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Veröffentlicht am 06.02.2020

Auftakt zu einem geschichtsträchtigen Epos

Der lange Krieg: Sohn des Achill
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Der greise Arimnestos erzählt rückblickend einer (offensichtlich zunehmenden) Menge an Zuhörern sein Leben. Als Sohn eines Bronzeschmiedes, wurde er nach den Kriegswirren um Theben in die Sklaverei nach ...

Der greise Arimnestos erzählt rückblickend einer (offensichtlich zunehmenden) Menge an Zuhörern sein Leben. Als Sohn eines Bronzeschmiedes, wurde er nach den Kriegswirren um Theben in die Sklaverei nach Ephesos verschleppt. Durch besonnenes Handeln erlangt er Ansehen und die Freiheit um sich dann einen Namen als Menschenschlächter zu machen.
Christian Cameron hat Hintergründe und geschichtliche Fakten gut recherchiert, jedoch fehlt diesem Wissenskompendium leider die Spannung. Die Kampfhandlungen ziehen sich sehr und sind meines Erachtens zu ausführlich, so dass ich oft gedanklich abgeschweift bin. Die vielen fremdländischen Namen und unbekannten Begriffen und Orte erschweren es zusätzlich, dem Geschehen folgen zu können (eine kurze Übersicht im Booklet bei der bereits enthaltenen Übersichtskarte wäre wünschenswert).
Erich Wittenberg als Sprecher gelingt es wieder hervorragend, die einzelnen Charaktere und Stimmungen wiederzugeben.
Im Großen und Ganzen eine solide Leistung, jedoch hat mich das Hörbuch leider nicht überzeugt (als Buch hätte ich es bestimmt schon längst aus der Hand gelegt).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2019

Eine Liebe über die Zeiten hinweg...

Perlen der Winde
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Eine interessante Geschichte die mich stark an die Highland-Saga von Diana Galbadon erinnert.
Die Archäologin Catherine beginn gemeinsam mit ihrer Tochter Pauline Grabungsarbeiten am Asklepios Heiligtum ...

Eine interessante Geschichte die mich stark an die Highland-Saga von Diana Galbadon erinnert.
Die Archäologin Catherine beginn gemeinsam mit ihrer Tochter Pauline Grabungsarbeiten am Asklepios Heiligtum in Gortis. Während Pauline mit dem jungen Griechen Wasili anbändelt, erkundet Catherine derweil die Umgebung. Durch eine Höhle fühlt sie sich magisch angezogen. Um Näheres darüber zu erfahren, bringt Wasili sie zu seiner Großmutter Merle. Die Geschichte, welche Merle berichtet, klingt unvorstellbar, wie ein Märchen. Jedoch scheint sie wahr zu sein, den Catherine findet bei einem erneuten Besuch an der Höhle den verletzten Konstantin Kanaris, der behauptet im Jahr 1821 zu leben.
Für mich ist die Geschichte einer Zeitreise nicht neu – hier fungieren jedoch Perlen als Mechanismus um die Zeitreise zu ermöglichen, die der Handlung zusätzlichen Pep geben. Auf der Suche nach allen Perlen die benötigt werden, geraten die Protagonisten immer wieder in brenzlige Situationen - denn sie sind nicht die Einzigen, die sich dafür interessieren.
Weniger gelungen ist die Akzeptanz bzw. Umgang Konstantins mit ihm unbekannten Erfindungen, die für uns selbstverständlich sind. Das verlief mir alles zu unspektakulär, kaum mit Verwunderung oder Erstaunen.
Auch überlagern meiner Meinung nach die ausführlich geschilderten und sich oft wiederholenden Liebesszenen zwischen Catherine und Konstatin das Geschehen.
So ganz hat mich dieses Buch noch nicht überzeugt, aber ich bin gespannt auf die Fortsetzung in Band 2 von insgesamt 3 Teilen.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Ein etwas unstimmiges Geflecht aus Liebe und Widerstand im Norwegen des 2. Weltkrieges

Die Frau aus Oslo
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Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück, obwohl die Vorstellung vielversprechend klingt. Allerdings ist die gute Idee für meine Begriffe zu schwach ausgebaut.
Auf drei verschiedenen Zeitebenen ...

Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück, obwohl die Vorstellung vielversprechend klingt. Allerdings ist die gute Idee für meine Begriffe zu schwach ausgebaut.
Auf drei verschiedenen Zeitebenen (1942, 1967 und 2015) wird das Schicksal der Jüdin Ester geschildert die im norwegischen Widerstand kämpfte, verraten wurde und der dennoch die Flucht nach Schweden gelang, während ihre Familie deportiert und umgebracht wurde. Ihre Freundin Äse wurde brutal ermordet – deren Freund Gerhard gilt als Verdächtiger, kann jedoch ebenfalls fliehen und die Ermittlungen laufen ins Leere. Das gemeinsame Baby von Äse und Gerhard, Turid, wird später adoptiert.
Daneben spielt ein goldenes Armband eine wichtige Rolle, die das Schicksal der genannten Hauptfiguren (tragisch) verbindet.
Das Buch verliert sich leider in ausführlichen Schilderungen von Nichtigkeiten wie Wegbeschreibungen oder Alltagshandlungen, welche es sehr erschweren, der eigentlichen Handlung folgen zu können. Dazu kommt eine Vielzahl von Personen, die eigentlich für das Geschehen unerheblich sind. Damit geht der rote Faden für mich etwas verloren und ich musste des Öfteren zurückblättern um nochmal nachzulesen was genau passiert ist.
Dieses Buch hat meiner Meinung nach großes Potential, nur wurde es leider nicht konsequent genug umgesetzt. Die Handlung verliert sich in Nebensächlichkeiten und am Ende bleiben – zu mindestens für mich – mehr Fragen als Antworten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 18.06.2019

Von den Konsequenzen zu glauben zwischen beiden deutschen Staaten wandeln zu können

Über alle Grenzen
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Ich lese/höre sehr gern Bücher, welche die deutsch-deutsche Vergangenheit thematisieren. Wahrscheinlich finde ich es auch deshalb so interessant, da ich einen Teil dieser Geschichte selbst erlebt habe ...

Ich lese/höre sehr gern Bücher, welche die deutsch-deutsche Vergangenheit thematisieren. Wahrscheinlich finde ich es auch deshalb so interessant, da ich einen Teil dieser Geschichte selbst erlebt habe und mich bzw. Episoden in vielen Schilderungen erkenne.
Im Großen und Ganzen ist es mit „Über alle Grenzen“ gelungen, ein Bild über einen fluchtwilligen DDR-Bürger mit allen Konsequenzen zu zeichnen. Leider finde ich jedoch aus eigener Erfahrung einige Beschreibungen unstimmig/unrealistisch bzw. DDR-bezogene Angaben falsch. Oft sind es Kleinigkeiten, jedoch fallen sie durch eigene Kenntnisse dann besonders auf.
Auf zwei Zeitebenen werden zum Einem die bitteren Konsequenzen, die die (unüberlegte?) Flucht des Sohnes, Bruders und Ehemanns Bruno Alexander (genannt Burschi) für die in der DDR verbliebenen Familienangehörigen bedeutet, geschildert. Zum anderen hat Lotti ihren Bruder Bruno nach Jahren als gebrochenen, pflegebedürftigen Mann wiedergefunden, holt ihn (das enge Geschwisterband wird sehr deutlich) zu sich, um ihn zu pflegen und ihm einen angenehmen Lebensabend zu ermöglichen, aber wohl auch etwas mit der Hoffnung durch ihn Lücken in der Familiengeschichte schließen zu können.
Es ist sehr tragisch, aber auch vorhersehbar, was die Familie Alexander durch Bruno‘s Flucht erleiden muss.
Es kann keiner behaupten, das er nicht wusste, was Republikflucht für Folgen nach sich zieht. Bruno ist in meinen Augen sehr verantwortungslos - vergisst offensichtlich, dass er Frau und Kind hat, denkt nur an sich und blendet völlig aus, was mit seiner eigenen als auch der Herkunftsfamilie passieren wird. Nachdem sein Vater ihm dann bei der Flucht seiner Ehefrau und des Sohnes geholfen hat und infolge dessen inhaftiert wird, kehrt Bruno, nachdem er von dem bevorstehenden Tod seiner Mutter erfahren hat, jedoch wieder in die DDR zurück und wird dabei (natürlich) verhaftet. Eigentlich ein löblicher Zug, um seine sterbende Mutter (und sie ihn) ein letztes Mal zu sehen, aber auch hier hat er nicht zu Ende gedacht, ist er sich der Konsequenzen für seine Familie offensichtlich nicht bewusst oder will sie nicht wahrhaben. Was tut er nur Frau und Kind zum zweiten Mal an! Und dem Vater erst! Ich kann nicht verstehen, wie man zu der damaligen Zeit glauben konnte, einfach so zwischen den zwei deutschen Staaten hin und her wandeln zu können!
Somit kann ich die ablehnende Haltung der verbliebenen Alexander-Schwestern sehr gut nachvollziehen. Durch den egoistischen Alleingang Brunos mussten nicht nur der Vater und die Mutter leiden, sondern auch die Schwestern. Es mag sein, dass Lotti eine ganz besondere innige Bindung zu Bruno hat, allerdings ist ihre Sichtweise dadurch sehr eingeengt. Ihr gelingt es nicht sich auch nur ansatzweise in das Schicksal ihrer Schwestern einzufühlen.
Die Darstellung Lottis mit ihrem Engagement um Bruno wirkt leider überspitzt und ebenfalls unrealistisch. Ich hatte fast den Eindruck, als sei sie froh endlich eine (erfüllende) Aufgabe zu haben.
Was mich wiederum nicht gestört hat, sind die vielen vorgetragenen Protokolle der Verhöre von Lotti und Paul. Hier spürt man sehr deutlich, die Überzeugung beider von ihrer Meinung (trotz aller Repressalien) nicht abzurücken und vor allen sich nicht in Widersprüchen zu verstricken. Lotti’s Vorgesetzter hat dies in einem Protokoll sehr treffend zum Ausdruck gebracht: „dem vorangegangenen Protokoll ist nichts hinzuzufügen“.
Alles in allem eine lesenswerte Geschichte, wenn man von den überladenen Lotti/Burschi-Szenen in der Gegenwart absieht. Jedoch hat mich das Buch letztendlich leider nicht gänzlich überzeugt (was wohl auch einige andere Rezensenten ähnlich empfunden haben).

Veröffentlicht am 15.05.2019

Eine gute Inspiration für ein freundlicheres Miteinander

Das Glück der kleinen Gesten
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Das Buch fußt eigentlich auf dem Grundverständnis des guten Umgangs miteinander. In der heutigen hektischen und immer schneller werdenden Zeit, die viele zu Egoisten werden lässt, ist es gut, sich dadurch ...

Das Buch fußt eigentlich auf dem Grundverständnis des guten Umgangs miteinander. In der heutigen hektischen und immer schneller werdenden Zeit, die viele zu Egoisten werden lässt, ist es gut, sich dadurch mal auf das freundliche miteinander zu besinnen.
Eingeteilt in 3 Kapitel: „Einfach nur glücklich“, „Kleine Gesten, große Wirkung“ und „Der Praxistest“, behandeln die ersten beiden eher die Grundlagen, was zwar wichtig, aber mitunter etwas „trocken“ ist. Richtig interessant wurde es für mich mit dem „Praxistest“, der viele Vorschläge und Ideen zur Umsetzung enthält. Die Palette reicht dabei von einfachen Gesten bis hin zu etwas „mutigeren“ Aktionen, die vielleicht nicht jedermanns Sache sind. Eins eint sie jedoch alle, sie inspirieren mal nicht mit Scheuklappen durch den Alltag zu gehen, von ganz allein fallen da noch viele weitere Gesten ein
Abstriche mache ich jedoch für die vielen englischen Begriffe, die „kindness“ als Trend begreifen und ihn somit quasi neu definieren. Da ich in dem Englischen nicht so bewandelt bin, musste ich jedes Mal nachlesen, was das gerade genannte Wort bedeutet, obwohl man es sich aus dem Kontext erahnt. Das hat meine Lesefreude schon etwas getrübt und machte es anstrengend.
Ansonsten ist das Buch eine gute Inspiration für ein freundlicheres Miteinander