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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2018

Lügen

Während du schläfst
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Nachdem ihr Mann ein Wochenende in New York verbringt und ihre Kinder bei Freunden sind nimmt Tara eine Einladung ihrer Freundin und Nachbarin an. Sie trifft allerdings nur auf Lee, den Mann ihrer Freundin. ...

Nachdem ihr Mann ein Wochenende in New York verbringt und ihre Kinder bei Freunden sind nimmt Tara eine Einladung ihrer Freundin und Nachbarin an. Sie trifft allerdings nur auf Lee, den Mann ihrer Freundin. Die beiden trinken Wein und unterhalten sich gut. Als Tara am nächsten Morgen in einem fremden Bett erwacht ist sie zunächst geschockt. Dieser Zustand verschlimmert sich aber noch, als sie den toten Lee neben sich entdeckt. Was ist in der letzten Nacht geschehen? Ist sie für den Tod ihres Nachbarn verantwortlich? Warum kann sie sich an nichts erinnern?

Kathryn Croft hat mit ihrem Debüt-Thriller "Während du schläfst" eine spannende Szenerie geschaffen. Die völlig ahnungslose Tara versucht nun den letzten Abend zu rekonstruieren und stößt dabei immer wieder auf neue Hindernisse. Die Umsetzung der Geschichte hat allerdings aus meiner Sicht Potential verschenkt. Die Autorin erzählt den Thriller in einem emotionslosen und nicht wirklich mitreißenden Schreibstil, was eventuell auch auf die Übersetzung zurückzuführen sein könnte. Mir gelang es kaum eine Verbindung zur Hauptprotagonistin Tara aufzubauen, so dass die Spannung auch ein wenig außen vor blieb. Kathryn Croft baut unglaublich viele Wendungen und überraschende Umstände ein, die oft das Salz in der Suppe eines Thrillers sind, in der Menge allerdings wirkte dies auf mich verwirrend und die Geschichte erschien aufgesetzt und konstruiert. So konnte mich das Buch nicht wirklich fesseln und die verheißungsvolle Idee verpuffte in einer Verstrickung von unzähligen Lügen und Intrigen.

Leider konnte mich der Thriller "Während du schläfst" nicht überzeugen. Die Grundidee ist wirklich gelungen, aber der sehr sachliche und zu aufgesetzte Schreibstil wurde dem nicht gerecht. Ich bewerte das Buch daher mit drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Actionreich, aber schwache Charaktere

Ich bin der Zorn
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Ein unglaublich actiongeladener und temporeicher Thriller aus der Serie um den Bundesermittler Marcus Williams.

In einem scheinbar ausbruchsicheren Gefängnis der Superklasse kommt es zu einem unerklärlichen ...

Ein unglaublich actiongeladener und temporeicher Thriller aus der Serie um den Bundesermittler Marcus Williams.

In einem scheinbar ausbruchsicheren Gefängnis der Superklasse kommt es zu einem unerklärlichen Amoklauf. Ein Gefägniswärter erschießt willkürlich mehrere Gefägnisinsassen und versucht im Anschluss eine Bombe zu zünden. Diese wahnsinnige Tat ruft den erfahrenen und erfolgreichen Bundesermittler Marcus Williams auf den Plan. Er beginnt mit den Recherchen und stellt schnell fest, dass der Gefägniswärter nicht so willkürlich getötet hat, wie zunächst angenommen. Gezielt wurden jeweils die Anführer der im Gefägnis gebildeteten Gruppen getötet und der Wärter wurde von einem psychpathischen Killer unter Druck gesetzt. Aufgrund der Brisanz des Falls beschließt MArcus die Hilfe seines Bruders innerhalb der Gefägnismauern in Anspruch zu nehmen. Dieser ist der wohl zur Zeit bekannteste Serienmörder des Landes, ist aber bereit seinem Bruder zur Seite zu stehen. Ein Kampf auf Augenhöhe beginnt.

Ich habe "Ich bin der Zorn" als Neueinsteiger in die sehr beliebte Serie gelesen. Meine Erwartungen waren aufgrund vieler guter Bewertungen der vorherigen Bände hoch, konnten leider nicht ganz erfüllt werden. Der Schreibstil von Ethan Cross hat mir sehr gut gefallen. Er erzählt die Geschichte sehr lebendig und mit unglaublich viel Tempo. Eine Actionszene reiht sich an die andere, so dass der Leser kaum zu einer Verschnaufpause kommt und die Seiten nur so dahinfliegen. Dennoch konnte das Buch mich nicht mitreißen, da die Charaktere aus meiner Sicht einfach zu perfekt dargestellt waren. Gerade die Hauptprotagonisten Marcus Williams, sein Bruder Ackermann jr, Maggie und der Gegenspieler Judas operierten nahezu fehlerfrei und ahnten die Aktionen ihrer Gegener immer voraus. Es lief also auf ein Duell hinaus, welches sicherlich der Gute für sich gewinnen sollte. Somit kam es zwar immer wieder zu spannenden Einzelsituation, die Geschichte an sich war aber für mich zu durchschaubar. Spannung insgesamt konnte so nur schwer aufgebaut werden und manchmal ist weniger vielleicht etwas mehr. Ich hätte mir die Charaktere nicht so vorhersehbar und mit einigen Ecken und Kanten gewünscht.

Das Buch hat mich nicht wirklich enttäuscht, aber ganz sicher auch nicht begeistert. Ich bewerte es daher mit 3 von 5 Punkten!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 15.09.2016

Cooper

Cooper
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Eine Parabel über das Schicksal einer jungen Familie.

Die Eltern einer vierköpfigen Familie beschließen eine Wochenendehaus in einer einsamen Gegend zu kaufen. Die Kinder werden mit dem ersten Besuch ...

Eine Parabel über das Schicksal einer jungen Familie.

Die Eltern einer vierköpfigen Familie beschließen eine Wochenendehaus in einer einsamen Gegend zu kaufen. Die Kinder werden mit dem ersten Besuch überrascht und alle erleben sehr schöne Tage in ihrem neuen Heim. Während der Vater sich mit den beiden Töchtern zum naheliegenden See aufmacht, bleibt die Mutter zurück und kümmert sich um das Haus. Währenddessen erleidet sie eine Attacke, die Spuren bei der ganzen Familie hinterläßt. Nach langen Kampf soll das Haus allerdings nicht verkauft werden und es kommt zu einem zweiten Besuch, ein Besuch mit Folgen...

Eberhard Rathgeb erzählt die Geschichte "Cooper" in einem anspruchvollen und teilweise poetischen Schreibstil. Dies hat mich zunächst fasziniert und mich irgendwie in einen Sog geszogen, so dass ich immer weiterlesen musste. Das Buch hat sich mir aber leider nie wirklich erschlossen. Es hat mich zunächst nachdenklich zurückgelassen und ich habe versucht für mich zu erschließen, was der Autor ausdrücken wollte. Zu einem wirklichen Ergebnis bin ich auch nach dem Studieren unterschiedlicher Bewertungen nicht vorgedrungen. Die Atmosphäre in dem Buch ist sehr düster und beklemmend, was auch schon in dem, aus meiner Sicht sehr gelungenen, Cover angedeutet wird und der außergewöhnliche Schreibstil hat bei mir positive Eindrücke hinterlassen.

Insgesamt konnte mich Cooper nicht überzeugen, was aber durchaus daran liegen kann, dass ich den Autor nicht verstanden habe. Für den tollen Schreibstil gebe ich drei von fünf Sterne!!

Veröffentlicht am 10.05.2020

Ein wenig enttäuschend

Die verlorene Tochter der Sternbergs
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Für die jüdische Bevölkerung in Deutschland wird das Leben im Jahre 1939 immer bedrohlicher. Anfeindungen nehmen zu und es kristallisiert sich über die Nazifizierung ein immer stärker werdender Judenhass ...

Für die jüdische Bevölkerung in Deutschland wird das Leben im Jahre 1939 immer bedrohlicher. Anfeindungen nehmen zu und es kristallisiert sich über die Nazifizierung ein immer stärker werdender Judenhass heraus. Nachdem Amanda Sternberg den Schicksalsschlag ihres verlorenen Ehemanns noch verkraften muss steht sie vor einer schweren Entscheidung. Um das Leben ihrer beiden noch sehr jungen Töchter zu retten, will sie sie mit der MS St. Louis zu einem Onkel nach Amerika schicken, allerdings gibt es nur zwei Plätze auf dem Schiff, so dass sie ihre Kinder alleine losschicken muss. In letzter Minute entscheidet sie sich um und entsendet lediglich ihre sechs-jährige Tochter Viera und macht sich mit der kleinen Lina über Land auf den Weg ins Ausland.
Nach seinem sehr erfolgreichen und hochgelobten Roman "Das Erbe der Rosenthals" bin ich mit sehr hohen Erwartungen in das neue Buch vom Autor Armando Lucas Correa gestartet. Zunächst konnte er mich mit der schicksalshaften Geschichte der jüdischen Familie in den Bann ziehen, aber im Verlauf des Romans verlor ich immer mehr die Beziehung zu den Charakteren, was unter anderem daran lag, dass einige schlicht und ergreifend von der Bildfläche verschwanden oder aber die Geschehnisse stakkatoartig abgearbeitet wurden und für mich so keine Tiefe erzeugen konnten. Dies ist daher sehr schade, da der Beginn sehr verheißungsvoll war und das Erzähltalent des Autors durchaus hat durchscheinen lassen, aber gerade das letzte Drittel des Buches war mir dann deutlich zu oberflächlich. Einiges blieb dabei auf der Strecke und mir kam es so vor, als wollte der Autor einige Inhalte in den zweiten Teil retten, was aber dazu führte, dass das Buch auf mich leider unausgegoren wirkte.
Insgesamt konnte mich der Roman von Armando Lucas Correa leider nicht überzeugen, so dass ich das Buch auch lediglich mit zwei von fünf Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.12.2017

Für mich leider enttäuschend

Das Jahr der Frauen
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Frank Stemmer befindet sich in psychologischer Behandlung und er hat seinen Lebensmut gänzlich verloren. In einer Therapie geht er mit seinem behandelnden Arzt einen Deal ein. Er möchte jeden Monat eine ...

Frank Stemmer befindet sich in psychologischer Behandlung und er hat seinen Lebensmut gänzlich verloren. In einer Therapie geht er mit seinem behandelnden Arzt einen Deal ein. Er möchte jeden Monat eine neue Frau erobern. Sollte er dies schaffen, wäre sein Preis der Freitod. Seine anfängliche Fiktion wird zu seinem Lebens-Inhalt und Frank versucht nun auf diesem Wege seine Legitimation zum Ableben zu erhalten. Doch wird er es schaffen, sein Vorhaben auch in die Tat umzusetzen?

Der Inhalt hatte mich neugierig gemacht und es ist für mich immer eine Herausforderung, ein Buch von der Longlist des Deutschen Buchpreises zu lesen. In der Erwartung einer nicht ganz einfachen, aber interessanten Lektüre bin ich in das Buch gestartet. Der an-spruchsvolle Schreibstil wird vom Autor Christoph Höhtker unzweifelhaft geliefert. Stellenweise fiel es mir wirklich schwer, den Text zu lesen und vor allem zu verstehen. Die Message seines Buches ist mir ehrlicherweise bis zum Ende verschlossen geblieben. Sollte es einen Kritik an unserer oberflächlichen und schnelllebigen Zeit sein? Sollte das Frauenbild in unserer heutigen Welt hinterfragt und auf den Prüfstand gestellt werden? Wie auch immer, für mich war es eine Aneinanderreihung flüchtiger erotischer Kontakte, die auf Dauer ein wenig ermüdend wirkten. Dem Hauptprotagonisten Frank Stemmer lagen die Frauen auf jeden fall zu Füßen, egal welche er sich für den jeweiligen Monat ausgeschaut hatte, er landete mit ihr im Bett. Das Finale lies mich dann endgültig ratlos zurück und ich musste mir eingestehen, dass es entweder nicht mein Buch war oder ich es lediglich nicht verstanden habe,

"Das Jahr der Frauen" ist aus meiner Sicht ein sehr schwieriger und sperriger Roman, der mir einiges an Durchhaltevermögen abverlangt hat. Der Sinn hat sich mir nicht erschlossen, wobei der Schreibstil sehr anspruchsvoll auf mich wirkte. Insgesamt überzeugte mich das Buch nicht, so dass ich auch leider nur zwei von fünf Sternen ver-geben kann.