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Veröffentlicht am 17.11.2019

Es gibt viel zu viel Unausgesprochenes zwischen den Menschen

Everything I Didn't Say
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Kim Nina Ocker – Everything I Didn’t Say


Es gibt viel zu viel Unausgesprochenes zwischen den Menschen


Zum Inhalt:
Jamie ist mehr als froh ein Praktikum als Dramaturgieassistentin ergattert zu haben. ...

Kim Nina Ocker – Everything I Didn’t Say


Es gibt viel zu viel Unausgesprochenes zwischen den Menschen


Zum Inhalt:
Jamie ist mehr als froh ein Praktikum als Dramaturgieassistentin ergattert zu haben. Auch wenn ich Ziel die Theaterbühne ist, so möchte sie die Chance nutzen und am Set einer Fernsehsoap Erfahrungen sammeln. Doch dabei kommt ihr insbesondere einer der Darsteller in die Quere – Carter. Und so beginnt ein Katz und Maus Spiel, bei dem jeder seine ganz eigenen Erfahrungen macht.

Zum Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es sind verschiedene horizontale Pinselstriche in verschiedenen (überwiegend blauen und grünen) Farben zu sehen. Der Titel hebt sich in weißen Großbuchstaben von den Farbstreifen ab.
Ich persönlich bin immer sehr glücklich, wenn keine Models das Cover zieren, sodass ich mir selber ein Bild von den Charakteren machen kann.

Meine Meinung / Bewertung:
Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass ich selten so authentische Charaktere erlebt habe. Insbesondere die Figur der Jamie konnte ich mir genau so auch in der Realität vorstellen. Bei ihr ist nicht alles immer rosarot, sie haut auch schon mal einen Spruch raus und wird dann rot. Carter hätte ich an so mancher Stelle am liebsten mal gut durchgeschüttelt. Insgesamt hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen.
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste Teil spielt überwiegend im Jahr 2014, durchbrochen von kurzen Episoden aus dem Jahr 2019. Der zweite Teil dann spielt komplett im Jahr 2019.
Zu der Handlung an sich möchte ich sagen, dass die Autorin das Rad nicht neu erfunden hat. Bereits durch den Klappentext und verschiedene Hinweise im Buch selbst war mir schnell klar, in welche Richtung es geht. Doch das finde ich ganz und gar nicht schlecht. Auch wenn ich mit meiner Ahnung letztlich Recht behalten sollte, so hatte ich doch Spaß beim Lesen und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.
Als kleines Manko muss ich jedoch sagen, dass ich einige Zeit brauchte, um mich an den Namen „Jamie“ zu gewöhnen, da er mir als Jungennamen gebräuchlicher ist denn als Mädchennamen. Das hat mich zunächst etwas verwirrt und ich habe mich gefragt, warum man bei den zig Namen auf dieser Welt ausgerechnet einen für die Protagonistin wählt, der sowohl weiblich, als auch männlich ist. (Vielleicht hängt das mit dem Namen der Autorin – Kim – zusammen und sie hat so einen Teil von sich selbst mit in die Geschichte eingebaut. Ein anderer Name wäre mir jedoch lieber gewesen.)

Mein Fazit:
Bekannte Storyline in neuem Setting. Dabei sehr authentisch und fesselnd.


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Veröffentlicht am 03.11.2019

Gar nicht so einfach, wenn Magie auf Pubertät trifft

Hex Hall - Wilder Zauber
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Rachel Hawkins – Hex Hall. Wilder Zauber


Gar nicht so einfach, wenn Magie auf Pubertät trifft


Zum Inhalt:
Sophie Mercer ist eine Junghexe, die ihre Magie schon öfters – wenn auch meist unbeabsichtigt ...

Rachel Hawkins – Hex Hall. Wilder Zauber


Gar nicht so einfach, wenn Magie auf Pubertät trifft


Zum Inhalt:
Sophie Mercer ist eine Junghexe, die ihre Magie schon öfters – wenn auch meist unbeabsichtigt – der normalen Welt Preis gegeben hat. Nachdem ein Zauber zu viel schiefging, beschließt der Rat, dass sie bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag in zwei Jahren auf das Internat „Hecate ‚Hex’ Hall“ gehen soll. Ein Ort, an dem auffällige Hexen, Gestaltwandler, Feen und auch vereinzelt Vampire – allesamt im Teenagealter – lernen sollen mit den ihnen ganz eigenen Fähigkeiten umzugehen.

Zum Cover:
Das Internatsgebäude gefällt mir wirklich gut. Auch die lila Farbgebung im oberen Bereich trifft meinen Geschmack. Anders verhält es sich jedoch mit dem Gesicht einer jungen Frau, da diese meinen Vorstellungen von Sophie nicht wirklich entspricht.

Meine Meinung / Bewertung:
Ich habe länger nichts mehr aus dem Bereich Fantasy gelesen, hatte jetzt jedoch Lust mal wieder auf etwas anderes. Mit Halloween vor der Tür kam mir „Hex Hall – Wilder Zauber“ gerade zur rechten Zeit.
Die Story beginnt mit dem fehlgeschlagenen Zauber, der im Klappentext erwähnt wird. Es ist eine gute Einleitung in die Geschichte, die einem hilft Sophie kennenzulernen. Besonders gut gefällt mir, dass die Einleitung doch recht kurz gehalten ist und nicht unnötig in die Länge gezogen wird.
Die Autorin Rachel Hawkins war mir zuvor nicht bekannt, sodass ich keinen Vergleich ziehen kann. Mir ist jedoch zu Beginn des Buches aufgefallen, dass die Sätze eher kurz sind. So entstand bei mir zunächst der Verdacht, dass dadurch vielleicht auch eine jüngere Leserschaft angesprochen werden soll. Doch dafür wird die Handlung von Kapitel zu Kapitel immer düsterer. Dann dachte ich, dass die Autorin vielleicht erst einige Zeit brauchte, um ins Buch zu kommen, was auch überhaupt nicht störend ist. Nachdem ich das Buch ausgelesen hatte, habe ich mich allerdings gefragt, ob der Schreibstil parallel zu der Protagonistin eine Entwicklung macht und komplexer wird – dies also gewollt und somit ein stilistisches Mittel ist. Was auch immer zutrifft: das Buch lässt sich der flüssig lesen, ohne dass ich ins Stolpern geraten bin.
Auch konnte ich der Handlung gut folgen. Es werden ein paar Charaktere eingeführt, allerdings nicht zu viele. Es erschien mir alles gut ausgewogen, wurde dabei aber nie langweilig. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und freue mich nun auf die Fortsetzungen.

Mein Fazit:
Tolle Storyline, gekonnter Spannungsaufbau, einige Überraschungen im Finale.
Wenn ich es kategorisieren müsste, so würde ich es als eine Jugendgeschichte, in der Freundschaften, die erste Liebe und Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund stehen, mit einem Fantasybackground beschreiben.
Eine tolle Mischung!

Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Veröffentlicht am 09.09.2019

Wenn die Welt dunkel wird und die Musik verstummt – gefühlvoller Roman über die Schattenzeiten des Lebens

The Light in Us
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Emma Scott – The Light in Us (Light-in-us-Reihe 1)


Wenn die Welt dunkel wird und die Musik verstummt – gefühlvoller Roman über die Schattenzeiten des Lebens


Zum Inhalt:
Noah liebte das Extreme. Er ...

Emma Scott – The Light in Us (Light-in-us-Reihe 1)


Wenn die Welt dunkel wird und die Musik verstummt – gefühlvoller Roman über die Schattenzeiten des Lebens


Zum Inhalt:
Noah liebte das Extreme. Er wollte so viel wie möglich von der Welt sehen und erleben. Doch von jetzt auf gleich ist seine Welt schwarz.
Charlotte ist ein Ausnahmetalent unter den Geigern. Sie lebt die Musik. Doch als sie die Musik nicht mehr fühlt, muss sie sich mit Kellnerjobs über Wasser halten.
Dem Zufall hat Charlotte es zu verdanken, dass ihr der lukrative Job als Noahs Assistentin – besser: Alltagsbegleiterin – angeboten wird.

Zum Cover:
Auch wenn ich nicht weiß, was genau der Hintergrund darstellt, überzeugt mich das Cover durch die Farbgestaltung: oben angefangen bei rosa, in der Mitte fliederfarben und im unteren Drittel dunkellila. Es scheint fast so, als würde die Sonne hier und da durchkommen.

Meine Meinung / Bewertung:
Der Klappentext hat mich direkt an „Ein ganzes halbes Jahr“ denken lassen. Und ich war zunächst skeptisch, ob ich etwas vergleichbares –so schien mir zumindest die Ausgangssituation– lesen möchte. Ob ich etwas über einen zunächst aktiven und dann blinden Menschen lesen möchte. Die Antwort darauf lautete zunächst nein. Ich wollte nicht. Doch dann habe ich dem Buch doch eine Chance gegeben – immerhin hat mich „All In – Tausend Augenblicke“ sehr berührt.
Und ich muss gestehen, auch bei „The Light in Us“ blieben meine Augen nicht trocken. Der Schreibstil ist genial. Man wird gut in die Geschichte eingeführt und auch die Anzahl der Nebencharaktere hält sich in Grenzen. Sowohl Charlotte, als auch Noah waren für mich sehr authentisch gestaltet.
Im letzten Drittel wird das Buch in meinen Augen ein bisschen schwächer. Aber das nur minimal.

Mein Fazit:
Man sollte auf keinen Fall einen rosaroten Roman erwarten, sondern sich bewusst sein, dass das Thema nicht unbedingt ein leichtes ist.
Die Umsetzung hat mir gut gefallen. Die Verzweiflung beider Charaktere angesichts ihrer jeweiligen Situation war für mich gut greifbar.
Und auch wenn das Ende für mich persönlich ein bisschen schwächelte, gab es zuvor derart gute / einfühlsame / gefühlvolle Momente, dass „The Light in Us“ eines meiner Lesehighlights ist.


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Veröffentlicht am 18.08.2019

Für Aufklärung lässt der Anstand keinen Raum

Effi liest
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Anna Moretti – Effi liest: Eine Romantische Komödie


Für Aufklärung lässt der Anstand keinen Raum


Zum Inhalt:
Die achtzehnjährige Effi muss ihr Mädchenpensionat verlassen, nachdem eine Lehrerin sie ...

Anna Moretti – Effi liest: Eine Romantische Komödie


Für Aufklärung lässt der Anstand keinen Raum


Zum Inhalt:
Die achtzehnjährige Effi muss ihr Mädchenpensionat verlassen, nachdem eine Lehrerin sie mit einem für 1894 anstößigen Buch aufgetroffen hat. Auf der Zugfahrt nach Hause, lernt Effi den wenige Jahre älteren Arzt Max kennen. Das Gespräch ermutigt sie ihren Vater zu bitten studieren zu dürfen – eigentlich unvorstellbar für eine junge Frau dieser Zeit. Ihr Vater ist zu einem Kompromiss bereit: seine Schwester Auguste soll nach Berlin reisen und Effi in die Gesellschaft einführen. Ob sie das von ihren Plänen abbringen wird?

Zum Cover:
Das Cover ist ziemlich verspielt. Es zeigt eine Frau in Kleid, welche ein Buch in der Hand hält, um das Herzchen schweben. Mit der anderen Hand hält sie einen Schirm. Da all dies in schwarz gehalten ist, wirkt es wie ein Scherenschnitt. Lediglich im Harr trägt sie etwas Farbe in Form einer Rose.
Im Hintergrund sieht man skizziert eine Szene Berlins.

Meine Meinung / Bewertung:
Direkt zu Beginn kommt es zu dem skandalösen Verhaltens Effis, aufgrund dessen sie nach Hause nach Berlin geschickt wird. Ich persönlich finde es immer gut, wenn ein im Klappentext bzw. der Inhaltsangabe angekündigtes wichtiges Ereignis recht bald eintritt, da man weiß, dass erst danach die Geschichte wirklich Fahrt aufnimmt.
Das Buch handelt von fiktiven Figuren, hat jedoch einen historisch echten Hintergrund. Es zeichnet ein Bild der Gesellschaft Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Eine Zeit, in der eine Frau vom Haushalt ihres Vaters in den Haushalt ihres Ehemannes wechselte. Dazwischen gab es nichts. Das Buch liest sich daher ein wenig wie eine Gesellschaftsstudie. Und ich muss gestehen, dass mich so etwas sehr fasziniert. Denn einerseits hat sich das gesellschaftliche Denken in den letzten zwei Jahrhunderten hier bei uns in Deutschland sehr gewandelt. Aber andererseits war mir vieles von dem, was der Anstand damals vorschrieb, nicht unbekannt. Es schien mir so, als sei das Denken von damals auch in den Köpfen von heute präsent. Warum sonst würde man immer noch die Rolle der Frau diskutieren und als einzige Wahlmöglichkeiten Kind oder Karriere nennen?
Der Schreibstil hat mich nicht ein einziges Mal ins Stocken gebracht. Er war sehr flüssig. Besonders interessant wurde es an Stellen, an denen Wörter verwendet wurden, die im heutigen Sprachgebrauch ausgestorben sind. Doch entweder konnte ich den Sinn der Wörter durch den Zusammenhang verstehen oder aber die Wörter würde auf natürliche Art erläutert.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte zwar vollständig aus Effis Sicht geschrieben ist, jedes Kapitel aber mit einem Brief von Max an seinen Bruder Ben endet. Auf diese Art lässt uns die Autorin an den Gedanken Max’ teilhaben. Ein toller Kniff.
Ein klitzekleines Manko habe ich aber: ich bin mir bis zum Schluss nicht sicher, was ich davon halten soll, dass der Titel mich doch sehr stark an eine Pflichtlektüre aus der Schule erinnert.

Mein Fazit:
Eine fesselnde Geschichte über die Gedanken einer jungen Frau auf dem Weg zur Selbstfindung Ende des neunzehnten Jahrhunderts.

Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Veröffentlicht am 15.06.2019

Ungezähmt oder einfach nur nicht zum Schweigen erzogen?

Ein ungezähmtes Mädchen
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Simona Ahrnstedt – Ein ungezähmtes Mädchen


Ungezähmt oder einfach nur nicht zum Schweigen erzogen?


Zum Inhalt:
Nachdem auch ihr Vater gestorben ist wächst Beatrice als Mündel ihres Onkels auf. Im Gegensatz ...

Simona Ahrnstedt – Ein ungezähmtes Mädchen


Ungezähmt oder einfach nur nicht zum Schweigen erzogen?


Zum Inhalt:
Nachdem auch ihr Vater gestorben ist wächst Beatrice als Mündel ihres Onkels auf. Im Gegensatz zu ihrer Cousine wurde sie in ihrer Kindheit von ihrem Vater dazu ermuntert Dinge zu erkunden und Fragen zu stellen – Eigenschaften, die sich für eine junge Frau im Jahr 1880 nicht gehören.
Der einzige, der sich an ihrer Art nicht zu stören scheint, ist Seth. Ein junger erfolgreicher Mann, der Gefallen an der aufgeweckten jungen Frau findet.
Doch was zählen schon Gefühle, wenn Beatrices Heirat mit dem Grafen Rosenschöld ihrem Onkel und Cousin bislang verschlossene Türen öffnet?


Zum Cover:
Die Farben des Covers gefallen mir gut. Wie sehen eine Frau mit langen roten Haaren in einer Allee. Ihr Haar trägt sie offen und (-entsprechend des deutschen Titels -) ungezähmt.


Meine Meinung / Bewertung:
Mit dem Anfang habe ich mich sehr schwer getan. Ich fand es zäh und nicht wirklich flüssig. Doch nach ein paar Kapiteln war der anfängliche Knoten gelöst und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Alle Figuren waren nun in die Geschichte eingeführt worden und als Leser konnte man nun ahnen, auf welche Katastrophe man zusteuert. Und dennoch war es alles andere als vorhersehbar.
Allerdings bin ich kein Freund des deutschen Titels. Denn „ein ungezähmtes Mädchen“ hat in mir das Bild einer jungen Frau heraufbeschworen, die immer tut, was sie möchte, und auch stets sagt, was sie denkt. Ich hatte mir Beatrice ein wenig hartnäckiger vorgestellt. Für die damalige Zeit war sie wohl vorlaut und galt als nicht gut erzogen, aber nicht wirklich ungezähmt. Der Originaltitel „Överenskommelser“ bedeutet übersetzt „Vereinbarungen“. Viel besser! Denn Vereinbarungen sind es, die unser aller Leben bestimmen. Auch wenn dies zu der damaligen Zeit bedeutete, dass Beatrice als Frau nicht selbst darüber entscheiden kann, welche Vereinbarungen sie eingeht. Sie kann sich nur dazu entscheiden die in ihrem Namen eingegangenen Vereinbarungen zu halten oder mit den Konsequenzen zu leben.

Mein Fazit:
Das Buch ist zu meinem Erstaunen eines meiner Highlights. Damit hatte ich – insbesondere nach dem schleppenden Start – nicht gerechnet, wodurch es für mich nur umso mehr heraussticht.

Sterne: 5 von 5!

Viel Spaß beim Lesen!