Profilbild von WriteReadPassion

WriteReadPassion

Lesejury Star
offline

WriteReadPassion ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit WriteReadPassion über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2019

Brutal, schonungslos, verwirrend - das Duo Fitzek & Jäger zeigen: Hier ist nichts, wie es scheint!

Der Insasse
0

Klappentext:
Zwei entsetzliche Kindermorde hat er bereits gestanden und die Berliner Polizei zu den grausam entstellten Leichen geführt. Doch jetzt schweigt der psychisch kranke Häftling Guido Tramnitz ...

Klappentext:
Zwei entsetzliche Kindermorde hat er bereits gestanden und die Berliner Polizei zu den grausam entstellten Leichen geführt. Doch jetzt schweigt der psychisch kranke Häftling Guido Tramnitz auf Anraten seiner Anwältin. Die Polizei ist sicher: Er ist auch der Entführer des sechsjährigen Max, der seit drei Monaten spurlos verschwunden ist. Die Ermittler haben jedoch keine belastbaren Beweise, nur Indizien. Und ohne die Aussage des Häftlings werden Max' Eltern keine Gewissheit haben und niemals Abschied von ihrem Sohn nehmen können.

Drei Monate nach dem Verschwinden von Max macht ein Ermittler der Mordkommission dem verzweifelten Vater ein unglaubliches Angebot: Er schleust ihn in das psychiatrische Gefängniskrankenhaus ein, in dessen Hochsicherheitstrakt Guido Tramnitz eingesperrt ist. Als falscher Patient, ausgestattet mit einer fingierten Krankenakte. Damit er dem Kindermörder so nahe wie nur irgend möglich ist und ihn zu einem Geständnis zwingen kann.

Autor:
Sebastian Fitzek, geboren1971 in Berlin, ist ein deutscher Schriftsteller. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete schließlich als Chefredakteur und Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zum Bestseller wurden. Sein Debüt "Die Therapie", eroberte innerhalb kürzester Zeit die Taschenbuch-Bestsellerliste und wurde als bestes Krimi-Debüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Auch seine darauffolgenden Thriller gingen viral und Fitzek schaffte es so , seinen Ruf als „Star“ des deutschen Psychothrillers zu festigen. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt; als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans. Auch als Sachbuchautor schafft es Fitzek die Massen zu begeistern. Mit seinem ersten Lebens-Ratgeber "Fische, die auf Bäume klettern" erobert er in kürzester Zeit auch die Spitze der Sachbuch-Bestsellerlisten. Viele seiner Werke wurden erfolgreich verfilmt, unter anderem Die Therapie, Das Joshua-Profil, Amokspiel, Passagier 23 und Das Kind. 2017 wurde der Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Außerdem trägt er den Titel Autor des meistverkauften Buchs in Deutschland (AchtNacht). Inspiriert von Autoren-Giganten wie Stephen King oder Michael Chrichton verfasst Fitzek seine Weltbestseller, die dem Genre des Psychothrillers eine neue Richtung gaben. Der Autor lebt heute mit seiner Frau Sandra und den zwei Kindern in Berlin.

Sprecher:
Simon Jäger wurde 1972 in Berlin geboren. Im Alter von zehn Jahren sprach er seine ersten Rollen in TV-Serien und Hörspielen, u.a. für EUROPA. 1984 übernahm er seine erste Synchron-Hauptrolle in der TV-Serie Grisu, der kleine Drache. Seitdem arbeitet Simon Jäger regelmäßig als Synchron- und Hörbuchsprecher. Seit Beginn der 2000er Jahre liest und bearbeitet Jäger sowohl in externen als auch in seinem eigenen Tonstudio 2freibeuter regelmäßig Hörbücher, vor allem Thriller von Sebastian Fitzek und John Katzenbach sowie Science-Fiction Romane von Richard Morgan und Fantasyliteratur von Lara Adrian.


Bewertung:
Ich habe einige Werke von Sebastioan Fitzek als Hörbuch mal versucht, aber abgebrochen, weil es mich nicht fesseln konnte; "Der Seelenbrecher", "Die Therapie", "Abgeschnitten". Gehört habe ich "Das Joshua-Projekt" und als letztes "Das Paket". Leider konnte mich von allen keines vollends überzeugen, nur "Das Joshua-Projekt" hat von mir 4 Sterne bekommen. Einige habe ich auch als Buch Zuhause, die aber noch ungelesen auf dem SuB liegen. Dieses neue Werk von ihm hat mich vom Klappentext auch gar nicht angesprochen. Ich hatte das Buch und das Hörbuch für meine Schwester aus der Bücherei ausgeliehen. Jetzt hatte sie mir das Hörbuch zurückgegeben und ich habe es spontan in meinen Laptop eingeschmissen. Das Cover und der Titel passen natürlich wunderbar! Das Hardcoverbuch ist genial gestaltet; die Seitenränder sind rot angestrichen und das Cover hat den 3D-Effekt von der weißen Kissenwand edler Fotoanstalt. Besser geht es gar nicht!!! Schade, dass das Hörbuch nicht vom Cover genauso gestaltet ist.

Das Glück ist nicht mit den Tüchtigen, sondern mit den Verrückten.
(CD 4, Kapitel 6)


Es tauchen viele Charaktere auf, die mehr oder weniger wichtig sind für die Auflösung der Wahrheit. Da sind Max und seine Eltern, der Mörder Tramnitz, die vielen Ärzte, Tramnitz Anwältin und weitere. Till will unbedingt seinen Sohn Max finden oder die Wahrheit um seinen Tod - er will einfach die Gewissheit! Dafür nimmt er die Identität eines Selbstmörders namens Patrick, dessen Sohn ermordet wurde und er sich selbst danach.

"Ich halte nichts davon, mein Wissen jeden einfach so auf die Nase zu binden. Ich ziehe es vor, dass du selbst die Antworten findest, nach denen du suchst. Dazu - und das ist mein erster Tipp an dich - müsstest du dir aber erstmal die richtigen Fragen stellen; Nicht, wo ist Max und was wurde ihm angetan? Sondern, wer könnte ein Interesse daran haben, dass Max verschwunden bleibt?"
(CD 5, Kapitel 8)


Max's Sichtweise endet beim Treffen mit seinem Entführer. Erst am Ende wird diese Sichtweise wieder aufgenommen und als Teillösung eingespielt. Der zweite Teil der Lösung kommt kurze Zeit später. Diese überraschte mich teilweise, da sie nicht unbedingt zu erraten war. Selbst nachdem fast alles aufgeklärt ist, bleibt ein kleines Puzzelteil bis kurz vor dem Schluß noch immer unentdeckt! Die Handlungsstrengen sind wirr zueinander gestrickt und bis zum Ende hin wird die Geschichte mit all seinen Charakteren immer verworrener, sodass ich am Ende des Hörbuchs erst mal alles sacken lassen musste, um alles zu verstehen. Es werden einige verschiedene Sichtweisen erzählt und auch bestimmte Geschehnisse zwischendurch eingeblendet.

"Alles im Leben ist eine Motivation. Ich töte, weil nur extreme Reize mir überhaupt noch zeigen können, dass ich am leben bin. Ich liebe die Tränen - nicht nur in den Augen der Opfer, sondern auch in denen der angehörigen."
(CD 5, Kapitel 8)


Neben der ganzen Gewalt, die in der Klinik herrscht und deutlich wird, sind hier und da ein paar humorvolle Passagen eingesetzt:

Tills neue Freunde hießen keine Schneidezähne, keine Hose und kein Arm.
(CD 3, Kapitel 6)


Auch werden einige grausame Szenen im Bezug auf Tramnitz von Simon Jäger vorgelesen. Besonders das Tagebuch des Mörders bereiteten mir Gänsehaut. Was ich nicht verstanden habe, ist das Telefonat zwischen Till und dem Ermittler, der ihn in die Klinik eingeschmuggelt hat. Das wurde nicht aufgelöst. Ganz doof finde ich ja den Namen einer der Ärzte: Dr. Frida. Ich stellte mir immer eine Frau Dr. vor, obwohl das ein Herr Dr. ist.


Fazit:
Fitzek hat hier ein brutales und fesselndes Verwirrspiel eingefädelt und Jäger erzählt die Irrungen und Wirrungen ausdrucksstark und samtig! Er vermag es, laut und emotional und gleichzeitig entspannt in seiner Tonlage zu bleiben. Als Leser rätselt man heftig mit und entwickelt Theorien, aber egal, wie gut diese sind, sie kommen der Wahrheit kein bisschen nahe! Das ist ein Kunststück, das Fitzek wirklich gelungen ist! Fitzek wie auch Jäger nahmen mich hier voll in den Bann, nachdem der Anfang weniger temporeich zu hören war. Ganz zum Schluss musste ich an "Shutter Island" denken, denn auch bei diesem Werk ist nichts, wie es scheint!

Für alle Fitzek- und Jäger-Fans sowie Psychothriller-Fans, die nichts gegen Gewaltelemente haben! Aber auf jeden Fall erst ab 16 Jahren zu empfehlen!

4,5 Sterne

Nichts ist schlimmer als die Ungewissheit. Außer die Wahrheit.
(CD 6, Kapitel 2)


Genau das trifft es hier auf den Punk.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Brutaler Fall schonungslos erzählt!

Der Knochenbrecher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 3)
0

Inhalt:
Fall drei des LAPD: Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia sind hier mit einem grausamen Fall zusammengestoßen; ein brutaler Killer sucht sich Künstlerinnen, die er dann ganz perfide umbringt. ...

Inhalt:
Fall drei des LAPD: Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia sind hier mit einem grausamen Fall zusammengestoßen; ein brutaler Killer sucht sich Künstlerinnen, die er dann ganz perfide umbringt. Zuvor näht er ihnen Mund und Vagina zu. Jede von ihnen ereilt ein anderer grauenvollen Tod! Bei jedem Opfer findet sich die Nachricht für sie sichtbar geschrieben: Es ist in dir drin! Hunter und Garcia müssen schnell herausfinden, was es mit der Botschaft und den verschiedenen Todesarten auf sich hat, bevor sich die Opfer an Künstlerinnen stapeln ...

Autor:
Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Vollzeit-Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Sprecher:
Uve Teschner absolvierte in Potsdam ein Musikstudium mit den Schwerpunkten Gesang und Gitarre. Seit 2007 ist er als freiberuflicher Sprecher für Hörspiele und Hörbücher tätig. In dem 2013 veröffentlichten, ungekürzten Hörspiel „Amokspiel" nach einem Roman von Sebastian Fitzek sprach er unter der Regie von Johanna Steiner und an der Seite von Vera Teltz die Rolle des SEK -Polizisten Oliver Götz.


Bewertung:
Das ist mein erstes Werk von Chris Carter, da ich das neue Hörbuch zu "Die Jagd nach der Bestie" bei vorablesen gewonnen habe, habe ich mich gleich mal an die anderen Bände rangemacht! Das Cover und der Titel sind völlig fehlerhaft und passen nicht zur Geschichte! Es gibt keinen Knochenbrecher! Das schon mal vorne weg! Da hat der Verlag richtig geschlampt! Sehr schade! Da hätten sie doch einfach mal den Originaltitel "The Night Stalker" lassen sollen ...

Robert Hunter ist ja ein toller Charakter und wird durch die Stimme von Uwe Teschner wunderbar belebt. Hunters Partner Carlos Garcia gibt oft lockere und witzige Sprüche von sich, was in auch sehr sympatisch macht. Richtig toll finde ich deren Bossin Captain Blake! Mit ihrer Art hat sie mich ja häufig zum Schmunzeln, ja gar zum Lachen gebracht! Selbst, wenn sie furchtbar wütend ist ... da wird sie gerne mal sarkastisch, was genau meine Liga ist. Da muss man einfach lachen, obwohl das eigentlich nicht keine witzigen Stellen sind.

Da habe ich mit diesem Werk ja direkt einen heftigen und brutalen Fall an mich genommen! Sehr schön finde ich die verschiedenen Erzählperspektiven, die die Geschichte insgesamt temporeicher und lebendiger machen. Hier kommen das Opfer, der Täter und Hunter zu Wort bzw. wird in ihren Erleben berichtet. Sehr perfide hält es der Killer, indem er die tödlichen Gegenstände in die Opfer platziert, aber es ihnen überlässt, sich selbst zu töten. Wie er das anstellt? Hört oder lest es selbst! Ich werde nicht spoilern!

Auch eines der Teammitglieder gerät in die Schusslinie und das Team muss behutsam an die Sache herangehen. Nach und nach bekommen wir Hörer einen Gesamteindruck des Täters, indem seine Vergangenheit durchleuchtet wird. So wird das Rätsel um die Opfer- und Todesauswahl dieser gelöst. Am Ende bleibt man jedoch überrascht zurück. Auch die Gefühle der Betreffenden wird hier deutlich transportiert und lässt einen mitfühlen.


Fazit:
Ein brutaler Fall, der den Hörer in Atemnot versetzt und bis zum Ende mitreißt! Ich empfehle dies es Werk nur hartgesottenden Thrillerlesern, die Blut und Ekel vertragen. Der lebhafte Sprecher hält die Spannung durchweg und verbreitet Abscheu. Zwischendrin gibt es ein paar Makel für mich, daher gebe ich dem Hörbuch 4,5 Sterne. Ich bin schon mal ein Fan der Reihe!

Veröffentlicht am 24.07.2019

Brutal gestrickter Psychothriller, der schockiert und fesselt!

The Fourth Monkey -
0

Klappentext:
5 Jahre, unzählige Opfer und ein Serienkiller, der auch nach seinem Tod nicht ruht …

Tue nichts Böses, sonst wird er dich bestrafen. Zuerst wird er einen Menschen entführen, den du liebst. ...

Klappentext:
5 Jahre, unzählige Opfer und ein Serienkiller, der auch nach seinem Tod nicht ruht …

Tue nichts Böses, sonst wird er dich bestrafen. Zuerst wird er einen Menschen entführen, den du liebst. Dann wird er dir ein Ohr des Opfers in einem weißen Geschenkkarton schicken. Daraufhin ein Auge, dann die Zunge. Du kannst versuchen, ihn zu stoppen, aber du wirst es nicht schaffen. Denn er ist der Four Monkey Killer, und er kennt kein Erbarmen. Du kannst nur hoffen, dass er nicht weiß, wer du bist, und dass er es nie erfährt …

Autor:
Jonathan Dylan Barker wurde am 7.1.1971 in Lombard, USA, geboren. Ab 1985 lebte er dann mit seiner Familie in Florida. Nach seinem Highschool-Abschluss studierte er am Art Institute of Fort Lauderale. Dort nahm er an einem Schreibkurs teil und erregte das Interesse des Herausgebers Paul Gallotta. Barker arbeitete später für das Magazin 25zh Parallel und spezialisierte sich hier auf Themen der Popkultur. Seit 1992 schrieb er eine Zeitungskolumne über heimgesuchte Häuser und war gleichzeitig Ghost-Writer für Autoren. 2014 veröffentlichte er dann seinen ersten Roman unter eigenem Namen. So machte er sich seine Erfahrung zu Nutzen und verarbeitete es in seinen eigenen Werken. Heute lebt der Schriftsteller mit seiner Familie in Pennsylvania.

Sprecher:
Dietmar Wunder (5. Dezember 1965 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Hörspielsprecher und Synchronregisseur. Bekannt ist er vor allem als deutsche Feststimme von Adam Sandler, Cuba Gooding Jr. und seit Casino Royale (2006) von Daniel Craig. Zudem synchronisiert er auch regelmäßig Don Cheadle und Sam Rockwell. Seit 2007 ist Dietmar Wunder auch als Hörbuchinterpret tätig.

Oliver Brod ist seit 1995 Sprecher für Hörspiele, Featurekommentare sowie Literaturvertonungen. Er hat im Laufe seiner Karriere als professioneller Sprecher mit vielen großen deutschen Rundfunkanstalten, wie dem WDR, MDR, SWR, ZDF, NDR, HR, Deutschland Radio Kultur zusammen gearbeitet. Er ist ebenfalls als der Stammsprecher von WDR “Zeitzeichen” bekannt. Auch als Theater-, TV- und Fernsehschauspieler hat sich Oliver Brod bereits einen Namen gemacht. Zu sehen ist er beispielsweise in der Erfolgsserie “Alarm für Cobra 11” sowie in “Baader”.

Marie Bierstedt (30. Oktober 1974 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Durch ihren Vater, den Synchronsprecher Detlef Bierstedt, kam Marie Bierstedt schon früh ins Filmgeschäft. So war sie bereits in den 1980er Jahren in Serien wie Praxis Dr. Bülowbogen zu sehen. 1988 spielte sie die Hauptrolle in dem Film Die Mondjäger. Nach dem Abitur konzentrierte sie sich dann aber auf das Synchronisieren. Sie ist unter anderem die deutsche Stimme von Anna Faris, Kirsten Dunst und Kate Beckinsale. Zur Zeit am bekanntesten ist ihre Stimme als Kristin Kreuk in der Serie Smallville und als Alyson Hannigan in der Serie Buffy - Im Bann der Dämonen.


Bewertung:
Das Cover und der Titel passen nicht nur zur Geschichte, sie machen auch unheimlich neugierig, was es damit auf sich hat. Ist ja schon etwas ungewöhnlich und nichtsaussagend.

Dietmar Wunder - ich liebe seine Stimme - spricht den Ermittler Sam Porter und Clair Norton, Oliver Brod spricht über die Tagebucheinträge des Fourth Monkey Killers und Marie Bierstedt spricht das aktuelles Opfer, Emory Connors. Alle drei harmonieren zusammen als Trio und beleben die grausame Geschichte sehr temporeich mit ihren Stimmen. Es gibt auch vier unterschiedliche Erzählperspektiven; einmal die von dem Ermittler Sam Porter, die von Porters Kollegin Clair Norton (auch Clair-Bär genannt ), die aus der Sicht des Opfers und die des Fourth Monkey Killers durch seine Tagebucheinträge. Diese fand ich besonders spannend und aufschlussreich. Die Sichtweisen wechseln sich miteinander ab, sodass es abwechslungsreich bleibt und sich mehr Rätsel und Fragen auftun. Als Hörerin habe ich fleißig mitgebangt und mitgerätselt.

Den Anfang finde ich etwas schleppend, aber nicht langweilig, und nach und nach baut sich immer mehr düstere Atmosphäre auf. Die Fälle um den Fourth Monkey Killer sind alles andere als seicht, sogar blutig eklig. Für mich aber kein Grund, das Hörbuch nicht zu hören. Nicht das Blut an sich finde ich hier anziehend, sondern das Spiel mit der Psyche und die Auswirkungen. Wie ein Psychopath herangezüchtet wird, zeigen die Tagebucheinträge des Killer sehr eindrucksvoll und bildhaft! Mehr als pervers und schockierend berichtet er über sein Zuhause und seinen Alltag. Schwer zu glauben oder zu ertragen, wenn man zartbesaitet ist. Oliver Brod transportiert diese Einblicke sehr anschaulich auf den Hörer!

Was es mit dem Ideal der Vier Affen auf sich hat, worauf der Mörder sich stetig beruft, wird erst nach und nach klar. Ganz nach dem Sinnbild des aus dem Zen: Sehe nichts Böses. Sage nichts Böses. Höre nichts Böses. In dem Fall hat der Mörder noch einen vierten Affen dazugenommen: Tue nichts Böses. Es gibt auch einen witzigen Spruch, in dem der Affe die Smartphone-Zeit wiedergibt. Alle seine Taten beruhen auf diese vier Affen. Das Ende ist halb offen gehalten, was für einen Psychothriller eher selten ist. Ich habe Lust auf mehr bekommen und werde mir auf jeden Fall Band 2 anhören.


Fazit:
Ein unglaublich brutaler und schockierender Psychothriller, der Gänsehautmomente bereitet und den Puls hochrasen lässt! Nur empfehlenswert für hartgesotten Leser, die schon viel gewöhnt sind! Für die kleinen Makel ziehe ich einen halben Stern ab, sodass ich voller Begeisterung 4,5 Sterne verleihen kann. Band 2, ich komme!

Veröffentlicht am 30.03.2020

Packende Geschichte mit wichtigen Gesellschaftsthemen einfühlsam und realistisch erzählt!

Mein Herz hört deine Worte
1

Inhaltserzählung:
Blinzelnd sah sie in den klaren blauen Himmel empor. Er erinnerte sie unverholen daran, wie weit entfernt sie von Norwegen war. Oder Irland. Sie war hier in Virginia. An einem Ort namens ...

Inhaltserzählung:
Blinzelnd sah sie in den klaren blauen Himmel empor. Er erinnerte sie unverholen daran, wie weit entfernt sie von Norwegen war. Oder Irland. Sie war hier in Virginia. An einem Ort namens Blackbird Mountain. Und hier war keine Tante Dotothee. Obwohl Ava mit dieser Frau keine Blutsverwandtschaft verband und durch den Briefwechsel zwischen ihnen nicht mehr als eine einfache Freundschaft entstanden war, war Benns Großtante alles gewesen, was ihr von einer Familie geblieben war. Norgaard. Das Land, in dem Tante Dorothees Neffen ihr Unwesen trieben. Frei und wild waren die Jungs, zumindest den Geschichten nach. Ihr Ehemann – der Cousin der Männer – war tot. Und Ava nun hier in Amerika. Die zwei Trauerjahre hatten bereits geendet, bevor sie auch nur einen Fuß in diese Gegend namens Blackbird Mountain gesetzt hatte.
(Seite 7, 8, 15)

„Ich schmeiße den Haushalt hier schon seit fast dreißig Jahren. Früher haben die Jungen mich Mommy genannt, aber jetzt sagen sie nur noch miss Ida. Ich werde gut für dich sorgen“, versprach die Haushälterin. „Du musst dich vor nichts fürchten. Die Nogaards sind alles gute Jungen. Hab sie selbst erzogen und sie sind treuere Seelen, als du dir vorstellen kannst“, fuhr Ida fort. (Seite 17)



Autorin:
Joanne Bischof lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in den Bergen Südkaliforniens. Wenn sie gerade keine Liebesgeschichten erzählt, bloggt sie über den Glauben, das Schreiben und die Abenteuer des Landlebens.

Übersetzerin:
Hannah Schwarz


Bewertung:
Das Cover ist schön romantisch und gleichzeitig historisch im passenden Jahrhundert gestaltet. Der Titel ist sehr passend gewählt, obwohl mir der Originaltitel „Sons of Blackbird Mountain“ auch sehr gut gefällt!! Schade, dass nicht dieser übernommen wurde ... Der Schreibstil des Titels ist typisch nach Historischer Art. Es gefällt mir insgesamt unheimlich gut.

Das Vorwort finde ich klasse!!! Auch die Anmerkung vom Verlag! Ich hatte mich auch schon immer gewundert, weil Taube ja nicht stumm sein müssen. Beim Cap-Markt habe ich mit Behinderten aller Art gearbeitet. Dort gab es auch einen tauben Mann, der aber sprechen konnte. Zwar mehr schlecht als Recht, aber stumm war er nicht. Natürlich brauchte er unsere Lippen, um alles zu verstehen. Aber mit ihm gab es so keine Probleme, zu Kommunizieren. Und ich freue mich sehr, dass hier ein Gehörloser in die Mitte der Hauptcharaktere genommen wurde.

Ganz ulkig geht es mit der Zeitdatierung im ersten Kapitel los; 27. August 1890 - genau ein Jahrhundert vor meiner Geburt!!! Die Autorin hat mich in den ersten drei Kapiteln etwas verwirrt; immer wieder tauchen Ungereimtheiten in Umständen und Tätigkeiten auf, als hätte der Leser bestimmte Aspekte zum Verstehen überlesen. Dabei sind diese einfach nicht angegeben. Das hat den flüssigen Lesefluss sehr gestört und mich auch genervt. Zum Glück gibt es solche Missstände ab dem vierten Kapitel nicht mehr, sodass ich dann entspannt und zügig weiterlesen konnte.

Die drei Brüder sind allesamt auf ihre jeweiligen Arten sehr sympathisch: Jordan ist der Älteste und hat ein recht ausgeglichenes Gemüt. Er handelt stets wohlüberlegt und ist bodenständig. Auf mich strahlt er eine große Sicherheit und Geborgenheit aus, ohne langweilig zu wirken. Thor ist das „Sandwichkind“ - also der mittlere Bruder. Er ist gehörlos und taufester Alkoholiker. Er trägt viele gemischte Gefühle seinem kleinem Bruder Haakon gegenüber in sich, die auch in meinen Augen eines der Gründe für seinen Alkoholismus ist. Er trägt dennoch große Verantwortung auf der Farm und ist für die Haupteinnahmen durch die Brennerei zuständig. Auf mich wirkt er bodenständig und unausgeglichen gleichzeitig. Haakon ist der Jüngste und der Wildeste unter ihnen. Er tobt sich gerne aus und versprüht Lebensfreude und eine gewisse Freiheit. Er verleitet einen gerne zu neuen Abenteuern, hat aber auch eine gefährliche Seite an sich. Auch er trägt viel Kummer im Herzen, den er mit seiner verspielten Art oftmals kaschiert. Auf mich wirkt er unreif und sehr verletzt, auch wenn er sehr charmant sein kann.

Es gab eine Zeit, in der man still bleiben und die Verletzten reden lassen sollte.
(Seite 139)


Über Jordans Leben innerhalb der Familie und Farm hat die Autorin leider so gut wie nichts angegeben. Außer, dass er Thor mit der Brennerei hilft und die Reparaturen auf der Farm übernimmt, erfährt man als Leser kaum etwas. Sehr schade!

Süchte wie die nach Alkohol oder Drogen vererben sich mit und dann noch mit so einem Vorbild von Vater – ebenfalls Alkoholiker - aufwachsen müssen ... das hat Thor auf jeden Fall geprägt! Außerdem spielt für mich noch seine Taubheit eine Rolle. Ständig missverstanden oder gar nicht verstanden zu werden, geht tief in die Seele und hinterlässt Leid und Wunden.

Hakoon hat auch schwere Probleme, meines Erachtens. Das zeigt mir schon seine andauernde Unruhe. Dann ist er auch noch der Jüngste und der Mittlere, sein großer Bruder, ist auch noch taub. Somit für ihn eine starke Führungsfigur ohne Mutter. Auch eine schwere Position in der Familie. Er hat seinen Platz in der Familie und in der Gesellschaft noch nicht gefunden und hadert mit sich und der Umwelt. Das macht ihn zum Teil unberechenbar, wenn er frustriert ist und nicht weiter weiß.

„Deine Reise wird sehr viel angenehmer werden, wenn du aufhörst, so verloren auszusehen.“ (Tate Kennedy zu Haakon, Seite 361)

Die Autorin hat Thor gefühlvoll und sehr realistisch beschrieben, genau wie seine Unsicherheiten in unterschiedlichen Situationen - das finde ich am Wichtigsten! Ich habe selbst mal mit einem gehörlosen Mann gearbeitet, daher weiß ich, dass bestimmte Aspekte wichtig sind und dazugehören. Diese hat die Autorin wahrhaft wiedergegeben. Thors Gedanken- und Gefühlswelt sind voll ausgeschrieben und nicht einmal überzogen! Für mich unheimlich wichtig, das die Charaktere real erscheinen müssen, ebenso ihr Dasein und Aufgaben. Die schweren Aufgaben und die Ballaste auf Thors Schultern hat sie hervorragend erstellt! Der Kampf um Gesundung und gegen den Alkohol ist auch hier super beschrieben, ebenso die Erzählungen der Schwierigkeiten in der Kommunikation zur Umwelt ist eine meisterhafte Leistung! Hut ab! Ich bin sehr beeindruckt über das Gespür der Autorin und wie kraftvoll sie extreme Momente hervorhebt ohne sie überspitzt darzustellen. Solche Momente sind unheimlich wichtig, da sie im Leben von Gehörlosen mehr oder weniger stattfinden. Super auch, dass nicht nur die großen Schwierigkeiten zu lesen sind, sondern auch ganz alltägliche Dinge wie Widersprüche in der Familie oder Aufgabenverteilung.

Ava ist typisch für diese Zeit eine naive Frau in vielen Situationen und Männern gegenüber. In allem konnte ich sie nicht verstehen oder ihre Gedanken nachvollziehen, dennoch ist sie mir - wie die Brüder - ebenso sympathisch. Die Etikette und Gesellschaftsregeln sind wunderbar nachvollziehbar und zeitgemäß. Die Haushälterin Ida ist ein kleiner Goldschatz der Familie und die Mutter für alle und alles. Peter Sorell hat es mit seiner Familie auch nicht leicht und muss sich entscheiden, wie er leben möchte.

Es passieren im Laufe der Geschichte kleine Wendungen und es tauchen Probleme verschiedener Arten auf. Sehr wichtige und nach wie vor aktuelle Themen wie Alkoholismus, Schwarzbrennerei, Missbrauch, Familienstellungen und Rassenhass lässt die Autorin in der Geschichte aufleben. Hier wird auch kurz der Ku Klux Klan beschrieben, der in dem Jahrhundert seine Entstehung feierte. Aber es gibt auch ein paar witzige Stellen wie diese:

"Willst du schwimmen?, fragte dieser stattdessen, während er sich hinaufzog.
"Nein, danke", erwiderte Ava.
"Warum nicht?"
"Weil ich nicht schwimmen kann."
"Du kannst nicht schwimmen?", wiederholte Haakon und rutschte den kleinen Abhang zu ihr hinunter. "Was für eine Person kann nicht schwimmen?"
"Offensichtlich diese hier", meinte Ava.
"Wie hast du es auf einem Schiff ausgehalten?"
"Indem ich durchgehend dafür gebetet habe, dass es nicht sinkt", gestand sie. (Seite 89)


xD Und wie ernst die Autorin den Dialog geschrieben hat … als ob ihr der Sarkasmus darin nicht bewusst wäre ...

Ich hätte mir schon gerne Einblicke aus der Perspektive von Haakon und Jordan gewünscht. Auch über Fay, die zum Schluss dazukommt, hat die Autorin kaum was geschrieben. Ein wenig mehr Interaktion zwischen Fay und Jordan wäre schön gewesen, da ja immerzu von Fays Ankunft gesprochen wird auf der Farm. In Bezug auf die Sorell-Familie wird explosives angedeutet, das aber nicht erfolgt. Den „großen Knall“ habe ich mir daher schon extremer vorgestellt und wurde da doch enttäuscht, da die Autorin die Spannung sehr hoch getrieben hat.

Das Ende ist fesselnd erzählt und macht einfach Laune auf mehr von den Brüdern. Sehr erfreulich also, dass die Autorin in ihrem Nachwort die Fortsetzung angekündigt hat. Auch ihre Dankesworte haben mich berührt.


Fazit:
Vom Vorwort bis zum Nachwort ist das Buch wundervoll und berührend geschrieben. Ich habe mich mitreißen lassen, in eine Zeit, die mal war und in manchen Aspekten noch in unserer Welt zu erleben gibt. Die Charaktere, insbesondere der gehörlose Thor, sind sehr ansprechend gefühlvoll und realistisch erstellt. Die Geschehnisse warten mit einigen Umsetzungsmakeln auf, die nur in den ersten Kapiteln störend wirken, ansonsten zu verkraften sind. Der Schreibstil reißt einfach mit und gibt viel Spannung wieder.

Die Autorin hat sich viele Gedanken zu verschiedenen Themen gemacht; vor allem über Alkoholsucht und Gehörlose, was bei mir auch sehr eindrucksvoll rüberkommt. Die verschiedenen Aspekte hierzu konnte die Autorin problemlos auf mich übertragen. Ich habe mitgefühlt und mitgelitten. Und ich bin unheimlich neugierig, wie es mit den Brüdern und den Menschen auf der Farm weitergeht. In der Geschichte steckt noch reichlich Potenzial, das ausgelebt (oder ausgeschrieben – und gelesen) werden will!

Die Autorin hat mich mit diesem Werk voll begeistert! Es war mein erstes Buch von ihr und für mich steht fest, ich will mehr von ihr lesen. Ihre anderen Bücher sind natürlich schnell in meine Wunschliste gelandet. Ich vergebe selten mehr als 4 Sterne, da ich bestimmte Kriterien erfüllt haben möchte, und dieses Buch muss ich einfach mit 4,5 Sternen bewerten. Alles darunter ist eine Schande! Wer sich gerne in eine andere Gesellschaft und deren Regeln entführen lässt und eine neue Erfahrung an Charakteren anstrebt, sollte das Buch unbedingt lesen. Auch Romantiker und Spannungsleser kommen auf ihre Kosten!

Denn während der Mond seine Bahn über den nächtlichen Himmel zog, lernte er eine Sprache kennen, die er so viel besser verstand – in der es nicht um Worte, sondern um Taten ging. (Erzählung über Thor, Seite 345)



Herzlich bedanke ich mich beim Brunnen Verlag für das gestellte Exemplar zur Leserunde! Ich freue mich sehr auf das Werk und hoffe auf weitere zum Staunen!




Rezension am 23.07.2019 erstellt. Ich bearbeite sie nur, damit ich eine Detailbewertung mit Sternen abgeben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2019

Eine einfühlsame Geschichte, die ernste Themen unserer Gesellschaft eindrucksvoll erzählt!

Die tausend Teile meines Herzens
0

Inhaltserzählung:
Es ist, als hätte ich gar keine Eltern mehr. Meine Mutter lebt in einem Keller und mein Vater in seiner eigenen Welt. In dieser Familie interessiert sich keiner füreinander.

"An die ...

Inhaltserzählung:
Es ist, als hätte ich gar keine Eltern mehr. Meine Mutter lebt in einem Keller und mein Vater in seiner eigenen Welt. In dieser Familie interessiert sich keiner füreinander.

"An die Bewohner des Voss Dollars, dieser Brief ist an euch alle gerichtet. (...) Ich schreibe diesen Brief, weil ich eine Riesenwut in mir habe, die dringend raus muss. (…) Ich bin wütend, weil ihr alle Geheimnisse voreinander habt und keiner den Mund aufmacht. Aber jetzt reicht es mir. Ich weigere mich, eure Geheimnisse auch nur noch eine Sekunde länger für mich zu behalten. (…) Okay. Womit fange ich an? …"
(Merit, Kapitel 91, 2 CDs)

"Ich finde es komplett daneben, wenn Leute einem erzählen wollen, dass man nicht wütend oder traurig sein darf, weil es anderen auf der Welt gibt, denen es viel schlechter geht. Das ist Bullshit. Deine Gefühle müssen ernst genommen werden, Merit. Sie sind berechtigt. Gefühle sind immer einzigartig."
(Sagan, Kapitel 161, 2 CDs)

Autorin:
Die Geschichte der US-Autorin Colleen Hoovers ist in der Tat außergewöhnlich: Eigentlich schrieb sie ihren Debütroman "Weil ich Layken liebe" als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter. Aufgrund der guten Resonanz in ihrem Umfeld veröffentlichte sie es dann aber selbst als E-Book - und verkaufte zwei Monate später bereits 200 Bücher am Tag. "Weil ich Layken liebe" landete noch vor "50 Shades of Grey" auf der New-York-Times-Bestsellerliste! Mittlerweile hat sie beachtlich viele Romane publiziert, wovon viele Bestseller wurden. 2015 und 2016 gewann sie den Good Reads Choice Award für "Confess" und "It ends with us". Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.

Übersetzerin:
Katarina Ganslandt spaziert mit dem Hund Elmo durch Berlin, surft im Netz durch die Welt und sammelt nützliches und unnützes Wissen, wenn sie nicht gerade Bücher aus dem Englischen übersetzt (mittlerweile sind es über 125).

Sprecherin:
Merete Brettschneider arbeitet als Synchronsprecherin (Emergency Room u.a.), Schauspielerin (z.B. Unter uns) und Hörbuchsprecherin. Sie hat bei verschiedenen Hörspielreihen feste Rollen und wirkt bei Gesangsproduktionen mit. Auch bei Lesungen, denen sie mit ihrer jugendlichen Stimme einen besonderen Charme verleiht, ist Merete Brettschneider gefragt.


Bewertung:
Zuerst muss ich angeben, dass ich das Buch gelesen und das Hörbuch gehört habe. Das Buch habe ich aus der Bücherei ausgeliehen und das Hörbuch habe ich beim Wichteln geschenkt bekommen. Das Cover finde ich wunderbar! Das Herz ist gesplittet, so wie es der Titel aussagt. Ganz unaufgeregt ist es dennoch ein Blickfang!

Es kotzt mich an, dass ich Sagan - ganz egal, wie sehr ich dagegen ankämpfe - jeden Tag ein bisschen mehr mag. (Merit, Seite 82)

Der Schreibstil ist wie gewohnt von der Autorin fließend und so war das Buch schnell ausgelesen. Die Sprecherin des Hörbuchs ist perfekt gewählt und ich konnte ihr stundenlang zuhören. Die Charaktere fand ich alle recht sympathisch und gut ausgearbeitet. So bin ich es von der Autorin gewöhnt und die Ansprüche sind dementsprechend auch hoch.

"Du bist nicht diejenige, die entscheiden kann, was dein Leben anderen Menschen wert ist." (Sagan, Seite 246)

Merit ist schon etwas begriffsstutzig und verwickelt sich in ihre eigenen Dramen. Das hat mich schon was genervt, weil ich mit solchen Personen nicht so gerne in Kontakt trete. Sie sieht nur ihre eigene Welt und verurteilt die anderen aufgrund ihrer. Da wäscht Sagan ihr gewaltig den Kopf, wofür ich sehr dankbar war. Er zeigt ihr ihre Probleme verständlich auf, worauf Merit erst mal typisch eingeschnappt reagiert. Ich bin froh, dass sie die Kritik aber doch stehen lässt und anfängt, ihr Verhalten zu reflektieren.

Ich hasse das Gefühl, das in mir aufsteigt, wenn er mich ansieht. Nicht dass sein Blick vorwurfsvoll wäre, aber ich bekomme trotzdem immer sofort ein schlechtes Gewissen. Obwohl ich alles an ihm hasse ergeben die Einzelteile ein Gesamtbild, das so perfekt ist, dass es mir jedes Mal einen Stich versetzt. (Merit, Seite 81)

Die Geschichte erzählt nicht nur einfach von typisch familiären Problemen, sie gibt auch besonders wichtige Gesellschaftsthemen wie Missbrauch in der Familie wieder. Vom Klappentext hat man das Gefühl, es hier mit einer typischen Jugenderzählung über Teenagerproblemen und die erste Liebe zu tun zu haben. Das täuscht aber. Richtig ernstzunehmende Probleme wie Missbrauch, psychische Erkrankungen, sexuelle Orientierungen und Traumas werden hier verarbeitet. Das gefällt mir sehr gut. Die Autorin vermag es, diese schweren Themen für Jugendliche leicht und verständlich darzustellen. Dabei kommt der Humor zwischen den Charakteren nicht zu kurz. Ich musste oft schmunzeln, wie ich auch oft traurig war. Diese Kombination sorgt dafür, die Erzählung ohne Pause in sich aufzusaugen.

"Ich mag dich definitiv genug, um dich küssen zu wollen, glaub mir. Aber ich wollte, du könntest dich selbst so sehr mögen, wie ich dich mag." (Sagan, Seite 246)


Fazit:
Eine emotionale Geschichte, die tiefgründig erzählt wird und ohne Kitsch auskommt und lebhaft wirkt. Für Jugendliche und Erwachsene, die auch mal eine Geschichte über ernsthaft wichtige Themen in unserer Gesellschaft lesen möchten, ohne gleich davon erschlagen zu werden!

"Nicht jeder Fehler muss Konsequenzen nach sich ziehen. Manchmal muss er auch nur vergeben werden." (Sagan, Seite 277)

Das Buch hatte ich in einem Tag durch und bekommt von mir 4,5 Sterne. Das Hörbuch hat mich nicht so tief berührt, was aber eher an meiner Stimmung lagt ... die Sprecherin passt super! Ich kann beides weiterempfehlen und die Autorin hat meine Anforderungen hier vollends erfüllt! Von ihr kann ich auch sehr begeistert ZURÜCK INS LEBEN GELIEBT, HOPE FOREVER und FINDING HOPE empfehlen! Alle bereits mehrfach gelesen und gehört!

Wir sitzen eine ganze Weile so da, ohne uns loszulassen, und ich frage mich, wie es dazu kommen konnte, dass Offenheit und ein liebevoller Umgang in der Familie Voss so viele Jahre lang verpönt waren, obwohl beides ziemlich viel für sich hat. Kann es sein, dass wir alle darauf gewartet haben, dass die anderen den ersten Schritt tun, und deshalb keiner je den Anfang gemacht hat? Vielleicht ist das ja in vielen Familien so, in denen es nicht ganz rund läuft. Das wahre Problem sind nicht die Konflikte, sondern dass keiner den Mut hat, den ersten Schritt zu tun und offen darüber zu sprechen. (Merit, Kapitel 151, 2 CDs)