kam erst leider erst am Ende auf

Black Forest High
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Cover und Klappentext haben mich direkt überzeugt und so habe ich mir das Buch spontan auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse gekauft. Leider hat mich der Auftakt der Reihe ziemlich enttäuscht. Ich hatte ...

Cover und Klappentext haben mich direkt überzeugt und so habe ich mir das Buch spontan auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse gekauft. Leider hat mich der Auftakt der Reihe ziemlich enttäuscht. Ich hatte eine spannende und etwas gruselige Geschichte rund um Geisterjäger, Gespenster und Exorzisten erwartet, leider fehlte mir aber die Spannung und auch der Schreibstil war einfach nicht mein Geschmack. Die kurzen Sätze störten den Lesefluss.

Auch konnte ich mich nicht so gut in die Charaktere hineinversetzen. Oft kam es mir vor, als hätte die Protagonistin Seven keine "Stimme", weil sie oft nur über Dinge nachgedacht, aber selten laut gesprochen hat. Auch war für mich nicht nachvollziehbar, wie sie mit ihrer schrecklichen Vergangenheit umging. Das ihre kleine Schwester ermordet wurde und ihre Mutter daraufhin deren Mörder erschoss, scheint Seven sehr gut wegzustecken.

Beim Lesen irritierten mich zudem oft die widersprüchlichen Handlungen und Gedanken der Protagonistin. Beispielsweise willigt sie irgendwann ein, auf die Black Forest High zu wechseln, dort angekommen möchte sie aber sofort wieder nach Hause. Dazu wechselt sie so oft ihre Meinung, dass es für mich schwer war, ihre Motive dahinter zu verstehen.

Die übrigen Personen waren insgesamt gut ausgearbeitet. Sevens Beziehung zu den Zwillingen Crowe und Parker änderte sich aber gefühlt auf jeder Seite, was für mich ebenfalls nicht nachvollziehbar war.

Fazit
Auch wenn es für mich einige Kritikpunkte gibt, ist die Geschichte als Jugendbuch okay umgesetzt.
So richtig spannend wurde es leider erst auf den letzten Seiten. Ein unvorhergesehenes Ereignis und der Cliffhanger am Ende sorgten dafür, dass ich wahrscheinlich auch die Folgebände lesen werde, einfach um zu erfahren, wie die Geschichte ausgeht.

Veröffentlicht am 13.08.2023

Leider enttäuschend

A Place to Shine
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Endlich geht es zurück nach Cherry Hill! Die Rückkehr ist aber direkt mit Wehmut verbunden, denn nach diesem Buch ist die Reihe abgeschlossen. Ich werde es so sehr vermissen!

Leider muss ich auch gleich ...

Endlich geht es zurück nach Cherry Hill! Die Rückkehr ist aber direkt mit Wehmut verbunden, denn nach diesem Buch ist die Reihe abgeschlossen. Ich werde es so sehr vermissen!

Leider muss ich auch gleich zu Beginn sagen, dass mich viele Dinge im Buch gestört haben und es für mich deshalb kein würdiger Reihenabschluss war. Das tut mir so leid und im Herzen weh, aber ich möchte euch meine ehrliche Meinung sagen und das eben auch, wenn mich ein Buch nicht überzeugen konnte. Wenn das bei einer Lieblingsreihe passiert, ist es einfach nur schrecklich. Kommen wir nun aber zu den Dingen, weswegen mir Poppys Geschichte nicht gefallen hat:

Ich liebe Fake Dating-Geschichten, aber hier war es mir zu wenig. Bis auf die wenigen Social Media Posts und dem einen Treffen im Grill gab es nichts.

Trace Musikerleben war nicht existent., Ich verstehe, dass er aufgrund seiner Verletzungen weder auf Tour gehen noch Songs schreiben oder proben konnte, aber man merkt nichts davon, dass er ein bekannter Country-Sänger ist. Es gibt keine Fan-Geschichten, keine Paparazzi, kaum Termine mit dem Label. Die Vereinbarungen mit den Paparazzi, waren mir einfach zu unglaubwürdig.

Poppy sagt grade heraus ihre Meinung, was mir an sich gefällt. Sie wirkt aber auch unglaublich sprunghaft und unreif, sie war mir einfach unsympathisch. Scheinbar hat sie während der Handlung viel Zeit, gefühlt lebt sie in Tag hinein, beschwert sich aber gleichzeitig, dass ihre Baumhäuser nicht gebucht werden. Das habe ich nicht verstanden, sie hätte doch ihre Zeit intensiv für Werbung oder diesen Hotel-Verband nutzen können.

Trace mag ich, aber er hätte einfach mal eher was sagen sollen. Warum hat er nicht direkt nach dem ersten Kuss auf dem Parkplatz mit Poppy reden können?

Meine größte Schwierigkeit mit der Geschichte war, dass ich nicht verstanden habe, was Poppy für ein Problem mit den Songs hat. Trace hat „Small Town Love“ aus Liebe zu ihr geschrieben, nicht um sie bloß zu stellen. Dass Poppy das nicht versteht, nicht einmal versucht es zu verstehen oder auch nur darüber nachdenkt, zeigt ihre Unreife für mich sehr gut. In dem Zusammenhang war mir auch der Trope Enemies to lovers, den ich eigentlich liebe ich, zu unrealistisch. Die Dialoge waren witzig, aber ich habe einfach Poppys Groll auf Trace nicht nachvollziehen können.

Das Ende kam mir viel zu zu plötzlich. Es schien alles gut und dann noch diese Sache mit dem Song (siehe hierzu weiter unten). Dann vergehen vier Monate und plötzlich ist alles gut? Trace und Poppy haben nur wenige Wochen miteinander verbracht und währenddessen auch nichts wirklich erlebt oder viel miteinander gesprochen. Dann eben die monatelange Pause. Das war mir als Grundlage für ihre Liebe nicht nachvollziehbar.

Insgesamt war die Handlung für mich nicht rund, sie wirkte zu konstruiert, es kam einfach kein Cherry Hill-Gefühl auf, vom Herbst merkte man fast nichts, es hatte keine Herbst-Vibes, obwohl das Wetter diesen Sommer 2023 in Deutschland perfekt zum Buch passte, vieles war mir einfach zu oberflächlich. Es lies sich gewohnt wunderbar lesen, wirkte aber unausgereift.

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Achtung Spoiler!
Den zweiten Song von Trace über Poppy mochte ich so sehr! Dass er ihn einfach in die Schublade legt und ausgerechnet Hannah ihn dann singt, erschien mir zu unglaubwürdig.
Außerdem ist für mich der größte Kritikpunkt an der Beziehung zwischen Poppy und Trace, dass Trace seinen großen Hit für Poppy aufgibt. Er gibt quasi für sie seine Karriere auf, das sollte keine Beziehungsgrundlage sein.
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Fazit

Es tut mir im Herzen weh, dass das Buch kein zufriedenstellendes Ende der Reihe für mich ist. Ich liebe die Cherry Hill-Romane und werde die Obstfarm und die Familie McCarthy so unglaublich vermissen! Aber das Buch hatte für mich leider einfach zu viele Dinge, die mir negativ aufgefallen sind.


Allgemeines zum Buch

Autor: Lilly Lucas
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungsdatum: 01.08.2023
Seiten: 375
Genre: Young Adult (LGBTQIA+, Girl-Girl-Romance)
Einzelband
Meine Bewertung: 2/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2023

Hat mich leider enttäuscht

Hani & Ishu: Fake-Dating leicht gemacht
1

Auf diese queere Fake-Dating-Geschichte habe ich mich so gefreut, aber leider hat mich „Hani & Ishu – Fake-Dating leicht gemacht“ ziemlich enttäuscht. Das lag zum großen Teil daran, dass mich das Buch ...

Auf diese queere Fake-Dating-Geschichte habe ich mich so gefreut, aber leider hat mich „Hani & Ishu – Fake-Dating leicht gemacht“ ziemlich enttäuscht. Das lag zum großen Teil daran, dass mich das Buch emotional so gar nicht gepackt hat. Die beiden Protagonistinnen habe ich ständig verwechselt und ich konnte die aufkommenden Gefühle der beiden nicht nachvollziehen.

Auch empfand ich die Aspekte der bengalischen Kultur, wie Kleidung, Essen, Feste, Anreden usw., als verwirrend, da diese nie erklärt wurden. Es wäre schön gewesen, hier einen besseren Einblick in die Kultur zu bekommen und etwas neues zu lernen, es war aber leider fast gar nicht möglich durch die fehlenden Erläuterungen. Auch wurde öfter in den verschiedenen Fremdsprachen gesprochen, als Leserin konnte ich mir die Aussagen nur aus dem Zusammenhang herleiten.

Zwischen den letzten beiden Kapiteln fehlen einige Wochen und dadurch wurden auch manche Konflikte nicht gelöst. Das empfand ich als sehr schade, denn das Buch thematisiert viele Probleme, die Jugendliche haben, im besonderen auf LGBTQIA+-Themen bezogen. Freundschaft, Erwartungen der Eltern, Zugehörigkeit, die eigene Identität, Glaube und Religion – dass teilweise die Ausgänge der Konflikte nicht besprochen wurden, passt irgendwie zu meinem Gesamteindruck, dass die Geschichte nicht ganz ausgereift bzw. fertig war.


Fazit

Es ist so schade, dass mich das Buch nicht begeistert hat. Ich konnte mich nicht in die Protagonisten hinein fühlen und mir fehlten zu viele Konfliktlösungen.


Allgemeines zum Buch

Autor: Adiba Jaigirdar
Verlag: ONE Verlag
Erscheinungsdatum: 30.06.2023
Seiten: 368
Genre: Young Adult (LGBTQIA+, Girl-Girl-Romance)
Einzelband
Meine Bewertung: 2/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2023

Hat mich sehr enttäuscht

Words I Keep
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„In einem Kopf voller Ängste ist kein Platz für Träume.“
Zitat Seite 317

Meine Meinung

Der Klappentext von „Words I Keep“ hatte mich sofort überzeugt. Eine Buchbloggerin als Protagonistin, ein malerisches ...

„In einem Kopf voller Ängste ist kein Platz für Träume.“
Zitat Seite 317

Meine Meinung

Der Klappentext von „Words I Keep“ hatte mich sofort überzeugt. Eine Buchbloggerin als Protagonistin, ein malerisches Setting in den Rocky Mountains, ein Bad Boy als Love Interest. Muss ich noch mehr sagen?
Leider hat der Klappentext nicht nur meine Erwartungen sehr hoch geschraubt, er hat auch nicht viel mit dem tatsächlichen Inhalt des Debüts von Josi Wismar zu tun, was mich super enttäuscht hat.

Protagonistin Emely liebt Bücher, hat einen eigenen Blog, zweifelt an ihrem Studiengang und isst gerne. Sie hat heftige Schicksalsschläge erlitten und leidet verständlicherweise noch immer darunter. Sie wohnt deshalb mit ihrer Schwester Cassidy zusammen und liebt ihre besten Freunde Lexie und Will über alles. Das ist alles, was ich über Emely erfahren habe, das meiste davon steht in der Inhaltsangabe des Buchs.

Leider blieben auch die übrigen Charaktere so blass, dass ich nichts über sie sagen könnte, geschweige denn, dass sie mir hätten ans Herz wachsen können.

Diese Blassheit zieht sich durch die gesamte Geschichte. Die Dialoge wirkten gewollt und konstruiert, und auch wenn ich Wills ruhige Art und seine überlegten Aussagen irgendwie mochte, so ging mir auch das irgendwann auf die Nerven, denn auch wenn ich als Leserin seine Andeutungen direkt verstanden habe, so hätte er Emely einfach mal klipp und klar sagen sollen, was er eigentlich meint.

In allen Beziehungen fehlten Entwicklungen, nichts war nachvollziehbar, die Handlung sprang von Szene zu Szene und verlor dabei das Wesentliche. Die Freundschaft zwischen Emely, Lexie und Will war auch nur einseitig. Will und Lexie gaben Emely Halt, waren immer für sie da und unterstützten sie in all ihrem Tun. Em dagegen? Nicht einmal erkundigte sie sich, wie es den beiden ging. Immer ging es nur um Ems Probleme.

Love Interest David hatte ich mir als Bad Boy vorgestellt, schließlich bringt er laut Klappentext Emelys Leben so richtig durcheinander und entzweit die beiden Schwestern, so dass Em sich entscheiden muss, ob er das alles wirklich wert ist.
Beim Lesen hatte ich durchgängig dieselben Fragen im Kopf: Wo ist der Bad Boy? Wo bleibt das Knistern? Wann fliegen die Funken? Wo ist überhaupt die Beziehung?

Keine der Beziehungen in diesem Buch hat für mich irgendeinen Sinn ergeben. Das hing auch wieder damit zusammen, dass ich die Charaktere gar nicht richtig kennenlernen konnte und es an allen Stellen an Emotionen und greifbarer Handlung gefehlt hat.
David war irgendwie nur dazu da, um Emely gewisse Einsichten zu geben, aber das alles ging schlussendlich von Emely aus. David selbst verhielt sich ständig anders. Mal war er super lieb, aufmerksam und einfach ein wundervoller Freund. Dann wiederum irgnorierte er Emelys Gefühle völlig. Und das Kennenlernen seiner Familie? Selten habe ich eine so schlechte Szene gelesen.

Die Schwestern-Beziehung zwischen Emely und Cas war toxisch. Anders kann man es nicht ausdrücken. Sie redeten nicht ehrlich miteinander, Cas schrieb Em alles vor, Em ließ sich alles gefallen. Und am Ende? War alles plötzlich rosarot und viel zu schnell gelöst.

Josi Wismars Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lies sich schnell und flüssig lesen, es gab einige wundervolle Sätze und auch gute Denkanstöße. Aber diese ganzen „Kalendersprüche“ und Weisheiten passten nicht zum Rest des Buchs. Die tiefgründigen Gedanken standen im kompletten Gegensatz zur lückenhaften Handlung. Alles wirkte zu gewollt und erzwungen.

Klischees in New Adult-Romanen finde ich grundsätzlich nicht schlimm. Taucht aber immer wieder das Marvel-Universum auf, von dem die Protagonistin keine Ahnung hat, ihre besten Freunde sie damit aber aufziehen und ständig darüber reden, nur weil es eben gerade der Hype ist, dann ist es bei mir auch vorbei. Für mich wirkte die Einbindung dieser ganzen Filme und Comics nicht wie etwas, das eben den Charakter von Lexie ausmacht, sondern nur erzwungen, damit der Hype auch im Buch ist.
Und natürlich war Bücherwurm Emely schüchtern und zurückhaltend, so zumindest wurde das Bild von ihr vermittelt. Tatsächlich zeigte sie aber in vielen Szenen das genaue Gegenteil, denn sie sprach Dinge an, sie stellte sich Herausforderungen. Das passte irgendwie einfach nicht zusammen.

Alles rund um Bookstagram wirkte auf mich eher wie aus einem Ratgeber. Einerseits wurde einiges erklärt, aber eine richtige Handlung dahinter fehlte. Das fand ich mehr als schade, denn ich hätte mir hier mehr Einblicke gewünscht.


Fazit

Wunderschöner Schreibstil, der aber nicht zum zusammenhangslosen Inhalt passte. Blasse Charaktere, die Beziehungen waren absolut nicht nachvollziehbar und der Klappentext weckt komplett falsche Erwartungen. Schade!
Das Buch hätte ein absolutes Highlight werden können, die Idee ist super, die Umsetzung aber leider nicht gelungen. Die Geschichte hätte mehr Raum für Entwicklungsspielraum gebraucht, mehr Seiten, dafür weniger unnötige Klischees. Vielleicht hätte es nicht mal die Figur David gebraucht.


Allgemeines zum Buch

Autor: Josi Wismar
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 10.01.2022
Seiten: 389
Genre: New Adult
Erster Band einer Trilogie
Meine Bewertung: 2/5 Sterne

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