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Veröffentlicht am 15.11.2019

abwechslungsreiche, erotische Kurzgeschichten

Mach mich scharf! Erotische Geschichten
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In diesem Buch gibt es 10 ganz verschiedene Geschichten rund um kleine, erotische Abenteuer. Jede Kurzgeschichte kann unabhängig von der jeweils nächsten gelesen werden, da sie unterschiedliche Personen ...

In diesem Buch gibt es 10 ganz verschiedene Geschichten rund um kleine, erotische Abenteuer. Jede Kurzgeschichte kann unabhängig von der jeweils nächsten gelesen werden, da sie unterschiedliche Personen behandeln und nicht aufeinander aufbauen. Ort, Zeit und Charaktere sind ganz verschieden angelegt, ebenso wie die Dinge, die beschrieben werden. Neben realistischen Versionen gibt es auch ein paar Fantasy-Elemente in drei der Geschichten, so dass insgesamt eine abwechslungsreiche Mischung entsteht, bei der vermutlich für jeden etwas dabei sein sollte.

Mir hat der Schreibstil von Lucy Palmer gut gefallen. Die Geschichten lassen sich flüssig lesen und auch die erotischen Ausdrücke empfand ich als sehr angenehm. Es ist nicht zu derb oder vulgär, sondern recht ansprechend gestaltet und dabei klingt trotzdem nicht alles langweilig gleich.
Durch den Wechsel in den Erzählerperspektiven, Orten und Personen ist jede Story sehr individuell und lässt einen in eine neue, kleine Welt eintauchen. Mal berichtet eine Frau aus der Ich-Perspektive, dann ein Mann oder es gibt einen übergeordneten Erzähler. So verändert sich jeweils der Blickwinkel und auch die Intensität mit der man in die jeweiligen Protagonisten eintauchen kann. Häufig bleiben die Charaktere eher etwas blass, aber in den kurzen, erotischen Abenteuern geht es auch nicht unbedingt darum, die Personen gut kennen zu lernen, sondern einfach zu lesen, was sie erlebt haben, was sie erregt und in ihre Träume begleitet. So unterschiedlich, wie die Personen selbst, sind auch ihre Wünsche, Vorstellungen und Fantasien. Es geht in den Geschichten nicht nur um den Sex an sich, sondern auch viel um Gedanken, Erregung und verschiedene Möglichkeiten mit der Lust des Gegenüber oder auch der eigenen zu spielen. Das passte sehr gut zum Buchtitel und beleuchtet Seiten, die in anderer erotischer Lektüre eher nebenbei oder recht kurz abgehandelt werden. Aufgrund der kürze der jeweiligen Geschichte geht die Handlung an sich aber natürlich auch nicht so extrem in die Tiefe. Nicht alles von der Handlung hat mich komplett angesprochen, aber die Geschmäcker sind ja auch verschieden und ich denke, am Ende wird jeder was finden, was ihm gut gefällt, selbst wenn auch Passagen dabei sind, die man vielleicht nicht so ansprechend findet. Die Mischung insgesamt hat mir auf jeden Fall ganz gut gefallen.
In manchen Kurzgeschichten begleitet man normale Menschen, es gibt in anderen aber auch Vampire, Gestaltenwandler und Dämonen. Da dies bereits im Klappentext stand, war ich nicht überrascht und mir haben die Fantasyelemente nichts ausgemacht. Andere Leser mögen in erotischer Lektüre vielleicht lieber reale Situationen. Eine der Kurzgeschichten war leider gar nicht meins, das liegt aber nicht unbedingt daran, dass es dort nichtmenschliche Beteiligung gab, sondern vielmehr am Aufbau und Ausbau der Geschichte an sich. Ich konnte mich da irgendwie nicht so einfinden und mochte auch den Aspekt der zunächst unfreiwilligen Vereinigung nicht besonders.
Fazit

Eine bunte Mischung an erotischen Kurzgeschichten, die mich zwar nicht alle komplett angesprochen haben, insgesamt aber eine abwechslungsreiche, gut lesbare Mischung ergeben. Ich denke, es sind für unterschiedliche Geschmäcker Geschichten dabei und den Schreibstil an sich empfand ich als angenehm und schön gestaltet, nur in die eine Story konnte ich mich irgendwie nicht einfinden. Nicht ganz so prickelnd und mitreißend, wie das andere Buch der Autorin, das ich gelesen habe, aber vermutlich dennoch nicht das letzte.

Veröffentlicht am 09.10.2019

nicht so emotional und bewegend, wie Band 1

Cinder & Ella
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Achtung die Rezension enthält inhaltliche Spoiler in Bezug auf den ersten Band!

Der Weg von Cinder und Ella war bereits im Auftakt sehr holprig, steinig und alles andere als einfach. Als sie nun ihr persönliches ...

Achtung die Rezension enthält inhaltliche Spoiler in Bezug auf den ersten Band!

Der Weg von Cinder und Ella war bereits im Auftakt sehr holprig, steinig und alles andere als einfach. Als sie nun ihr persönliches kleines Happy End erreicht haben und sie darauf hoffen, ein wenig zur Ruhe kommen zu können, stellen sich bald die nächsten Sorgen und Probleme ein. Mit einem Schlag ist Ella berühmt, alle zerren an ihr, wollen etwas von ihr und das, obwohl sie sich selbst doch eigentlich erst noch ein wenig sortieren müsste. Ob die junge Liebe das überstehen kann?

Nachdem mir der erste Band wirklich super gut gefallen hat, war ich wirklich gespannt, ob Band zwei da mithalten kann. Ich habe auch überlegt, ob ich überhaupt weiter lesen möchte, da der erste Teil auch gut für sich allein hätte stehen können. Und nach dem Lesen bin ich nun noch zwiegespaltener… denn die Fortsetzung konnte nicht mithalten und vielleicht würde man die Geschichte in besserer Erinnerung behalten, wenn man nach dem ersten Band einfach aufhört? Aber das muss am Ende jeder für sich entscheiden. Das Buch war nicht schlecht, aber es war einfach nicht so bewegend und berührend, nicht so intensiv.

Aber nun meine Meinung noch mal etwas detaillierter:
Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder gut gefallen. Es liest sich locker und leicht und selbst wenn ich nicht alle Punkte der Handlung nachvollziehbar und gut fand, so wurde ich vom Lesefluss doch nie rausgerissen. Da ich das erste Buch erst vor kurzem gelesen habe, hatte ich auch keine Probleme Anschluss zu finden und konnte gleich wieder gut in das Geschehen eintauchen.
Ella hat seit ihrem Unfall viel durchgemacht und sich endlich wieder ein bisschen aufgerappelt. Nun stehen neue Sorgen und Probleme ins Haus. Probleme, über die sie sich vorher, ohne berühmten Freund, keine Gedanken machen musste. Da wundert es nicht wirklich, dass sie bei manchen Dingen vielleicht zu unbedacht rangeht. Sie ist quasi über Nacht mit Brian zusammen berühmt geworden, daran muss man sich erst mal gewöhnen. Es wird ein ziemlicher Trubel um sich gemacht, sie wird gehypt und überschüttet mit so einigen Sachen. Obwohl ich manches davon schon extrem fand, könnte ich mir sogar vorstellen, dass es in Amerika gar nicht so unrealistisch ist.
Insgesamt entwickelt Ella sich im Laufe der Geschichte aber schon weiter. Es gibt einige ziemlich belastende Dinge in ihrem Leben, die sie auch nicht so leicht gelöst bekommt. Das ist nachvollziehbar und auch realistisch, dass es nicht von heute auf morgen geht. Teilweise haben mir diese Sorgen fast ein wenig zu viel Platz eingenommen, nicht weil ich es nicht nachvollziehen konnte, sondern einfach, weil damit so wenig Raum für all das andere war, was ich mir erhofft hatte. Fakt ist: Ella entwickelt sich, durch verschiedene Erlebnisse und Einflüsse, durch Streitgespräche und Versöhnungen, durch Zuspruch, Ausprobieren und Erfahrungen, die sie macht. Ich fand ihre Entwicklung schön zu verfolgen, auch wenn ich nicht mit allen Punkten hundertprozentig glücklich war und mir einiges doch fast etwas zu lange dauerte.
Brian ist nach wie vor ein toller Charakter. Trotz seiner Berühmtheit ist er in manchen Punkten noch sehr begeisterungsfähig und fast wie ein kleiner Junge. Das macht ihn nur noch sympathischer. Genauso wie sein gesamter Umgang mit all den schwierigen Situationen. Er war für mich ein starker Charakter im Buch.
Auch sehr ins Herz geschlossen habe ich Scott. :) Er ist so eine gute Seele. Vivian und ihre Väter kamen mir leider viel zu kurz.

Manchmal hätte ich in der Handlung ein wenig weniger Drama bevorzugt. Die Beziehung von Cinder und Ella kam mir persönlich in vielen Passagen dann doch zu kurz. So viele Schwierigkeiten, wie da bearbeitet werden müssen, bleibt einfach gar keine Zeit mehr für so richtig intensive Zweisamkeit, Gefühlsduselei und Romantik. Was aber nicht heißt, dass es nicht emotional wird. Die Emotionen kochen immer wieder hoch, auf die verschiedensten Weisen. Mal sind es sehr positive Gefühle, die viel mit Zuneigung, Freundschaft und Liebe zu tun haben, mal spielen eher Wut, Enttäuschung und Frustration eine Rolle. Es ist ein ziemliches auf und ab, wobei man in einigen Abschnitten das Gefühl hat, der Abwärtstrend überwiegt. Irgendwie schade, auch wenn einiges davon schon nachvollziehbar war. Ich hatte einfach auf ein bisschen mehr von der Gefühlsbasis gehofft, die es im ersten Buch gab, das habe ich doch irgendwie vermisst.
Es gibt im Buch ein paar Dauerthemen, die sich durch die Handlung ziehen. Andere Aspekte werden aufgeworfen, manchmal ziemlich hochgeputscht, dann aber gefühlt gar nicht richtig zu Ende gebracht. Eines der Streitthemen war für mich am Ende dann doch zu schnell und zu friedlich wieder gelöst. Ich hatte da zwar auf Versöhnung gehofft, aber eben anders. Ich möchte hier nicht spoilern, deswegen ist es teilweise schwierig so richtig zu erläutern, was ich meine und was mich gestört hat.
Aber trotz all der Kritik möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass es auch wirklich schöne Passagen und berührende Momente, ehrliche Gespräche, Veränderungen bei den Nebencharakteren und neue Chancen für verschiedene Figuren gab.

Fazit

Auch wenn mich die Fortsetzung eher enttäuscht hat, war die Geschichte nicht direkt schlecht. Es war nur einfach nicht das, was ich erwartet und erhofft habe. Ich hätte gern mehr von den Gefühlen aus dem ersten Band gehabt, wieder diese Intensität und Hingabe. Das hat mir doch ziemlich gefehlt. Einige Handlungselemente waren für mich etwas zu viel oder nicht ganz nachvollziehbar, bzw. zu langatmig, andere Passagen waren aber wirklich schön und haben die Entwicklung der Figuren gut gezeigt. Ich bin wirklich zwiegespalten, was ich anderen nun raten würde: Band eins in guter Erinnerung behalten oder Band zwei lesen, um selbst zu erfahren, wie es mit Cinder und Ella weiter geht. Ihre Geschichte weiter zu verfolgen, fand ich schon schön, auch wenn es bei Weitem nicht an Band eins heranreicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 13.08.2019

aufgewühlte Gefühle, drohende Probleme, insgesamt trotzdem schleppend

Crystal Lake – Notfall Liebeskummer
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Achtung Folge 3: Rezension kann kleine Spoiler enthalten.

Nicht nur angesehene Sportler landen im Crystal Lake Medical Center, auch ganz normale Bürger, Hobbysportler oder Geschäftsleute, die für einen ...

Achtung Folge 3: Rezension kann kleine Spoiler enthalten.

Nicht nur angesehene Sportler landen im Crystal Lake Medical Center, auch ganz normale Bürger, Hobbysportler oder Geschäftsleute, die für einen Vertragsabschluss mal ihre Skifähigkeiten testen wollen. Finnley Cooper ist ein ziemlich arroganter Zeitgenosse, der seine Angestellten herumkommandiert und unzufrieden wird, wenn man ihm widerspricht. Als Patient macht ihn das natürlich nicht besonders angenehm und man muss schon wissen, wie man ihn zu nehmen hat, damit es eine Chance auf Fortschritte gibt.
Darüber hinaus wird die Lage für das Krankenhaus langsam ernst. Nachdem es einige Zeit ruhig war, droht nun doch die Klage in einem Behandlungsfall, in dem es ein paar Ungereimtheiten geben könnte.

Den Schreibstil finde ich nach wie vor angenehm und von einigen Figuren erfährt man nun auch etwas mehr, da sie wieder mit im Mittelpunkt der Handlung stehen. Insgesamt kratzt die Handlung was die Figuren selbst angeht, für mein Empfinden, aber weiterhin eher an der Oberfläche. Nur die wenigsten kann man inzwischen ein wenig einschätzen und lernt sie besser kennen. Der ständige Wechsel der Protagonisten in jeder Folge erleichtert es nicht unbedingt, sich in die Charaktere einfinden und mit ihnen die Geschichte erleben zu können.
Neben Klinikleitung Allana, ihrem Exmann Ryan und dem Arzt James, sind auch Ärztin Leena und Krankenschwester Clare in diesem Buch wieder mehr im Fokus. Die ersten drei sind bisher kontinuierlich in der Handlung aufgetaucht, da sie an dem „Problem“ beteiligt sind, das die Klinik bedroht. Hier geht es jedoch auch eher langsam voran. Nachdem man nun ein paar neue Informationen bekommen hat und sich die Lage etwas weiter zuspitzt, könnte ich mir nun aber vorstellen, dass es in der nächsten Folge vielleicht doch etwas ernster wird. Allerdings habe ich das bisher auch am Ende von Folge eins und zwei gedacht….

Clares Geschichte in der letzten Folge war nicht wirklich von Glück geprägt. Für sie freu ich mich, dass es nun ein wenig anders aussieht, auch wenn der Weg dahin alles andere als leicht ist.
Andere Charaktere aus den vorherigen Bänden spielen hingegen schon wieder gar keine Rolle mehr. Daher kann ich nur zu den wenigsten einen etwas besseren Bezug aufbauen. Deswegen fand ich es so schön, dass man zumindest Leena und Clare hier wieder trifft und ein bisschen mehr Zeit mit ihnen verbringen kann. So sind die ersten Figuren nicht mehr ganz so blass.

In dieser Folge gibt es auch wieder mehr Einblicke in den Klinikalltag und die Abläufe auf Station. Kleine Intrigen und ein sehr fordernder, eingebildeter Patient sorgen für Unruhe und ungewöhnliche Herangehensweisen, was die Pflege betrifft.
Auch die Emotionen spielen wieder eine große Rolle und wie bisher in jeder Folge läuft hier längst nicht alles glatt. Geheimnisse, Zweifel, Ängste und selbsterrichtete Mauern machen es den Figuren teilweise schwer, sich ihre Gefühle einzugestehen bzw. sich darauf einzulassen oder an dem zarten Band festzuhalten, das sich gebildet hatte.
Nach wie vor beeindruckend finde ich die tollen Landschaftsbeschreibungen die der gesamten Klinik ein tolles Setting verleihen. Auch wenn ich nicht so lange Schnee bräuchte, wie er dort liegt, muss es einfach toll aussehen und eine idyllische Umgebung sein, um wieder auf die Beine zu kommen.

Fazit
Ganz langsam werden einem die ersten Figuren vertrauter. Insgesamt finde ich es nach wie vor zu oberflächlich, da die Protagonisten in jedem Band andere sind und der Rest eher am Rande mitläuft. Nur die Ereignisse rund um die Klinikleitung haben ein wenig Kontinuität, doch auch dort entsteht nicht so viel Handlung, wie man am Ende jeder Folge erwartet. Ich hoffe also nun auf Band vier, um auch in diesem Punkt ein wenig mehr voran zu kommen.
Der Schreibstil ist angenehm, das Setting richtig toll und jedes Mal gibt es zahlreiche aufgewühlte Herzen, die beruhigt werden wollen.

Veröffentlicht am 10.08.2019

nicht so spannend, wie zunächst gedacht

Verfolgt von Sturm und Macht (Sturmwanderer 1)
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Danielle und ihr Vater führen ein Wirtshaus, in dem es zur Zeit abends ziemlich voll wird. Reisende, Jäger und auch Dorfbewohner, die ein wenig Gesellschaft oder guten Alkohol wollen, kehren bei ihnen ...

Danielle und ihr Vater führen ein Wirtshaus, in dem es zur Zeit abends ziemlich voll wird. Reisende, Jäger und auch Dorfbewohner, die ein wenig Gesellschaft oder guten Alkohol wollen, kehren bei ihnen ein und bringen ab und an auch Streit mit. Danielle erlebt nicht nur schöne Momente, sie lernt viele verschiedene Menschen kennen und ist immer wieder Situationen ausgesetzt, denen sie gern entgehen würde. Dennoch liebt sie ihre Arbeit und unterstützt ihren Vater gern. Als dann ein unbekannter Fremder in ihre Gaststube einkehrt, ist Danielle sofort fasziniert von ihm, ohne richtig greifen zu können, woran das liegt. Da er nach einem brutalen Überfall auf Hilfe angewiesen ist, verbringt Brix mehr Zeit in Danielles Nähe, als ursprünglich geplant war, ohne zu verraten, wer er wirklich ist.

Das Buch beginnt spannend und man ist sofort neugierig, was wohl hinter den Geschehnissen steckt, die dort präsentiert werden. Dereck, der sich im weiteren Verlauf Brix nennt, steht vor den Trümmern seines Lebens und muss seine Heimat verlassen, wenn er die Chance auf eine Zukunft haben will. Erst zum Ende des Buches im Epilog wird dieser Handlungsstrang so richtig wieder aufgegriffen und man bekommt noch mal einen Einblick in Derecks ehemalige Heimat, der Fragen aufwirft und bestätigt, was ich schon zu Beginn vermutet hatte. Es muss da mehr geben, als man zunächst denkt. Irgendwelche Geheimnisse oder Intrigen, dunkle Machenschaften und Machtgier. Was ganz genau dahinter steckt, erfährt man nicht. Ich hoffe darauf, dass man darüber im zweiten Band mehr erfahren wird.
Zwischendurch ist die Handlung zwar nicht unbedingt langweilig, aber irgendwie hatte ich schon gehofft, mehr über die Erlebnisse im Prolog zu erfahren. Abgesehen von ein paar Erinnerungen und Albträumen geht es allerdings „nur“ um das Leben von Danielle und wie Dereck sich versucht, nützlich zu machen und wieder eine Grundlage zu schaffen, damit er weiter ziehen kann.

Danielle und ihr Vater mussten einige Verluste einstecken und können jede Hilfe gebrauchen. Auch wenn sie bei Brix etwas skeptisch sind, erlauben sie ihm doch, in ihrem Wirtshaus mit zu arbeiten. Zwischen Danielle und ihm liegt eine gewisse Spannung in der Luft, immer wieder necken sich die beiden, provozieren sich gegenseitig und ecken an. Doch nach und nach wird den beiden klar, dass es nicht nur an den gegensätzlichen Charakterzügen liegt, sonder da mehr sein könnte.
Brix gibt sich oft selbstsicher, ein wenig arrogant und überheblich, hin und wieder lässt er aber auch durchblicken, dass hinter seiner Fassade durchaus mehr stecken könnte und seine Sprüche eher Flirten als wirklich Selbstbewusstsein sind.
Danielle ist zwar schlagfertig, besonders wenn es um die Besucher des Wirtshauses geht, sobald es aber persönlich wird, kann man sie auch schnell zum erröten bringen. Sie hat das Herz auf jeden Fall am rechten Fleck und man möchte ihr einfach nur Glück wünschen, nach all dem, was sie erlebt hat und was sie bereit ist für die Familie zu geben.

Der Schreibstil ist angenehm und man taucht nach und nach in die mittelalterlich wirkende Welt der Protagonisten ein. Ich vermute, hier wird es noch viel mehr zu erleben und entdecken geben, als wir bisher erfahren haben. Der Prolog deutet zumindest an, dass es noch einige Geheimnisse gibt.
Die Geschichte wird von einem personellen Erzähler geschildert, der abwechselnd Brix und Danielle begleitet und neben den allgemeinen Geschehnissen so auch Einblick in ihre Gedanken und teilweise die Gefühlswelt gibt. Häufig wechseln die Perspektiven sehr schnell, so dass man nie lange bei einer Person ist. Manchmal hat mir das gut gefallen, da man in der bestehenden Situation von beiden Protagonisten etwas erfährt. Ab und an hätte ich aber auch gern längere Passagen von einer Person gehabt, da es doch teilweise etwas gehetzt und unruhig wirkt, wenn ständig gewechselt wird.
Besonders schön fand ich die Gespräche, Neckereien und Reiberein zwischen Danielle und Brix. Sie stacheln sich immer wieder an, bringen ihren Gegenüber dazu Dinge zu tun oder zu sagen, die sie eigentlich gar nicht preisgeben wollten, lernen sich dabei besser kennen und geben damit auch dem Leser einen Einblick in ihr Leben.

Auch wenn einige Geheimnisse in der Luft liegen und auch Danielle ahnt, dass Brix etwa vor ihr verbirgt, so dreht sich doch eigentlich alles erst mal um die persönlichen Entwicklungen zwischen den Protagonisten und nicht um die Dinge, die drum herum existieren oder existieren könnten. Das fand ich etwas schade, da man zu Beginn neugierig gemacht wird, am Ende noch mal angeheizt wird, dazwischen aber in die Richtung irgendwie gar nichts passiert. Die Geschichte lässt sich schön und flüssig lesen, aber irgendwie hat mir doch was gefehlt. Ich hoffe, das bekomme ich dann im zweiten Band.

Fazit
Das Buch lässt einen in die Leben von Danielle und Brix eintauchen und legt den Fokus besonders auf die persönlichen Entwicklungen zwischen den Protagonisten. Für Brix ist die Umgebung neu und er muss viel lernen, sich einfügen und dabei darauf achten, sich selbst nicht zu verraten. Obwohl so viele Geheimnisse und vielleicht auch Intrigen in der Luft zu liegen scheinen, wird das nur wenig bis gar nicht thematisiert, was ich etwas schade fand. Der Epilog macht dann wieder sehr neugierig und gibt Hoffnung auf einen spannenden zweiten Band. Auch der erste Teil ist nicht gänzlich uninteressant, aber mir hat doch einfach ein bisschen was an Spannung und Handlung gefehlt.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Intrigen, Geheimnisse und gefährliche Gefühle – etwas zäh, aber auch interessant

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Wenn man zu den alten, reichen, hochangesehenen Familien in New York gehört, sind die Aufgaben für die Töchter des Hauses recht überschaubar: hübsch aussehen, brav und freundlich sein, auf den Bällen tanzen, ...

Wenn man zu den alten, reichen, hochangesehenen Familien in New York gehört, sind die Aufgaben für die Töchter des Hauses recht überschaubar: hübsch aussehen, brav und freundlich sein, auf den Bällen tanzen, sich umwerben lassen und irgendwann mit einer guten Partie verheiratet werden. Allerdings reicht das nicht allen der jungen Damen. Sie wollen ihr Leben zu einem gewissen Teil selbst in die Hand nehmen, lassen sich von ihren Gefühlen und Wünschen leiten und müssen immer damit rechnen, erwischt und abgestraft zu werden.
Auch Elizabeth Holland gehört zu diesen Kreisen und sie hütet ein für sie gefährliches Geheimnis. Ihr Herz ist bereits vergeben, an einen Jungen, den sie nicht lieben darf. Doch kann sie wirklich gegen ihr Herz entscheiden und einen anderen heiraten?

Der Einstieg in das Buch ist mir eher schwer gefallen. Der Prolog spielt einen Monat vor der Handlung, die danach kommt und könnte damit mehr oder weniger an das Ende des Buches angeschlossen werden, um wieder in die zeitliche Reihenfolge gebracht zu werden.
Auf der einen Seite macht das zwar neugierig darauf, wie es dazu kommt, dass die Charaktere in dieser Situation sind, andererseits fühlte ich mich von all den Namen irgendwie auch erschlagen. Es gibt im Prolog recht wenig Handlung, dafür aber unzählige Namen und Beschreibungen von Beziehungen und dem Aussehen der Anwesenden. Mir hat es den Eindruck vermittelt, sofort alles abspeichern zu müssen, damit man danach noch weiß, wer wie mit wem in Verbindung steht und warum sich das so entwickelt haben könnte, obwohl man dazu zunächst ja nichts erfährt.
Nach dem Prolog wurde es zwar ein wenig leichter, ich habe allerdings doch einige Zeit gebraucht, um mich richtig einzufinden.

Das Buch nimmt einen mit ans Ende des 19. Jahrhunderts und präsentiert dem Leser die Highsociety des damaligen New Yorks. Rauschende Feste, bunte Bälle, Klatschpresse mit Gerüchten oder wenn man einen falschen Schritt gemacht hat, Aufwartungen und Interessenbekundungen an den jungen Töchtern der angesehenen Häuser – all das gehört zum Alltag der Figuren, die man im Laufe des Buches kennenlernt. Dabei hat jeder seine ganz eigenen Interessen und Vorgehensweisen, um möglichst gut durch sein Leben und all die gesellschaftlich bedingten Schwierigkeiten zu kommen. Intrigen, Geheimnisse und kleine Skandale gehören dabei genauso dazu wie falsche Freundschaften, heimliche Treffen und gut gehütete Sorgen, um das Ansehen nicht zu verlieren.
Durch den personalen Erzähler ist es möglich, verschiedene Charaktere im Laufe der Handlung zu begleiten. Viele Passagen ist man bei der Familie Holland und trifft dort auch immer wieder auf andere Personen, wie Penelope Hayes und Henry Schoonmaker, die man in anderen Szenen einzeln begleitet. Dadurch erhält man einen recht umfassenden Blick auf die Handlung, deren einzelne Stränge sich alle auf die eine oder andere Weise bedingen, mit der Zeit verbinden und beeinflussen.
Neben den für die Damen wichtigem Thema „Liebe“ geht es auch viel um schöne Kleider, die Präsentation in der Öffentlichkeit und Einladungen zu Festen, die man erhalten sollte, um seinen Ruf zu wahren. Das war auch nicht unbedingt anders zu erwarten, wenn man bedenkt, in welchen Kreisen sich die Protagonisten bewegen. Immer wieder brechen die jungen Erwachsenen aber auch aus ihren Grenzen aus uns verhalten sich nicht unbedingt standesgemäß –für sie ein ziemlich gefährliches Spiel, denn jede ihrer Handlungen kann gegen sie genutzt werden. Diese Passagen haben mir allerdings mit am besten gefallen, weil sie ein wenig mehr Lockerheit und Leichtigkeit versprühen, als die anderen Abschnitte.

Die Sprache ist der Zeit angepasst, altertümliche Ausdrücke und höfliche Floskeln machen immer wieder deutlich, in welcher Epoche man sich bewegt. Durch die anschaulichen Beschreibungen der Personen und der Umgebung konnte man sich die Schauplätze und die wichtigsten Figuren gut vorstellen. Von vielen Charakteren hatte ich beim Lesen ein sehr genaues Bild im Kopf. Nachdem ich mich ein wenig an die Umstände, die Zeit und den Stil gewöhnt hatte, hat sich das Buch flüssig lesen lassen.
Ein wenig schade fand ich, dass ich im Prolog bereits einige Teile der Handlung geahnt habe, die dann auch genauso eingetreten sind. Zwar wusste man an einigen Stellen nicht, wie genau es dazu kommt, aber der Weg war doch teilweise recht deutlich. Dadurch wurde nicht so viel Spannung aufgebaut und die Handlung hat nicht so richtig an Fahrt aufgenommen. Am Ende des Buches bin ich nun aber trotzdem neugierig, wie es weitergehen wird. Man hat viele Charaktere etwas kennen gelernt, wobei sicherlich immer noch genug Geheimnisse und Intrigen aufzudecken wären, einige Stränge sind angefangen, die noch weiter geführt werden könnten und vor allem die Entwicklungen bei Familie Holland interessieren mich sehr.

Fazit
Nach einem etwas zähen und holprigen Start habe ich mich dann doch ganz gut in das Buch eingefunden. Die Sprache und Beschreibungen sind schön an die Zeit des späten 19. Jahrhunderts angepasst und die Gesellschaft, in die man eintaucht, kann man sich richtig gut vorstellen. Leider kamen viele Handlungsverläufe nicht wirklich überraschend, am Schluss des Auftaktes bin ich aber dennoch gespannt, wie es weitergehen wird.