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Veröffentlicht am 08.09.2019

Abschluss einer tollen Trilogie

Auf ewig uns
1

Endlich findet die Hochzeit von Anna und Sebastiano statt, zumindest standesamtlich.
Gefeiert wird mit einem rauschenden Kostümfest, jeder verkleidet sich nach der venezianischen Epoche. Die Feier ist ...

Endlich findet die Hochzeit von Anna und Sebastiano statt, zumindest standesamtlich.
Gefeiert wird mit einem rauschenden Kostümfest, jeder verkleidet sich nach der venezianischen Epoche. Die Feier ist wundervoll und Anna überglücklich dies mit ihren Freunden und ihrer Familie teilen zu können.
Während dieser Feier geschieht etwas schreckliches, alle Personen halten inne und erstarren in ihren Bewegungen, ein Portal öffnet sich und zieht Sebastiano in sich hinein. Mal wieder hat Fitzjohn zugeschlagen.
Fort ist er und Anna am Boden zerstört, was nun? Wo ist ihr frisch angetrauter Ehemann hin?

Gemeinsam mit Jerry, Walter, Ole und Fatima muss Anna Entscheidungen treffen. In welche Zeit reisen sie zurück, um Sebastiano zu finden? Wo sollen sie mit der Suche beginnen?
Sie sind sich ziemlich sicher, er muss in Venedig sein, allem Anschein nach im 14. Jahrhundert.
Kaum dort angekommen, wird das Team getrennt. Zusätzlich macht Anna eine Entdeckung, die die Zukunft von ihr und ihrem Kind in Frage stellt. Die Freunde müssen sich auch wieder Dämonen stellen, die Anna in ihre Fänge bringen wollen. Das ungeborene Kind, soll in der Dämonenwelt zur Welt kommen und dort heran wachsen.
Von nun an muss Anna ihre ganze Kraft sammeln und stark sein. Ihr Sebastiano scheint unerreichbar geworden zu sein. Sein Gedächtnis wurde manipuliert und auch seine Zukunft steht unter einem schlechten Stern.

Der Abschluss der Time School Trilogie ist voller Spannung, ungeahnter Szenen, witzigen Dialogen und auch voller Leidenschaft. Denn es knistert gewaltig zwischen Fatima und Ole, die beiden zoffen sich, sind aber auch in trauter Zweisamkeit zu finden.
Das Buch ist in 4 Teile aufgeteilt, die den Spannungsbogen sehr erhöhen. Es hat mir großen Spaß gemacht, bei diesem Abenteuer dabei zu sein. Es ist schade, dass die Geschichte um die Zeitreisenden vorbei sein soll. Da steckt noch viel Potential drin, um doch noch eine Fortsetzung zu schreiben. Vielleicht hat auch Eva Völler Sehnsucht nach Anna und Sebastiano und erbarmt sich uns Lesern.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Eine phantastische Fortsetzung in eine geniale Welt

Die Spiegelreisende
1

Kaum hat das Buch begonnen, trifft Ophelia auf Faruk und wird zur Vize-Erzählerin ernannt.
Zunächst geschockt, nimmt sie die Aufgabe an, sie hat sowieso keine Wahl. Was Faruk beschließt, muss getan werden. ...

Kaum hat das Buch begonnen, trifft Ophelia auf Faruk und wird zur Vize-Erzählerin ernannt.
Zunächst geschockt, nimmt sie die Aufgabe an, sie hat sowieso keine Wahl. Was Faruk beschließt, muss getan werden. Dem Familiengeist des Pols kann sich keiner wiedersetzen.
Bereits bei ihrem ersten Auftritt, wird Ophelia ausgebuht. Die Reaktion von Faruk ist erstaunlich, er verbietet die Unterbrechungen.
Diese Szenen mit Faruk konnte ich mir bildhaft vorstellen, wie sich der Familiengeist erhebt und seine Gliedmaßen entfaltet. Seine Körpergröße übersticht alle und jeder ist vor Ehrfurcht geblendet.
Gleichzeitig wirkt er wie ein Kind, da Faruk aufgrund seines miserablen Erinnerungsvermögens einen Gedächtnishelfer benötigt.
Zusätzlich wird es in diesem Buch gefährlich für Ophelia, sie wurde von Faruk beauftragt, die Verschwundenen vom Mondscheinpalast zu finden. Viel Zeit gewährt er ihr nicht, es wird ein brisantes Unterfangen.

Thorns Gefühle für Ophelia stehen weiterhin im Dunkeln. Zeitweise kam es mir so vor, dass er etwas für sie empfindet.
Die Hochzeit von Thorn und Ophelia würde für beide große Vorteile bringen. Da die Kräfte des einen auf den anderen übergehen. Somit würde Ophelia Krallen bekommen und könnte sich noch mehr behaupten in der Welt der Archen. Gleichzeitig würde Thorn Gegenstände lesen können.

Archibald hat wieder geniale Auftritte, er läuft mit Löchern im Pyjama rum und strahlt trotzdem einen Charme aus, dem sich kein weibliches Wesen entziehen kann. Auch Ophelia mag ihm nicht in die Augen blicken.

Weiterhin hat mich die Frage beschäftigt, wer ER ist. Soll ER Gott sein, oder Faruk, oder ganz wer anders? Diese ungeklärte Frage stellt sich dem Leser einige Mal im Buch.

Im Buch sind sogenannte Fragmente gut platziert. Sie erzeugen zwar neue Unklarheiten, trotzdem haben mir diese kurzen Abschnitte gefallen.
Kein Grün zu weiden? Diese Frage taucht immer wieder auf. Was auch immer dieser Satz heißen mag.
Was ich mir wünschen würde, das der Schal von Ophelia mehr Auftritte bekommt. Er erinnert mich an Flappwazzle, den Endolg aus den Büchern von Herbie Brennan.

Ich hätte nicht gedacht, das mir Band 2 noch besser gefallen könnte, da ich Teil 1 schon absolut genial fand. Doch dadurch dass ich die Charaktere bereits gut kenne, hat mir das Lesen noch mehr Spaß gemacht. Die Gestaltung vom Buch finde ich wunderschön. Man findet zu Beginn eine Aufstellung der Familien des Pols und eine Beschreibung der Himmelsburg.
Die bisherigen 2 Bücher sind einfach genial, ich freue mich auf die folgenden 2 Bände, aber bin auch etwas ungehalten, weil nicht alle Unklarheiten beantwortet werden.
Es fehlen mir fast die Worte, um diese große Action zusammen zu fassen. Es war ein grandioses Ende, zwar ein paar offene Fragen, aber im November geht es ja schon weiter.
Ich bin auf jeden Fall super froh, dieses Buch gelesen zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 23.08.2019

In 80 Tagen um die Welt

Auf ewig mein
0

Dieses Mal verschlägt es Anna, Sebastiano, Fatima und Ole ins Jahr 1786. In Venedig müssen sie einen Unfall verhindern, sonst würde kein geringerer als Johann Wolfgang Goethe aufhören zu existieren. Wie ...

Dieses Mal verschlägt es Anna, Sebastiano, Fatima und Ole ins Jahr 1786. In Venedig müssen sie einen Unfall verhindern, sonst würde kein geringerer als Johann Wolfgang Goethe aufhören zu existieren. Wie immer ist Vorsicht geboten, damit das Quartett nicht auffällt. Was sich als schwierig gestaltet, Ole ist ein ungeduldiger Waffenliebhaber und Fatima streut zu gerne ihren Charme in die Welt. Zum Glück geht weitgehend alles gut.

Zurück in der Gegenwart müssen sie sich mit einem weiteren Problem herum schlagen, die Behörden sind ihnen auf der Spur und ein Mr. Fox folgt ihnen von nun an auf Schritt und Tritt.
Gleichzeitig kommt José schwer verletzt aus der Vergangenheit mit einer Nachricht, die eine sofortige Reise zurück nach 1873 für Anna und die anderen bedeutet.
Ein Spiel ist in Gang gesetzt worden von Signore Moretti, einem zwielichten Alten.
In 80 Tagen müssen die Zeitwächter um die Welt reisen und verborgene Tore schließen. Nur durch lösen von verzwickten Rätseln, können sie die Zeit-Tore finden. Auf dem Spiel steht Sebastianos Leben, denn sollten sie es nicht alle schaffen, am Zielort anzukommen, dann stirbt Annas Verlobter.

Wie immer ist es ein sehr amüsantes Lesevergnügen gewesen. Die Zeitreise-Bücher von Eva Völler haben mich schon bei Zeitenzauber begeistert. Ihr Humor und der Schreibstil gefallen mir sehr.
Die Charaktere sind äußerst unterhaltsam und liebevoll gestaltet. Ich mag Annas Art sehr, sie ist nah am Wasser gebaut und braucht oft Sebastianos starke Arme zum Trost.
Zwischen Ole und Fatima knistert es gewaltig, doch keiner der beiden will es zugeben, dass da eine starke Anziehungskraft herrscht. Es gibt immer wieder schlagfertige Dialoge, bei denen ich herzlich lachen musste.

Nun freue ich mich sehr auf Band 3, „Auf ewig uns“ den Abschluss der Time School Reihe.




Veröffentlicht am 03.08.2019

Optimalwohlökonomie im Jahr 2057

Die Unvollkommenen
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Die Bundesrepublik Europa (BEU) im Jahr 2057 hat sich weiter entwickelt. Das Internat für Störenfriede existiert weiterhin, doch es gibt mittlerweile eine Verwahrung. Dort werden Straftäter ruhig gestellt ...

Die Bundesrepublik Europa (BEU) im Jahr 2057 hat sich weiter entwickelt. Das Internat für Störenfriede existiert weiterhin, doch es gibt mittlerweile eine Verwahrung. Dort werden Straftäter ruhig gestellt und in einen komatösen Tiefschlaf versetzt. Für Bewegung und Ernährung während dieser Zeit sorgen Roboter. Es ist platzsparender und kostengünstiger, die Gefangenen so zu lagern.
Die BEU hat ein Auge auf alle Mitbürger und regelt das Leben der Menschen zum Wohle aller.

Lila ist eine von ihnen, sie erwacht aus dem künstlichen Koma und findet eine gruselige Wahrheit heraus. Die BEU wird von Samson Freitag beherrscht. Er wird als großer Erleuchter dargestellt und die Mehrheit der Menschen liebt und vergöttert ihn.
Samson hat die Macht über das optimalkonforme Leben in der BEU und predigt vom Reinen Land.
Er kann in den Geist der Menschen vordringen und so ihr Handeln beeinflussen.Linsen sind überflüssig geworden, es werden Chips implantiert. Ist jemand sehr traurig, werden Glücksstoffe freigesetzt und die Welt ist wieder in Ordnung. Dadurch werden Verbrechen reduziert und ungeplante Handlungen finden gar nicht erst statt.

Die Geschichte geht sofort interessant los, man verfolgt das neue Leben von Lila im Internat.
Sie ist in der Villa Baltic untergebracht, ein Platz für nicht systemkonforme Mitbürger. Für Lila heißt es lebenslänglich im Internat. Es fehlt ihr an nichts, das Essen ist hervorragend, die Wohnung luxuriös, das Freizeitangebot fast unendlich. Nur laufen ist untersagt, man darf sich nur mit einer Geschwindigkeit von maximal 1,5 Meter pro Sekunde bewegen. Joggen kann Lila von nun an vergessen.
Bei einem Ausflug zum Stand lernt sie Eoin Kophler kennen. Ein seltsamer Zeitgenosse, doch mit ihm könnte Lila einen Ausbruch wagen, denn er ist genauso wie sie davon überzeugt, die Welt wäre besser dran ohne Samson Freitag.

Das Buch schließt an „Die Optimierer“ an, es ist ratsam, den ersten Band zu lesen, da einige Charaktere auch in „Die Unvollkommenen“ auftreten.
Der Unterhaltungswert ist hoch, der Spannungsbogen steigt stetig an. Diese Zukunft ist erschreckend, auch wenn es alles prima ist und optimalwohlökonom angepriesen wird.
Roboter können das Leben erleichtert, nur wenn sie ein Eigenleben führen können, dann wird es gefährlich. Ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Maschine ist wünschenswert, doch wie hier im Buch kann es zu einer großen Gefahr werden.
Das Buch endet für mich zufriedenstellend, doch könnte es auch eine Fortsetzung geben. Das Thema bietet eine schier unendliche Auswahl an Zukunftsperspektiven


Veröffentlicht am 23.07.2019

Die Jagd nach Sozialpunkten

Die Optimierer
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Samson Freitag ist ein Lebensberater in der Bundesrepublik Europa (BEU). Jeder an seinem Platz, d.h. jeder Bürger bekommt dank eines Lebensberaters den passenden Beruf zugewiesen. Ein Vertrag bindet den ...

Samson Freitag ist ein Lebensberater in der Bundesrepublik Europa (BEU). Jeder an seinem Platz, d.h. jeder Bürger bekommt dank eines Lebensberaters den passenden Beruf zugewiesen. Ein Vertrag bindet den Bürger 10 Jahre, erst nach Ablauf dieser Frist, kann sich der Bürger der BEU einen anderen Lebensberater wählen und einen anderen Beruf bekommen. Sollte die Lebensberatung schlecht ausgehen, der Bürger in keinen Beruf aufgrund seiner Lebenseinstellung passt, so wird er in die Kontemplation abgestempelt und kann von nun an sein Leben im Nichtstun genießen. Man scheidet aus der Arbeitswelt aus, man kann tun was man will, Hauptsache man geht keiner Beschäftigung nach. Der Staat kümmert sich weiter, man bekommt ein Grundeinkommen.
Sollte man jedoch weiter abrutschen und unterhalb einer bestimmten Grenze an Sozialpunkten fallen, wird man ein Piretist und landet schnell im Internat. Aus diesem Internet kehrt selten jemand zurück in die Normalität.

Es läuft gut für Samson Freitag, er steht kurz vor einer Beförderung, ihm fehlen nur noch wenige Sozialpunkte. Er lebt ganz nach dem Motto, jeder an seinem Platz.

Mit seiner Mutter gibt es allerdings oft Streit, da sie sich für diese schöne neue Welt absolut nicht begeistern kann. Ein weiterer großer Kritikpunkt ist das Fleischverbot, es gibt Synthfleisch. Alles andere ich schlecht für Umwelt, schlecht für den Körper und schlecht für das gesamte Wohlbefinden. Fleischkonsum wird schwer geahndet, man kann im Gefängnis landen. Außerdem verliert man sehr viele Sozialpunkte.

Ein Tag in seinem Berufsleben lässt die Karriere von Samson plötzlich tief rutschen. Eine ehemalige Kundin hat Selbstmord begangen. Von da an geht es steil bergab mit dem sonst so kompetenten Lebensberater.
Ihm bleibt nichts anders übrig, als sich ruhig zu verhalten, um neue Sozialpunkte zu sammeln, damit er sein Leben wieder in den Griff bekommt.

So schön es anfangs auch klingen mag, eine vollständige Überwachung ist für keinen gut.
Die Vorstellung, sich seinen Beruf nicht selber aussuchen zu dürfen, ist erschreckend. Genauso sieht es mit den Sozialpunkten aus. Da flucht man oder beschimpft jemanden und schon verliert man Punkte.
Der Schreibstil gefällt mir sehr, Theresa Hannig hat ein interessantes Debüt geschrieben.
Die Fortsetzung „Die Unvollkommenen“ wartet schon auf mich. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt und ob man von den Charakteren aus „Die Optimierer“ weiteres erfährt.