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Veröffentlicht am 27.01.2020

Nicht ganz so mitreißend wie der erste Teil

Ophelia Scale - Der Himmel wird beben
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Inhalt: Die 18-jährige Ophelia ist zum Tode verurteilt. Im Auftrag des Widerstandes hat sie einen Anschlag auf den König verübt. Ihre Liebe zu dessen Bruder Lucien hat sie ebenso geopfert. Doch dann bietet ...

Inhalt: Die 18-jährige Ophelia ist zum Tode verurteilt. Im Auftrag des Widerstandes hat sie einen Anschlag auf den König verübt. Ihre Liebe zu dessen Bruder Lucien hat sie ebenso geopfert. Doch dann bietet ihr Phoenix, der Chef des Geheimdienstes, einen Handel an: Wenn sie bereit ist, sich bei ihren Freunden von ReVerse als Spionin der Regierung zu betätigen, kann sie ihr Leben und das ihres besten Freundes retten. Nun muss Ophelia sich entscheiden - zwischen ihren Gefühlen und dem Glauben, was sie für richtig hält.

Cover: Ein ebenso spannendes Cover wie vom Vorgänger. Mit Silber wirkt der Effekt nicht ganz so aufregend und glamourös. Es ist vielschichtiger und geheimnisvoller, was besser zum Inhalt passt als Glamour.

Meine Meinung: Der erste Band von Ophelia Scale hat mich regelrecht geflasht, begeistert. Mit dementsprechend hohen Hoffnungen und Erwartungen bin ich nun an den zweiten Teil "Ophelia Scale - Der Himmel wird beben" herangegangen. Zu hundert Prozent sind sie nicht erfüllt worden, der zweite Teil ist insgesamt etwas schwächer als sein Vorgänger, aber enttäuscht wurde ich definitiv auch nicht.

Die Geschichte von Ophelia setzt direkt nach dem spannenden Cliffhanger-Ende von Band 1 ein. Bevor ich mit diesem Buch begonnen habe, war mir überhaupt nicht klar, wie es mit Ophelia weitergehen soll, aber Lena Kiefer löst die entstandene Zwickmühle sehr geschickt auf. Ohne zu viel zu verraten, Ophelia wird wieder auf einen Spionage-Job geschickt. Nicht minder gefährlich als der vorherige Auftrag.

Dabei wird Ophelia gleich mit mehreren Dingen konfrontiert. Mit Ereignissen und Wendungen, die niemand vorhersehen konnte. Ich fand es toll, immer wieder überrascht zu werden. Ophelias Gefühle werden dadurch ordentlich aufgemischt. Zum einen steht sie in einem immer größer werdenden Zwiespalt zur Abkehr und der Frage, auf welcher Seite sie eigentlich steht: Abkehr oder Revolution? Den KI-gegen-Menschen-Aspekt finde ich immer noch sehr interessant, da es durchaus etwas ist, womit auch unsere Zukunft irgendwann konfrontiert sein wird. Mir hat es sehr gut gefallen, dass dieser Konflikt durch unterschiedliche Charaktere aus sehr verschiedenen Winkeln betrachtet wird. So bekommt sowohl die Pro- als auch die Kontra-Seite Gehör.

Zum anderen geht es um die Frage, für wen ihr Herz schlägt. Längere Zeit steht Herzschmerz auf dem Programm, der mein eigenes Herz ordentlich zerrissen hat (und ich habe jede Seite davon geliebt). Dann wird diese Situation doch recht schnell wiederaufgelöst und die Geschichte beschränkt sich plötzlich fast ausschließlich auf Ophelias Mission. Das fand ich ein wenig schade, da sich die Geschichte dadurch am Ende etwas zu sehr in die Länge zog.

Das Ende konnte mich leider nicht in dem Maße überraschen und schockieren, wie das vom ersten Teil. Auch wenn dies verssucht wurde. Die Handlung war vorherzusehen gewesen und von einem Aspekt war ich ein kleines bisschen enttäuscht (Musste "die Lösung" wirklich so einfach sein?).

Insgesamt hat mich die Geschichte trotzdem überzeugt. Seinen Anteil daran haben außerdem noch der tolle, bildhafte Schreibstil von Lena Kiefer und die Charaktere. Allen voran Ophelia selbst. Sie ist eine mutige, starke Protagonistin, die sich charakterlich sehr weiterentwickelt hat. Sie erkennt ihre eigenen Fehler und lernt daraus, indem sie ihre und fremde Handlungen und Ziele hinterfragt. Auch Lucien, Jye und Dufort haben mir gut gefallen. Authentische, ehrliche und sympathische Charaktere, wie man sie sich wünscht. Ich bin gespannt, was sich Lena Kiefer für Ophelia, Lucien & Co. in im dritten Teil ausgedacht hat!

Fazit: Ein bisschen fällt "Ophelia Scale - Der Himmel wird beben" von seinem Vorgänger ab, aber alles in allem hat Lena Kiefer auch im zweiten Teil der Reihe eine Geschichte geliefert, die größtenteils spannend, voller Action, hin- und hergerissener Gefühle und toller Charaktere war. Ich freue mich schon auf den dritten Band und bin gleichzeitig sehr gespannt, wie die Geschichte enden wird.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Bessere Fortsetzung mit nicht ganz so gutem Ende

ELFENKÖNIG
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Inhalt: Jude hat nur ein Ziel – als geheime Macht hinter dem Thron ihren Ziehbruder Oak, den wahren Erben des Elfenreichs, zu beschützen. Dafür hat sie Cardan, den neuen König der Elfen, an sich gebunden ...

Inhalt: Jude hat nur ein Ziel – als geheime Macht hinter dem Thron ihren Ziehbruder Oak, den wahren Erben des Elfenreichs, zu beschützen. Dafür hat sie Cardan, den neuen König der Elfen, an sich gebunden und zieht im Geheimen die Fäden. Die Geschicke von Faerie zu lenken, wäre schon schwierig genug. Doch Cardan tut alles, um Jude zu unterlaufen, selbst wenn die Faszination, die Jude auf ihn ausübt, ungebrochen ist. Als jemand Unbekanntes in Judes Umfeld offenbar Verrat plant, muss sie nicht nur den Verräter stellen, sondern auch ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber Cardan in den Griff bekommen, wenn sie nicht die Kontrolle über das Elfenreich verlieren möchte …

Cover: Ich liebe das Cover! Es ist so viel schöner als das vorherige. Es fängt sofort den Blick des Betrachters ein und fesselt ihn anschließend durch seine Mehrschichtigkeit.

Meine Meinung: Die Geschichte von Jude - das Überleben eines Menschen in der gefährlichen Elfenwelt - konnte im ersten Band "Elfenkrone" durchaus mein Interesse wecken, aber insgesamt hat mir etwas gefehlt, das mich wirklich fesselt und mitreißt. Der zweite Teil konnte mir teilweise dieses Gefühl geben, weswegen mir die Fortsetzung insgesamt besser gefallen hat als der Vorgänger.

Elfenhain bleibt auch in "Elfenkönig" düster, brutal, voller Intrigen und hinterlistiger Wesen. Was neu ist, sind die Gefühle in dieser Geschichte. Zwischen zwei Charakteren entsteht eine wirklich prickelnde Chemie. Es sind nicht viele Gefühle, aber eben sehr intensive, die es teilweise schaffen, die Boshaftigkeit der Elfenwelt zu überschatten und mich tief in die Geschichte hineinzureißen. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber der Bereich bleibt für mich ausbaufähig, solange es derart furchtbare Charaktere gibt wie Judes Zwillingsschwester.

Jude selbst entwickelt sich zu einer Persönlichkeit, die ich auf der einen Seite beeindruckend finde. Sie ist gerissen, nicht auf den Kopf gefallen und weiß sich durchzusetzen. Auf der anderen Seite finde ich es erschreckend, was sie alles dafür tut, um dazuzugehören. Grausame Taten für eine grausame Welt. Das scheint einfach nicht mein Ding zu sein.

Dafür ist Jude ein recht offenes Blatt für uns Leser. Was man von Cardan so gar nicht sagen kann. Ich habe immer noch das Gefühl, ihn überhaupt nicht zu kennen. Ein tiefer Einblick in Cardans Welt, seine Beweggründe und Gefühle fehlt komplett. Was schade ist, da er ein wirklich interessanter Charakter ist. Ein wenig Unwissenheit macht es noch spannend und mysteriös, aber so konnte ich Cardans Handlung überhaupt nicht nachvollziehen und das nervt eher.

Insgesamt war der Plot dennoch über viele Teile spannend gestaltet. Man will stets wissen wie es weitergeht und es gibt einige Plottwists. Manche davon können überraschen, aber irgendwie hat man das in dieser Welt voller Hinterlistigkeiten und Intrigen gar nicht anders erwartet. Mir hat der Überraschungseffekt gefehlt. Beim Lesen wartet man regelrecht auf eine derartige Handlung. Ich hätte mir etwas gewünscht, dass mich wirklich schockiert. Beispielsweise beim Ende, denn dieses hat mich handlungsmäßig enttäuscht. Dennoch bin ich gespannt auf den dritten Teil, vielleicht kann er meine Meinung zu der Reihe noch weitersteigern.

Fazit: Man kann mich wohl kaum als größten Fan dieser Reihe betrachten, aber die Welt von Elfenhain ist interessant und definitiv nicht langweilig. Der Plot ist voll (überraschender) Wendungen und es gibt endlich prickelnde Gefühle, die es schaffen, mich in die Geschichte hineinzuziehen. Das Ende hat mich allerdings enttäuscht. Dennoch finde ich "Elfenkönig" gelungener als seinen Vorgänger und wer weiß, was Band drei zu bieten hat. Ich bin gespannt!

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Veröffentlicht am 14.08.2019

Toller Schreibstil & authentische Geschichte, die nur einen Makel hat

Die Welt durch deine Augen
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Inhalt: Enyas größter Traum ist es, Schriftstellerin zu werden, doch die Realität sieht ganz anders aus. Sie kassiert nur Absagen von Verlagen, hält sich als Kellnerin mühsam über Wasser und fühlt sich ...

Inhalt: Enyas größter Traum ist es, Schriftstellerin zu werden, doch die Realität sieht ganz anders aus. Sie kassiert nur Absagen von Verlagen, hält sich als Kellnerin mühsam über Wasser und fühlt sich von ihrem Freund Carlo unverstanden. Bis plötzlich Janosch vor ihr steht. Ein Blick in seine unergründlich blauen Augen, und für Enya eröffnet sich eine vollkommen neue Welt. An seiner Seite erscheint ihr das Leben leicht und alle Hürden mühelos überwindbar. Was Enya nicht weiß: Janosch verbirgt ein Geheimnis - vor ihr und der ganzen Welt …

Cover: Ein süßes und harmonisches Cover, dennoch hätte diese besondere Liebesgeschichte meiner Meinung nach ein außergewöhnlicheres Cover verdient gehabt.

Meine Meinung: "Sehr geehrte Frau Unterberger, haben Sie vielen Dank für Ihr nettes Manuskriptangebot, das für eine Verlagsveröffentlichung in unserem Hause leider nicht infrage kommt." (S. 9) …

… mit diesen Worten steigen wir ein in die Welt von Enya Unterberger - eine junge Autorin, die uns Lesern einen tiefen und interessanten Einblick in die Lebens- und Gefühlswelt einer jungen Schriftstellerin gibt. Ich hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass sehr viel von Sarah selbst in der Geschichte steckt und das macht es sehr authentisch.

Noch etwas, was von Sarah in die Erzählungen eingeflossen ist, ist ihr wunderbarer Schreibstil. Er ist auf der einen Seite sehr locker leicht und auf der anderen poetisch, ganz besonders in der eingebauten Geschichte - in Enyas Buch. "Die Welt durch deine Augen" ist nichts, was man "nur" nebenbei liest, sondern etwas, das man wirklich erfassen muss, tief in sich drin.

Denn Enyas und Janosch Liebesgeschichte ist eine besondere. Von Anfang an merkt man, dass Janosch ein Geheimnis verbirgt und ich hatte durchaus meine Theorie, aber als er sich offenbart, war ich wirklich überrascht. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten. Außer: Es macht die Geschichte besonders. Janoschs Geheimnis bringt einen ganz anderen Blickwinkel in das Kennenlernen von zwei Person hinein. Einen, der mir in anderen Büchern bisher nicht begegnet ist.

Leider gab es aber auch etwas, an dem ich mich wirklich gestört habe: Die Tatsache, dass Enya große Teile der Geschichte in einer Beziehung zu einem anderen Mann ist und sich auch erst sehr spät trennt. Dadurch konnte ich die Annäherung von Enya und Janosch nicht richtig genießen und Enya selbst hat es auch ein paar Sympathiepunkte gekostet. Ich finde Fremdgehen sollte nicht romantisiert werden, auch wenn ich verstehe, warum die Geschichte so konstruiert wurde. Ich denke aber, dass auch eine andere Lösung möglich gewesen wäre und dann hätte mich das Buch bestimmt nahtlos überzeugt.

Fazit: Die Geschichte von Enya und Janosch hat mich aus vielen Gründen überzeugt. Sie ist besonders, authentisch, schön geschrieben und der Einblick in die Lebenswelt einer Jungautorin fand ich überaus interessant. Allerdings kann ich trotzdem nicht ganz über die Fremdgeh-Thematik hinwegsehen. Ohne hätte mir "Die Welt durch deine Augen" noch besser gefallen.

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Veröffentlicht am 01.08.2019

Tiefgründig und nachdenklich, allerdings fehlt der roten Faden

Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte
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Inhalt: Rosa und Frank begegnen sich am anderen Ende der Welt. Durch Zufall oder weil es so sein soll. Sie sind sich ähnlich und doch grundverschieden – Rosa widersprüchlich, Frank ruhig. Zusammen sind ...

Inhalt: Rosa und Frank begegnen sich am anderen Ende der Welt. Durch Zufall oder weil es so sein soll. Sie sind sich ähnlich und doch grundverschieden – Rosa widersprüchlich, Frank ruhig. Zusammen sind sie nicht nur weniger allein, sondern ziemlich nah dran an vollständig. Sie beschließen, gemeinsam weiterzureisen und einen alten Camper zu kaufen. Doch dann taucht unerwartet Franks bester Freund David auf, und mit ihm ändert sich alles. Sind drei einer zu viel oder hat genau er noch gefehlt? Diese Frage stellt sich immer wieder, während sie zu dritt Tausende Kilometer durch Australiens unendliche Weite fahren, vor ihnen nur der Horizont, über ihnen nichts als Himmel und zwischen ihnen mehr, als Worte je beschreiben könnten.

Cover: Wenn dieses Cover nicht auffällig ist, dann weiß ich auch nicht. Die liebevollen Zeichnungen ergänzen dazu nicht nur das Äußere des Buches sondern auch sein Inneres. Es gibt der Geschichte einen ganz persönlichen Touch.

Meine Meinung: Schon nachdem ich ein paar Seiten in "Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte" gelesen hatte, war für mich eines bereits klar: Anne Freytag hat mich wieder einmal mit ihrem Schreibstil beeindruckt. Die Autorin schreibt mit viel Gefühl, mit Tiefe und sehr poetisch. Durch ihren Erzählstil bekommt man einen sehr tiefen und detaillierten Einblick in die Welt und die Seele ihrer Charaktere. Durch den Perspektivenwechsel gelingt das auch bei allen drei Hauptfiguren: Rosa, Frank und David.

Dennoch hatte ich einige Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Am Anfang haben mich die vielen Zeitsprünge in der Erzählung überfordert. Ich hatte das Gefühl, nicht mit den Gedanken der Protagonisten und der Handlung Schritt halten zu können. Nach und nach habe ich aber immer mehr in diesen Roadtrip hineinfinden können.

Die Reise und damit die Geschichte von Rosa, Frank und David ist tiefgründig und interessant. Sie regt zum Nachdenken an und ist keine leichte Kost für Zwischendurch. Die Drei erscheinen im ersten Moment sehr verschiedene Charaktere zu sein und doch eint sie dieselbe Suche. Die Suche nach sich selbst, nach dem Sinn des eigenen Lebens. Immer die schwierige Vergangenheit im Blick. Und dann auf den zweiten Blick erscheinen Rosa, Frank und David gar nicht mehr so verschieden. Diese bedeutenden Lebensfragen schweißen die drei zusammen, sind der Grund, warum sie sich immer näher kommen.

Ich denke, dass man merkt, wie interessant ich den Kern dieser Geschichte finde. Denn (fast) jeder von uns hat sich einmal an diesem Punkt befunden. Am Scheideweg zwischen dem Ende der Schulzeit und dem weiteren Lebensweg. Insgesamt hat mir aber leider der rote Faden gefehlt. Die Handlung entwickelt sich recht langsam fort und erst am Ende konnte sie mich mitreißen. Die Reise mit Rosa, Frank und David habe ich zwar dennoch genossen, aber für mich wäre mehr Potenzial vorhanden gewesen.

Fazit: Anne Freytag begeistert mit einem poetischen und tiefgründigen Schreibstil, besonderen Charakteren und einem Plot, der Erinnerungen in mir wach ruft und mich zum Nachdenken anregt. Bei der Verbindung der einzelnen Lebensgeschichten, der Reise und den wachsenden Beziehungen hat mir allerdings der rote Faden gefehlt.

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Veröffentlicht am 30.07.2019

Eine schöne Liebesgeschichte mit außergewöhnlichen Charakteren und Plot

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Inhalt: Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt kein ...

Inhalt: Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt kein Problem, denn Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts. Die Uhrzeiten sind festgelegt, die Absprachen eindeutig. Doch das Leben hält sich nicht an Regeln ...

Cover: Irgendwie ist es diesem Cover gelungen, meine Hass-Farbkombination von Rot und Pink so cool zu kombinieren, dass ich sie hier wirklich toll und harmonisch finde. Das Cover ist durch die auffälligen Farben und den großen Titel auf jeden Fall ein Hingucker. Es springt einem sofort ins Auge.

Meine Meinung: Liebesgeschichten wurden schon oft erzählt und deshalb ist jedes Buch, das es schafft aus der Masse herausstechen, ein Highlight. Ich fand die Idee, dass sich zwei Menschen eine Einzimmerwohnung teilen, sehr originell und sie hat mir gut gefallen. Eine solche Wohnkonstellation kann ja nur amüsant werden.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir bei Tiffys Erzählperspektive sehr leicht. Ihre Sprache war jung, modern und lustig. Bei Leons Parts hatte ich anfangs meine Probleme. Seine Perspektive beinhaltet sehr kurze Sätze, oft ohne Pronomen - ich mag es dann doch etwas vollständiger. Ich vermute, dass dieser Schreibstil im Englischen besser funktionieren könnte. Mir hat er bis zum Ende nicht zu 100 Prozent gefallen.

Dafür mochte ich die Charaktere sehr gerne. Tiffy und Leon sind beide sehr außergewöhnlich in ihrem Geschmack und ihrer Persönlichkeit. Sie sind besonders und das macht sie eben besonders sympathisch. Außerdem haben beide Humor. Ich musste beim Lesen häufiger mal lachen - besonders wegen Leons stumpfen (Selbst-)Humor. Auch bei den Nebencharakteren hat sich Beth O'Leary viel Mühe gegeben und liebevolle Freunde, Patienten und Familienmitglieder erschaffen.

Diese vielen Nebencharaktere sorgen für einige Handlungsstränge, die neben der zarten und langsamen Liebesgeschichte in den Vordergrund treten und mit ihr verwoben werden. Beispielsweise die Suche nach dem alten Geliebten eines kranken Patienten, die Gerichtsverhandlung von Leons Bruder Richie oder die Aufarbeitung einer toxischen Ex-Beziehung. Dadurch wird es auch auf 480 Seiten nicht langweilig oder zäh. Die Autorin findet dabei eine gute Balance zwischen lustigen und tiefgründigen Momenten. Trotzdem haben die Charaktere für mich die meiste Zeit zu wenig Emotionen gezeigt.

Dennoch steht natürlich die Beziehung zwischen Tiffy und Leon im Vordergrund. Die beiden sind eigentlich sehr unterschiedlich, aber trotzdem harmonieren sie total schön zusammen. Der Austausch durch die Post-It's war nicht nur originell, sondern auch wirklich goldig. Man merkt, wie sie sich dadurch immer besser kennenlernen, ohne sich jemals begegnet zu sein. Das Ende ist dann wirklich Zucker, ohne dabei zu kitschig zu werden. Es passte einfach zu Tiffy und Leon - zwei besonderen Persönlichkeiten, bei denen ich nichts dagegen hätte, noch mehr von ihnen zu hören.

Fazit: "Love to share - Liebe ist die halbe Miete" ist definitiv ein Buch, das sich aus der Liebesroman-Masse abhebt Die Geschichte bietet einen außergewöhnlichen Plot und Charaktere, die durch ihre besonderen Persönlichkeiten herausstechen. Insgesamt hätte ich mir zwar mehr Emotionen gewünscht und der Schreibstil in Leons Perspektive war doch sehr gewöhnungsbedürftig, aber dennoch hatte ich sehr viel Spaß mit dieser schönen, originellen und humorvollen Liebesgeschichte.

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