Profilbild von Anja95

Anja95

Lesejury Profi
offline

Anja95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anja95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2019

Rendezvous mit Lou

Rendezvous mit Lou
0

Inhalt:
Nachdem die junge Studentin Lou erfahren hat das ihr Freund wieder mit seiner Ehefrau zusammen ist und die beiden sogar ein Kind erwarten, brennen bei ihr alle Sicherungen durch. In aller Öffentlichkeit ...

Inhalt:
Nachdem die junge Studentin Lou erfahren hat das ihr Freund wieder mit seiner Ehefrau zusammen ist und die beiden sogar ein Kind erwarten, brennen bei ihr alle Sicherungen durch. In aller Öffentlichkeit rächt sie sich an der Frau und ist am nächsten Tag auf jeder Titelseite der französischen Zeitungen. Diese Aktion hat zur Folge das sie kurz davor steht ihren Studienabschluss als Journalistin zu gefährden, es sei denn sie schafft es ein exklusiv Interview mit den heiß begehrten aber doch Medien scheuen Frédéric d'Arambault zu bekommen. Wird sie es schaffen und ihre Zukunft retten, und somit in die Fußstapfen ihres Vaters treten können ?

Meine Meinung :
"Rendezvous mit Lou" ist ein Roman der im wunderschönen Paris spielt. Das alleine war Grund genug für mich das Buch zu lesen. Es gibt so viele tolle Settings, Paris wird aber immer eins meiner liebsten bleiben. Den französischen Charme habe ich hier besonders geliebt. Man begibt sich auf eine Reise in die verschiedensten Ecken der französischen Hauptstadt und lernt die Stadt somit ein bisschen besser kennen. Hin und wieder wurden französische Wörter oder ganze Sätze mit eingebaut die mir bewiesen haben das ich 4 Jahre französisch Unterricht verschlafen habe. Der Sinn ist aber zum Glück nicht verloren gegangen.

Schon zu Beginn der Geschichte lernen wir Lou mit ihrer temperamentvollen Art kennen. Was anfangs noch ziemlich erfrischend und lustig zu lesen war wurde zum Ende hin leicht nervig. Auch ihre naive Art mich das ein oder andere mal die Augen verdrehen lassen.

Als Lou und Frédéric sich zum ersten mal begegnen kann man schon von Hass auf den ersten Blick sprechen, was unter den Umständen ihres ersten Zusammentreffens mehr als verständlich ist. Trotz allem denkt Lou immer wieder sie wäre die Unschuldige obwohl sie offensichtlich genau so viele Fehler macht wie Frédéric. Eingestehen tut sie sich diese aber nicht und ist nur damit beschäftigt sich im Selbstmitleid zu baden oder Frédéric zu beschimpfen. Ihre Charakterentwicklung habe ich deswegen mehr negativ als positiv empfunden.
Bei Frédéric war es genau umgekehrt. Anfangs war er mir sehr unsympathisch. Im weiteren verlauf der Geschichte wurde er mir immer sympatischer und ich habe ihn dafür bewundert wie gelassen er auf Lous heftiges Temperament reagiert.

Ich habe von diesem Buch eine romantische Liebesgeschichte erwartet, wurde dann aber doch überrascht. Von einer Liebesgeschichte habe ich hier ehrlich gesagt wenig mit bekommen. "Rendezvous mit Lou" wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Während Lou krampfhaft versucht das Interview mit Frédéric zu bekommen und dafür alles tut was er von ihr verlangt, erfahren wir in der Sicht des Protagonisten welche Probleme er beruflich zu bewältigen hat. Die Zeit die die beiden nicht mit Streitereien verbracht haben, haben mich begeistert. Sie verbringen Abende mit einander die immer wieder in einem totalen Chaos Enden. Frédérics Verzweiflung daraufhin, hat mich das ein oder andere mal laut auflachen lassen.

Frédérics Sicht fand ich nicht nur wegen seiner einfühlsamen Art interessant zu lesen, hauptsächlich lag es an den Intrigen die sich in seiner Firma und seinem privat Leben abspielen. Auch wenn ich nicht annähernd verstanden habe was er an Lou findet war man bei ihm hautnah dabei wie er sich in Lou verliebt. Als Leser hat man gemerkt wie viel sie ihm bedeutet und das er nicht aufgeben wird um sie zu kämpfen. Bei Lou hab ich das ein bisschen vermisst. Ihre Gefühle für Frédéric waren auf einmal da, aber woher diese kamen war für mich nicht nachvollziehbar.

Was ich ein bisschen Schade fand war das Frédérics Absichten Lou gegenüber dem Leser von Anfang an bekannt waren, Lou hatte jedoch keine Ahnung. Das hat die Spannung um den mysteriösen Adligen ein wenig genommen. Leider wurde hier das Potenzial zu einem genialen Plottwist verspielt.

Das Ende kam für mich viel zu plötzlich und war für mein Empfinden auch viel zu unrealistisch, wenn man bedenkt das die Geschichte in einem Zeitraum von nur zwei Wochen spielt.

Mein Fazit:
"Rendezvous mit Lou" ist ein locker leichter Roman der sich mit 364 Seiten leicht und schnell durchlesen lässt. Humor und Drama kommen hier definitiv nicht zu kurz. die Liebe allerdings schon. 3,5/5 Sterne

Veröffentlicht am 23.08.2019

guter Abschluss

Selection - Die Krone
0

Inhalt:
Nach dem Herzinfarkt ihrer Mutter ist es an Eadlyn die Regentschaft zu übernehmen. Als hätte sie nicht schon genug am Hals mit dem Casting und dem plötzlichen verschwinden ihres Zwillingsbruders ...

Inhalt:
Nach dem Herzinfarkt ihrer Mutter ist es an Eadlyn die Regentschaft zu übernehmen. Als hätte sie nicht schon genug am Hals mit dem Casting und dem plötzlichen verschwinden ihres Zwillingsbruders Ahren. All das stresst sie sehr und zweifelt immer mehr dran ob sie es je schaffen wird eine Königin zu sein die ein Platz im Herzen ihres Volkes bekommt.

Meine Meinung :
Entspurt beim Casting. Für Eadlyn wird es Zeit ihren Seelengefährten unter den letzten verblieben Bewerbern zu finden.
Der 5. und somit Finale Teil der Selection Reihe begleitet Eadlyn auf den Höhen und Tiefen ihres doch sehr stressigen Lebens. Nach allem was im letzten Teil passiert ist kann man eine deutliche Charakterentwicklung der Protagonistin erkennen. Sie ist lange nicht mehr die kalte, egoistische Prinzessin die sie einst war, sondern entwickelt sich zu einer liebenswürdigen Regentin die die Probleme des Volkes sehr ernst nimmt und alles in ihrer Macht stehende tut um ihr Volk, aber auch ihre Familie und die Bewerber glücklich zu machen. Langsam aber sicher öffnet sie auch ihr Herz. Sie verliebt sich, doch auch das scheint nur Probleme mit sich zu bringen.

In "Selection-Die Krone" gab es viele Stellen die sich rund um Politik gedreht haben. Mir ist klar das dies fester Bestandteil der Geschichte ist, aber im Gegensatz zu den anderen Bänden kam es mir hier ein bisschen langweilig gestaltet vor. Auch die Spannung hat mir ein wenig gefehlt. Im dritten Teil gab es so viele Action reiche Szenen, dass ich mit genau diesen Erwartungen an das Buch gegangen bin. Anstelle von Action glänzt dieser Teil mit schönen Szenen die zeigen wie wichtig Familie ist.

Die Wahl die Eadlyn getroffen hat war nicht wirklich vorhersehbar, aber ich hatte schon im 4. Teil das Gefühl das es sich in diese Richtung entwickeln könnte, da es für eine menge Drama hätte sorgen können. Dieses blieb aber aus und wurde nur auf wenigen Seiten besprochen. Ich hätte mir da ein bisschen mehr erhofft.
Das Ende kam mir dann auch ein bisschen zu plötzlich, obwohl ich es nicht im geringsten schlecht fand.Ich habe mich für Eadlyn gefreut das sie es endlich geschafft hat ihr Herz zu öffnen. Den Epilog fand ich ganz besonders schön geschrieben. Ein Einblick in die Zukunft der beiden wird uns aber nicht gewehrt was das Ende ziemlich offen lässt. Mich hätte es interessiert ob sie die Pläne die sie für ihr Land hat erfolgreich umgesetzt hat.

Mein Fazit:
Aufgrund des Endes der Haupttrilogie bin ich hier mit anderen Erwartungen ran gegangen was meine Bewertung durchaus beeinflusst. Mehr als ein Wohlfühlbuch für zwischendurch ist der Finale Band nicht, aber dennoch ein guter Abschluss. 3,5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.11.2021

All the things that matter

All The Things That Matter
0

"All the Things that matter" von Mira Manger ist der erste Teil einer Reihe, welcher am 10.11 erscheint. Der Folgeband wird voraussichtlich im April 2022 erscheinen. Mich hat dieses Buch aus einem Grund ...

"All the Things that matter" von Mira Manger ist der erste Teil einer Reihe, welcher am 10.11 erscheint. Der Folgeband wird voraussichtlich im April 2022 erscheinen. Mich hat dieses Buch aus einem Grund angesprochen. Nicht nur war es das Cover, sondern hauptsächlich ein Wort im Klappentext: Youtuber. Auf das Thema wurde meiner Meinung nach auch mehr oder weniger gut eingegangen. Ich persönlich bin keine Youtuberin, aber ich kann mir vorstellen dass, die Existenz- bzw die Angst das der Erfolg bald vorbei sein könnten, jeder Youtuber schon einmal hatte. Als Triggerwarnung wurde ebenfalls das Thema Rassismus angegeben. Hier hätte ich mir gewünscht dass, dieses Thema ein bisschen mehr in die Tiefe gegangen wäre. Vor allem was den Rassismus und die Kriminalität angeht. Oder aber auch die Thematik arm gegen reich. Das ist so ein ernstes Thema über das wirklich mehr geredet werden sollte, aber wirklich mehr erfahren hat man darüber nicht. Den Schreibstiel der Autrorin mochte ich allerdings sehr, dennoch hatte ich das Gefühl das sich die Geschichte hier und da etwas in die Länge gezogen hat.

Jetzt aber erstmal was zum Inhalt.
In "all the Things that matter" geht es um Austin und Victoria. Victoria studiert soziale Arbeit in Seattle und lebt mir ihrer besten Freundin in einer Schwesternschaft. Dort fühlt sie sich allerdings nicht wirklich zuhause und freut sich darauf dass, ihr letztes Semester bald zu Ende ist, und sie wieder nachhause nach Vancouver kann, um dort ihre alleinerziehende Mutter zu unterstützen. Als sie dann allerdings auf Austin trifft, der das Haus neben der Schwesternschaft, für seine Schwester einzugsbereit macht, scheint das Universum, Vic tausend Gründe zu geben um in Seattle zu bleiben. Wie wird sie sich entscheiden? Und kann Victoria lernen mit dem Geheimnis um zugehen, welches ihr Austin schon so lange verheimlicht?

In diesem New Adult Roman lesen wir abwechselnd aus der Sicht von Austin und Victoria. Sowohl Austin, als auch Victoria, sind zwei durchaus sympathische Charaktere, die es nicht immer einfach im Leben hatten. Bei Victoria hatte ich das Gefühl dass, sie ganz schön damit zu kämpfen hat, nicht so wohlhabend wie ihre Verbindungsschwestern zu sein. Während diese sich keine Gedanken über irgendwelche Ausgaben oder Finanzen im allgemeinen machen müssen, hat Victoria neben dem Collage noch zwei Jobs, mit denen sie sich versucht über Wasser zu halten.
Austin hat derweil ganz andere Probleme auf die ich leider nicht eingehen kann, da dies ein Spoiler wäre. Sonst führt Austin einen erfolgreichen Youtubekanal und arbeitet nebenbei als Lieferant bei einem Lieferservice. Außerdem bekommt Austin hin und wieder ein paar Schwimmstunden von Victoria. Hier muss ich sagen dass, mich dieser Teil sehr an sinking Ships von Tami Fischer erinnert hat, was ich ziemlich cool fand.

Was das Geheimnis von Austin angeht muss ich sagen dass, ich das ebenfalls ein bisschen langezogen fand. Den Großteil des Buches hatte ich das Gefühl dass, Victoria Austin zu sehr drängt dieses preis zugeben. Sie sagt zwar immer das sie ihm Zeit lassen will, und er darüber reden soll, sobald er sich dafür bereit fühlt, aber daran halten tut sie sich nicht. Das war mir etwas zu widersprüchlich, auch wenn ich auf der anderen Seite verstehen konnte das sie für ihn da sein möchte und sie das eben nicht kann, wenn sie nicht weiss worum es geht. Hätte man das allerdings etwas kürzer gehalten, hätte ich damit wahrscheinlich nicht so ein großes Problem gehabt. War sein Geheimnis aber vorhersehbar? Nein, das fand ich überhaupt nicht. Ich konnte auch verstehen warum es ihm so schwer gefallen ist, dieses preis zugeben. Die Reaktion von Victoria konnte ich jedoch gar nicht nachvollziehen.

Die Nebencharaktere von "all the Things that matter" waren ebenfalls extrem sympathisch. Es gab kaum einen Charakter den ich nicht mochte. Die einzigen unsympathischen Charaktere waren wirklich die, die auch unsympathisch sein sollten.
Ein Thema, welches auf Grund eines Nebencharakters angesprochen wurde, waren toxische Beziehungen. Da "all the Things that matter" nicht Mias Geschichte war, möchte ich mich hier gar nicht darüber aufregen dass, ich auch hier der Meinung bin, es fehlt an Tiefe. Da sich die Autorin dafür entschieden hat dieses Thema anzusprechen, wären ein paar mehr Hintergrund Informationen schön gewesen. Es gab Mia die in einer toxischen Beziehung ist und auf der anderen Seite Victoria und ihre beste Freundin die gegen diese Beziehung sind. Meiner Meinung nach ein typisches Schwarz - Weiß Bild. Dabei gibt es doch noch so viel dazwischen. Ich hoffe man erfährt hier mehr dazu in den Folgebänden.

Mein Fazit:
Ein gutes Buch für zwischendurch, welche wichtige Themen anschneidet, aber nicht all zu sehr damit in die Tiefe geht. 3/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2021

Der fremde am Strand

Der Fremde am Strand
0

In "der fremde am Strand" von Lisa Jewell geht es um Alice die an einem regnerischen Tag einen, wie es den Anschein macht, verlorenen und fremden Mann am Strand sitzen sieht. Hilfsbereit wie sie ist gibt ...

In "der fremde am Strand" von Lisa Jewell geht es um Alice die an einem regnerischen Tag einen, wie es den Anschein macht, verlorenen und fremden Mann am Strand sitzen sieht. Hilfsbereit wie sie ist gibt sie dem Mann zuerst eine Jacke, jedoch stellt sich schon bald heraus, das der Mann sein Gedächtnis verloren hat und keinerlei Erinnerungen daran hat wer er ist oder wie er an diesen Strand gekommen ist. Alice entscheidet sich dafür den fremden bei sich aufzunehmen und ihm zu helfen sein Gedächtnis wiederzuerlangen. Doch ob das eine so gute Idee ist?

Das Buch ist eingeteilt in zwei Teile und 3 Perspektiven. Zuerst lesen wir natürlich aus der Sicht von Alice. In der zweiten Sicht lernen wir Lilly kennen die ihren Mann Karl als vermisst meldet und während den Ermittlungen feststellen muss, dass sie ihre Mann nie wirklich gekannt hat. Zuletzt haben wir noch die 3. Perspektive. In dieser machen wir eine kleine Zeitreise in das Jahr 1993. Bei 3 Perspektiven von komplett unterschiedlichen Menschen mit komplett unterschiedlichen Leben, kann man sich denken das man hier eine ganze Menge Charaktere kennen lernen wird. Meiner Meinung nach waren das ein bisschen zu viele. Da ich es eh schon nicht so mit Namen habe, war es sehr schwer zu begreifen wer denn nochmal wer ist. Diese vielen Namen haben mich also nicht nur einmal verwirrt.

Ich muss sagen das ich es persönlich auch schön gefunden hätte, wenn man die Geschichte mit einem Kapitel von Lilly gestartet hätte. Ich glaube das hätte den Einstieg schon etwas spannender gemacht. Wahrscheinlich bin ich aber die einzige die so denkt. Dennoch war ich ziemlich überrascht, dass es schon ziemlich weit am Anfang einen Plottwist gibt. Generell gibt es in diesem Buch nicht gerade wenig davon. Was mir trotz der ganzen Plottwists etwas gefehlt hat war die Spannung. Leider war diese für mich nur dezent vorhanden. Was hauptsächlich daran liegt das die Autorin viel zu viele detaillierte Beschreibungen mit eingebaut hat die für die Geschichte keineswegs relevant waren und alles ein bisschen in die Länge gewogen wirkte. Im allgemeinen hatte ich zu Beginn Probleme mit dem Schreibstil. Zum Beispiel werden oft Sätze verwendet wie " stellt sich vor wie dies und jenes macht ". Ich fand das sehr ungewöhnlich, da ich sowas noch nie gelesen hatte. Normalerweise gibt es immer Fakten und keine Vorstellungen.

Lilly fand ich als eine der Hauptprotagonisten unglaublich toll, auch wenn sie mir manchmal den Eindruck vermittelt hat ein zu starkes Selbstbewusstsein zu haben. Beim hören des Buches hat es mich manchmal mit den Augen drehen lassen. Jetzt im Nachhinein bin ich aber der Meinung, dass dies nichts ist worüber man die Augen verdrehen sollte, sondern etwas worauf man stolz sein sollte. Ihre Sicht wurde nach dem ersten Plottwist auch schnell zu meiner liebsten, da ich immer dachte dort liegen die meisten Geheimnisse verborgen. Das hat sich dann im weitere Verlauf aber auch nochmal geändert.

1993: Diese Perspektive hat mir anfangs ganz schöne Probleme bereitet, wenn ich ehrlich bin. Sie fühlte sich einfach an wie eine komplett andere Geschichte, mit Charakteren die nicht zu der eigentlichen Geschichte zu passen scheinen. Vor allem zu Beginn fand ich sie ziemlich langatmig . Die Erzählung wirkte auch hin und wieder ziemlich monoton, was es mir auch nicht einfacher gemacht hat. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, wurde diese Sicht, aber dann zu einer der Spannungsgeladensten. Hier möchte ich speziell auf zwei Charaktere eingehen bei denen ich ein bisschen Redebedarf habe. Zum einen haben wir da Kirsty. Wäre man nicht immer wieder darauf hingewiesen worden das sie 15 ist, hätte ich gedacht hier dreht es sich um eine 11 jährige. Sie wurde sehr kindlich und teilweise auch sehr naiv dargestellt. Erst hat es mich leicht genervt wie stark ihr Bruder sie bemuttert, habe aber schnell realisiert das er dies wahrscheinlich nur deshalb tut, weil sie sich einfach noch wie ein Kind benimmt. Generell fand ich das Verhältnis zwischen den beiden Geschwister sehr fragwürdig, teilweise dachte ich auch es geht in eine Richtung die ich absolut nicht lesen möchte. Dem war dann aber Gott sei dank nicht so.

Und dann gibt es da noch Mark der, auch wenn er ein richtig unsympathischer Typ ist, sehr gut dargestellt wurde. Die Ausarbeitung dieses Charakters war einfach nur unglaublich gut. Ich glaube die Autorin hat mehr Spaß oder Talent daran, einen bösen Charakter zu schreiben, als einen guten. Denn auch wenn sie alle mehr oder weniger sympathisch waren, wirkten sie teilweise doch etwas flach. Da ich noch kein anderes Buch der Autorin gelesen habe, weiß ich nicht ob alle ihre Charaktere so sind oder ob es nur ein Nebeneffekt davon war, dass es hier so unglaublich viele gibt.

Da ich "der fremde Mann am Strand" als Hörbuch gehört habe, möchte ich auch was zu der Sprecherin sagen: Im Allgemeinen fand ich sie sehr angenehm und ich habe ihr auch gerne zugehört. Auch die Tatsache das sie für jeden Charakter versucht hat eine andere Stimme zu benutzen hat mich sehr begeistert. Allerdings hat sie Alice einen sehr genervten Unterton verpasst, was Alice so wirken lassen hat, als wäre sie Dauer gereizt, was definitiv nicht der Fall ist.

Schon ziemlich weit am Anfang war ich der festen Überzeugung zu wissen worauf gewisse Dinge hinauslaufen werden. Hier wurde ich aber immer und immer wieder eines besseren belehrt, denn im Endeffekt hatte ich keine Ahnung, was dem Buch definitiv ein paar Pluspunkte einbringt.

Mein Fazit:
Auch wenn ich etwas gebraucht habe um in die Geschichte zu finden und ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte, konnte mich das Buch dann doch noch etwas überzeugen. Hier steht definitiv mehr das mysteriöse und zwischenmenschliche im Vordergrund. 3/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2021

zehn Sekunden vor Mitternacht

Zehn Sekunden vor Mitternacht
0

Zehn Sekunden vor Mitternacht ist der zweite Teil der Mitternachtstrilogie von Celina Weithaas, daher könnte diese Rezension spoiler enthalten.

Da es schon etwas länger her ist seit ich den erst Teil ...

Zehn Sekunden vor Mitternacht ist der zweite Teil der Mitternachtstrilogie von Celina Weithaas, daher könnte diese Rezension spoiler enthalten.

Da es schon etwas länger her ist seit ich den erst Teil gelesen habe, hatte ich anfangs ein paar Probleme wieder in die Geschichte reinzufinden. Es hat gut 200 Seiten gebraucht bis ich mich wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte. Die anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten haben dazu geführt das ich den Anfang etwas langatmig fand. Als ich dann aber endlich wieder reingekommen bin und ich mich wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte, habe ich das Buch ziemlich schnell beendet , weil es mich so sehr gefesselt hat. Dennoch muss ich sagen fand ich die storyline rund um den grauen Mann ziemlich verwirrend. Ich weiss nicht ob die Autorin beabsichtigt hat den Leser etwas verwirren zu wollen oder ob es tatsächlich an mir lag. Was aber wichtig ist, ist die Tatsache das ich am Ende mehr oder weniger ohne offene Fragen zurückgelassen wurde.

Während ich Chrona, die Hauptprotagonistin im ersten Teil überhaupt nicht mochte und ich mich so gar nicht mit ihr identifizieren konnte, wurde sie mir hier doch deutlich sympathischer. Eine starke Charakterentwicklung von Chrona habe ich hier auch gar nicht erwartet. Auch wenn sie in manchen Situationen beweist das sie doch ein Herz besitzt, ist sie dennoch die Chrona die wir im ersten Teil geliebt haben zu hassen.
In der Vergangenheit mit Anton werden Chrona grausame Bilder der Realität gezeigt, die ganz und gar nicht in ihre Welt passen und ihr geltsam die Augen öffnen. Hier werden allerdings nicht nur Chrona die Augen geöffnet sondern auch dem Leser. Dieses Buch beinhaltet nämlich eine sehr wichtige Massage mit der sich glaube ich jeder mal befassen sollte. Wir sind so gefangen in unserer eigenen Welt in der es uns so gut geht. Wir sehen alles was wir haben als selbstverständlich an und vergessen dabei das es Menschen gibt die gar nichts haben. Während wir uns darüber aufregen das unser Post nicht so gut ankommt, haben Menschen woanders gar nichts und müssen dafür kämpfen das sie überhaupt was auf dem Teller haben. Diese storyline hat mich ziemlich traurig zurück gelassen...

Auch wenn es eine Sache gab die ich persönlich kommen sehen habe und mich deswegen nicht so ganz überrascht hat, muss ich sagen das ich den Verlauf der Geschichte ziemlich gut fand. Es werden Sachen über gewisse Nebencharaktere offenbart die mich positiv überrascht haben. Da ich es liebe über Charaktere dieser Art zu lesen, hoffe ich im 3. und letzten Teil der Trilogie über die beiden mehr erfahren zu dürfen.

Mein Fazit:
Ich glaube ich hätte anfangs besser in die Geschichte eintauchen können, hätte ich das Buch zeitnah am ersten Teil gelesen. Dennoch ist die Geschichte unglaublich gut und fesselnd geschrieben. Ich freue mich definitiv auf den Abschluss. 3/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere