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Irmi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2019

Viva l'amore

Marina, Marina
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"Marina, Marina" ein bewegender Rückblick ins Italien der 60er Jahre und das Leben und Lieben in dem kleinen fiktiven Dorf
Sant Amato. Wir blicken zurück in die Wirtschaftswunderzeit, fast jeder Deutsche, ...

"Marina, Marina" ein bewegender Rückblick ins Italien der 60er Jahre und das Leben und Lieben in dem kleinen fiktiven Dorf
Sant Amato. Wir blicken zurück in die Wirtschaftswunderzeit, fast jeder Deutsche, der es sich leisten konnte, hat damals in Italien Urlaub gemacht und jeder kannte den Sommerhit von Rocco Granato "Marina, Marina".
Um ( Lebens- ) Träume der Bewohner des Dorfes Sant Amato an der Riviera geht es auch in dem Roman, in dem jedes Kapitel mit einem italienischen Schlagertitel von damals in der Überschrift aufwartet.
Erzählt wird die Geschichte des Dorfes in den Jahren 1960 bis 1968 ( obwohl man eingeschoben auch von Erlebnissen aus der Vergangenheit im zweiten Weltkrieg und der "Gegenwart" in den 80er Jahren erfährt ) in vielen Einzelschicksalen, dabei geht es meist um Liebe. Und eine Marina hat Samt Amato auch, die schöne Frau des Dorffriseurs weckt beim Jungen Nino Gefühle, die er bis dahin nicht kannte.
Mir hat der schöne Sommerroman gut gefallen. Die Erzählung hat in weiten Teilen durchaus auch ihren Tiefgang, z.B. wenn es um die Partisanenkämpfe im zweiten Weltkrieg geht. Ich möchte den Roman uneingeschränkt weiter empfehlen und bewerte gerne mit voller Punktzahl.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Adeles Sehnsucht

All das zu verlieren
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Die noch junge Adele hat eigentlich Alles, was man zum Glücklichsein braucht. Sie ist mit dem Arzt Richard verheiratet und sie haben ein gemeinsames Kind. Es fehlt nicht an Wohlstand und einem gemütlichen ...

Die noch junge Adele hat eigentlich Alles, was man zum Glücklichsein braucht. Sie ist mit dem Arzt Richard verheiratet und sie haben ein gemeinsames Kind. Es fehlt nicht an Wohlstand und einem gemütlichen Zuhause. Aber irgend etwas vermisst sie in der Ehe, im Leben. Auch ihr Job als Journalistin füllt sie nicht aus. Deshalb kommt sie nicht von ihrer, mitunter gefährlichen Nymphomanie los. Was sie in die Arme anderer Männer treibt ist aber nicht sexuelle Erfüllung sondern der Nervenkitzel, die Angst vor dem Fall. Dennoch kehrt sie jedes Mal reumütig zu ihrem Mann zurück. Der Leser erlebt die Protagonistin auf der Suche nach Anerkennung und Selbstwert, dabei bleiben schmutzige Sexszenen nicht aus.
Auf den letzten 70 Seiten erlebt man die Situation aus Richards Sicht.
Der Roman hat mich sofort gefesselt, man wird förmlich angezogen von Adeles Getriebenheit und hat durchaus Mitleid mit ihr. Verstehen tue ich allerdings eher ihren Ehemann Richard.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Die Liebe Familie

Das wilde Leben der Cheri Matzner
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Tracy Barones Erstlingswerk "Das wilde Leben der Cheri Matzner" hat mir ausnehmend gut gefallen. Die Autorin schreibt fesselnd und in bildhafter Sprache und macht es angenehm, der Erzählung zu folgen. ...

Tracy Barones Erstlingswerk "Das wilde Leben der Cheri Matzner" hat mir ausnehmend gut gefallen. Die Autorin schreibt fesselnd und in bildhafter Sprache und macht es angenehm, der Erzählung zu folgen.
"Cheri Matzner"ist ein emotionales und manchmal humorvolles Buch darüber, wie man in einer dysfunktionalen Familie aufwächst. Es ist aber auch ein Roman darüber, wie man aus dieser Situation Stärke gewinnt, darüber, was das Leben an positiven wie negativen Überraschungen für uns bereit hält.
Cheri reflektiert an ihrem 40. Geburtstag ihr Leben. Als Kind adoptiert, war sie in den folgenden Jahren ihrer Jugend und des Erwachsenwerdens immer auf der Suche und hat sich mehrmals neu erfunden. Was hat die Tatsache, dass sie ein angenommenes Kind ist und die Erziehung für einen Stellenwert in ihrem eigenen chaotischen Leben.
Eine Reihe professioneller und persönlicher Rückschläge lässt Cheri alles hinterfragen - ihre Ehe, ihren Karriereweg und ihre Familie. Das hört sich trocken an, ist aber mit viel Humor exzellent und sehr kurzweilig quer durch Cheri turbulentes Leben erzählt.
Ich kann nur mit vollen 5 Sternen bewerten

Veröffentlicht am 13.06.2019

Camilla Läckberg mal ganz böse

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Mir hat die bitterböse Rachegeschichte einer betrogenen Upper Class Dame sehr gut gefallen. Bisher kannte ich Camilla Läckberg nur von den eher weichgespülten Fjällbacka Krimis, in denen eine neugierige ...

Mir hat die bitterböse Rachegeschichte einer betrogenen Upper Class Dame sehr gut gefallen. Bisher kannte ich Camilla Läckberg nur von den eher weichgespülten Fjällbacka Krimis, in denen eine neugierige Zwillingsmutter und Schriftstellerin ihrem Polizisten Gatten gerne beim Ermitteln zur Hand geht.
In "Golden Cage" wird einen Gang hochgeschaltet. Faye wird von ihrem Mann verlassen, nachdem sie ihn in Flagranti mit der Sekretärin im Ehebett erwischt. Dank eines perfiden Ehevertrags erhält die Upperclass Lady keinen Pfennig und steht plötzlich neben sich und ihrem bisherigen Leben. Doch Ex Jack kennt Faye nicht gut genug - sie holt sich zurück, was ihr zusteht und mehr ...
Man kennt zwar ähnliche Stories schon, jedoch schreibt Läckberg richtig gut und fesselnd. ( Einige derbe Sexszenen hätte ich ihr übrigens nie und nimmer zugetraut. )
Ich kann den Krimi nur empfehlen, habe ihn im Urlaub an 3 Tagen durchgelesen.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Robinsonade um ein Geschwisterpaar

Sal
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Die 13jährige Sal lebt mit Ihrer jüngeren Schwester Peppa in schlimmen familiären Verhältnissen. Die Mutter ist Alkoholikerin und bemerkt nicht, dass ihr Lebensgefährte Robert die kleine Sal schon seit ...

Die 13jährige Sal lebt mit Ihrer jüngeren Schwester Peppa in schlimmen familiären Verhältnissen. Die Mutter ist Alkoholikerin und bemerkt nicht, dass ihr Lebensgefährte Robert die kleine Sal schon seit Jahren missbraucht. Als er droht, mit Peppa das Gleiche zu tun, fast Sal einen Entschluss. Sie muss Robert töten und dann mit Ihrer Schwester fliehen, denn nichts wäre für die Beiden schlimmer als getrennt zu werden bzw. In verschiedene Heime abgeschoben zu werden.
Monatelang plant sie diese Flucht in die schottischen Highlands. Mithilfe von YouTube Videos lernt sie Alles, was zum Überleben in der Wildnis notwendig ist.
Der Roman ist aus Sals Sicht geschrieben, so ist auch die Sprache die eines Teenagers. Sal ist klug und unheimlich aufmerksam, registriert alles. Obwohl sie nur eine Förderschule besucht merkt der Leser bald, dass Sal Kindern ihres Alters überlegen , manchmal fast schon abgeklärt ist. Sie hat schon lange die Verantwortung für ihre kleine Schwester übernommen, ihre Mutter war nie für sie da. Das Buch beginnt, als die beiden Mädchen sich schon mehr als eine Woche in den Highlands verstecken. Es ist fast eine Robinsonade. Sal hat eine Hütte gebaut, eine Feuerstelle errichtet und Hasenfallen ausgelegt. Rührend kümmert sie sich um Peppa und wenn sie ihre Gedanken schweifen lässt erfährt der Leser in welcher Trostlosigkeit die Mädchen aufwachsen mussten.
Zunächst funktioniert alles so, wie Sal es geplant hat, doch dann geschieht ein Unglück und Peppa erkrankt ...
Mehr möchte ich nicht vorwegnehmen.
Mir hat der Roman gefallen, vor allem die detaillierten Naturbeschreibungen und die ganzen Survivalhacks waren richtig interressant. Dennoch hat die Erzählung, besonders im letzten Drittel, ihre Längen. Insgesamt ist es aber ein gut geschriebenes Buch über Geschwisterliebe und Verantwortung und der Grössen Liebe zur schottischen Natur .