Platzhalter für Profilbild

miracleofwords

Lesejury Profi
offline

miracleofwords ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit miracleofwords über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2020

Unvorhersehbarer Schrecken

Dunkelsommer
0

Zusammenfassung:
Vor drei Jahren hat Lelle seine Tochter verloren. Die Jugendliche Lina ist auf dem Weg zur Schule einfach verschwunden. Die Polizei konnte sie nicht aufspüren und jegliche Spuren führten ...

Zusammenfassung:
Vor drei Jahren hat Lelle seine Tochter verloren. Die Jugendliche Lina ist auf dem Weg zur Schule einfach verschwunden. Die Polizei konnte sie nicht aufspüren und jegliche Spuren führten in die Leere. Seit ihrem Verschwinden fährt Lelle jeden Sommer die Straße ab, auf der Lina verschwunden ist – in der Hoffnung seine Tochter wiederzufinden. Doch in diesem Sommer verschwindet ein weiteres Mädchen spurlos aus Norrland. Zur gleichen Zeit zieht die Jugendliche Meja mit ihrer Mutter in die Gegend, welche einen neuen Freund in dieser Umgebung hat. Während die Mitternachtssonne sich über das Land legt, verändert sich das Leben von Meja drastisch. Traumatische Ereignisse geschehen, die sowohl Lelle als auch Meja nie wieder vergessen werden.
Meine Meinung:
Diesen Roman habe ich letztes Jahr während der Book-Blinddate-Aktion von Hugendubel erworben und darüber bin ich sehr froh. Allein vom Klappentext aus hätte ich mir dieses Buch vermutlich nicht selbst gekauft. Die Geschichte klingt auf den ersten Moment, wie ein typischer Krimi. Wenn man den Roman allerdings gelesen hat, weiß man, dass so viel mehr dahintersteckt.
Der Roman entpuppt sich als kleine Kriminalgeschichte mit einem kleinen Funken von Thriller. Der Leser versucht von vornherein herauszufinden, welche Charaktere ein Motiv hätten und wie diese miteinander verbunden. Nachdem sich herausstellt, wie es zu den beiden Entführungen gekommen ist, bekommen gewisse Textstellen eine neue Bedeutung. Ich hatte dann einen „Natürlich. Wieso ist mir das nicht aufgefallen?“-Moment. Diese Eigenschaft eines Romans, bei der der Leser in der Lage dazu ist mitzuraten, mag ich persönlich sehr gerne.
Was mich ebenfalls sehr überzeugen konnte, ist der trockene, aber doch emotionale Schreibstil der Autorin. Während andere Autoren die sexuelle Anziehung zwischen zwei Charaktere über mehrere Sätze ausschlachten, beschränkt sich Stina Jackson auf lediglich einen Satz, der das Wichtigste beinhaltet. Diese Aufmachung zieht sich durch den gesamten Roman, wodurch das Buch zwar an einigen Stellen etwas monoton wirkt, aber doch etwas Fesselndes mit sich trägt. Ich bin im Geheimen sowieso ein Fan von monotonen Schreibweisen mit einem Funken Emotionen. Diese Schreibweisen verleihen den Büchern das gewisse Etwas. Gerade bei „Dunkelsommer“ hat dies sehr gut zur Geschichte gepasst.
Dadurch, dass der Roman die Geschichte von zwei bzw. drei Menschen erzählt, springt der Leser regelmäßig zwischen Lelle und Meja hin und her. Normalerweise ist es so, dass ich lieber die Kapitel mit Jugendlichen lese, weil diese meist spannender sind. In diesem Fall war dies nicht so. Selbst die Kapitel mit Lelle haben mich fesseln können. Er ist ein unberechenbarer Charakter, bei dem man nicht wissen kann, was auf der nächsten Seite passieren wird. Ebenso mochte ich Meja, die versucht in ihrem chaotischen Leben einen sicheren Hafen zu finden. Diese Mischung aus Unberechenbarkeit und Hilfslosigkeit ist grandios gewählt.
Fazit:
Mit ihrem Debüt „Dunkelsommer“ hat Stina Jackson einen Roman erschaffen, der mit vielfältigen Charakteren und einer Dunkelheit, die sich durch das Buch zieht, überzeugt. Dem Leser fällt es schwer vorauszusehen, was als Nächstes passieren wird. Aufgrund der Ahnungslosigkeit wird die Geschichte mit der Lesezeit immer spannender, bis am Ende alles in sich zusammenfällt. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2020

Ein Albtraum vom Feinsten - Der Abschluss einer großartigen Thrillerreihe

Die letzte Stadt
0

Zusammenfassung:
Seit Ethan Burke nach Wayward Pines gekommen ist, fällt die Stadt in sich zusammen. Durch die große Enthüllung über die Wahrheit der Kleinstadt steht das Leben jedes einzelnen Einwohners ...

Zusammenfassung:
Seit Ethan Burke nach Wayward Pines gekommen ist, fällt die Stadt in sich zusammen. Durch die große Enthüllung über die Wahrheit der Kleinstadt steht das Leben jedes einzelnen Einwohners auf dem Spiel. Sie erleben die bisherige Bedrohung, die hinter dem Elektrozaun lauerte, hautnah. Es kommt zu einem blutigen Kampf ums Überleben. Für Ethan Burke zählt nur noch eins: So viele Menschen vor dem Tod bewahren, wie nur möglich.
Meine Meinung:
Nachdem mir „Psychose“ und „Wayward“ schon sehr gut gefallen haben, war ich sehr gespannt auf den letzten Teil der Trilogie. „Die letzte Stadt“ von Blake Crouch ist definitiv mein liebster Band. Er verkörpert alle Aspekte, die ein Thriller haben sollten. Während man glaubt, dass meine eine Ahnung hat, wie es weiter gehen könnte, wird man eines Besseren belehrt. Man hat zu keinem Augenblick das Wissen, was als nächstes passieren wird. Jedes Kapitel ist eine neue Überraschung.
Blake Crouch hat einen Schreibstil, der einen einfach nur fesselt. Er schafft es innerhalb von Sekunden zwischen Spannung und Emotionen hin und her zu springen. Sehr flüssig zu lesen, wodurch die Seiten (leider) an einem vorbeifliegen. Während in den ersten beiden Bänden die Geschichte aus der Er-Perspektive von Ethan erzählt wird, erlebt man den letzten Teil der Geschichte aus sehr vielen unterschiedlichen Perspektiven. Dadurch kommt Dynamik in die Erzählung. Es wird abwechslungsreich. Die Charaktere verteilen sich im Laufe der Geschichte und dadurch weiß man, was gerade an welchen Orten passiert. Im Allgemeinen ist die Umsetzung der Idee perfekt gelungen.
Wenn ich an die Idee von Wayward Pines denke, läuft es mir kalt den Rücken herunter – aus unterschiedlichen Gründen. Einerseits, weil es ein wahrgewordener Albtraum ist. Andererseits, weil es Realität werden könnte. Und genau deshalb ist diese Idee einfach nur genial. Im dritten Band der Trilogie hat es sich echt angefühlt. Der Autor hat es geschafft eine gespenstische Idee zur Realität zu machen. Genau dies ist für ein gutes Buch, insbesondere für einen guten Thriller, notwendig. Das Gefühl, dass man in der Geschichte steckt und man mit den Charakteren leidet. Wenn ich darüber nachdenke, würde ich dem Autor gerne solche Adjektive an den Kopf werfen, wie: geisteskrank, übergeschnappt oder einfach gestört. Aber das stimmt nicht. Denn die Überlegung dieser Geschichte ist einfach nur genial. Genial, grandios und überragend.
An dieser Stelle möchte ich kurz noch zum Ausdruck bringen, welche Emotionen dieser Thriller in mir ausgelöst hat. Ich habe noch nie so viel bei einem einzigen Buch gefühlt. Es gab Passagen, in denen ich gelacht habe, obwohl es ein schlimmer Thriller ist. Trotzdem habe ich viele Tränen verloren – mittendrin und vor allem am Ende. Aber nicht nur Freude und Trauer wurden in mir ausgelöst. Oftmals habe ich richtige Angst verspürt. Ich konnte mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, wodurch ich mit ihnen diese schlimme Zeit durchgestanden habe. Ein neues Gefühl, was ich vorher in noch keinem Buch verspürt habe, war das Gefühl von Übelkeit. Einige Szenarien waren so schlimm, dass mir zwischendurch echt schlecht wurde. Aber genau das zeigt, wie großartig dieses Buch ist. Ein perfektes Buch weckt in dem Leser vielfältige Gefühle. Und genau diese Wirkung hat „Die letzte Stadt“.
Fazit:
Für mich ist „Die letzte Stadt“ der Abschluss einer perfekten Thriller-Reihe. Ein riesiger Suchtfaktor durchzieht das Buch und man erlebt mit den Charakteren einen wahrgewordenen Albtraum. Ich kann jedem Thrillerfan dieser Reihe nur ans Herz legen, denn für mich ist es definitiv ein neuer Liebling in meinem Regal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2020

Was passiert, wenn wir nicht mehr sind?

Nach Mattias
0

Zusammenfassung:
Nach Mattias‘ tragischem Tod verändert sich das Leben von vielen seiner Mitmenschen. Freunde, Familie, Bekannte – Jeder geht mit seiner Trauer unterschiedlich um. Aber trotzdem sind sie ...

Zusammenfassung:
Nach Mattias‘ tragischem Tod verändert sich das Leben von vielen seiner Mitmenschen. Freunde, Familie, Bekannte – Jeder geht mit seiner Trauer unterschiedlich um. Aber trotzdem sind sie alle ein Teil von Mattias‘ Geschichte und ergänzen das Bild des jungen Mannes, welcher mit Mut und Begeisterungsfähigkeit durchs Leben streifte.
Meine Meinung:
„Es kommt nicht auf das Aussehen an, sondern auf die inneren Werte.“ Diesen Satz hört man doch immer wieder, wenn es darum geht andere Menschen kennenzulernen. Und ich finde, dass dieser Satz sehr gut zu „Nach Mattias“ passt. Von außen sieht dieses kleine Buch eher schlicht aus mit der Vorderseite. Kein besonderer Eyecatcher. Der Klappentext lässt dann aber vermuten, was für eine großartige Geschichte sich in dem kleinen Büchlein versteckt. Und die Geschichte, die man dann liest, haut einen völlig von den Socken.
Peter Zantingh hat mit seiner Geschichte über Mattias ein Werk geschaffen, welches sehr universell ist und jeden Menschen ansprechen sollte. Die Geschehnisse, die erzählt werden, betreffen jeden Einzelnen von uns. Jeder muss sich mit dem Thema Tod auseinandersetzen – und mit der Trauer danach. Gerade weil diese Thematik so greifbar für uns alle ist, macht es das Buch umso emotionaler und berührender.
Man lernt in diesem Roman viele unterschiedliche Menschen kennen, die alle mit dem Verlust von Mattias zu kämpfen haben. Aber jeder tut dies auf seine eigene Art und Weise. Und doch verbindet sie eine bestimmte Sache – der Verlust eines geliebten Menschen.
Der Roman setzt sich aus vielen einzelnen Geschichten zusammen. Jedes Kapitel erzählt von einer anderen Person und dessen Erlebnissen. Jede Geschichte berührt den Leser auf seine eigene Art und Weise. Und obwohl jedes Kapitel von einem anderen Menschen erzählt, setzen sich die Geschichten zu einem Puzzle zusammen. Der Leser lernt durch die vielen kurzen Erzählungen den Menschen Mattias viel besser kennen.
Der Autor hat es geschafft mit seinem Schreibstil und seinem Ausdruck, einen Roman zu erschaffen, der keine einzelne Spur von Langeweile aufweist. Durch die Emotionen und das ständige Wechseln der Protagonisten bleibt die Geschichte frisch. Man weiß nie, mit wem man es im nächsten Kapitel zu tun hat. Und obwohl die Thematik des Buches emotional ist, kann ich dieses Werk als Wohlfühlbuch betiteln.
Was mir noch auf der Zunge liegt, wenn ich an diesen Roman denke, ist das Wort bewegend. Es ist schön, wenn ein Buch berührend ist. Das heißt so viel wie: „Es hat mich traurig oder glücklich gemacht. Es hat in mir Emotionen ausgelöst.“ Wenn ich allerdings behaupte, dass ein Roman bewegend ist, meine ich damit etwas anderes. Wenn mich ein Roman bewegt, denke ich öfters an dieses Buch. Ich reflektiere die Geschehnisse und ziehe Parallelen zu der Realität. Ich beschäftige mich in Gedanken mit diesem Buch. „Was will mir dieses Buch sagen?“
„Nach Mattias“ zeigt einem, dass das Leben zwar vergänglich ist, man aber trotz dessen in den Herzen unserer Liebsten weiterlebt.
Fazit:
Gemeinsam mit den Charakteren durchlebt man den Verlust von Mattias und lernt dabei, dass man denjenigen in Erinnerung bleibt, die an unserer Seite waren. Das Schicksal kann ein Arschloch sein. Dieser Roman von Peter Zantingh bringt eine sehr bewegende Geschichte mit sich, die ich jedem nur empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2020

Brillant, atemberaubend, erschütternd.

Wayward
0

Zusammenfassung:
Vor zwei Wochen hätte Ethan Burke nicht gedacht, dass er mal Sheriff in einer Kleinstadt in den Bergen sein würde. Dabei ist er der Einzige, der weiß, was es mit Wayward Pines wirklich ...

Zusammenfassung:
Vor zwei Wochen hätte Ethan Burke nicht gedacht, dass er mal Sheriff in einer Kleinstadt in den Bergen sein würde. Dabei ist er der Einzige, der weiß, was es mit Wayward Pines wirklich auf sich hat. Während die Bewohner in Frieden leben, weiß Burke, dass er ganze Zeit überwacht und nichts dem Zufall überlassen wird. Doch wie lange kann er schweigen, ohne den Verstand zu verlieren?
Meine Meinung.
Nachdem ich den zweiten Band der Wayward-Pines-Reihe von Blake Crouch beendet habe, bin ich einfach nur geschockt. Der erste Band „Psychose“ hat mich schon zweifellos überzeugt und habe mich riesig auf die Fortsetzung gefreut. Jetzt kribbelt es mir in den Fingern. Ich möchte so schnell wie möglich den letzten Teil lesen, denn ich habe keine Ahnung, was mich erwartet.
Der zweite Band „Wayward“ schließt unmittelbar an „Psychose“ an und trotzdem ist es relativ einfach in das Buch einzusteigen. Selbst, wenn das Lesen des ersten Bandes etwas her ist. Der Schreibstil von Blake Crouch macht es einem dabei umso einfacher. Im Allgemeinen lässt sich das Buch sehr flüssig lesen und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Dazu kommt die Spannung, die von Anfang an bis zum Ende vorhanden ist und stätig steigt. Somit fliegt die Geschichte nur so an einem vorbei.
Was den Verlauf der Geschichte rund um das gemütliche Örtchen „Wayward Pines“ angeht, bin ich immer noch etwas schockiert. Nachdem der Leser am Ende von „Psychose“ erfährt, was es mit der Stadt auf sich hat, sieht man das Leben dort mit vollkommen anderen Augen. Die Idee der Thriller-Trilogie ist einfach goldwert. Während man Burke begleitet, hat man selten eine Ahnung, was wirklich als nächstes passieren wird. Immer wieder geschehen unglaubliche Dinge, bei denen der Leser überrumpelt wird. Und genau das, macht diese Bücher so besonders gut. Oftmals kann man in Thrillern und Büchern erahnen, was geschehen wird. Blake Crouch sorgt allerdings dafür, dass man immer im Dunklen tappt.
Fazit:
Ein Muss für jeden Thriller-Fan. „Wayward“ hat mich sprachlos zurückgelassen und mich immer wieder erschüttert. Ich kann keinen Thriller nennen, der es mir so sehr angetan hat, wie diese Reihe. Erschreckende Wendungen, sympathische Charaktere und ein Cliffhanger, der einen durcheinander bringt. „Wayward“ ist somit mein erstes Jahreshighlight 2020.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2019

Bester Thriller, den ich je gelesen habe

Das Dorf der Toten
0

Zusammenfassung:
Die italienische Region Emilia Romagna wird von einem brutalen Mord erschüttert, die Kommissare sind ratlos. Zur gleichen Zeit erreicht die Profilerin Aurora Scalviati das Städtchen Sparvara, ...

Zusammenfassung:
Die italienische Region Emilia Romagna wird von einem brutalen Mord erschüttert, die Kommissare sind ratlos. Zur gleichen Zeit erreicht die Profilerin Aurora Scalviati das Städtchen Sparvara, nachdem sie dort hin versetzt wurde. Unglücklicherweise verirrt sie sich auf den erschreckenden Tatort, was dazu führt, dass sie sich dem Fall annimmt. Während ihre neuen Kollegen von ihr verlangen, dass sie den Fall fallen lässt, verstrickt sich Aurora immer mehr in die Angelegenheiten und findet unfassbare Details heraus. Dabei hat sie nicht nur mit dem Kommissariat und dem Fall zu kämpfen, sondern auch mit allen Dämonen, die versuchen sie zu verschlingen.

Meine Meinung:
Dies war mein erster Thriller, der sich mit einem Mord beschäftigt hat und bei dem eine Kommissarin die Hauptrolle spielt. Erst habe ich Bedenken gehabt, dass mich gewöhnliche Ermittlungen langweilen würden. Stattdessen hat sich „Das Dorf der Toten“ von Barbara Baraldi zu einem meiner Jahresfavoriten und dem besten Thriller, den ich jemals gelesen habe, entwickelt. Für mich verkörpert dieses Buch einen perfekten Thriller.
Angefangen mit dem angenehmen Schreibstil, wodurch sich die Geschichte leicht lesen lies. Selbst in komplexen Situationen verflogen die Seiten nur so. Barbara Baraldi hat mich von Anfang an mit ihrem Schreibstil gefesselt. Ebenso gefesselt hat mich die Spannung. Von Anfang an bis zum Ende wird der Leser gepackt und immer wieder mit überraschenden Wendungen konfrontiert. Dadurch, dass immer wieder neue Details an das Licht kommen, hat der Leser nicht die leiseste Ahnung, was vor sich geht. Man glaubt zu wissen, in welche Richtung es geht, und dann findet Aurora etwas Neues heraus. Es bleibt bis zum Ende ungewiss, wer für den Horror, der passiert, verantwortlich ist.
Was ich ganz besonders hervor heben möchte, ist die Ausarbeitung der Geschichte, angefangen mit der Protagonistin. Aurora Scalviati repräsentiert nicht die starke furchtlose Frau, die es jedem Bösewicht zeigen kann. Sie trägt eine belastende Vergangenheit mit sich. Seither trägt sie Dämonen mit sich, die ihr das Leben immer wieder schwer machen. Dadurch wirkt sie sehr real, sehr menschlich. Sie ist nicht perfekt, sondern hat Probleme, wie jeder andere Mensch auch. Aufgrund ihres labilen Zustandes wird die Geschichte an einigen Stellen schwammig. Es ist bis zum Ende nicht sicher, ob sie sich einige Geschehnisse nur eingebildet hat oder nicht. Das macht alles noch umso spannender. Aber auch alle anderen Charaktere tragen etwas besonderes. Baraldi ist es besonders gut gelungen, die Charaktere auszuarbeiten und jedem eine besondere Hintergrundgeschichte zu geben, ohne überflüssige Details zu erzählen. Es gibt nicht eine unnötige Erzählung.
Im Allgemeinen ist die Idee der Geschichte genial. Jede kleine Faser des Falles ist durchdacht und ausgearbeitet. Alles macht einen Sinn, im Nachhinein. Dabei bezieht sich die Autorin auch auf die Vergangenheit und baut Geschehnisse aus dem 14. Jahrhundert mit ein. Dies macht den Fall um einiges spannender und komplexer. Einen weiteren kleinen Pluspunkt gibt es dafür, dass eine kleine Liebesgeschichte mit eingebaut wurde. Es geht nicht ganze Zeit nur um einen Mord, sondern auch um die Entwicklung von Aurora. Während sie ihre Ängste überwindet, findet sie dabei jemanden, der an ihrer Seite ist und sie dabei unterstützt.
Mir fällt zu diesem Zeitpunkt kein einziger Kritikpunkt ein. Wenn ich etwas bemängeln müsste, würde dies dauern, da ich erst einmal nach Schwachstellen suchen müsste. Für mich hat dieser Thriller keine einzige Schwachstelle. Für mich ist es ein perfekter Thriller.

Fazit:
„Das Dorf der Toten“ ist der beste Thriller, den ich jemals gelesen habe. Ein Buch, getränkt in Spannung, Emotionen und Horror. Der Suchtfaktor bei diesem Thriller ist so groß, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Jeder Thrillerfan sollte dieses Buch gelesen haben.