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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2020

Über die Suche nach der Liebe und der Suche nach sich selbst

Naokos Lächeln
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Das Buch spielt im Tokio der 60er Jahre. Toru ist Student, kommt aus einer durchschnittlichen Familie, ist ein Einzelgänger und weiß nicht so recht, wo er im Leben hin will. An einem Sonntag trifft er ...

Das Buch spielt im Tokio der 60er Jahre. Toru ist Student, kommt aus einer durchschnittlichen Familie, ist ein Einzelgänger und weiß nicht so recht, wo er im Leben hin will. An einem Sonntag trifft er zufällig auf Naoko, die Freundin seines verstorbenen Schulfreundes Kizuni. Und die beiden beginnen sich zu treffen.
Nachdem Toru und Naoko an ihrem 20. Geburtstag die Nacht zusammen verbrachten verschwindet Naoko und der Leser erfährt später, dass sich sich in psychologische Betreueung begeben hat. Warum genau wird nicht aufgeklärt. Toru lernt inzwischen ein anderes Mädchen kennen, die so ganz anders als Naoko ist. Aber genau wie Naoko und Toru hat auch Midori ihr Päckchen zu tragen.
Und so entwickelt sich eine sehr eigenwillige Liebesgeschichte, in der keiner der Akteure wirklich glücklich zu sien scheint.

Die Charaktere sind alle sehr kauzige Personen, es wird viel gesagt aber wenig wirklich miteinander geredet. Keine der Personen hat ein klares Ziel vor Augen, alle leben nur so vor sich hin und Bezihungen bleiben eher oberflächlich. Es wird oft der Bezug zum "Fänger im Roggen" gezogen und manchmal hatte cih auch das Gefühl parallelen zwischen Toru und Holden zu sehen.

Es fällt mir schwer dieses Buch einzuordnen, eine Liebesgeschichte ist es meiner Meinung nach nicht, auch wenn das auf dem Cover angepriesen wird. Die Story hat sich flüssig lesen lassen aber oft hatte ich das Gefühl dass sie nirgendwo hin führt. Die Charaktere bleiben eindimensional und das Ende des Buches ist kein echtes Ende und lässt den Leser unbefriedigt zurück.

Dies war mein zweites Buch von Haruki Murakami, nachdem mir Kafka am Strand wirklich gut gefallen hatte. Dieses Buch hat mich leider ncht so abgeholt, ist aber für Fans von Murakamis Erzählweise sicher lesenswert.

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Veröffentlicht am 14.09.2019

Eine Abenteuergeschichte der anderen Art

Washington Black
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Washington Black ist ein fantastischer, fantasievoll konstruierter Roman, der die Hauptfigur Washington Black, genannt Wash, auf seiner Reise begleitet. Wash lebt als Skalve auf einer Zuckerrohrplantage, ...

Washington Black ist ein fantastischer, fantasievoll konstruierter Roman, der die Hauptfigur Washington Black, genannt Wash, auf seiner Reise begleitet. Wash lebt als Skalve auf einer Zuckerrohrplantage, über seine Eltern ist ihm nichts bekannt. Die einzige Familie die er kennt sind die anderen Sklaven, allen voran eine Frau namens Kit, die sich dem Jungen annimmt, ihn beschützt und ihren Glauben lehrt. Der Alltag ist geprägt von Hoffnungslosigkeit und Grausamkeit. Alles ändert sich schlagartig, als der Bruder des Plantagenbesitzers, ein Erfinder namens Titch, auf der Bildfläche erscheint. Es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, die beide Leben verändern soll.
Dieser erste Abschnitt des Buches ist meiner Meinung nach am anschaulichsten geschildert. Mit viel Detail wurden die Umgebung, das Leben der Sklaven und der Alltag von Wash ausgearbeitet. In diesem Abschnitt konnte ich mich an ehesten in die Gefühlswelt des Hauptcharakters eindenken.

Titch erkennt schnell Wash‘s Potential, seinen klugen Geist und sein Talent zu zeichnen und macht ihn zu seinem Gehilfen. Sein Plan ist es, einen Wolkenkutter zu bauen und damit die Plantage zu verlassen. Als die Umstände es notwendig machen, sofort aufzubrechen, fliehen die beiden auf dem Wolkenkutter. Die Konstruktion und die herrschenden Wetterbedingungen sorgen allerdings dafür, dass Titch und Wash eine Bruchlandung auf einem Schiff hinlegen, welch glücklicher Zufall. Ab hie wird die Geschichte etwas diffuser, weil sie so schnell an Fahrt aufnimmt.
Gefühlt werden dadurch Beziehungen und Gedanken der Figuren weniger scharf ausgearbeitet, was dem Verlauf der Geschichte allerdings keinen Abriss tut.

Die Reise der beiden führt sie schließlich nach Alaska. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, aber dieser Handlungsstrang hat mir am wenigsten zugesagt, weil ich ihn nicht ganz nachvollziehen konnte. Letztendlich fügt sich aber alles schicksalhaft ins rechte Bild, sodass Wash die Liebe findet, wissenschaftliche Fortschritte erzielt, seine Familiengeschichte aufdeckt und auf einen unerwarteten Freund trifft.

Alles in allem war das Buch anders, als ich es erwartet hätte. Das Cover und die Zusammenfassung ließen auf eine Weltreise der besonderen Art hoffen. Auch wenn das Ende meinen Geschmack leider überhaupt nicht getroffen hat, so war es doch eine Geschichte voller Herz, Grübelei, Hoffnung und Witz. Der Hauptcharakter hat mich von Anfang an abgeholt und mitgenommen, wozu vorallem auch der flüssige und intelligente Schreibstil beigetragen haben.

Ich würde das Buch ganz klar weiterempfehlen, nur sollte man sich vorher keine zu großen Gedanken über den möglichen Inhalt machen, sondern sich einfach überraschen lassen.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.04.2024

Einöde

Nachtstille - Karla Sommerfeld ermittelt
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Ich habe aufgrund der Buchbeschreibung einfach ein völlig anderes Buch erwartet, habe in letzter Zeit aber generell öfter das Gefühl dass Klappentexte deutlich aufmerksamkeitsheischender sind, als dann ...

Ich habe aufgrund der Buchbeschreibung einfach ein völlig anderes Buch erwartet, habe in letzter Zeit aber generell öfter das Gefühl dass Klappentexte deutlich aufmerksamkeitsheischender sind, als dann der tatsächliche Inhalt. Für mich war die Story langatmig aufgezogen und hat mich nicht mitreißen können.

Zum Inhalt: ein Campingplatz und eine vermisste Frau. Als die Medizinstudentin Sophia verschwindet, will niemand was gesehen oder gehört haben. Und auch ihre Begleiter bestätigen, dass es um Sophias psychische Verfassung nicht gut bestellt war. Hat die junge Frau sich was angetan? Oder wurde sie ermordet?

Der Anteil banaler Handlung war mir irgendwie zu hoch. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl der Fall kam überhaupt nicht in Gang. Und für mich war es eher eine Geschichte über Karla, denn über die verschwundene Sophia. Als wäre der Fokus des Geschichte seltsam verrückt.

Für meinen Geschmack gab es in der Geschichte zu viel Geplänkel, es wurde einfach nicht so richtig spannend. Ich lese Krimis eigentlich ganz gerne, aber dieser hier war mir etwas zu ruhig unf behäbig. Vermutlich ist das sogar authentisch, denn Polizeiarbeit besteht nun mal aus vielen Befragungen, die auch mal zu nichts führen. Aber für mich wurde es dadurch müßig dranbleiben zu wollen. Es werden zwar ein paar Geheimnisse der Zeugen/Verdächtigten enthüllt, aber alles sehr alltäglich und wenig überraschend.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, die Sprecherin war für mein Empfinden zu energisch bei der Sache, ich fand es phasenweise etwas anstrengend zuzuhören und musste die Lautstärke meiner Kopfhörer runterregulieren.

Wer einen eher ruhigen Krimi in abgeschlagener Einöde sucht, wird hier fündig. Das Buch lebt von den Dialogen und kleinen Geheimnissen. Für mich war er leider nicht atmosphärisch und spannend genug um mich zu begeistern.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Heartbreaks and Sorrow

Wenn der Frost dein Herz berührt
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Ich verfolge die Bücher von Brittany C. Cherry schon ewig lange und bin großer Fan von ihrem Schreibstil, sodass ich jedes ihrer Bücher gelesen habe. Bei diesem Buch muss ich jetzt zum ersten Mal sagen, ...

Ich verfolge die Bücher von Brittany C. Cherry schon ewig lange und bin großer Fan von ihrem Schreibstil, sodass ich jedes ihrer Bücher gelesen habe. Bei diesem Buch muss ich jetzt zum ersten Mal sagen, dass es mir nicht so gut gefallen hat. Das liegt auf keinen Fall am Schreibstil und auch von der Emotionalität her kann dieses Buch definitiv mit seinen Vorgängern mithalten. Allein vom Thema und der Handlungsentwicklung fühlte es sich für mich nicht ganz rund und ansprechend an.

Zum Inhalt: Starlet Evans wollte immer nur perfekt sein und die Erwartungen anderer erfüllen. Als sie an ihrem 21. Geburtstag feststellt, dass ihr Langzeitfreund, von dem sie eigentlich einen Antrag erwartet hatte, sie betrügt, bricht für sie eine Welt zusammen. In dem Versuch das alles für einen Abend hinter sich zu lassen, stürzt sie sich in einen One Night Stand, nur um am nächsten Tag festzustellen, dass der attraktive Fremde einer ihrer Schüler ist.

Irgendwie bin ich mit dem Schüler/Lehrer Trope nicht so recht klargekommen. Ich mein die beiden trennt zwar alterstechnisch nur ein knappes Jahr, aber irgendwie wirkt ihre Beziehung dadurch tabuisiert. Beide Protas hätten es besser wissen müssen und trotzdem setzen sie Starlets Reputation und Zukunft bereitwillig aufs Spiel. Bin mir nicht sicher, wie glaubhaft ich das finde. Auch die Sprache empfinde ich diesmal als derber als von BCC gewohnt, sodass das Buch für mich ein bisschen aus der Reihe gefallen ist und ich dabei einfach nicht warm geworden bin.

Im Gegensatz dazu standen einige Situationen im Buch, die ich dann doch ein bisschen klischeehaft empfunden habe. Irgendwie bin ich dadurch auch nicht so richtig in den Vibe der Geschichte reingekommen. Auch Milos Charakterentwicklung hat sich für mich nicht ganz richtig angefühlt, bzw. ging mir das alles zu schnell und ist zu extrem umgeschlagen.

Das Buch kommt mit allerlei schwierigen Themen daher und eigentlich ist das auch das, was mich an den Büchern von BCC immer so mitreißt und in ihren Bann schlägt, aber hier war es mir fast schon zu viel an Problemen und Ballast, sodass die schönen, warmen Momente für meinen Geschmack irgendwie zu kurz kamen.

Es war wieder toll geschrieben und auch emotional ergreifend, für mich aber bisher das Buch von BCC dass mich am wenigsten erreicht hat.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Eine geniale Wissenschaftlerin

Das verborgene Genie
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Ich finde das Thema DNA super spannend und liebe Geschichten über Frauen in der Wissenschaft. Ich konnte meine Erwartungen an dieses Buch allerdings nicht so ganz mit dem tatsächlichen Text in Einklang ...

Ich finde das Thema DNA super spannend und liebe Geschichten über Frauen in der Wissenschaft. Ich konnte meine Erwartungen an dieses Buch allerdings nicht so ganz mit dem tatsächlichen Text in Einklang bringen und auch das Nachwort ließ mich unschlüssig darüber, was an diesem Buch nun Fakt ist, und was Fiktion.

Zum Inhalt: Dr. Rosalind Franklin ist Wissenschaftlerin mit Leib und Seele und hat sich einen gewissen Ruf auf dem Gebiet der Röntgenkristallographie erworben. Mit ihrem Wissen und ihren Techniken soll sie die Struktur der DNA entschlüsseln. Und das ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein Wettlauf gegen die Zeit

Das Buch beschreibt die Etappen der Karriere von Rosalind, ihren Lebensweg, sowie ihren größten Triumph, der gleichzeitig eine persönliche Niederlage ist.
Rosalind wird als forsche Frau beschrieben, die impulsiv handelt und ihr Mundwerk nur schwer unter Kontrolle hat. Gleichzeitig ist sehr nüchtern und rational, wenn es um ihre Arbeit geht. In vielen Situation wirkt Rosalind fast schon weltfremd und sozial regelrecht unbeholfen. Was für mich im Buch sehr widersprüchlich beschrieben war, war ihre Einstellung zu Beziehungen und ihre Vernarrtheit in einen Kollegen.

Die wissenschaftlichen Ausführungen fand ich manchmal etwas zu komplex und vertieft. Leser, die nicht vom Fach sind, werden hier vermutlich nicht alles nachvollziehen können. Stellenweise fand ich die ausschweifenden Beschreibungen ihrer Forschung auch etwas zäh zu lesen. Gleichzeitig geht es viel auch um Rosalinds Stellung an den jeweiligen Universitäten, den Geschlechterkampf und das Wettrennen um Forschungsergebnisse. All diese Themen fand ich sehr interessant und immer noch valide.

So ganz rund wirkte das Buch auf mich nicht und ich bin immer mal über über Rosalinds Gedanken und Lebensentscheidungen gestolpert. Stellenweise fand ich es dann auch mal etwas zäh. Am Ende hätte gerne gewusst, wie viel Realität in der Geschichte steckt. Als Anstoß sich mit Rosalind und dem Thema DNA zu beschäftigen ganz nett, hat mich aber nicht komplett überzeugt.

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