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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2016

Wie die Welt des Fernsehens wirklich ist!

Der Ameisenhaufen
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Einen gelungenen Roman hat Vera Russwurm mit "Der Ameisenhaufen" verfasst.

Inhalt: Ein Geldkoffer wird aus dem Chefbüro der großen österreichischen Produktionsfirma "MasterTV-Österreich" gestohlen. Somit ...

Einen gelungenen Roman hat Vera Russwurm mit "Der Ameisenhaufen" verfasst.

Inhalt: Ein Geldkoffer wird aus dem Chefbüro der großen österreichischen Produktionsfirma "MasterTV-Österreich" gestohlen. Somit fehlt eine Million Euro im Budget der brandneuen Sendung "Ameisenhaufen". Das Management trifft eine höchst ungewöhnliche Sparmaßnahme: Aus verschiedenen Abteilungen wird jeweils ein Mitarbeiter bestimmt, der sich im "Ameisenhaufen" behaupten muss. Der Clou: Diejenigen, die diese demütigenden Spiele erfunden haben, müssen sie nun selber spielen.

Vera Russwurm war mir schon vor dem Lesen aus der früheren Fernsehsendung "Ja oder Nein" mit Joachim "Blacky" Fuchsberger bekannt und so war ich auf ihren Roman sehr gespannt.

Die Autorin gewährt dabei einen mehr als interessanten Blick hinter die Kulissen der Fernsehwelt. Der Sprachstil von Vera Russwurm konnte mich gleich begeistern, weil sie die Figuren sehr gut gezeichnet hat. Die Handlung steht dabei gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern mehr die auftauchenden Figuren. Spannend ist auch zu beobachten, dass im Laufe der Geschichte die einzelnen Mitglieder der Produktionsfirma von Einzelkämpfern zu echten Teammitgliedern werden. Dabei werden ihre veränderten Verhaltensweisen sehr gut dargestellt.

Insgesamt ein sehr interessanter Blick in die Welt des Fernsehens. Zu überzeugen weiß dabei auch das Cover, das mich auch zu einem Kauf angeregt hätte.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Philippe Georget versteht sein Handwerk!

Rabenschwarzer Winter
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Der dritte Band um Inspecteur Gilles Sebag konnte mich überzeugen.

Inhalt: Inspecteur Gilles Sebag kommt gerade in Weihnachtsstimmung, als er entdeckt, dass seine Frau Claire ihn betrügt. Seine Welt ...

Der dritte Band um Inspecteur Gilles Sebag konnte mich überzeugen.

Inhalt: Inspecteur Gilles Sebag kommt gerade in Weihnachtsstimmung, als er entdeckt, dass seine Frau Claire ihn betrügt. Seine Welt bricht zusammen. Mit viel Whiskey versucht er in durchwachten Nächten darüber hinwegzukommen. Zusätzlich führt ihn auch sein nächster Fall in menschliche Abgründe. Eine erschlagene Frau, ein Mann, der sich aus dem Fenster stürzt, ein weiterer, der droht, sich in die Luft zu jagen ... Gilles findet schnell heraus, dass die Morde zusammenhängen: Es handelt sich bei allen um Eifersuchtsdramen.

Philippe Georget zeigt gleich zu Beginn auf, dass er ein echtes Händchen dafür hat, Urlaubsstimmung zu erzeugen. Sowohl die Landschaftsbeschreibungen als auch die Figurenzeichnung sind als gelungen zu bezeichnen. Dabei ist das Thema mehr als aktuell, denn Affären während einer Ehe sind leider zur Normalität geworden.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, weil man sehr schnell ins Geschehen hineinfindet. Spannung ist von Anfang an vorhanden, doch an einigen Stellen hätten es ein paar Seiten weniger sein können. Trotzdem versteht sich der dritte Band um Inspecteur Sebag als ein klassischer Kriminalroman, der mehr Stärken als Schwächen aufweist. Auf unnötige Brutalität wird dabei verzichtet und dafür eine Kriminalgeschichte angeboten, die durch ihre Protagonisten und die Atmosphäre punkten kann.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Eine Reihe, die man sich merken sollte!

Dein finsteres Herz
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Ein mehr als gelungenes Debüt hat Tony Parsons hier verfasst.


Inhalt: Vor zwanzig Jahren trafen sieben Jungen in der elitären Privatschule Potter’s Field aufeinander und wurden Freunde. Nun sterben sie, ...

Ein mehr als gelungenes Debüt hat Tony Parsons hier verfasst.


Inhalt: Vor zwanzig Jahren trafen sieben Jungen in der elitären Privatschule Potter’s Field aufeinander und wurden Freunde. Nun sterben sie, einer nach dem anderen, auf unvorstellbar grausame Art. Das ruft Detective Constable Max Wolfe auf den Plan: Koffeinjunkie, Hundeliebhaber, alleinerziehender Vater. Und der Albtraum jedes Mörders.


Mit "Dein finsteres Herz" bekam ich einen düsteren englischen Krimi aus der Feder von Tony Parsons präsentiert. Das Buch konnte mich von der ersten Seite packen. Sein Sprachstil hebt sich deutlich ab und verleiht dem Krimi dadurch eine besondere Note.


Trotz vieler Morde im Laufe der Handlung geizt Tony Parsons mit der genauen Darstellung der Greueltaten. Er setzt mehr auf die Zeichnung der Figuren und arbeitet sie dadurch hervorragend aus. Besonders hervorzuheben ist die Hauptfigur, Ermittler Max Wolfe. Seine besondere Note erhält Wolf dadurch, dass er einerseits Hundeliebhaber und andererseits alleinerziehender Vater einer Tochter ist. Sozusagen ein Ermittler wider Willen, da seine Beziehung zu Hund und Tochter als außergewöhnlich zu bezeichnen ist. Gleichzeitig geht Wolfe gerne seine eigenen Wege und ermittelt auf eigene Faust.


Insgesamt ist "Dein finsteres Herz" ein Debüt der entspannten Sorte, da die Brutalität eher einen Nebenschauplatz einnimmt und der Hauptcharakter Max Wolfe Potential für noch weiteren Lesestoff bietet.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Packender Verschwörungs-Thriller!

Das Mona-Lisa-Virus
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Einen interessanten und packenden Thriller hat Tibor Rode hier verfasst.

Inhalt: In Amerika verschwindet eine Gruppe von Schönheitsköniginnen und taucht durch Operationen entstellt wieder auf. In Leipzig ...

Einen interessanten und packenden Thriller hat Tibor Rode hier verfasst.

Inhalt: In Amerika verschwindet eine Gruppe von Schönheitsköniginnen und taucht durch Operationen entstellt wieder auf. In Leipzig sprengen Unbekannte das Alte Rathaus, und in Mailand wird ein Da-Vinci-Wandgemälde zerstört. Gleichzeitig verbreitet sich auf der ganzen Welt ein Computervirus, das Fotodateien systematisch verändert.


Von der ersten Seite konnte mich dieser Thriller packen. Tibor Rode setzt dabei auf viele Erzählstränge und schickt den Leser immer an verschiedene Orte und sorgt so für einen gelungenen Spannungsbogen. Dabei spielt sich das gesamte Geschehen hauptsächlich zwischen Warschau, Madrid und Paris ab.
Man wird geradezu zum Miträtseln eingeladen und so ergibt sich ein echtes Lese-Vergnügen. Im Mittelpunkt der Handlung steht das frühere Model Helen Morgan, die als Neuroästhetikerin tätig ist und auf der Suche nach ihrer Tochter Madeleine ist. Sie muss dabei mächtig um das Leben ihrer Tochter bangen.

Insgesamt konnte mich der Thriller überzeugen. Einziger Minuspunkt sind die mystischen Tagebucheinträge aus dem 16. Jahrhundert, die meinen Lesefluss ein wenig störten.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Konnte die Erwartungen leider nicht erfüllen!

Die Stille vor dem Tod
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Ich war sehr gespannt auf den neuesten Thriller von Cody McFadyen, doch meine Erwartungen wurden leider mehr als enttäuscht.

Inhalt: An einem kalten Oktobertag werden Smoky Barrett und ihr Team nach Denver, ...

Ich war sehr gespannt auf den neuesten Thriller von Cody McFadyen, doch meine Erwartungen wurden leider mehr als enttäuscht.

Inhalt: An einem kalten Oktobertag werden Smoky Barrett und ihr Team nach Denver, Colorado, gerufen. Im Haus der Familie Wilton ist Schreckliches geschehen: Die gesamte fünfköpfige Familie wurde ermordet, und der Täter hat durch eine mit Blut geschriebene Botschaft Smoky mit der Lösung des Falles beauftragt. Doch das Unheil ist weit größer, denn die Wiltons sind nicht die einzigen Opfer. Insgesamt drei Familien wurden in der gleichen Nacht und in unmittelbarer Nähe voneinander getötet. "Komm und lerne", lautet die Botschaft an Smoky.


Mit den ersten beiden Bänden der Serie hatte ich persönlich schon Schwierigkeiten, doch der Klappentext und das geniale Cover hatten mein Interesse direkt geweckt. Bei "Die Stille vor dem Tod" hatte ich beim Lesen aber echte Probleme. Ich habe mich regelrecht durch die Buchseiten quälen müssen. Der Einstieg in diesen Thriller hat mir eigentlich gefallen, doch dann wurde das weitere Geschehen für mich unrealistisch mit sehr vielen Längen.


Ein wichtiger Teil des Buches scheint auch die intensive Auseinandersetzung mit Psychologie zu sein und den daraus bekannten Traumata. Auf den ersten Blick eine spannende Sache, aber hier wirkte es für mich überhaupt nicht interessant, eher unbedingt gewollt.


Auch am Ende erscheint es für mich so, als ob ein neuer Band die weiteren Geschehnisse weiter aufarbeiten soll und der Fall leider nicht abgeschlossen wird. Zwar findet man den Täter, aber die Hintergründe bleiben letztlich im Dunkeln.


Sehr schade für einen Thriller, der zu Beginn richtig Lust auf mehr gemacht hatte.