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Veröffentlicht am 27.08.2019

zwei Autorinnen, drei Ermittler und reichlich Lokalkolorit

Mordshass
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Das Waiblinger Ermittlerteam trift auf den Friedrichshafener Kriminalkommissar und die Mordermittlungen führen dazu, dass man weit weg ist vom gemeinsamen Ermitteln. Ein interessanter Fall, ein überraschender ...

Das Waiblinger Ermittlerteam trift auf den Friedrichshafener Kriminalkommissar und die Mordermittlungen führen dazu, dass man weit weg ist vom gemeinsamen Ermitteln. Ein interessanter Fall, ein überraschender Täter und zwei Autorinnen, die ihre Ermittler aufeinander los lassen. Eine gelungene Zusammenarbeit.

Inhalt:
Der Friedrichshafener Kriminalkommissar Surendra Sinha ist vom Dienst beurlaubt bei seinen Eltern in Waiblingen, als dort eine junge Studentin indischer Abstammung ermordet wird. Die Kommissare Malte Jacobsen und Melanie Brendel ermitteln und stellen schnell fest, dass Surendra sie persönlich kannte. Die Ermittlungen gegen ihn laufen an, als wenig später ein weiterer Mord geschieht, selbst wenn Melanie nicht wirklich an seine Schuld glaubt. Wird er seine Unschuld beweisen können, oder wird ihm ein alter Fall, bei dem er einen Fehler begangen hat, zum Verhängnis.

Cover:
Die geballte Faust passt zum Titel und Inhalt des Krimis. Sehr ausdrucksstark, auch wenn der regionale Bezug fehlt.

Setting und Stil:
Der Krimi spielt in Waiblingen, im schönen Remstal und ist mit reichlich Lokalkolorit ausgestattet. Auch wenn der ehemalige Hamburger Ermittler Malte schon mal mit einem Franzbrötchen belohnt wird, so herrscht ansonsten doch eher die für die Gegend spezifischen Köstlichkeiten und Bewohner vor. Die Zusammenarbeit der beiden Autorinnen ist hervorragend gelungen, beide können die Besonderheiten ihrer Ermittler unterbringen und sie im gemeinsamen Agieren glänzen lassen.
Dadurch, dass Surendra und die beiden anderen eher auf gegensätzlichen Seiten wiederfinden, sind ihre Abschnitte oft getrennt, wobei die gemeinsame Zeit immer mehr wird. So folgen wir auch allen dreien bei ihren Ermittlungen und erfahren vieles über ihre privaten Hintergründe.

Charaktere:
Es fällt nicht schwer, Surendra Sinha ins Herz zu schließen, seine gelassene indische Art mit Sachen umzugehen und die Tatsache, dass er im Gegensatz zu Malte nur schwer aus der Haut fährt, macht ihn zu meinem Favoriten, auch wenn die Vorwürfe gegen ihn ziemlich schwer wiegen.
Genau das Gegenteil ist Malte, der zumindest in diesem Fall alles daran setzt, Sympathiepunkte zu verschenken. Auch wenn man nachvollziehen kann, was ihn dazu bewegt, so ist es doch eher so, dass man ihm gerne einen gewaltigen Tritt in den Hintern versetzen möchte.
Zwischen ihnen steht Melanie, die mit ihrem Bauchgefühl und ihren rationalen Einschätzungen ziemlich ins Schwarze trifft, was ihr im Endeffekt aber auch einigen Ärger einbringt.
Insgesamt habe ich das Zusammenspiel des Trios sehr gerne verfolgt und hoffe, dass sie wieder aufeinander treffen werden.
Der Fall, die Ermordeten und der bis zur letzten Sekunde unbekannte Täter sind eine angemessene Herausforderung für die Ermittler, die sie, ihre Vorgesetzten und die beteiligten Familien an die Grenze führt.

Geschichte:
Ein kleiner Fehler im Arbeitsleben, der sich rächt und Surendra zum möglichen Täter macht, anstatt es ihm zu ermöglichen, aktiv bei den Ermittlungen mitzuhelfen. Trotzdem kreuzen sich die Wege der Kommisare häufig und während die Spannung zwischen ihnen steigt, führen die Ermittlungen schließlich doch zum Ziel. Eine tolle Kriminalgeschichte, die viel Raum für die Ermittler lässt, ohne dass der Fall aus den Augen verloren geht.

Fazit:
Die Zusammenarbeit von Simone Dorra und Ingrid Zellner und ihren Ermittlern hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe, dass dies nicht das letzte Mal sein wird. Die Charaktere sind sehr gelungen und ich kann nur empfehlen, sich auch mit den anderen Büchern der Autorinnen zu beschäftigen. Ein spannender, außergewöhnlicher Fall erwartet die Liebhaber von Regionalkrimis, denen nebenbei noch das Remstal und seine Bewohner näher gebracht werden. Ein Krimi, den ich rundum empfehlen kann!

Veröffentlicht am 23.08.2019

eine ganz schön ungewöhnliche Geschichte

Onkel Stan und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer
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Ein etwas anderes Kinderbuch mit lustigen Zeichnungen, einer abgefahrenen Geschichte, reichlich Ungewöhnlichkeiten und einem Dachs. Eine Mischung, die manchmal zu ungewöhnlich wird und wahrscheinlich nicht ...

Ein etwas anderes Kinderbuch mit lustigen Zeichnungen, einer abgefahrenen Geschichte, reichlich Ungewöhnlichkeiten und einem Dachs. Eine Mischung, die manchmal zu ungewöhnlich wird und wahrscheinlich nicht für alle Kinder und Eltern geeignet ist.

Inhalt:

Der zweite Band der Abenteuer mit Onkel Stan und Dan lässt sie Dr. P'Krall begegnen, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, alles Ungewöhnliche in der Welt auszumerzen. Da gerät er bei Onkel Stan an den Richtigen, der nur vor Ungewöhnlichkeit strotzt und Dan Dachs bleibt nichts anderes übrig, als ihn mit vielen Helfern vor dem Institut für Hochsicherheit und Heilung von Ungewöhnlichkeit zu erretten.

Cover:
Das sehr kindgerechte Cover zeigt die Hauptfiguren, einige der Helfer und den Zeichenstil, der bei den Illustrationen im Buch ebenfalls verwendet wird. Das Cover ist schön ungewöhnlich, fällt ins Auge und stimmt gut auf das Buch ein.
Die Illustrationen greifen hervorragend den Inhalt auf und sind eine tolle Auflockerung der Texte.

Setting und Stil:
Die Welt, in der Stan und Dan leben ist in sich logisch, strotzt nur vor lustigen Charakteren und bietet Situationen, die zum Schmunzeln und Lachen sind, genau das Richtige für die Zielgruppe. Das Ungewöhnliche überwiegt und man fragt sich als Erwachsener, ob man seinen Kindern wirklich so viel Ungewöhnliches zumuten will, nicht dass sie auf falsche Gedanken kommen.
Die Geschichte wird aus Dachs Dans Sicht erzählt.

Charaktere:
Die altbekannten Charaktere aus dem ersten Band tauchen wieder auf und es gibt natürlich auch viele neue Helfer und Begleiter. Man kann sich leicht mit ihnen identifizieren, ist sofort auf der Seite von Stan und Dan und kann den mehr oder weniger echten Doktor leicht als Bösewicht ausmachen.
Eine gelungene Mischung aus Menschen und Tieren, die alle etwas schräg drauf zu sein scheinen.

Geschichte:
Eine relativ einfache Geschichte um die Rettung von Onkel Stan vor der Heilung der Ungewöhnlichkeit. Dachs Dan stellt sich dabei ganz geschickt an, entwickelt tolle Pläne und kann sie mit reichlich Hilfe auch umsetzen. Eine Geschichte, die Kinder definitiv zum mitfiebern anregt.

Fazit:
Mir hat das Kinderbuch gut gefallen, ab und an ist es mir dann doch ein bisschen zu schräg geworden und ich bin mir nicht sicher, ob es für alle Eltern und Kinder geeignet ist. Ich empfehle also, sich vorher eine Leseprobe anzuschauen, die Kinder mitentscheiden lassen, ob sie die Thematik interessiert und wenn das der Fall ist, dann erwarten sie einige lustige und spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Lohnenswertes Serien-Prequel für Fans

Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original
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Suspicious Minds erzählt die Vorgeschichte zur Fernsehserie, wobei Elfis Mutter die Hauptrolle spielt. Ein angenehm zu lesender Ausflug für alle Stranger Things Fans.

Inhalt:
Im Sommer 1969 werden an ...

Suspicious Minds erzählt die Vorgeschichte zur Fernsehserie, wobei Elfis Mutter die Hauptrolle spielt. Ein angenehm zu lesender Ausflug für alle Stranger Things Fans.

Inhalt:
Im Sommer 1969 werden an Terry Ives' College Probanden für ein Regierungsexperiment gesucht. Sie drängt sich in die Studie MKULTRA und muss bewusstseinsverändernde Experimente mit LSD machen. Schnell erkennt sie, dass Dr. Brenner nichts Gutes im Sinne hat und sie macht sich daran, ihn mit Hilfe der anderen Testpersonen zur Strecke zu bringen. Sie vertrauen dabei besonders auf die Hilfe eines kleinen Mädchens mit der Nummer 008, bei der die Experimente besonders starke Fähigkeiten geweckt haben.

Cover:
Dr. Brenner schaut gedankenverloren durch eine Tür. Ein schön gruseliges Cover, das zur Thematik passt. Man kann nicht übersehen, dass der Buchinhalt zu Stranger Things und Netflix gehört.

Setting und Stil:
1969, der Vietnamkrieg fordert Opfer, die Regierung testet mit bewusstseinserweiternden Drogen, um sich einen Kriegsvorteil zu verschaffen. In diesem Fall ist es Dr. Brenner, der in seinem eigenen Institut an "Supersoldaten" arbeitet, die mit ihren Gedanken Dinge und Menschen beeinflussen können. Es gibt verschiedene Richtungen, in die die Testpersonen Fortschritte machen und besonders das Testen an Kindern verspricht den größten Erfolg. Eine Methode, die in der Öffentlichkeit eher nicht angesehen ist und deshalb streng geheim gehalten wird.
Der leicht zu lesende Schreibstil, die flüssige Sprache und die passende wörtliche Rede machen das Buch zu einem angenehmen Leseerlebnis, das nicht zu sehr fordert. So verfliegen die Seiten schnell und man kann sich gut mit der Handlung treiben lassen.

Charaktere:
Terry ist ein Charakter, mit dem man sich leicht identifizieren kann. Die Geschichte um ihren Freund, dessen Einberufung und die Folgen sind glaubhaft und nachvollziehbar. Ebenso ihre Erlebnisse als Testperson, auch wenn man natürlich weiß, wie es enden wird. Immerhin ist es ja ein Prequel. Trotzdem ist der Weg dorthin spannend, die sie begleitenden Freunde interessant und insbesondere Kali erweist sich mit ihren Fähigkeiten und gleichzeitiger Abhängigkeit von Dr. Brenner als nicht sehr zuverlässige Gehilfin.
Damit sind wir auch schon beim Bösewicht, der eigentlich ja dank seines Regierungsauftrags gar nichts wirklich Böses will, halt zur Erreichung seiner Ziele auf eher totalitäre Mittel zurückgreifen muss. Es ist nachvollziehbar, was er erreichen will und welcher Vision er folgt, wobei er natürlich seine eigenen Ziele verfolgt, die ihn dann doch nicht unbedingt sympathisch machen.

Geschichte:
Eine runde Geschichte, wobei das Experimentieren mit Drogen zu dieser Zeit sicher schon einige Male auf die eine oder andere Form zu Papier gebracht wurde. Es baut alles logisch aufeinander auf, die Handlung führt gut auf die Serie zu, man merkt, dass es ein Prequel ist, alles ist noch in den Anfängen und die Experimente sind noch nicht so weit fortgeschritten. Es passiert trotzdem einiges, es bringt Spaß, Zeit mir den Charakteren zu verbringen und ihre Erfahrungen und Schlussfolgerungen mitzuerleben.

Fazit:
Das Prequel zu Stranger Things ist ein solides Buch, dass allen Fans der Serie sehr gut gefallen dürfte. Für andere Lesers des Genres dürfte es noch zu einem guten Leseerlebnis reichen, da die Grenzen der Vorgeschichte nicht viel Spielraum freilassen. Das Buch lässt sich gut lesen, bietet interessante Charaktere und eine einigermaßen spannende Handlung, so dass es ein besserer Vertreter der Serien-Tie-ins ist. Ich habe es gerne gelesen, fand die Experimente spannend, mochte die Charaktere, fand die Zukunftsvisionen spannend und hoffe, dass es weitere Bücher zur Serie geben wird. Das Potential ist da.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Die Geheimnisse der Menschheit wollen entdeckt werden

Salomons Geheimnis
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Ein Abenteuerroman in der Tradition von Indiana Jones und Robert Langdon, in dem es um die halbe Welt geht und der sich in einigen Punkten nicht hinter den Vorbildern verstecken muss.

Inhalt:
Henrys Großvater ...

Ein Abenteuerroman in der Tradition von Indiana Jones und Robert Langdon, in dem es um die halbe Welt geht und der sich in einigen Punkten nicht hinter den Vorbildern verstecken muss.

Inhalt:
Henrys Großvater ist Anfang der 1940er Jahre bei einem seiner Abenteuer verschollen. Nun macht sich sein Enkel auf, das gleiche Geheimnis zu lösen. Dabei wird er von seinem Erzfeind, der von einem skrupellosen Multimilliardär beauftragt wurde, verfolgt. Ihm zur Seite steht die Journalistin Charline, die daran interessiert ist, die Machenschaften des Multimilliardärs aufzudecken, und sein Assistent Isaac, sowie weitere Freunde, die ihm zur Seite stehen. Die Jagd nach König Salomons Geheimnis kann also beginnen.

Cover:
Das Titelbild erinnert an eine astrologische Tafel und stimmt gut auf den Abenteuerroman ein. Die Haptik des Umschlags ist aber so gar nichts für mich. Er fühlt sich sehr stumpf an und man sieht jeden Fingerabdruck. Die verwendete Schrift ist eher futuristisch als abenteuerlich.

Setting und Stil:
David Reimer gelingt es die Handlungsorte sehr toll zu beschreiben und man erkennt, dass er den aktuellen Forschungsstand mit einfließen lässt, um ihn dann natürlich mit seiner schriftstellerischen Freiheit zu erweitern. Die Jagd geht um die halbe Welt, es geht in Pyramiden, unter den Tempelberg, zu Schiffswracks, einem versteckten historischen Zug, bis tief in den Regenwald und Museen und Bibliotheken dürfen auch nicht fehlen. Dabei kommt es zu etlichen spannenden Begegnungen, die durchaus auch over-the-top ausgefallen sind. Manchmal scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen, so dass man als Leser sich wünscht, dass ihnen mehr Raum gegeben würde.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Handlung weist kaum Sackgassen auf, die Charaktere könnten etwas mehr Tiefgang vertragen.

Charaktere:
Henry Hieronimus Voigt hat sich schon seinen Ruf als Abenteurer und Schatzsucher erarbeitet, als er dank eines Tagebuchs auf eine Spur stößt, die mit dem Verschwinden seines Großvaters zusammenhängt. Es bringt Spaß, ihn und seine Freunde auf den Abenteurern zu begleiten. Die Gruppe ist eine gelungene Mischung, über die man gerne noch mehr erfahren will.
Sein Erzfeind Nickolas, der ihm immer wieder über den Weg läuft, ist anfangs der typische Gegner, der sich vom Geld seines Auftraggebers verführen lässt. Ein gefährliches Paar, dem man definitiv aus dem Weg gehen sollte.
Die Zusammensetzung passt, weist nicht zu viele Überraschungen auf und verdient vielleicht noch ein paar richtig schräge Gestalten.

Geschichte:
Die Geschichte hat mir bis kurz vor Ende sehr gut gefallen, dann nimmt sie eine Wendung, die meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre und es schwer macht, sich eine sinnvolle Fortsetzung vorzustellen. Aber da kann mich der Autor ja gerne vom Gegenteil überzeugen. Auch gibt es ein paar Entscheidungen seines vermissten Großvaters, die ich nicht ganz nachvollziehen kann.
Insgesamt ist es aber eine gute, spannende und unterhaltsame Abenteuergeschichte, der vielleicht etwas Finetuning gutgetan hätten. Trotzdem habe ich mitgefiebert, manchmal herzlich gelacht, mit den Charakteren gefühlt und eine gute Zeit mit dem Buch gehabt.

Fazit:
Der Beginn der Abenteuerserie rund um Henry Voigt hat mir gut gefallen. Es gilt spannende Geheimnisse rund um die Welt in bekannten Örtlichkeiten zu erforschen, dem Bösen immer einen Schritt voraus zu sein und, wenn dies nicht gelingt, zumindest lebend davon zu kommen. Also genau das, was man von einem Abenteuerroman erwartet. Fans der bekannten Vorbilder kann ich das Buch empfehlen und Lesern, die sich gerne in spinnwebverhangene Höhlen, schlangenreiche Gegenden und geschichtsträchtige Orte begeben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die bestimmt genauso gelingen wird.

Veröffentlicht am 21.07.2019

junge Werwolfsanwärterin erhält Lebensaufgabe

Unsterbliches Vermächtnis
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Der vielversprechende Beginn einer Trilogie rund um eine angehende Werwölfin, viele Vampire und ein paar Hexen.

Inhalt:
Die 17jährige Liz Hirsch erfährt bei der Testamentseröffnung ihrer Großmutter, dass ...

Der vielversprechende Beginn einer Trilogie rund um eine angehende Werwölfin, viele Vampire und ein paar Hexen.

Inhalt:
Die 17jährige Liz Hirsch erfährt bei der Testamentseröffnung ihrer Großmutter, dass sie deren Haus in Hannover geerbt hat. Sie muss mit Onkel und Tante dorthin ziehen, um den Verkauf vorzubereiten. Dabei erfährt sie, dass ihre Familie aus Werwölfen bestehen, die seit langer Zeit alles daransetzen, um die Welt vor den Vampiren zu retten. Naiv wie sie ist, schlittert sie in Situationen, die sie schneller erwachsen werden lassen. Außerdem scheint sie der Schlüssel dazu zu sein, dass ihre Sippe ihr Ziel endlich erreichen kann.

Cover:
Das sehr dunkle Cover passt zur Thematik, hätte aber ein paar mehr helle Highlights benötigt. Blutmond, Amulett und die dunkelrote Schrift fallen einfach zu wenig auf.

Setting und Stil:
Der Urban Fantasy Roman spielt im heutigen Hannover, in das Liz aus ihrer englischen Heimat, in der sie ihre Schulkameraden zurücklassen musste, reisen muss. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich, so dass man sich leicht an die Orte und in die Personen hineinversetzen kann. Einige Kapitel ziehen sich und ich stellte mir oft die Frage, ob die Handlung nicht auch schneller hätte erzählt werden können. Die Geschichte kommt also ziemlich zäh in Gang und das Buch endet gerade dann, wenn es wirklich interessant wird. Wir erleben die Ereignisse aus Liz' Ich-Perspektive mit.
Aufgefallen sind mir noch die wörtlichen Reden, die mir häufig als zu erzählend wirkten und nicht wirklich zum jugendlichen Sprachschatz passten.

Charaktere:
Liz ist mit ihren siebzehn Jahren noch wirklich sehr naiv und weit weg von der Kämpferin, die sie laut Buchrücken eines Tages werden soll. Man wünscht sich, dass sie etwas realistischer die Welt und vor allem ihre Gegner einschätzen würde, das würde die Identifikation mit ihr um einiges erleichtern. So konnte ich immer nur mit einer gewissen Distanz über ihre Schulter schauen und mich über ihr Verhalten wundern.
Die Werwölfe treten genau wie die Hexen erst spät in Erscheinung, so dass ich noch nicht wirklich einschätzen kann, wie sehr sie den üblichen Mythen entsprechen. Mehr zu lesen bekommt man von den Vampiren, die durchaus schön vampirisch sind, wobei sich mir die Frage stellte, warum sie sich überhaupt so lange mit einer noch-nicht-Werwölfin befassen bei den Fähigkeiten, die sie besitzen.

Geschichte:
Eine Geschichte über eine Erbschaft, die gerne auch direkt bei der Testamentseröffnung für mich hätte beginnen können. Das Erbe besteht nicht nur aus dem Haus, sondern auch aus einer Verantwortung, derer sich Liz erst langsam klar wird. Die Handlung hätte an einigen Stellen gestrafft werden können, andere Dinge werden etwas überhastet erzählt. Trotzdem bietet die Ausgangssituation so viele Möglichkeiten, dass es spannend werden wird, wie Amanda Godebronn die Handlung fortsetzen wird.

Fazit:
Ein Urban Fantasy Erstlingsroman, der mich von der Grundidee her überzeugen konnte. Die Umsetzung ist etwas holprig, wobei ich hoffe, dass diese Widrigkeiten in den beiden folgenden Bänden verschwinden werden. Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie die Autorin die Dreieckskonstellation aus Vampiren, Werwölfen und Hexen umsetzen wird, und wie Liz ihre Rolle im Zentrum einnehmen wird.