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Sinah_Solvejg

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2019

Etwas schnell, aber interessante Grundidee

Devils' Line 01
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Den Manga habe ich bisher tatsächlich nur im Buchladen und nicht bei anderen gesehen - scheint aber wohle in Hype-Manga gewesen zu sein. Hab ich dann irgendwie verpasst. Meine Erwartungen waren an sich ...

Den Manga habe ich bisher tatsächlich nur im Buchladen und nicht bei anderen gesehen - scheint aber wohle in Hype-Manga gewesen zu sein. Hab ich dann irgendwie verpasst. Meine Erwartungen waren an sich nicht hoch, aber auf Grund des Klappentextes hatte ich dann doch eine recht klare Vorstellung was ich lesen möchte. Es kam jedoch ganz anders...


Der Einstieg war etwas holprig, denn man wird wortwörtlich in die Geschichte geworfen. Von jetzt auf gleich ging es los und so konnte ich mich nicht sofort in die Geschichte hineinversetzen. Nach dem 1. Abschnitt des Mangas hatte ich dann verstanden was eigentlich Sache ist und konnte mich dann komplett auf die Geschichte konzentrieren. Leider gab es des öfteren Momente, wo ich das Gefühl hatte, es fehlen Seiten. Es war dann hier und da etwas verwirrend. Hier glaube ich, dass mehr Erklärungen einfach sehr gut gewesen wären. Vielleicht kommen die aber auch nicht, denn die Reihe wird insgesamt mit 13 Bänden abgeschlossen sein. Eventuell soll es für Spannung sorgen?? Ich weiß es nicht.. mich hat es manchmal raus gebracht.


Die Zeichnungen haben mich ein wenig zwiespaltig zurückgelassen. Wobei ich dazu sagen muss, dass mir das Zusammenspiel zwischen Handlung, Bild und Text wichtiger ist, als perfekte Zeichnungen. Dies war auf jeden Fall gegeben.

Gut fand ich "Nahaufnahmen" der Personen, hier kann ich nicht meckern. Die Ganzkörperzeichnungen fand ich jedoch immer etwas unproportional... aber es hat mich beim Lesen nicht weiter gestört. Farbig kann ich mir den Manga sehr gut vorstellen! Insbesondere, wenn man sich das Cover anschaut. Sie sind allerdings nicht kitschig gehalten, was auch überhaupt nicht zum Manga passen würde, sondern eher sehr kräftig und düster. Die Atmosphäre des Mangas wird daher auf jeden Fall sehr geprägt und ist stimmig.

Zur Handlung muss ich sagen, dass ich die Grundidee echt klasse finde und noch viel Potenzial sehe - welches nur auch genutzt werden muss. Im Großen und Ganzen ist dies nämlich leider in diesem Band nicht passiert. Vampire sind ja bei den einen verhasst und bei den einen noch sehr populär. Ich lese immer noch sehr gerne Vampirromane etc. und war daher sehr gespannt wie es hier umgesetzt wird. Ich mag es, dass die Vampire hier zwar zunächst sehr menschlich und normal wirken, aber eine ziemlich dunkle Seite haben können. Sie sehen auch nicht gerade öde aus. Also nicht einfach nur ein paar spitze Zähne... das mochte ich! Nicht so typisch Vampir.

Generell ging jedoch alles zuuuu schnell in der Handlung. Es hätte mehr Ruhe und Zeit gebraucht. Besonders die Beziehung der Protagonisten war etwas hopplahop und nicht ganz nachvollziehbar...

Den Hauptcharakter Yuki hingegen finde ich interessant und kann mir vorstellen, dass da noch interessante Wendepunkte kommen könnten. Er wirkt sehr zwiegespalten und kämpft mit seinem Schicksal als Vampir. Ich hätte mir jedoch mehr von seiner "Dunklen" Seite gewünscht - denn danach klang der Klappentext. Da es sich um ziemlich blutliebende Vampire handelt, ist ja einiges an Potenzial da.


Bisher klingt das ja sehr negativ .... ich muss aber sagen, dass ich Potenzial sehe und trotz all der kleinen Mängel den 2. Band lesen werde. Ich hoffe einfach, dass der Geschichte etwas mehr Raum gegeben wird und jetzt wo quasi die Vorbereitung auf die eigentliche Handlung geschehen ist, es mehr Spannung und Action geben wird. Das Ende des 1. Bandes war ja schon mal ein möglicher Vorgeschmack. Und auch wenn ich doch viele Kritikpunkte habe, ließ es sich sehr locker lesen und vor allem schnell.


Fazit:
Der 1. Band hat leider viele Schwächen, konnte mich aber dennoch unterhalten. Die Grundidee finde ich sehr interessant und kann mir vorstellen, dass der 2. Band mehr Action beinhaltet. Die ganze Romance brauche ich eigentlich nicht, aber sie ist halt Teil des Ganzen. Ich werde trotz der Mängel die Reihe weiterlesen und mal schauen wie es wird. Es ist ja erst der Beginn und ich hoffe, dass das tolle Grundkonzept auch weiter genutzt wird. Wer gerne Vampire mag, sollte mal einen Blick drauf werfen. Kein "Meisterwerk", aber ein wenig was für zwischendurch.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Schönes Debüt, mit Schwächen

Bereit zu fliegen
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Inhalt:
Leona hat alles in ihrem Leben. Von jeglichem Luxus bis hin zum perfekten Verlobten. Zumindest dachte sie das, denn in ihrem Leben scheint ihr etwas zu ihrem Glück zu fehlen. Während die Hochzeit ...

Inhalt:
Leona hat alles in ihrem Leben. Von jeglichem Luxus bis hin zum perfekten Verlobten. Zumindest dachte sie das, denn in ihrem Leben scheint ihr etwas zu ihrem Glück zu fehlen. Während die Hochzeit immer näher rückt, wachsen die Zweifel und dann taucht auch noch Lucas auf und bringt alles durcheinander...

Rezension:
In die Geschichte habe ich ziemlich schnell gefunden, was auch an dem sehr angenehmen und lockeren Schreibstil von Nina Miller liegt. Durchweg konnte mich dieser nämlich überzeugen. Es ist ihr Debütroman, was aber anhand des Schreibstil nicht zu erkennen war. Man merkt nicht ansatzweise, dass sie noch nicht so erfahren ist wie andere Autoren. Sehr gelungen!

Mit den Charakteren habe ich mich etwas schwer getan, denn meine erste Notiz zum Buch war wohl folgende: Tyler = Idiot.
Und das ist kein Witz. Dies war die erste Notiz die ich zu den Charakteren notiert habe. Zu Beginn wirkte er noch sympathisch und auch in den Rückblenden hat er eine angenehmere Art, doch ansonsten konnte ich ihm einfach absolut keine Sympathie abgewinnen. Er hat einen absoluten Kontrollzwang, ist extrem schnell eifersüchtig und ziemlich von sich selbst überzeugt - herrje! Bis zum Schluss war er definitiv nicht mein Lieblingscharakter.

Leona hingegen verteidigt ihn stets und scheint sich in einer Art Abhängigkeit von ihm zu befinden. Für mich war das oft unverständlich und hat mich glatt wütend gemacht. Sie selbst ist eine starke, junge Frau - aber auch unglücklich.Gut versteckt unter einem Art Selbstschutz. Sie braucht keinen Luxus oder die Dinge die ihr Tyler bietet, doch loslassen kann sie auch nicht - zumindest zu Beginn.

"Man kann keinen Menschen retten, der nicht gerettet werden will."
(Bereit zu fliegen - Nina Miller)

Denn dann wäre da noch Lucas. Auch ihn fand ich zu Beginn eher unsympathisch doch mit der Zeit besserte sich dieser Eindruck. Er wirkte zunächst ziemlich aufdringlich, scheint Leonas Grenzen nicht zu beachten und mischt sich in vieles ein, was ihn nicht angeht. Er respektiert die Tatsache das Leona verlobt ist nicht und drängt sich sozusagen in ihr Leben. Doch gleichzeitig kümmert sich sich sehr gut im Leona, sorgt sich um sie und ist für sie da. Er ist Leonas Anker und Retter in der Not. Er ist das komplette Gegenteil von Tyler.

Doch auch wenn das jetzt alles sehr negativ klingt, so hat sich die Geschichte doch sehr gut lesen lassen. Die Grundhandlung ist keine Neue, doch trotzdem kann das Buch einem ein paar schöne Lesemomente bieten und einen hin und wieder zum lachen bringen. Man fiebert mit und auch das Ende fand ich wirklich gut. Man wünscht Leona einfach ein Happy End, denn obwohl sie oft unverständlich handelt, steckt in ihr eine starke Protagonistin die in einer Beziehung steckt, aus der sie scheinbar nicht mehr raus kann. Eine Situation, die vermutlich viele sogar kennen und so ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen können. So spricht das Buch daher auch Themen wie eben Eifersucht, Angst, Liebe, Abhängigkeit und Freiheit an.

Fazit:
Mit einem wirklich sehr gutem Schreibstil ist Nina Miller ein tolles Debüt gelungen- insbesondere im Hinblick auf den Schreibstil. Zwar habe ich so meine Probleme mit den Charakteren gehabt, aber dennoch hat es Humor und lässt einen mitfiebern. War der Anfang zunächst etwas langatmig, so hat sich das Tempo schnell verbessert und wurde zum Ende hin dann wirklich gut. Wer also gerne Liebesgeschichten mit Dreiecksbeziehungen mag, der sollte sich das Buch nicht entgehen lassen. Gebt dem Buch einfach eine Chance und schaut es euch selbst einmal an.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Ein feines, aber kleines Kinderbuch

Tief im Meer
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Inhalt:
Der Leser begleitet Plankton auf seiner Reise durch die Welt des Meeres. Doch es ist keine leichte Reise, denn es lauern Gefahren.

Rezension:
Zunächst einmal habe ich mir das Buch von außen angeschaut, ...

Inhalt:
Der Leser begleitet Plankton auf seiner Reise durch die Welt des Meeres. Doch es ist keine leichte Reise, denn es lauern Gefahren.

Rezension:
Zunächst einmal habe ich mir das Buch von außen angeschaut, wo es recht schick daher kommt. Es wirkt sehr stabil und hat eine handliche Größe, welche auch für kleine Kinderhände geeignet ist. Die Farbe ist absolut wunderschön und die Farben kräftig. Im Laden würde ich danach greifen.

So nun aber zum wesentlichen: dem Inhalt.
Das Buch hat eine sehr kurze Dauer, denn es hat gerade mal fünf Seiten bzw. zehn wenn man sie doppelt zählt. Es ist also als eine kurze Geschichte für zwischendurch geeignet. Allerdings findet man hier auch schon meinen ersten Kritikpunkt. Die erste Seite beginnt mit folgendem Satz:

"Der Tross des Zooplanktons versteckt sich unter dem Rock der Qualle..."

Abgesehen davon, dass ich es wirklich klasse finde, dass mal differenzierte Worte (z.B. Tross) genutzt werden, hätte ich mir hier für die Kinder eine kurz Einleitung gewünscht, was Plankton ist. So glaube ich nicht, dass jedes vierjährige Kind dies weiß. Insgesamt kam mir die Geschichte einfach zu kurz vor. Auch das Ende fand ich sehr abrupt. Irgendwie wirkte es auf mich unvollständig.

Die Illustrationen gefallen mir wiederum richtig gut! Ich mag die kräftigen Farben in den verschiedensten Blautönen. Auch die Auswahl der Tiere finde ich toll, da es eben keine standardmäßigen Tiere sind, sondern mal andere die Kinder eventuell gar nicht kennen. Auch die Idee Plankton zu begleiten finde ich eine interessante Idee. Das Ganze wird dann durch den Pop-Up Effekt ergänzt, denn beim blättern heben sich die Tiere an. Besonders daran werden die Kinder viel Spaß haben. Allerdings glaube ich, dass sie auch schnell kaputt gehen können, da bereits auf der letzten Seite durch mein häufiges Öffnen bereits die Pappe etwas angerissen ist.

Eine genaue Botschaft konnte ich nicht erkenne, man könnte aber im übertragenen Sinne sagen, dass es die Interesse des Kindes am Meer fördern kann. Denn es macht neugierig auf mehr fantastische Meeresbewohner.

Fazit:
"Tief im Meer" ist ein kurzweiliges, aber sehr schön gestaltetes Kinderbuch. Ein Pluspunkt sind die Illustrationen und die angenehmen Farben. Auch die Wortwahl fand ich im Hinblick auf die Sprachförderung super.
Die Popup Idee ist toll, man muss jedoch bedenken, dass es eventuell bei neugierigen Kinderhänden nicht lange halten wird. Insgesamt empfand ich die Geschichte als zu kurz und hätte mir hier etwas mehr gewünscht. Trotzalledem glaube ich, dass Kinder die kräftigen Bilder lieben werden und mit Sicherheit Spaß am Buch haben. Eventuell sogar neugierig auf mehr Lebewesen im Meer werden. Ich würde sogar sagen, dass auch Kinder unter vier Jahren durchaus Spaß an den Bildern haben können. Insgesamt ein kleines, aber feines Buch.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Guter Ansatz, der nicht ganz überzeugen konnte

Replay
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REZENION:
Nun, ich habe das Buch damals anhand des oberen Klappentextes gekauft, welcher sich so auf der Rückseite meines Buches befindet. Nach dem lesen war ich daher ziemlich überrascht, denn ich empfand ...

REZENION:
Nun, ich habe das Buch damals anhand des oberen Klappentextes gekauft, welcher sich so auf der Rückseite meines Buches befindet. Nach dem lesen war ich daher ziemlich überrascht, denn ich empfand den Klappentext als unstimmig. Nun habe ich gerade den 2. Klappentext gefunden, welcher Online auf der Seite bei DTV zu finden ist. Hier erkenne ich gleich viel mehre Parallelen.... wenn auch noch immer nicht ganz stimmig.

Denn ja, es geht um die Entwicklung der Arkadien, bei welcher Ed Rosen mitarbeitet und letztendlich selber das UniCom trägt. Es sorgt dafür, stets online zu sein, sowie Erinnerungen immer wieder abrufen und neu erleben zu können. Ein Großteil der Bevölkerung ist bereits online, während ein kleinerer Teil sich gegen dieses System stellt und als "Anonyme" abseits der Bevölkerung leben.

"Aber immerhin konnte ich uns vielleicht noch davor bewahren, dass wir eines Tages in den Replays unserer Exzesse untergingen wie Heroinsüchtige, die sich versehentlich den Goldenen Schuss setzten, indem wir wieder und wieder in Replays drifteten, die uns beiden so viel bedeuteten, dass wir leicht den Kontakt zum Hier und Jetzt verloren."
Replay- Benjamin Stein, S.142

Nun habe ich erwartet, dass hier mehr seitens der Anonymen kommt. Aufstände oder vielleicht auch einfach ein politischer Kampf gegen dieses System... doch gefühlt ging es mehr um das Leben Eds, um seine Einstellung zu sich selbst, seinen Ängste, seinen Begierden, Sex und Sucht.
Der genannte Widerstand gegen das Arkadien findet erst im letzten Drittel ansatzweise statt - und auch da würde ich es nicht als einen großen Widerstand bezeichnen. Eher Ed Rosens Gedanken über die negativen Stimmen, gegenüber der digitalen Welt.
Zum Schluss bleibt die Frage offen, was nun real war und was Ed Rosens Erinnerungen entspringt. Lebt Ed noch in der realen Welt oder ist er bereits völlig in der virtuellen Welt verschwunden. Diesen Aspekt wiederum fand ich klasse! Nach dem Buch habe ich noch lange gerätselt, welcher Teil Realität war und welcher nicht. Benjamin Stein, der Autor, vermischt diese Ebenen und verstrickt sie ineinander, sodass man am Ende ins grübeln kommt. Den Aspekt, den Leser so in diese Verstrickung der Ebenen zu ziehen und selbst zu verunsichern, fand ich spannend!

Das Zukunftsbild, welches Benjamin Stein entwickelt hat, empfinde ich als äußerst realistisch. Eine Welt in der wir stets online sind und die Technik das Leben bestimmt. Der Autor setzt also an einen Gedanken an, welchen viele von uns haben: Wie viel Technik brauchen wir? Ab wann ist es zu viel? Wann wird die virtuelle Welt die Realität übernehmen? Viele Fragen werden unterschwellig an den Leser gestellt und so zum nachdenken angeregt. Man muss aber auch dazu sagen, dass es keine komplett neue Idee ist. Trotzdem regte es mich zum nachdenken an.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Das Buch ist gefühlt ein einziger Monolog, trotz der vorkommenden Charaktere und Dialogen. Ed Rosens Gedanken sind oft sehr spezifisch - trotzdem hatte ich nie das Gefühl ihn nicht zu verstehen oder dem Ganzen nicht folgen zu können. Oft sind sie angehaucht von Ethik, Philosophie und technischen Aspekten (auf Grund seines Berufs als Informatiker). Innerhalb des Buches gibt es Zeitsprünge, sowie Gedankensprünge, die ich aber nie überfordernd fand. Ich konnte dem Inhalt gut folgen.

FAZIT:
"Replay" hat es mir mit der Rezension nicht leicht gemacht. Inhalt und Klappentext passen nur ansatzweise zusammen, was bei mir für eine andere Vorstellung gesorgt hatte. Einen richtigen Widerstand konnte ich nicht direkt erkennen, dieser folgt erst nachdem das Buch schon längst geendet hatte. Viel mehr geht es um Ed Rosens Leben und allem was dazu gehört: Emotionen, Ängste, Gier und Verlangen. Das Buch hat so einige Sexszenen, die vielleicht nicht für jedermann sind. Wenn ihr also eher auf nett umschriebene Szenen steht, dann ist dieses Buch für euch das falsche. Es ist natürlich kein Hardcore Erotikroman, aber dennoch gibt es davon (gerade im mittleren Teil) einige Szenen.
Die Grundidee fand ich spannend und die Art wie Benjamin Stein den Leser zum grübeln bringt sehr ansprechend. Auch das Zukunftsbild empfinde ich als durchaus realistisch und habe es mit einer Mischung aus Skepsis und Interesse wahrgenommen.
Trotz allem konnte mich das Buch unterhalten und zum nachdenken bringen. Mit knapp 170 Seiten ist es etwas kurz, aber schnell gelesen.

Mich würde jetzt interessieren, was nach dem Ende noch so passiert. Aber das muss sich der Leser wohl selber zusammenspinnen.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Unterhaltsame Märchenadaptionen für Zwischendurch

Es war einmal ... ... ganz anders
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Die Idee verschiedenste Märchen als Grundlage zu nutzen ist nicht neu, aber dennoch lese ich sie sehr gerne.

Insgesamt haben die Kurzgeschichten alle eine angenehme Länge, obwohl es ein oder zwei gab, ...

Die Idee verschiedenste Märchen als Grundlage zu nutzen ist nicht neu, aber dennoch lese ich sie sehr gerne.

Insgesamt haben die Kurzgeschichten alle eine angenehme Länge, obwohl es ein oder zwei gab, bei denen ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht hätte um der Geschichte mehr Zeit zu geben. Oftmals fühlte es sich dann etwas schnell an und man fühlte sich etwas gehetzt. Aber im Groben und Ganzen waren die Längen gut. Mit knapp 275 Seiten lässt sich das Buch gut und schnell lesen.

Nun ist so eine Kurzgeschichtensammlung eine Sache bei der man mehrere Autoren und Schreibstile auf einen Schlag hat. So gab es Geschichten die mich mehr angesprochen haben und manche weniger. So habe ich bei einigen herzlich gelacht und bei einigen war ich dann doch sehr verwundert. Ich denke einfach, dass hier so jeder seine ganz eigenen Lieblinge finden wird. Zu meinen gehörten definitiv die Geschichten von Janna Ruth, Julia Maar und Valentina Kramer. Bei diesen Geschichten hätte ich gerne mehr gelesen und war fast etwas traurig, dass es nur eine Kurzgeschichte war. Wobei ich gerade das Ende bei Valentina Kramers und Julia Maars Geschichte hier echt interessant fand.

Die Märchen selber sind immer deutlich zu erkennen und gut eingearbeitet. Das Ganze hat stets ein modernes Setting und übernimmt im Groben die Grundhandlung der Originalmärchen. Dabei ist es immer wieder amüsant gewesen, wie diese umgesetzt wurden.
Die Autoren bauen auch stets wichtige Themen wie z.B. Homosexualität, Armut, verschiedene Kulturen, Obdachlosigkeit, Vorurteile und viele mehr in ihr Geschichten ein, was ich wirklich klasse finde! Da nimmt so ein Märchen schon mal eine ganz andere Richtung ein. Außerdem mag ich es, wie manche Autoren mit den Enden experimentiert haben. Es gibt offene Enden bei denen man selber die Geschichte weiterspinnen kann. Bei manchen Geschichten war ich echt baff, weil ich das Ende nicht erwartet habe.

Trotz alle dem muss ich sagen, dass die Geschichten bei mir zwar für ein kurzes Lesevergnügen sorgten, mich aber auch nicht alle gänzlich überzeugen konnten. Bei manchen hatte ich das Gefühl, dass sie erzwungen wirkten und schnell für die Anthologie geschrieben wurden. Aber für eine paar unterhaltsame Stunden zwischendurch ist dieses Buch geeignet.

Fazit
Für mich war es die erste Anthologie die ich je gelesen habe und ich muss sagen, dass ich mich ja persönlich schwer tue mit Kurzgeschichten. Daher sollte sich bei diesem Buch auf jeden Fall jeder selbst ein Bild davon machen. Insgesamt finde ich an den Kurzgeschichten wirklich klasse, dass sie Themen ansprechen, welche häufiger mal angesprochen werden sollten. Sie wurden gut in die Geschichten eingebunden ohne zu provozieren. Es war einfach Teil der Geschichte. Bei einigen hätte ich mir sogar mehr als nur eine Kurzgeschichte gewünscht und so manches Ende hat mich erstaunt zurück gelassen.
Das Buch ist für mich eine solides Buch für zwischendurch, welches interessante Themen aufgreift, Märchen in ein neues Setting bringt und für ein paar amüsante Lesestunden sorgen kann. Ein wenig schade empfand ich es, dass mir manche Geschichten zu "erzwungen" wirkten und ich glaube einfach mehr Zeit benötigt hätten.