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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2020

Ein tolles Buch

Ich seh dich
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Tanja Russ hat schon mit dem Cover eine Spannung erzeugt, die gut zum Titel passt. Ein Mann, der eine Frau durch ein Fernglas beobachtet und darum geht es auch. Julian ist nach einem Unfall nach Köln gezogen. ...

Tanja Russ hat schon mit dem Cover eine Spannung erzeugt, die gut zum Titel passt. Ein Mann, der eine Frau durch ein Fernglas beobachtet und darum geht es auch. Julian ist nach einem Unfall nach Köln gezogen. Beruflich stellt er Lederwaren her und ist in der BDSM Szene bekannt. Er beobachtet seine Nachbarin Sara vom Dach seines Hauses mittels Feldstecher bei allerlei Tätigkeit. Sei es beim Liebesspiel mit einem neuen Liebhaber oder bei ganz alltäglichen Dingen. Sie zu beobachten törnt ihn an. Er befriedigt sich dabei. Er ist virtuell auf einer Plattform unterwegs und entdeckt sie, nimmt Kontakt zu ihr auf und sie lässt sich auf das Spiel ein. Er leitet sie an, wie sie sich berühren soll, er nimmt die Rolle des Dom und sie der Sub ein. Er gibt Aufträge. Sie treffen sich in ihrer Wohnung, allerdings möchte er nicht erkannt werden, daher trägt sie eine Augenbinde. Parallel erscheint immer wieder in den Nachrichten, dass ein Mann Frauen vergewaltigt und dann brutal tötet. Ist es etwa Julian? Mehr möchte ich nicht verraten, lest selbst, das Ende wird euch ein bisschen überraschen

Tanja Russ macht es spannend und mich als Leserin neugierig. Sie hat sehr treffende, umschreibende Worte verwendet. Die Texte vermitteln Herz, Leidenschaft und Gefühl. Es geht nicht um ein hartes und gefühlloses miteinander, wie ggf. die BDSM Szene vermuten lässt. Tanja Russ beschreibt die Erotikszenen derart detailreich, dass sie die Leser am Liebesspiel teilhaben lässt. Mit diesem Buch macht die Autorin Lust auf mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2020

Ein Todesfall auf dem idyllischen Borkum

Mordseeluft
2

Caro Falk erwischt ihren Ehemann, wie er sie betrügt. Prompt zieht sie mit dem gemeinsamen Sohn Justus aus und kommt erst mal bei Freunden unter. Finanziell war ihr Nochehemann gut gestellt (edle Designerkleidung, ...

Caro Falk erwischt ihren Ehemann, wie er sie betrügt. Prompt zieht sie mit dem gemeinsamen Sohn Justus aus und kommt erst mal bei Freunden unter. Finanziell war ihr Nochehemann gut gestellt (edle Designerkleidung, Penthouse-Wohnung,…). Sie dagegen hatte nichts. Sie hatte das Studium abgebrochen und sich um das Kind und den Haushalt gekümmert. Gelegentlich hat sie für ihren Mann als Detektivin gearbeitet – er ist in der Versicherungsbranche tätig. Nach der Trennung empfahlen ihr Freunde eine Mutter-Kind-Kur zu machen. Sie ging nach Borkum, die Insel kennt sie, denn dort lebt auch ihr Schwiegervater, mit dem sie sich gut versteht und der ihre Hündin Aila während ihrer Kur betreut. Ihr Schwiegervater hat keinen Kontakt zu seinem Sohn. Bei der Kur lernt sie den Leiter Dr. Schäfer (erst im Flur, später bei der Eingangsuntersuchung) kennen. Er ist zwar verheiratet, führt aber eine offene Ehe und lässt nichts anbrennen. Bei einem morgendlichen Spaziergang mit ihrer Hündin findet sie den verstorbenen Dr. Schäfer in der Strandsauna und informiert die Polizei. Die hält es auf den ersten Blick für ein Unglück, denn die Familie von Herrn Dr. Schäfer habe eine Herzschwäche und er stand unter Alkoholeinfluss. Caro will aufgrund vieler Ungereimtheiten ermitteln. Caros Ermittlungsgespür nimmt so richtig Fahrt auf. Wer hatte etwas mit Dr. Schäfer? Er war zwar bei der Damenwelt beliebt, aber als Chef eher Choleriker und im Dorf auch nicht besonders angesehen. Durch ihren Schwiegervater lernt sie Jan Akkermann kennen. Er war mal bei der Bundeswehr, macht aber um die Tätigkeit ein ganz schönes Geheimnis. Sie mag ihn nicht. Als sie sich mit den anderen Kurdamen am Strand trifft, entdeckt sie wieder jmd., den sie schon des Öfteren wahrgenommen hat – ein unbekannter Fremder, getarnt. Sie spricht ihn an. Es ist Jan Akkermann. Er ist als Privatdetektiv tätig und beschattet im Auftrag eines Kunden dessen attraktive Ehefrau (Fischverkäuferin). Diese soll, nach Meinung ihres Mannes, eine Affäre mit Dr. Schäfer gehabt haben. Jan und Caro ermitteln nun zusammen, befragen die Fischverkäuferin, die Ehefrau von Dr. Schäfer und Natascha (eine Kurgenossin von Caro, der der Tod von Dr. Schäfer sehr sehr nahe ging). Sie erfahren sehr viel über Dr. Schäfer. Er hatte einen ganz schönen Reinigungsfimmel, legte sich mit Einheimischen an, hatte aus den Inselclub keine Kontakte und viele Affären. Für seine Frau waren die Affären wohl kein Thema, sie führen eine Wochenendfernbeziehung. Kommen Jan und Caro dem Geheimnis auf die Spur? Die Kur geht für Caro weiter. Auch Gruppentherapien gehören dazu. Dort trifft sie auf Gleichgesinnte. Sie spricht an, dass ihr ihr Noch-Ehemann den Geldhahn zugedreht hat und fühlt sich erleichtert, dass es auch andere Frauen gibt, die dieses Schicksal teilen. Bei Befragungen gibt Caro vor, für die Inselchronik ihres Schwiegervaters zu recherchieren. So richtig Kur-Urlaub macht sie nicht – sie verpasst Anwendungen und stürzt sich in die Ermittlung. Caro und Jan ermitteln als richtiges Dreamteam. Sie scheinen irgendjemanden auf der Spur zu sein. Caros Hündin wird ins Gestrüpp gelockt und dort angebunden. Caro stürzt auf dem Weg dorthin und hat am nächsten Tag eine eindeutige Botschaft mit Foto auf dem Handy. Im Keller der Klinik recherchieren sie in den Akten der Mitarbeiter und stoßen auf mehr Ungereimtheiten. So viel, dass Jan nach Wuppertal reist, um dort die demente Mutter von Dr. Schäfer zu interviewen und mehr über die Tätigkeit von Dr. Schäfer an der dortigen Klinik zu erfahren. Justus hat derweil sehr viel Spaß bei der Kinderbetreuung. Caro und Jan dachten, dass sie den Täter ausfindig gemacht haben. Sie haben ihn angesprochen. Unter Tränen erzählt zunächst seine Frau und dann er, was wirklich geschah und woher sie Dr. Schäfer kennen. Caro ist davon überzeugt, dass es beide nicht waren. Sie haben eine neue Idee. Caro bittet sogar ihren Ex-Mann um Hilfe, um herauszufinden, ob Dr. Schäfer eine Lebensversicherung hatte. Caro und Jan hatten den richtige Riecher und überführen den Täter. Die Polizei war nicht sonderlich dankbar für die Eigenmächtigkeiten der beiden. Caro wird mit Justus auf Borkum bleiben, dort eine Tätigkeit übernehmen und im Haus von Hinnerk wohnen – er zieht in die alte Fewo des Hauses. Ende.

Ich möchte bewusst nicht verraten, wer der Täter war. Emmi Johannsen hat eine tolle Geschichte geschrieben. Es gelang ihr gut, eine Spannung und gleichzeitig auch Unterhaltung zu erzeugen. Ich wollte das Buch gar nicht mehr weglegen. Die Erzählweise war spannend. Caro und Jan als Privatdetektive – vielleicht wird aus beiden noch ein Paar? Ich finde es toll geschrieben. Es liest sich flüssig und mir als Nicht-Krimi-Fan hat es sehr gut gefallen, weil es sich zwar im Kern um die Tat gehandelt hat, aber es reichte schon, diese kurz zu beschrieben, ohne zu sehr auf Details einzugehen. Im Fokus standen die Ermittlungen zur Person Dr. Schäfer. Ich freu mich auf eine Fortsetzung von Emmi Johannsen

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  • Geschichte
  • Erzählstil
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  • Spannung
Veröffentlicht am 09.09.2019

Mein Sommerlieblingsbuch

Das Leben fällt, wohin es will
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Von der unbeschwerten Partymaus zur verantwortlichen Schwester, Tochter, Tante und Kollegin. Für Marie beginnt von heute auf morgen ein neues Leben. Sich plötzlich um die schwerkranke Schwester kümmern, ...

Von der unbeschwerten Partymaus zur verantwortlichen Schwester, Tochter, Tante und Kollegin. Für Marie beginnt von heute auf morgen ein neues Leben. Sich plötzlich um die schwerkranke Schwester kümmern, für die Nichte und den Neffen dasein und in der Firma die Rolle der Schwester übernehmen. Keine leichte Aufgabe, wenn man jeden Tag in den Tag hineinlebt und die Nacht auch gern zum Tag macht. Am Anfang hatte ich von Marie den Eindruck der verwöhnten Tochter. Doch nach und nach kommt raus, warum sie kein Interesse (mehr) an der Werft hat und es freut mich, dass sie sich mehr und mehr engagiert. Und Daniel mehr wird als ein spießiger Kollege. Ich finde das Buch spannend, fesselnd und rund. Eine gelungene Geschichte, die ich auch gern nochmal lese

Veröffentlicht am 11.03.2024

Bitte eine Fortsetzung.....

Nordseesterne
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Die Autorin Marie Merburg nimmt uns mit an die Nordsee. Das Cover ist wunderschön gestaltet und vermittelt schon ein bisschen Urlaubsfeeling. Aber bevor die Reise nach Greetsiel startet, lernen wir beim ...

Die Autorin Marie Merburg nimmt uns mit an die Nordsee. Das Cover ist wunderschön gestaltet und vermittelt schon ein bisschen Urlaubsfeeling. Aber bevor die Reise nach Greetsiel startet, lernen wir beim Lesen erst die Hauptakteure kennen. Die Geschäftsfrau Marianne und ihre Tochter Luisa. Marianne erkrankt und ihre Tochter soll sie in die alte Heimat an der Nordsee begleiten. Dort kann Luisa ihrer Leidenschaft, dem Kochen, nachgehen, lernt Land und Leute kennen und Marianne hat noch familiäres zu klären. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Luisa erzählt. Die einzelnen Kapitel beginnen ab dem Besuch an der Nordsee mit Niederschriften der Mutter.

Luisa lernt auch einen Mann näher kennen und stellt mehr und mehr fest, dass ihre Zukunft nicht in der Firma liegt. ....

Gepaart mit Spannung, viel Gefühl, Herzblut und Familiensinn ist dieser Roman wunderschön und rund erzählt. Auch wenn sich manche Ereignisse vorhersehen lassen, wurde ich sehr gut unterhalten. Die Autorin hat eine bildliche und gut verständliche Sprache benutzt, die mich an Örtlichkeiten, Situationen, Gerüche etc sinnbildlich teilhaben ließen....

Fazit: eine wunderschöne Geschichte, die ich gerne noch weiterlesen möchte. Ich hoffe, dass die Autorin eine Fortsetzung schreibt.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Die Kinder sind aus dem Haus, wie geht's weiter?

Sex ist immer noch schön, aber Weihnachten ist öfter
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Das Cover in der aprico-blau-weißen Färbung gefällt mir gut. Der Titel nimmt den meisten Platz ein. Er ist mit einer ungeraden weißen Linie unterstrichen, die zu einem kleinen Haus führt, wo zwei Menschen ...

Das Cover in der aprico-blau-weißen Färbung gefällt mir gut. Der Titel nimmt den meisten Platz ein. Er ist mit einer ungeraden weißen Linie unterstrichen, die zu einem kleinen Haus führt, wo zwei Menschen Rücken an Rücken aneinander stehen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Anna erzählt. Ihr eher ruhiger Ehepartner, Morten, nimmt man eher durch Chatverläufe auf seinem Smartphone wahr. Beide Kinder sind aus dem Haus - eigentlich eine gute Gelegenheit, um mir Zweisamkeit zu genießen. Aber statt trauter Stunden, reden die Ehepartner kaum miteinander, streiten sich und gehen sich aus dem Weg. Aus einer Laune heraus, beschließt Anna ihren Mann für eine Auszeit nach Dänemark zu begleiten. Statt zusammen etwas zu unternehmen, macht jeder sein eigenes Ding. So sieht es auch erst nicht besonders rosig aus ... Mehr möchte ich nicht verraten.

Marie Schwarzkopff hat einen sehr unterhaltsamen und aufregenden Roman geschrieben. Die Geschichte ist spannend, ein bisschen lehrreich und witzig geschrieben. Mir gefällt, dass die Geschichte bis zum Ende erzählt ist und damit auch rund schließt - sie ist insich geschlossen, könnte aber auch eine Folgeroman vertragen.

Fazit: Es geht um Liebe, Streit, neuen Fokus und Vergangenheitsbewältigung - wer das mag, sollte das Buch unbedingt lesen

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