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Veröffentlicht am 16.03.2020

(zu runde) Liebesgeschichte mit Bollywood-Charme

Cherish Hope
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Das Buch „Cherish Hope“ von Nalini Singh – nun mit etwas Abstand betrachtet – handelt von einer super schönen Liebesgeschichte.
Es geht im Buch um Nayma, welche trotz ihres Alters – Ende Zwanzig – noch ...

Das Buch „Cherish Hope“ von Nalini Singh – nun mit etwas Abstand betrachtet – handelt von einer super schönen Liebesgeschichte.
Es geht im Buch um Nayma, welche trotz ihres Alters – Ende Zwanzig – noch bei Ihren Eltern wohnt und sich immer angemessen benommen hat, d.h. sie wurde in ihrer „Freiheit“ eingeschränkt, da ihre Schwester bereits vieles ausgeschöpft hat. In der indischen Gemeinde von Auckland ist es (meist) noch Gang und Gebe, das Hochzeiten arrangiert werden. So bekommt Nayma auch diverse Heiratskandidaten vorgestellt. Um sich ein letztes Mal gegen die Regeln aufzubegehren, möchte sie auf einer Party ihre Unschuld verlieren. Nur macht da Raj nicht mit - diesen hat sie auf der Party kennengelernt – nachdem sie etwas Unsensibles sagt. Nur blöd, dass Ray ihr als der nächste potenzielle Ehemann bald wieder begegnet. Wie sich die Geschichte wohl noch entwickelt?
Um nun selbst herauszufinden, wie es mit den beiden weitergeht empfehle ich Ihnen sich das Buch zuzulegen. Ich konnte es nicht aus den Händen legen. Hegen sie Hoffnung auf ein umfassendes Lesevergnügen.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und bereits im ersten Kapitel gab es schon genug Humor. Wie hat es Goodreads geschrieben: einfach nur schön; das möchte ich zum Cover bemerken. Die Farben, wie auch die goldene Schrift und der zentrierte Titel sind gut gewählt.

Nayma ist eine selbstbewusste Frau, die auf Grund religiöser Ansichten und auch um die Taten ihrer Schwester auszugleichen auf einiges verzichtet hat. Doch hat sie auch, das nötige Vertrauen ihrem "ruhigem" Dasein, noch ein einmaliges feuriges Erlebnis zu verleihen? – Ja. Im Laufe des Buches hadert sie immer wieder mit der gewünschten Freiheit und den Einschränkungen, die mit einer Ehe einhergehen würden. Dennoch gelingt es ihr, trotz Hindernissen und Zweifeln schließlich einen Weg für sich und ihre Liebe zu finden.

Ihre Eltern - und ein wenig die liebenswürdige Oma - verkörpern das Bild, was man üblicherweise von dieser indischen Generation hat, welche sehr auf Tradition bedacht ist. Dennoch wird es auch hier zum Ende hin eine Überraschung geben.

Raj - bei ihm war ich mir zu Beginn unklar, was er bezweckt. Einerseits möchte er eine Frau, welche genauso wie er auf Tradition bedacht ist, andererseits "reißt" er Nayma auf der Gartenparty auf und ist dann enttäuscht, als diese ihn nur als Sexobjekt sieht - gut sie sagt dies sehr deutlich - aber was hat sich Raj gedacht. Ich bin gespannt wie ihr erneutes Aufeinandertreffen ablaufen wird- und wurde nicht enttäuscht; ich sage nur Zucker. Ein liebenswerter Adonis – Raj – der immer nach Auswegen für sich und seine Liebe sucht, und sich zu guter Letzt auch nicht mehr im Übermaß um Traditionen scherrt.

Die Handlung ist ab der Hälfte des Buches sehr eintönig, fand ich. Auch die Gegenspieler – Naymas Schwester und Rajs Schwägerin – sind irgendwann nervig. Sie möchten sich immer in den Vordergrund drängen, obwohl sich dieses Buch um Nayma&Raj dreht. Ansonsten ist die Liebesgeschichte von den beiden super geschrieben und man kann sich auch in deren Gefühle hineinversetzen.
So richtig Spannung wollte bei mir nicht aufkommen, bis auf die „Flucht“ von Nayma. Ehrlich gesagt hatte ich mehr Hoffnung gehegt, kann aber auch daran liegen, dass es mir zu viel Bollywood war – ist nicht meins.
Dennoch möchte ich Nalini Singh zugutehalten, dass sie mit Auckland ein nicht alltägliches Setting gewählt hat. Durch Ihre eigene Autobiographie schien ihr das Schreiben bzw. Beschreiben der Landschaft leicht zu fallen…und das merkt man auch. Danke für die schönen Landschaftseindrücke.

Meiner Meinung ein gutes Buch, für jemanden, der auf Liebesgeschichten und Bollywood steht.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

P.S.: Ein Glossar mit den indischen Begriffen wäre nett.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 23.07.2019

Kein roter Faden zu finden, und auch kein Saphir

Die Saphirtochter
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Der Roman „Die Saphirtochter“ von Dinah Jeffries, spielt im Ceylon (heutiges Sri Lanka) des Jahres 1935. In der damaligen britischen Kolonie lebt Louisa mit ihrem Mann Elliot. Vergeblich versuchen die ...

Der Roman „Die Saphirtochter“ von Dinah Jeffries, spielt im Ceylon (heutiges Sri Lanka) des Jahres 1935. In der damaligen britischen Kolonie lebt Louisa mit ihrem Mann Elliot. Vergeblich versuchen die beiden Kinder zu bekommen und doch hat Elliot mittlerweile eine Sohn, von deren Existenz Louisa nichts weiß. Erst nach dem überraschenden Tod von Elliot, erhält sie nach und nach Einblick hinter die Fassade ihres Mannes. Viele Fragen plagen sie: Wer war Elliot wirklich? Wo ist das ganze Geld? Hat er wieder gespielt? Als sie dann auch noch mitbekommt, dass Elliot schon seit ca. 9 Jahren (ihrer 12-jährigen Ehe) eine Affäre hatte, aus der auch Conor, ein Sohn, hervorgegangen ist, bricht für Louisa einen Welt zusammen. Dank der Unterstützung von Margot, Elliots Schwester, und von Leo dem Zimtplantagenbesitzer, findet sie nach und nach wieder zu sich.

Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet. Die junge Frau kommt meiner Vorstellung von Louisa recht nahe. Auch weißen die Blüten unten links auf die ausgesprochene landschaftliche und pflanzliche Vielfalt des Landes hin. Von den Tempel und Bauten, die auf dem Cover zu sehen sind, habe ich im Buch nicht so viel mitbekommen. Die Handlung spielt in Galle, Colombo und der Zimtplantage.

Die Erwartung, welche ich auf Grund der Leseprobe hatte, wurde zu Beginn des Buches ganz und gar erfüllt. Man wurde in eine fremde Welt entführt und mit Eindrücken von Düften und Farben umhüllt. Zusammen mit dem leichten und interessanten Schreibstil war/ist dies ein Genuss zum Lesen. Doch muss ich sagen, mit Zunahme der Seiten des Buches, habe ich dieses vermisst. Auch habe ich nie einen richtig roten Faden in der Geschichte gesehen. Es werden immer wieder Themen, Aspekte angesprochen/aufgenommen, aber nicht richtig zu ende gestrickt. So geht es mir wie vielen anderen: am Ende sind zu viele Fragen offen. Ein Happy End um jeden Preis? Es löst sich so vieles zum Ende Buches zu schnell und mit einer mir unerklärlichen Leichtigkeit auf. Auch hatte ich auf Grund der genannten Sachverhalten immer weniger Lust die Geschichte zu enden zu bringen, es vieles zu vorhersehbar und auch wollte nicht so richtig Spannung in der Erzählung aufkommen, obwohl auch „Gangster“ (de Vos und Cooper) in der Handlung gibt, welche Louisa das Leben erschweren.

Ist Louisa stark? Ja und nein. Einerseits hängt sie noch sehr an ihrem Vater, gut ihre Mutter ist gestorben, als sie 7 Jahre war, andererseits hat man manchmal den Eindruck sie weiß was sie will. Auch ist sie in Hinsicht auf die missglückten Schwangerschaften recht gefasst, wenn sie Alice, die Tochter ihrer Freundin Gwen, sieht. Ich werde aus ihr nicht schlau, teilweise ist sie noch sehr naiv für ihr Alter. Und Elliot? Der hat ein Doppelleben geführt. Hat er sich etwa Vorwürfe gemacht wegen des nicht erfüllten Kinderwunsches? Hatte er damit zu kämpfen es seiner Mutter immer recht zu machen? All dies erfährt man nicht.

Fazit:
Eine nette Geschichte für Zwischendurch, der allerdings der rote Faden und die Spannungselemente fehlen. Einzig die Beschreibungen der Landschaft, Städte und der Tierwelt fand ich sehr gut getroffen (auch wenn ich noch nicht selbst auf Sri Lanka war). Auch ist die damalige Zeit gut eingefangen. Eine betrogene Ehefrau, die sie mit den Hinterlassenschaften ihres Mannes (Spielschulden? Geldsorgen?) herumschlagen muss, vor der Kulisse der britischen Kolonie Ceylon.

Leider muss ich daher in Anlehnung an ein Zitat des Buches sagen:
"Seltsam, wie oft Meschen (Bücher/Leseproben) eine Vorstellung erwecken, die sie nicht erfüllen, ..." (E-book, S. 60)

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.05.2020

NEIN: kein Diätbuch – DOCH: ein sehr (vielleicht zu) ausführliches Ernährungsbuch

How Not to Diet
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Dies waren meine Erwartungen, nachdem ich die Leseprobe hinter mir hatte:
„… ein Buch, durch welches ich mir ein umfassendes Hintergrundwissen der einzelnen Nahrungsmittelgruppen aneignen kann und in welchem ...

Dies waren meine Erwartungen, nachdem ich die Leseprobe hinter mir hatte:
„… ein Buch, durch welches ich mir ein umfassendes Hintergrundwissen der einzelnen Nahrungsmittelgruppen aneignen kann und in welchem ich eine "Anleitung" bekomme, wie ich eine bessere Ernährung in meinen/unseren Alltag integrieren kann.“

Leider muss ich sagen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Es werden im Inhaltsverzeichnis schon zahlreiche Bereiche, wie z.B. Ballstoffe, wasserreiche Nahrungsmittel, Fette, Zucker etc. aufgeführt und dann dementsprechend sehr ausführlich behandelt. Manche Kapitel, wie über glykämische Last und mikrobiomfreundliche Ernährung waren auch für mich neu – diese habe ich dementsprechend mit großem Interesse gelesen. Dies war auch nötig nach diversen Ausführungen über Magen-OPs zur dauerhaften Gewichtsreduzierung oder über Fäkaltheraphie.

Was mir als erstes wieder einfällt ist, dass viele von uns in der Leserunde im 3.Abschnitt immer wieder geschrieben haben, dass das Buch zu lang sei und auch zu viele Zahlen und Studien enthält. Manchmal wusste ich nicht mehr, wohin welche Zahlen gehören. Hr. Greger, Arzt und Trophologe, hat eine sehr analytische Herangehensweise - wissenschaftlich neutral – an die Thematik. Zu Beginn fand ich die einzelnen eingestreuten Meinungen des Autors, wie z.B. über pseudowissenschaftliches Gewäsch, angenehm - den Text auflockernd. Mit zunehmender Länge des Buches gingen diese allerdings unter und man konnte sich immer besser eine Meinung des Autors bilden, welcher sich Studien so hinzog, wie er sie gerade brauchte oder den Tipp gab anstatt Butter/Öl Pilzsud zu verwenden. Etwas genießen muss man im Leben doch auch? – Dann halt reduziert oder nicht so häufig.

Das Cover ist einfach und stilvoll gestaltet. Die Wörter "not" und "diet" aus verschiedenen Gemüsesorten gelegt gibt der Front den nötigen Farbtupfen und zieht den Blick auch noch eher auf diese.

Eine Anleitung habe ich nicht bekommen – leider – auch waren mir zu wenige Tabellen bzw. Tipps im Buch enthalten. Das man lieber einen Apfel als Chips essen sollte und viel trinkt, - dass ist denke ich jedem klar besser - wenn man ein paar Pfunde abnehmen will.

Ich habe für mich aus dem Buch mitgenommen ab und an ein paar „Fastentage“ (viel trinken, wenig nebenbei – Snacks – essen) einzulegen und Zimt in mein Müsli zu integrieren. Und auch Neues auszuprobieren: diese Jahr ist Mangold im Garten hinzugekommen.

So…ich musste keine 17 Jahre warten, um neue Fakten über Ernährung zu erfahren, aber vielleicht brauche ich bei der Fülle der Informationen im Buch diese Zeit, um alles umzusetzen und zu verinnerlichen. 😉

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Veröffentlicht am 10.06.2019

gute Lektüre für Zwischendurch -aktuelle Themen

Fünf Sterne für dich
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Das Buch beginnt mit einer Rückblende. Konrad, der mit der 6 Monate alten Mathilda spazieren war, findet Julia tot auf deren Ehebett. Man bekommt nur mit, dass er voll von der Rolle ist und sich seine ...

Das Buch beginnt mit einer Rückblende. Konrad, der mit der 6 Monate alten Mathilda spazieren war, findet Julia tot auf deren Ehebett. Man bekommt nur mit, dass er voll von der Rolle ist und sich seine Eltern um das Kind kümmern. 12 Jahre später ist aus Mathilda ein fast Teenager geworden, der sich in einer neuen Wohn- und Schulumgebung (nach einem plötzlichen Umzug) zurechtfinden muss. Ihre Klassenleitung haben Fr. Flemming (Pia) und Hr. Wohlfahrt (Tom) inne. Pia, eine Quereinsteigerin in den Lehrberuf, ist überambitioniert ganz im Gegensatz zu ihrem auf Lebenszeit verbeamteten Kollegen. Beim ersten Elternabend kommt es zu Unstimmigkeiten und Konrad wird zum Elternvertreter, obwohl er sich sonst aus allem Unnötigen heraushält und sogar eine Negativ-Liste in seinem kleinen schwarzen Büchlein führt. Aus Langeweile beim Elternabend beginnt er seinem Beruf nachzugehen: Bewertungen, diesmal über die Anwesenden zu verfassen. Wie es so kommt verliert er das Buch im Klassenzimmer und Pia findet es. Wie reagiert sie auf seine Bewertung? Wie entwickelt sich die Geschichte weiter?

Cover/Buchlayout:
Es ist in dunkeln Bordeaux gehalten, mit einem mittig platzierten goldenen Stern und diversen Verzierungen. Der Buchtitel ist ebenfalls golden, in Schreibschrift, in den Stern integriert.

Handlung(s)-/aufbau, Spannungsaufbau:
Eins nach dem anderen…zunächst startet das Buch mit einem Rückblick auf den Nachmittag, als Konrad mit Mathilda vom Spaziergang heimkam…immer wieder wird zwischen den Kapiteln ein weiterer Rückblick bzw. Aspekte des „früheren“ Lebens von Konrad aufgegriffen…diese sind es meiner Meinung nach, welche die Spannung aufbauen…Warum hat Konrad sich so im Leben eingeengt? Bis zuletzt: nun versteht man seine Haltung. Parallel dazu läuft die Geschichte geordnet ab: Elternabend – Elternvertreter – Aufgaben für Elternvertreter – Problemlösung (wenn auch nicht so realistisch). Warum geht ein Elternvertreter zu einer Mutter, deren Sohn Probleme hat; das ist meines Erachtens etwas für die Klassenleitung oder sogar den Rektor. Aber dieser, wie auch ihrem Teamkollegen, spreche ich da nicht mehr denn nötigen Elan zu: der Rektor steht kurz vor der Pension, und Tom ruht sich auf seinem Beamtenstatus aus.

Idee/Plot:
An sich ist die Tatsache das es auf Grund des Lehrermangels immer mehr Quereinsteiger mit fehlenden pädagogischen Wissen gibt: richtig. Aber muss man nicht erst noch Seminare in Hinsicht auf dieses Vakanz belegen, um überhaupt unterrichten zu dürfen. Noch dazu habe ich noch nie etwas von einer doppelten Klassenleitung gehört. Ihr? Dennoch diese Idee für ein Buch aufzugreifen, in welchem die Klassenleitung dann auch noch mit einem massiven Mobbingfall zu agieren hat: Hut ab. Auch die Gegenüberstellung der so unterschiedlichen Charaktere ist gut gelungen:
Konrad: geradlinig, paranoid (nur nichts machen, was auf meiner Liste steht), Tag ist getaktet
Pia:
chaotisch, zu ambitioniert
Was die Idee mit dem Teambildungsseminar angeht, das würde bestimmt für manche Klassen bzw. Schulen unseres Landes nicht schlecht sein; aber so einfach umsetzbar wie im Buch geschildert?: Unterlagen, Antrag, Kosten etc.

Szenerie/Setting:
Schule – Konrads Wohnung – Hamburg …das sind so im Großen und Ganzen die Orte, an welchen die Geschichte spielt. Als altes Gebäude mit langen Gängen, so stelle ich mir die Schule vor…mit einer „altehrwürdigen“ Geschichte im Background. Konrads Wohnung ist geradlinig, wie er…denkt man…warum muss man dann noch schnell aufräumen bevor die Freunde der Tochter einfallen: Ist die Tochter so ein Chaosstifter? Schön finde ich, wenn das Buch schon in Hamburg spielt, dass erwähnt wird, das sowohl Konrad wie Mathilda sich am Wasser wohl fühlen; und Konrad dies auch mal zum Nachdenken nutzt, auf das weite Wasser zu sehen und seine Gedanken zu ordnen.

Sprache/Schreibstil:
Ich bin beim Lesen nicht so richtig reingekommen in das Buch. Mir war die Sprache zu einfach, nicht so beschreibend, so dass ich mir einige Dinger noch genauer vorstellen konnte. Dennoch lässt sich das ganze Werk flüssig lesen. Ansonsten fand ich es gut, dass die jeweiligen Kapitel immer aus Sicht von Konrad oder Pia erzählt wurden, so konnte man sich je wieder emotional auf diese Person einstellen.

Emotionen/Protagonisten:
Pia ist voll von Emotionen – sie leidet und freut sich mit jedem mit, manchmal zu viel. Das muss sie erst noch lernen sich von gewissen Dingen besser abzugrenzen, auch wenn sie eine gute Freundin hat, welche ihr zuhört. Das komplette Gegenteil ist Konrad – bloß keine Gefühle zeigen. Aber er war einmal anders: lebensfroh, umtriebig. Bis fast zum Ende hält er seine Mauer aufrecht, welche er nach dem furchtbaren Nachmittag aufgebaut hat; zum Schutz vor dem Schock und zum Schutz von Mathilda. Er hat sein Leben hintenangestellt und ist nach dem Verlust von Mathildas Mutter nun voll und ganz für diese da, und liebt sie heiß und innig: als Vater. Die Passage im Buch, in welcher er beschreibt, was er schon alles mit seiner Kleinen durchgemacht hat: die ersten Schritte, die ersten Worte…zeigen seine vollste Zuneigung und das er doch nicht so abgebrüht ist, wie es den Anschein hat.

Meine Meinung:
Ein nettes Buch…ich weiß nicht so recht, was ich schreiben soll…die Geschichte an sich hat mich schon beim Lesen des Klappentextes mitgenommen: eine Quereinsteiger-Lehrerin und ein so geradliniger Vater…das kann doch nur spannend werden. Allerdings erschienen mir dann manche Aspekte im Buch zu lange gezogen…und teilweise auch zu vorausschaubar…mhh

Fazit:
Eine gut überlegter Roman, in dem es auch an Aktualität der aufgegriffenen Themen nicht fehlt,…leider hat mich das Buch nicht komplett mitgenommen.
Daher von mir nur 3 von 5 Sternen.

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  • Cover
  • Geschichte
  • Idee
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.04.2019

Symphony – Klavier – Elfenbein (Ivory): klassische Liebesgeschichte? …lasst euch überraschen…(nichts für Zartbesaitete)

His Dark Symphony
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Einleitung und Zusammenfassung

Düster, sinnlich und verboten – dies sind unter anderem die erste Worte, welche man auf dem Klappentext findet. Anhand der drei genannten Eigenschaften ist die Geschichte ...

Einleitung und Zusammenfassung

Düster, sinnlich und verboten – dies sind unter anderem die erste Worte, welche man auf dem Klappentext findet. Anhand der drei genannten Eigenschaften ist die Geschichte des Buches schon gut umrissen…jetzt mehr zur Handlung:

Im Buch „His dark Symphony“ der New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin Pam Godwin geht es um Ivory und Emeric. Schon vieles musste Ivory in ihren bisher 17-jährigen Leben mitmachen. Nachdem sie im Alter von 13 Jahren ihren Vater (durch eine Schießerei) verloren hat, bleibt ihr nur noch ihre Mutter, ihr Bruder und der Kater Schubert; diesen hat sie kurz vor dem unglücklichen Tod ihres Vaters von diesem bekommen. Ohne den Hauptverdiener, gerät die Familie immer mehr auf die schiefe Bahn (vor allem ihr 6 Jahre älterer Bruder und die Mutter geraten an Drogen) und lebt von der Hand in den Mund. Das Haus zerfällt immer mehr und es ist nicht mal mehr Geld für neue Kleidung vorhanden; Ivorys Schuhe sind bereits komplett durchgelaufen. Um wenigstens die nötigsten Unkosten begleichen zu können beginnt Ivory für ihre reichen Mitschüler die Hausaufgaben zu machen, gegen Bares versteht sich. Diese wollen dann aber immer mehr von ihr und nehmen sich auch immer mehr heraus, bis sie sich ihnen (widerwillig – sie braucht das Geld) prostituiert. Zudem sieht sie es als ihr Schicksal an, da sie bereits seit ihrem 13 Lebensjahr vom Freund ihres Bruders regelmäßig vergewaltigt wird. Sie ist laut Buch eine ausgesprochene Schönheit, sehr reif und groß für ihr Alter, daher sehr anziehend für Männer. Als sie in ihrem letzten Schuljahr auf der angesehensten Kunstschule des Landes (ihr Vater hat zu seinen Lebzeiten sein Lokal verkauft, um die Schulgebühr für sie zu hinterlegen) einen neuen Musiklehrer bekommt ahnt man noch nicht, dass es am Ende des Buches vielleicht doch noch alles „gut“ wird. Wie wird sie mit der dominanten Art ihres Lehrers zurechtkommen, der zudem nicht die Hände von ihr lassen kann?

Um die ganze Geschichte zu lesen, braucht es zu Beginn des Buches zunächst etwas Überwindung weiterzulesen. Denn wie ist es im TOTALLY BOOKED BLOG geschrieben: Es ist eine Geschichte von „poetischer Schönheit umhüllt von gespenstisch-dunklen Schatten!".

Meine Meinung

Wie heißt es so schön: „Gegensätze ziehen sich an“ – beim Klavier treffen weiße auf schwarze Tasten - in der Geschichte des Buches trifft das arme, aus einfachen Verhältnissen stammenden Mädchen auf den gutaussehenden, aus einem reichen Elternhaus stammenden, allein lebenden „Junggesellen“. Wie sollte es anders sein bei einem Lyx-Roman ?. Ebenso ist das Cover typisch für eine erotischen Roman. Ein gut angezogener Mann, die Hände lässig in den Hosen steckend, Dreitagebart – wer greift da nicht zu, und liest mindestens den Klappentext, wenn man etwas „gewagteres“ lesen möchte.

„Nichts ist undenkbar, und alles ist möglich. Der beweis dafür ist die Magie der Musik.“

Für den Roman werden übrigens, wenn man googelt, folgende Genres angegeben: Erotische Literatur, Fiktion, Liebesroman, Zeitgenössische Romantik (geht in die Richtung von E.L. James Romanen). Bei einem fiktiven Roman handelt es sich um die Schaffung einer eignen Welt durch z.B. Literatur. In gewisser Hinsicht ist die Handlung meiner Meinung nach nicht in realen Umgebungen zu finden; fällt es nicht auf, wenn sich so viel - Intrigen, Sex, Mord, Hass, Liebe, Träume, Verlust - im Leben einer Person häufen?

Da ich bisher kein Buch von Pam Godwin gelesen hatte, wusste ich nicht was mich hinsichtlich des Schreibstils erwartet. Ich bin positiv überrascht. Das Buch liest sich leicht und flüssig; die einzelnen Szenen waren sehr bildlich beschrieben (manchmal zu realistisch – etwas weniger ist manchmal mehr; jedenfalls für die zart besaiteten unter uns, vor allem zu Beginn des Buches (Vergewaltigung)) und herausgearbeitet.

Bis (fast) zum Schluss der Geschichte gibt es immer wieder unerwartete Wendungen. Werden Emeric und Ivory entdeckt? Warum musste Emeric seinen Stellung als Schulleiter aufgeben? usw. Der Spannungsbogen nimmt auch immer mehr zu und findet in einem (gemeinsamen) Mord sein Ende. Danach gibt es noch einige Seiten um die offenen Fragen: Was wird aus der Erpressung an Emeric durch die Schulleitern, der Mutter von Prescott? Und werden Ivory und Emeric zusammenbleiben: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben/lieben sie noch heute? Vielleicht auch für die Musik.


Bereits nach den ersten Kapiteln fand ich, dass die Protagonisten überzeichnet sind. Jung, schön, fast schon wie eine Sirene bei Odysseus Irrfahrt dargestellt – Ivory. Ein Wort aus ihrem Mund und die Männer liegen ihr zu Füssen?! Das arme Mädchen, welches schon früh selbst für sich und ihre Familie (wenn man das so nennen mag) sorgen musste. Angeblich sind solche Kinder ja frühreif sein – wird sie daher, trotz ihres „zarten“ Alters von 17 Jahren, für so erwachsen angesehen? Dennoch komme ich mit der dargestellten Figur/Geschichte nicht ganz klar: mit 13 Jahren vom Freund des Bruder vergewaltigt. Merkt man das als Mutter nicht, oder hat sich diese bereits nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes in den Drogensumpf gestürzt? Und wollte der Bruder es all die Jahre nicht wahrhaben, dass seine Schwester von seinem Freund missbraucht wird, nur weil er ihm angeblich das Leben gerettet hat (Ist das nur vorgeschoben?)? Aber zurück zu Ivory – sie wird einerseits als starke, selbstbewusste Person dargestellt, die sich nicht von Mitschülerinnen drangsalieren lässt; andererseits ergibt sie sich den diversen Männern (mittlerweile ohne Gegenwehr) um Geld zu habe. Ich nehme mal an, dass Geschehen soll in den USA spielen; gibt es da kein Sicherungssystem, um so einen Abstieg in der Gesellschaft zu verhindern? Nun gut… zu Emeric. Richtig altbacken kommt mir seine Beschreibung teilweise vor; ich stelle mir seine Schulkleidung wie die eines alten Professors vor, mit Flicken auf den Ellbogen des Jacketts. Und dann auf einer der nächsten Seiten wird er als der absolute, privilegierte Schönling aus reichem Elternhaus hingestellt, gut das sollte nicht durch Kleidung beinflussbar sein. Vielleicht stellt das auch seine zwei Seiten dar – Seite 1: den Musikliebenden, gediegenen und entspannten Lehrer – Seite 2: den dominanten, über alles stehenden, welcher seine Sub nur zu gerne bei Missachtung seiner Worte bzw. bei Widerworten bestraft. Gerade kommt mir Jekyll und Hyde in den Kopf – zärtlich, einfühlsam und dann aber wieder hart ?, streng, kontrollierend und so starke Zuneigung verspürend, um sogar für die Liebe zu töten. Hat er eine schizophrene Seite, die nicht so recht bei der Geschichte rauskommt? Ich glaube jedenfalls, dass bei seiner Erziehung auch schon einiges nicht so ganz rund gelaufen ist; wer bekommt nicht mit das sein Kind sich mit BDSM (mit 16 Jahren) beschäftigt und alles verschlingt was es finden kann? Gut in dem Alter ist man neugierig, aber dann spricht man darüber; oder nicht? Wahrscheinlich haben die Eltern das nicht so eng gesehen, da sie auch in diese Richtung tendieren – erotisch. Sie scheinen ihren einzigen Sohn ja eh in allem zu unterstützen; es nicht seine Schuld, dass er als Schulleiter entlassen wurde und dass er nun mit einer Minderjährigen, die eindeutig sexuell gestört ist (nur zurecht), zusammen ist – es stört sie nicht die Bohne (na gut vielleicht etwas, aber sie nehmen es hin). Im Nachhinein kann ich nur den Kopf über die Gegensätzlichen Seiten ein und derselben Personen schütteln – obwohl das Buch wirklich gut zu lesen war.

Bei den Nebencharakteren beginnen wir mal bei Ivorys Eltern – über ihren Vater erfährt man nur, dass er seine Bar verkauft, um Ivory den Traum zu ermöglichen, den er nicht hatte: auf die angesehenste Kunstschule der Staaten zu gehen. Dafür nimmt er es in Kauf nur noch ein Angestellter zu sein und täglich in seiner ehemaligen Bar Klavier zu spielen. Auch scheint er es nicht mit seiner Frau abgesprochen zu haben, die sich daraufhin – wie ich vermute – entfernt und enttäuscht ist, und dann nach seinem Tod auch noch allein mit den Kindern ist. Gibt es da keinen anderen Ausweg – Eltern, Bekannte, Freunde – um Hilfe zu bitten? Nein Drogen sind die Lösung. Für diesen Weg entscheidet sich auch Ivorys Bruder Shane, der scheinbar traumatisiert von einem Auslandseinsatz der Marines zurückkommt, und keinen Anschluss im Alltag findet. Er ist ebenso, von seinem Vater enttäuscht, wie die Mutter: Warum steckt er so viel Geld in die Ausbildung meiner Schwester?; und ich/wir müssen nun schauen wie wir mit dem wenigen Hab und Gut zurechtkommen. Wenigstens sieht er zum Ende hin seinen Fehler ein: nichts in Bezug auf seine Schwester und deren Behauptung sie würde von seinem Marine-Freund vergewaltigt gewusst/mitbekommen zu haben. Noch ein Hinweis: sagt das Tattoo auf Lorenzos (Shanes Freund) Brust „destroy“ nicht schon alles über seine Persönlichkeit aus; wer weiß was er im Ausland erlebt hat, was ihn allerdings nicht zu für solche Taten entschuldigt.
Die Schule – Le Moyne (in der Realität ein privates, Jesuitencollege in Bundesstaat New York) – die angesehenste Kunstschule des Landes. Hier ist alles möglich. Angelehnt an das ähnliche Französischen Wort „le moyens“ (welches passt, wie aufs Auge) ist zu finden:

„Tous les moyens seront mis en œuvre pour faire quelque chose … - es werden alle Hebel in Bewegung gesetzt um etwas zu tun“.

Das scheinen einige Schüler, wie auch die Schulleiterin Rivard wörtlich zu nehmen. Prescott, der Sohn der Schulleiterin, bekommt alles in den Ar… geschoben. Und jetzt da es um seine Zukunft geht – er soll als einziger von Le Moyen für das Klavierstudium im renommiertesten Konservatorium der Staaten ausgewählt werden; nicht Ivory. Und wem obliegt das? Mr. Marceaux – Emeric – natürlich. Da erscheint es nur selbstverständlich, dass sich seine Mutter einschaltet und Ermeric erpresst – aber ohne ihn. Auch die Mitschülerinnen stellen das absolute Gegenteil von Ivory dar – flachbrüstig und blond beschrieben, die es nicht einmal richtig verstehen, wenn man sie foppt. Sie lassen sich auch noch mit solchen Geschichten abspeisen, dass Ivory neuerdings ihre Eizellen verkauft und sich daher solch teure Kleidung leisten kann. Also wirklich …

Und jetzt zu den liebenswerten Nebencharakteren: Stogie und Schubert. Sie geben Ivory halt. Stogie dem der einzige Musikladen im heruntergekommenen Stadtviertel New Orleans gehört ist wie ein Ersatzvater. Vielleicht hat er – nein ganz sicher hat er ihren Vater auch gekannt. Hier kann sie für die Schule am Klavier üben und ist nebenbei noch für den alleinlebenden, angeschlagenen älteren Herren ein Grund aufzustehen. Was nicht aufgelöst wird: bestimmt ist der Steinway, das Klavier ihres Vaters, welches Stogie in besseren Zeiten ihrem Vater abgekauft hat. Ich glaube das gibt es eine tiefere Verbindung. Jedenfalls finde ich es schön, dass Emeric für Stogie eine Essenservice bestellt und er auch immer wieder in den Verlauf der Geschichte eingebunden wird, auch nachdem Ivory schon bei Emeric eingezogen ist. Der heimliche Held, der auf tragische Weise (wieder einmal keine Szene für zartbesaitete und tierliebende) von uns geht: Schubert. Wie der Komponist? Eine Katze zum Schmusen und um ihr Halt zu geben; hat schon vor dem Tod ihres Vaters etwas in der Familie nicht gepasst? Selbst als sie mehr bei Emeric als bei sich zu Hause ist, kann sie die Gedanken nicht von ihrem Kater lasse – ist es doch das einzige, was von ihrem Vater geblieben ist – oder noch der Steinway (der Gedanke gefällt mir)? Daher wird der Kater ohne Umschweife in Emerics Haus umgezogen. Leider wird er wie schon erwähnt unschön aus der Geschichte geschrieben, um so schöner ist es das mit Kodaline, ein neuer Schmusekater, den Weg zu Ivory und in unsere Herzen findet.

Die Sexszenen - recht genau beschrieben. Wenn ich mir vorstelle, wie sie an das Klavier gebunden ist – geht das? Im Forum wurde erwähnt, dass die BDSM-Szenen nicht schlimm seien – dennoch, wenn ich so was lesen möchte – dann lese ich die entsprechende Literatur. Ich habe eine Liebesgeschichte erwartet, gerne auch mal mit etwas genauer, dargestellten sexuellen Handlungen. Außerdem die bisher nur durch sexuelle Übergriffe Erfahrungen gesammelte Ivory gerät vom Regen in die Traufe, auch wenn Emeric sich zu seinem und ihrem Vergnügen so ausufernd um sie kümmert. Ich glaube eine gewisse Dominanz brauch Ivory immer noch, sie weiß ja nicht wie „wahre“ Liebe wirklich ist. Wie kann man übrigens Klavier spielen (ohne Noten, nur nach Musik), während man durch Stöße und Finger zum Orgasmus getrieben wird – kommt da nicht nur eine Kakophonie raus? Deswegen lebt Emeric in den großen Haus, allein, mit Schalschutz im Musikzimmer?

Fazit

Der Schreibstil ist super, die Seiten des Buches fliegen nur so dahin. Jedoch im Nachhinein über die Geschichte nachgedacht, muss ich schon sagen das sie sehr überzogen ist. Neben all den Intrigen, Sex, Hass usw. ist mir die Musik zu kurz gekommen - gut es ist eine Playlist angefügt, mit ganzen 2 klassischen Titeln (diese sind allerdings passend zum Buch gewählt). Ich hatte eher eine klassische Liebesgeschichte erwartet, in der sich die Musikschülerin in den Lehrer verliebt etc. – auch nach den ersten „dunklen“ Seiten der Leseprobe. Leider wurde ich schon in den ersten Kapiteln auf den fiktiven Erdboden zurückgeholt.

Genug geschrieben, bis auf: Skrjabin

@Satzbau:
Kapitel 39: „Er trägt keine Unterwäsche, und im Moment sitzen seine Jeans sie so tief auf...“


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