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Zehra

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2016

Gut oder Schlecht? Dazwischen.

Vor uns das Leben
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Erst einmal muss ich sagen, dass ich eigentlich nach der Inhaltsangabe ein anderes Buch erwartet habe. Ich habe vermutet, ein Buch in der Hand zu haben, was die drei Jugendlichen Fern, Bailey und Ambrose ...

Erst einmal muss ich sagen, dass ich eigentlich nach der Inhaltsangabe ein anderes Buch erwartet habe. Ich habe vermutet, ein Buch in der Hand zu haben, was die drei Jugendlichen Fern, Bailey und Ambrose durch ihren Alltag begleitet und wie sie diesen meistern, aber dabei immer noch inspirierend ist und jeder sich irgendwie hineinversetzen kann - etwas in der Art, das The Perks of Being a Wallflower für mich war.

Ich hätte nicht gedacht, dass die Geschichte gleich Geschehnisse wie den 11. September aufnimmt und in solche Tiefen geht. Aber nicht erwartet, heißt ja nicht gleich schlecht. Ich hab sehr einfach in die Geschichte hinein gefunden und die Figuren haben mich schnell für sich eingenommen. Der Familienzusammenhalt der Sheens und Taylors hat mich sehr berührt, die vielen Lebensweisheiten, die in diesem Buch stecken haben mich inspiriert und/oder zum denken angeregt und ich habe mit den drei Hauptfiguren mitgefühlt und gern über die Schicksale, die ihnen auferlegt wurden gelesen.

Die erste Hälfte des Buches, hat mich genau aus diesen Gründen bezaubert und war sehr gelungen. Die zweite Hälfte hat allerdings meiner persönlichen Meinung nach ein wenig nachgelassen.

In der zweiten Hälfte wurden mir die Charaktere ein wenig zu stereotyp und die Geschichte wurde mit Klischees beregnet, war eine Dosis zu kitschig und eigentlich auch ziemlich vorhersehbar. Ich habe es nicht gehasst, aber es ist bei mir auch nicht so sehr auf Anklang gestoßen, wie die erste Hälfte. Außerdem war mir das Ende dann doch ein wenig zu flach und ich hätte gern etwas gehabt, dass weniger Happy End gewesen wär und mich mehr zum Nachdenken gebracht hätte. Einfach ein runder Abschluss für ein Buch, dass so gern inspirierend sein wollte. Aber dann wiederum, hat die Autorin viel Wert darauf gelegt, eine optimistische Lebensphilosophie rüberzubringen und vielleicht war das auch der Grund für dieses (für mich ein wenig zu) optimistische Ende.

Allgemein war mir das Buch auch ein wenig zu religiös, zu patriotisch und hatte zu "traditionelle" Geschlechterrollen. Und dafür dass eine der größeren Botschaften dieser Geschichte unter die Schale zu schauen war, war mir das Verliebt-sein von Fern ein wenig zu sehr Bewunderung und Faszination und zudem sehr naiv. So haben die Figuren zwar auch eine Entwicklung durchgemacht, aber es war nicht unbedingt eine die mir gefallen hat bzw. sie war zu klein und so wurden sie gegen Ende hin ein wenig farblos.

Dennoch würde ich dieses Buch weiterempfehlen. Es ist ein gutes Buch für zwischendurch, da es sich sehr einfach liest und doch sehr viele schöne Stellen hat, die mich berührt haben. Dabei muss man aber eben auch bedenken, dass es zwar ziemlich gut anfängt, aber gegen Ende hin nicht mehr so viel zu bieten hat.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Emotionale Tiefe fehlt...

Mein Herz wird dich finden
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Dieses Buch hatte eigentlich alle Voraussetzungen um ein interessantes, spannendes Buch zu werden: der Plot klang vielversprechend, aufregend und neu, weil das Thema Organtransplantation bei Jugendbüchern ...

Dieses Buch hatte eigentlich alle Voraussetzungen um ein interessantes, spannendes Buch zu werden: der Plot klang vielversprechend, aufregend und neu, weil das Thema Organtransplantation bei Jugendbüchern ja eher nicht vorkommt.

Im ersten Drittel des Buches lief eigentlich auch alles noch gut. Der Schreibstil der Autorin ist sehr natürlich und angenehm, sodass man sich eigentlich recht gut darin einfühlen kann. Man hatte auch das Gefühl, die Geschichte geht gleich los ohne lange Einführungsphase und man ist direkt im Geschehen drin. Die Figuren waren mir noch ein bisschen flach und eindimensional, aber ich hatte die Hoffnung, dass sich das Ganze noch ändert.

Dies blieb aber auch in späteren Abschnitten aus. Ich finde die Figuren in diesem Buch waren nicht besonders gut ausgearbeitet. Sie waren ziemlich oberflächlich und fade gehalten.

Insbesondere Mia blieb mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Man erfuhr nicht viel über ihr Leben davor, über ihre Beziehung mit Jacob und wieso sie so an ihm hängt, obwohl dies ja am Anfang ihre Motivation ist, Noah überhaupt aufzusuchen. Sie war eintönig, irgendwie nicht "greifbar" und zumindest mir am Ende sogar unglaublich unsympathisch aufgrund ihrer Taten.
Sie ist als Figur vollkommen unscheinbar, ich mag schon fast sagen langweilig, weshalb man eigentlich nicht verstehen kann, was Noahs Interesse an ihr weckt.

Und weil Mia nun mal unsere Protagonistin ist, fühlt man sich aufgrund der oben genannten Gründe auf gewisser Distanz zu der Geschichte - man ist nicht darin versunken, sondern fühlt sich eher so, als würde man das Ganze von Außen betrachten. Es kommt keine emotionale Bindung zu der Geschichte und zu den Figuren auf.

Und weil diese emotionale Bindung zu den Figuren gefehlt hat, hat mich eigentlich auch die Beziehung von Mia und Noah recht kalt gelassen. Ich hab keine Chemie zwischen den beiden fühlen können und u.A. lag das auch daran, dass die Entwicklung der Beziehung viel zu übereilt voran schritt und sich nicht authentisch angefühlt hat.

Zudem tragen beide Figuren "Geheimnisse" mit sich rum (das in Anführungszeichen, weil ja Mia eigentlich von vornherein alles weiß), weshalb sie nicht über die eigentlich wichtigen Dinge reden, sondern eher recht banale, nicht unbedingt spannende Gespräche führen. Dabei unternehmen sie zwar recht interessante Dinge, an recht schönen Orten - welche die Autorin echt gut beschreibt. Dennoch war mir das nicht genug. Es fehlte Witz und Charme.

Die einzigen Figuren, die ich mochte, waren tatsächlich Mias Schwester und Oma, die recht spärlich vorkommen.

Der Plot ließ letztendlich auch zu wünschen übrig. Ich erwartete eigentlich was tiefgründiges, trauriges, was mich zum Nachdenken bringt - hab aber 0 davon hier gefunden. Mir hat die Tiefe gefehlt, anderweitige emotionale Entwicklung wie Trauerverarbeitung gingen aufgrund der Liebesgeschichte unter bzw. waren fast nicht existent. Die Auflösung von Mias Geheimnis kam mir zu Spät in der Geschichte und deshalb war das, was darauf folgte auch nicht ausgearbeitet genug und ziemlich antiklimaktisch.

Mein Herz wird dich finden war voller Klischees, vorhersehbar und letztendlich eine recht mittelmäßige und allgemein bekannte Story.

Lange Rede kurzer Sinn, obwohl sich das Ganze hier recht negativ anhört, war es dennoch nicht schlecht genug für nur 2 Sterne. Ich kann das Potenzial der Geschichte sehen. Es hat sich recht schnell lesen lassen und der Schreibstil war auch ganz hübsch. Ich denke, ich hätte das Ganze auch mehr gemocht, wenn Mia es mir mehr angetan hätte. Es ist durchaus ein gutes Buch für Zwischendurch, aber man könnte es um einiges ausbauen und bessern und es fehlt die emotionale Tiefe, die man eigentlich erwartet, wenn man die Inhaltsangabe liest.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Vorhersehbar, aber unterhaltsam.

Paper Palace
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Erst einmal: Ich hab's doch gesagt! Ich denke es war schon nach dem letzten Band ziemlich offensichtlich, wer sich als der Mörder entpuppen wird. Und das war noch bevor Ella angefangen hat mehrmals zu ...

Erst einmal: Ich hab's doch gesagt! Ich denke es war schon nach dem letzten Band ziemlich offensichtlich, wer sich als der Mörder entpuppen wird. Und das war noch bevor Ella angefangen hat mehrmals zu erwähnen, wie ähnlich sich Dinah und Brooke von hinten sehen.

Somit war auch der Climax des letzten Bandes kein wirklicher für mich.

Die Romanze in diesem Band wurde sogar noch unerträglicher, wenn das denn überhaupt geht. Ich finde dieses "Wir wollen zusammen sein, aber können nicht zusammen sein"-Problem hat sich so langsam ausgelutscht, vor allem weil oft nichts wirklich die Figuren davon abhält zusammen zu sein. Dazu kommt auch noch die "Wir sind erst 17/18, aber du bist die Liebe meines Lebens"-Dramatik, was ich auch nicht ganz nachvollziehen kann, vorallem wenn man sich erst 3 Monate kennt. Das gibt dem Ganzen den kleinen Touch von Lächerlich.

Steve war gleichzeitig unglaublich nervig und auch irgendwie gruselig? Ich habe nicht ganz verstanden, wieso immer wieder Ella versucht wurde klarzumachen, dass das normal für einen Vater wäre, sich so zu verhalten. Ich bin da anderer Meinung. Er war viel zu aufdringlich, hat ihre Privatsphäre nicht akzeptiert und war die ganze Zeit ein bisschen zu aggressiv. Naja, kein Wunder, was sich dann am Ende ergeben hat.

Abschließend habe ich eigentlich nur noch zu sagen, dass mir die Nebenfiguren, wie Easton, Sebastian & Sawyer, Val und Wade, viel mehr gefallen haben, als unsere Hauptfiguren. Hätte gern mehr von ihnen gelesen, weil ich auch ihr Privatleben um einiges interessanter finde. Zum Beispiel Sebastian, Sawyer und Lauren - wie genau funktioniert das eigentlich?

Dann ist diese Reihe ganz klar nicht die Beste, die ich je gelesen habe. Sie grenzt sogar schon fast an die Schlechtesten, die ich je gelesen habe. Aber man muss ja auch nicht immer etwas lesen, dass einen intellektuel fordert. Mich hat diese Reihe mehr aufgrund ihres Unterhaltungsfaktors, dem überzogenen Drama und weil es schnell und einfach zu lesen war, angezogen. Wenn man also nach sowas sucht, würde ich sie durchaus empfehlen.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Von Drama Serie zu Telenovela

Paper Prince
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Der zweite Teil legt sogar noch 'ne Schippe drauf was Drama, Nicht-Kommunikation und Kopf-gegen-Tisch-hauen Situatione angeht.

Ich finde die twists & turns dieser Reihe sind ziemlich vorhersehbar, weil ...

Der zweite Teil legt sogar noch 'ne Schippe drauf was Drama, Nicht-Kommunikation und Kopf-gegen-Tisch-hauen Situatione angeht.

Ich finde die twists & turns dieser Reihe sind ziemlich vorhersehbar, weil eigentlich nur von plot tropes Gebrauch gemacht wird, die man schon tausendmal zuvor gesehen hat. Ich mag sogar behaupten, wir sind von Drama-Serien nach Gossip Girl aufgestiegen zu richtig klischeebehafteten Telenovelas.
Der Plot haut mich also nicht unbedingt um, weil ich im Grunde schon wusste, welche Richtung die Autorin einschlägt und sie hat mich auch nicht überrascht. ;)

Reid, die männliche Hauptfigur ist in diesem Band sogar noch unerträglicher als zuvor und kann einfach kein Nein akzeptieren, was leider meiner Meinung nach überhaupt nicht attraktiv ist.
Ein Mädchen möchte aus was-auch-immer-für-Gründe nicht mehr mit dir zusammen sein und du verkündest an die ganze Welt, dass niemand sie anrühren darf, wenn du sie nicht anrühren darfst? Hm, kritisch. Hat echt nur noch gefehlt, dass er auf sie pinkelt, um sein Revier zu markieren. Da kann ich nur noch mit den Augen rollen.

Er ist also sehr primitiv, neigt sehr zu Aggressionen (zum Glück aber nicht gegenüber der weiblichen Hauptfigur, dass wäre das Ultimative No-Go) und dennoch wird ihm das Ganze immer wieder verziehen oder er wurmt sich da irgendwie raus, was ich nicht ganz verstehen kann.

Aber, na gut, zumindest die weibliche Hauptfigur, Ella, war für mich in diesem Teil erträglicher. Ich mochte, dass sie trotz allem nicht so schnell nachgegeben hat. Mehr kann ich ihr aber auch nicht zusprechen.

Jetzt mag sich einer fragen, Zehra, wieso liest du diese Reihe eigentlich, wenn du ihr kaum Positives anrechnen kannst?

Und ich antworte darauf: Gute Frage. Ich mag Drama. Und ich mag mich irgendwie selbst ärgern? Und die Bücher machen trotz ihren Fehlern irgendwie süchtig und sind schnell zu lesen. Außerdem haben sie diesen Attraktions-Faktor, man kann irgendwie nicht weggucken. ;)

Zum Schluss, der Schluss. Jetzt haben wir auch noch jemanden, der von den Toten zurückgekehrt ist. Gasp! Wer hätte sich das gedacht? Scherz, ich hab's mir tatsächlich schon gedacht. Und ratet wer sich im nächsten Band als der Mörder entpuppt. Ich habe schon zwei Kandidaten und bin mir zu 100% sicher einer von ihnen wird es sein. (Tipp: Die Namen fangen mir G und S an!)

Veröffentlicht am 11.11.2016

I don't see the ants.

Everybody Sees the Ants
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Leider hat mich dieses Buch nicht umgehauen oder emotional bewegt, wie es bei anderen Menschen der Fall zu sein scheint.

Der Plot ist nichts Neues: Im Grunde geht es um Mobbing und wie es eine Art von ...

Leider hat mich dieses Buch nicht umgehauen oder emotional bewegt, wie es bei anderen Menschen der Fall zu sein scheint.

Der Plot ist nichts Neues: Im Grunde geht es um Mobbing und wie es eine Art von Moderner Tortur ist, die oft ignoriert wird.
Das wäre auch weiter nicht schlimm, denn ich bin der Meinung solche Bücher sind wichtig.

Aber ich fand Everybody Sees the Ants nicht unbedingt gut ausgeführt.

Der Schreibstil hat mich nicht in den Bann gezogen, sondern eher dazu verleitet, dass meine Gedanken gewandert sind, während meine Augen die Seiten überflogen haben.

Die Figuren fand ich nicht besonders ausgefleischt und komplex und auch nicht sympathisch; sie waren recht flach.

Der Aspekt des Magischen Realismus mit Lucky und seinen Träumen, in denen er seinen im Vietnam Krieg verschollenen Großvater besucht, war für mich ziemlich merkwürdig.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass es groß zu der Geschichte beiträgt und wenn da ein versteckter poetischer Hintergrund in dieser ganzen Sache war, dann ist es für mich versteckt geblieben.

Lucky hat zwar in diesem Buch eine Entwicklung durchgemacht und irgendwelche Weisheiten realisiert, aber ich finde man hat diese Entwicklung zwar gelesen, aber nicht gefühlt?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das was ich hier schreibe Sinn macht, aber ich hatte einfach das Gefühl, dass es nicht unbedingt das "Etwas" in diesem Buch gab, welches Lucky dazu animiert hat etwas über seine Lage zu tun.

Vielleicht liegt es an mir. Vielleicht hab ich diese Geschichte einfach nicht verstehen und mich darin einfühlen können.

Allgemein war es für mich ein recht mittelmäßiger Lesegenuss.