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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2019

Der Club der Henker

Wer Furcht sät
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Schon die einleitenden Gedichte und Zitate stecken ein Teil des Themas dieses Buches ab – Hinrichtung. Und im Prolog ist man dann live dabei. Der Taxifahrer Mahmud Irani wird entführt und von seinem Entführer ...

Schon die einleitenden Gedichte und Zitate stecken ein Teil des Themas dieses Buches ab – Hinrichtung. Und im Prolog ist man dann live dabei. Der Taxifahrer Mahmud Irani wird entführt und von seinem Entführer aufs Schafott geführt.
Als Leser ist man zuerst geschockt. Was hat dieser Mann getan? Warum wurde er ausgesucht? Oder hat er es tatsächlich “verdient“? Denn es scheint so als hätte er sich der Vergewaltigung von jungen Mädchen schuldig gemacht. Trifft es hier möglicherweise den „Richtigen“?
Also Polizist steht Max für das Gesetzt und muss die Henker suchen und stoppen. Doch die Bevölkerung Londons steht zum Teil hinter den Henkern und so wird auch Max Ziel von Anfeindungen.
Eine weitere Hinrichtung folgt, doch es fehlen Spuren die zu den Tätern führen und so beginnen zermürbende Ermittlungen. Dies ist kein Buch mit Nervenkitzel und Gänsehautfaktor, aber für mich trotzdem absolut klug. Der schmale Grat zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch, Schuldig und Unschuldig, zwischen Gerechtigkeit und Rache wird beleuchtet ohne zu moralisierend zu sein. Ein Buch das nachdenklich macht. Denn jeder hat schon von einem Urteil gehört oder gelesen dass er für absolut ungerecht hielt. Aber Selbstjustiz kann wohl kaum die richtige Antwort darauf sein!?

Veröffentlicht am 31.07.2019

Was wurde aus Otto?

Hannah und ihre Brüder
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Dies ist ein Roman und erzählt eine fiktive Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg. Und trotzdem hätte sie so oder so ähnlich passieren können. Es gibt hunderte wahre Geschichten die von Vertreibung, Widerstand ...

Dies ist ein Roman und erzählt eine fiktive Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg. Und trotzdem hätte sie so oder so ähnlich passieren können. Es gibt hunderte wahre Geschichten die von Vertreibung, Widerstand im Verborgenen, Kampf ums Überleben,… erzählen.
Und das ist die Stärke dieses Buches – diese fiktive Geschichte wahr werden zu lassen.
Ben erzählt uns in Rückblenden seine Lebensgeschichte und die Geschichte seiner Familie. Denn er hat im Fernsehen zufällig jemanden erkannt, Otto, den seine Eltern bei sich aufgenommen und wie einen Sohn großgezogen hatten. Doch im Krieg trennten sich die Wege. Ben und seine Familie sind Juden und werden verfolgt. Otto hingegen ist Deutscher und arbeitet für sie und steigt auf bis zum Hauptscharführer und ist an den Verbrechen der Nazis beteiligt.
Nennt sich Otto nun Elliot Rosenzweig, ist ein einflussreicher Bürger Chicagos, und kann Ben es mit Hilfe seiner Anwältin beweisen?
Eingebettet ist die Geschichte in die wahren Kriegsabläufe in Polen. Also nicht nur ergreifend sondern durchaus auch informativ. Einzige Kritik - manchmal ein bisschen zu sehr „erhobener Zeigefinger (wenn auch zu Recht).

Veröffentlicht am 29.07.2019

keine einfache Kost

Opfer
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Ja, es wird brutal und blutig. Das sollte man wissen wenn man dieses Buch in die Hand nimmt.
Aber bereits der Anfang ist extrem spannend. Ein Opfer wird in einer Scheune gefunden. Es wurde gefoltert und ...

Ja, es wird brutal und blutig. Das sollte man wissen wenn man dieses Buch in die Hand nimmt.
Aber bereits der Anfang ist extrem spannend. Ein Opfer wird in einer Scheune gefunden. Es wurde gefoltert und gequält. Auf einmal bewegt es sich und stößt einen Laut aus. Der Mann ist also gar nicht tot, wie anfangs geglaubt. War es Absicht oder ein Versehen? Im weiteren Verlauf tauchen immer mehr Tote auf. Was ist deren Gemeinsamkeit? Warum mussten sie sterben? Wann wird das nächste Opfer gefunden? Die Ermittler kommen nicht wirklich voran und können nur schwer ein Motiv finden. Es bleibt kaum Zeit zum durchatmen und sie Seiten fliegen nur so dahin.
Etwa zur Hälfte erfahren wir wer der Mörder ist und Teil 2 beginnt. Dieser berichtet aus der Ich-Perspektive des Täters. An diesen neuen Schreibstil muss man sich erst mal gewöhnen. Es gibt immer wieder Rückblenden die uns das Motiv näher bringen sollen. Aber will man dem Mörder gegenüber wirklich Sympathie entwickeln oder glaubt man eher an das Rechtssystem? Auch für den Täter spitz sich die Situation zu. Er ist noch nicht fertig und muss aufpassen sich nicht selber zu verraten.
Weiter geht’s mit Teil 3. Die Ermittler haben verschiedene Hypothesen, aber reichen die Beweise um die Morde nachweisen zu können?
Ein tolles, spannendes Buch! Sehr flüssig und trotz des Inhalts leicht zu lesen. Hier kann man tatsächlich von einem Pageturner sprechen.
Das Ende wird unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Es ist überraschend, aber wahrscheinlich stellt es nicht jeden Leser zufrieden. Doch ich möchte nicht zu viel verraten sondern unbedingt zum Lesen animieren!

Veröffentlicht am 28.07.2019

vielschichtiger Mordfall

Bernsteinmord
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Ich mag die Krimis von Katharina Peter! Es sind für mich – im allerbesten Sinne – sehr gute deutsche Krimis. Ohne überaus brutale Serienmörder, Verstümmelungen, und sonstige Superlative. Ganz ohne Blut ...

Ich mag die Krimis von Katharina Peter! Es sind für mich – im allerbesten Sinne – sehr gute deutsche Krimis. Ohne überaus brutale Serienmörder, Verstümmelungen, und sonstige Superlative. Ganz ohne Blut und Gewalt geht es natürlich auch hier nicht, aber für mich steht die Ermittlung im Vordergrund und das Warum. Und das Warum gestaltet sich hier äußerst vielschichtig. Kein einfacher Fall für Jan, Romy und ihr Team. Aber sehr spannend für uns Leser, da immer wieder neue Erkenntnisse Wendungen in die Ermittlungen bringen. Man muss also bis zum Schluß dran bleiben um den Fall in seiner Komplexität verstehen zu können.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Kann die Liebe zur Musik Grace helfen?

Find mich da, wo Liebe ist
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Ich habe nach einem Buch gesucht, bei dem ich leichte Unterhaltung finde. Wo ich mich nicht gruseln muss, ohne erhobenen Zeigefinger, keine „typische“ Liebesgeschichte mit happy end,…. Aber trotzdem eine ...

Ich habe nach einem Buch gesucht, bei dem ich leichte Unterhaltung finde. Wo ich mich nicht gruseln muss, ohne erhobenen Zeigefinger, keine „typische“ Liebesgeschichte mit happy end,…. Aber trotzdem eine zum Wohlfühlen. Und diese habe ich hier bekommen. Also alle Erwartungen und Hoffnungen erfüllt.
Es ist eine Geschichte über die Liebe, Freundschaft, Neuanfang, sich nicht unter kriegen lassen,… mit ganz viele Liebe erzählt. Einfach wunderschön!
Ja, man möchte Grace am Anfang schütteln und an ihren Verstand appellieren. Warum mit einem verheirateten Mann über acht Jahre eine Fernbeziehung führen? Und sich auch noch einreden wie toll und besonders ihre Beziehung ist. Hat sie daran tatsächlich geglaubt?
Umso mehr habe ich mit ihr gelitten, als sie die schmerzhafte Wahrheit erkennen musste. Am liebsten hätte man sie in die Arme genommen und getröstet. Wie gut, das Menschen für sie da waren und an ihrer Seite standen.
Das mag ein wenig klischeehaft und verklärt sein, aber wollen wir mit Büchern nicht auch mal in solch eine Welt entführt werden?
Ich finde diese Geschichte wunderbar gefühlvoll, liebevoll, voller Wärme, wunderbar sanft,… erzählt. Mit toller bildhafter Sprache.
Und auch ohne den eigenen persönlichen Bezug zu Cello, Bratsche, klassischer Musik,… kann ich es empfehlen.