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Veröffentlicht am 18.12.2019

Ein zauberhaftes Weihnachtskochbuch

Weihnachten in Amsterdam
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Yvette van Bovens Kochbuch "Weihnachten in Amsterdam" nimmt dich mit in die Weihnachtswelt der Niederlande. Mit vielen praktischen Tipps zur Vorbereitung, eingelagerten Reserveutensilien, der Einkaufsplanung ...

Yvette van Bovens Kochbuch "Weihnachten in Amsterdam" nimmt dich mit in die Weihnachtswelt der Niederlande. Mit vielen praktischen Tipps zur Vorbereitung, eingelagerten Reserveutensilien, der Einkaufsplanung bis zur Ausführung eines mehrgängigen Weihnachtsmenüs beschreibt die Köchin und Autorin alles Wissenswerte zur Weihnachtsküche aus ihrer Heimat. Besonders interessant fand ich dabei, dass es sich bei den meisten Rezepten um keine Alltagsküche handelt, sondern um Gerüchte der etwas „gehoberen Art“ für dich man sich ruhig etwas mehr Zeit nehmen sollte. Die ist in der Vorweihnachtszeit natürlich etwas knapp, aber ich habe die Rezepte dieses Jahr gemeinsam mit meinem Mann ausprobiert und so haben wir dieses Jahr einige kulinarische Zeitfenster zusammen erlebt, in denen wir uns wirklich ausgiebig mit der niederländisch-weihnachtlichen Küche beschäftigt haben.
Zwar haben uns nicht alle (bisher) ausprobierten Rezepte restlos überzeugt, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Doch ein paar Rezepte haben uns sehr gut gefallen, weshalb diese es wahrscheinlich auch in unser engeres Kochrepertoire schaffen werden (z.B.: Lachs mit Fenchel). Ich habe durch das genannte Rezept auch den Fenchel neu für mich entdecken können. Durch die Auswahl an Unterkapiteln (von Kleinigkeiten, Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte, Menüs, Desserts und Getränkte) ist eigentlich auch für jeden Geschmack etwas vorhanden. Und auch neue Sachen wie z.B.: Mincemeat gibt es zu entdecken!
Dazu sind in dem Buch wahnsinnig stimmungsvolle Weihnachtsbilder vorhanden, die einen beim Durchblättern durchaus schon in vorweihnachtliche Stimmung versetzen können.
Insgesamt gut und ansprechend gelungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gestaltung
  • Rezepte
Veröffentlicht am 19.10.2019

Humorvoll den Sinn des Lebens finden

Mieses Karma
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Kim Lange ist Fernsehmoderatorin und fiebert schon seit Jahren auf diesen einen Moment hin: sie ist Topfavouritin in der Kategorie beste Fernsehmoderatorin beim deutschen Fernsehpreis. Und wenn sie den ...

Kim Lange ist Fernsehmoderatorin und fiebert schon seit Jahren auf diesen einen Moment hin: sie ist Topfavouritin in der Kategorie beste Fernsehmoderatorin beim deutschen Fernsehpreis. Und wenn sie den Preis gewinnt, dann kann sie mit Daniel richtig ausgelassen feiern und wer weiß, vielleicht gewinnt sie an diesem Tag dadurch nicht nur den einen Preis.

Einen kleinen Kunstfehler hat dieser Tag aber schon: die Preisverleihung findet am Tag des 5. Geburtstages von Kims Tochter statt. Aber schließtlich geht es um den deutschen Fernsehpreis und die Auszeichnung von ihr persönlich Kim Lange: eben der Besten.
Das müssen ihre Tochter und ihr Ehemann, der sich ja sowieso seit Jahren nur noch um Kind und Haushalt kümmert einfach verstehen.
Alles geschieht dann auch so wie Kim es sich schon lange erträumt hat: sie gewinnt den Preis und hat ein unglaubliches Techtelmechtel mit Daniel - nur stürzt dann ein Stück Weltraumschrott auf sie herunter, sodass sie stirbt... und anschließend als Ameise wiedergeboren wird.

Auf sehr humorvolle Art und Weise hält David Savier dem Leser den Spiegel vor und macht einem damit bewusst, was die wirklich wertvollen Momente des Lebens sind, wie schnell das Leben beendet sein kann und mit wem oder was man eigentlich glück ist, obwohl der Mensch immer nur nach mehr strebt - mehr als er eigentlich braucht. Kurzweilig geschrieben, mit vielen interessanten Persönlichkeiten und Erlebnissen berichtet der Autor die Reise der reinkarnierten Kim Lange.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Auf den Spuren der kirchlichen Orden

Sanft entschlafen
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In seinem sechsten Fall wird Commissario Brunetti mit verschiedenen kirchlichen Orden in Venedig konfrontiert. Eine ehemalige Ordensschwester, die in drei verschiedenen Pflegeheimen als Krankenpflegerin ...

In seinem sechsten Fall wird Commissario Brunetti mit verschiedenen kirchlichen Orden in Venedig konfrontiert. Eine ehemalige Ordensschwester, die in drei verschiedenen Pflegeheimen als Krankenpflegerin eingesetzt war, um ältere Frauen und Männer zu betreuen, bichtet Brunetti von ihrem Verdacht, dass ehemalige Bewohner ermordet worden seien, damt der Orden an die monetären Nachlasse gelangt. Ein ungeheuerlicher Verdacht. Brunetti weiß auch noch nicht so ganz, ob er der Frau glauben soll - bis sie einen mysteriösen Unfall erleidet - das kann für ihn kein Zufall mehr sein und so versucht er mehr über die kirchlichen Orden, die Angehörigen der Verstorbenen und die Hintergründe der Todesfälle herauszufinden.

Was mir an der Geschichte sehr gut gefallen hat, sind die sehr charismatischen und leidenschaftlichen Charaktere - sowohl der Figuren, denen Brunetti in dem Fall begegnet als auch selbst und seine Familie. Womit ich ein wenig zu kämpfen hatte, waren die zunächst sehr ähnlich klingenden italienischen Namen. Da werde ich wahrscheinlich noch ein paar Bände mehr lesen müssen, um mich mehr zurechtzufinden. Toll fand ich auch, dass Brunettis Privatleben bzw. seine Tochter indirekt mit dem Fall verbunden wurde, weil sie dazu passende Geschehnisse aus dem Religionsunterricht berichten konnte.

Insgesamt finde ich ist dies ein sehr kurzweiliger Krimiroman, der ohne viel Brutalität und Gewalt auskommt, dafür aber nichts an Spannung einbüßt, was ich in den zunehmend von Krimi-Thrillern geprägtem Genre sehr angenehm finde. Hinzu kommt, dass das Zusammenspiel von Krimi und Kirche für mich immer etwas besonders Prickelndes hat und durch immer wieder aufgedeckte reale Geschehnisse wohl nie an Brisanz verlieren wird.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Auf den Spuren von Kapitän Ahabs Jagd nach dem weißen Wal

Moby-Dick oder Der Wal
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Ich kannte die Geschichte von Moby-Dick bisher nur vom Namen her, gelesen hatte ich diesen Klassiker der Weltliteratur bisher nicht. Als mir dieses Hörspiel in die Hände fiel, war mir klar, dass die Zeit ...

Ich kannte die Geschichte von Moby-Dick bisher nur vom Namen her, gelesen hatte ich diesen Klassiker der Weltliteratur bisher nicht. Als mir dieses Hörspiel in die Hände fiel, war mir klar, dass die Zeit für mich gekommen war, mich dieser historisch-bekannten Geschichte zu widmen.
Besonders überrascht hat mich Ahabs unbändige Rachsucht nach Moby-Dick, sodass ich fast schon Angst um den Wal bekommen habe. Der Zuhörer wird durch das Hörspiel mit sehr deutlicher Lebendigkeit mit auf die "Pequod" genommen und erlebt mit dem angeheuerten Matrosen Ismael die sehr lange und kraftraubende Suche nach dem mysteriösen weißen Wal Moby-Dick. In einzelnen Abschnitten wird aus dem aktuellen Geschehen ausgestiegen und der Erzähler berichtet dem Zuhörer von der Historie des Walfanges, dem biologischem Aufbau und Gattungen unterschiedlicher Wale, den Methoden des Walfanges und den Verarbeitungsschritten eines Wales. Diese sind zum Teil sehr lang und umfassend, geben dafür aber einen intensiven Eindruck in das Leben und Wissen der Walfänger.

Insgesamt finde ich dieses Hörspiel mit der Musik und den unterschiedlichen Erzählsträngen und -Stimmen sehr gelungen. Die Geschichte an sich fand ich jedoch eher abschreckend, da mir die Brutalität und Besessenheit von Kapitän Ahab im Fortschritt der Geschichte deutlich zuwider wird. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass die Waljagd früher genauso stattgefunden hat.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Alkohol und Pistolen

Das Buch ohne Namen
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In Santa Mondega wird das Mondfestival gefeiert. Alle fünf Jahre findet dort nämlich eine Sonnenfinsternis statt. Doch dieses Mal sind die Bewohner Santa Mondegas auf der Hut und können das Fest nicht ...

In Santa Mondega wird das Mondfestival gefeiert. Alle fünf Jahre findet dort nämlich eine Sonnenfinsternis statt. Doch dieses Mal sind die Bewohner Santa Mondegas auf der Hut und können das Fest nicht richtig genießen. Denn alle denken an das Fest vor fünf Jahren. Ganz besonders auch Sanchez Garcia, Besitzer der Tapioka Bar. Vor fünf Jahren, zur Zeit der letzten Sonnenfinsternis kam nämlich ein fremder Mann in die Stadt. Sein Gesicht hat damals niemand gesehen, da er eine Kapuze getragen hat. Doch ist er der Grund, warum die Bewohner Angst vor ihrem Fest haben. Damals kam er in die Tapioka Bar, trank ein Glas Bourbon und erschoss alle anderen Anwesenden in der Bar. Nur Sanchez blieb verschont. Und auch dieses Jahr mehren sich die Zeichen, dass sich die Geschichte wiederholen könnte.:
Ein paar Tage vor dem Festival erscheinen in Santa Mondega zwei Mönche von der Insel Hubal, um das Auge des Mondes zurückzuholen, welches von der Insel gestohlen wurde. Angeblich hat der Besitzer mit diesem Schmuckstück die Macht über den Mond. Gerüchteweise soll es Personen, angeblich Vampire, in Santa Mondega geben, die dafür Sorgen wollen, dass die Sonnenfinsternis ewig andauern soll.
Und dann beginnt auch noch eine Mordserie, die wegen ihrer Brutalität die Menschen in Atem hält. Das hat auch der neu nach Santa Mondega versetzte Polizist Miles Jensen nicht erwartet. Zudem werden Stimmen laut, die den Bourbon-Kid gesehen haben wollen, Leichen scheinen seinen Weg zu pflastern und anscheinend sterben alle Menschen, die ein ganz bestimmtes Buch gelesen haben....

Ein gute geschriebener, mit ganz eigenwilligen Charakteren, gespickter Fantasyroman. Und mit einem offenen Ende der Auftakt zu einer kleinen Bourbon-Kid-Reihe.