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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2019

Tolle Familiengeschichte im Berlin der 50er Jahre

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Berlin 1952-1957: Dieses Mal begleiten wir die mittlere Tochter der Thalheims. Silvie ist eine warmherzige, unkonventionelle Frau, die vor allem im 1. Teil manchmal etwas aus dem Rahmen fiel. Doch schon ...

Berlin 1952-1957: Dieses Mal begleiten wir die mittlere Tochter der Thalheims. Silvie ist eine warmherzige, unkonventionelle Frau, die vor allem im 1. Teil manchmal etwas aus dem Rahmen fiel. Doch schon da hat sie mir sehr gut gefallen, und ich habe mir einen tollen zweiten Teil mit Charme versprochen. Mit dem gewissen Etwas, das mir im ersten Teil bei Rike doch etwas gefehlt hat. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Mit Silvie "rennen" wir in einem atemberaubenden Tempo durch die Zeit. Mit ihr wird es einfach nicht langweilig. Und ihr wird in diesen Jahren ziemlich viel aufgebürdet. Stellenweise hatte ich wirklich ein bisschen angst um sie, denn auch für sie habe ich mir doch ein Happy End gewünscht. Ich darf nicht zu viel verraten, aber das Buch hat mich ziemlich bewegt zurück gelassen. Ich freue mich schon auf den 3. Teil der Trilogie und bin gespannt wie es mit den Schwestern weiter gehen wird.

Was mir wieder sehr gut gefallen hat, das war wie die Autorin eine Familiengeschichte mit viel geschichtlichem verwoben hat. Ich habe viel gelernt, viel erfahren, ohne mich eine Sekunde zu langweilen. Überhaupt finde ich an diesem Buch sehr reizvoll, die damalige Zeit in Berlin kennenzulernen.

Dies ist eine Trilogie, die ich geschichtlich Interessierten eindeutig empfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Eine emotionale Wintergeschichte

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Wie (fast) jedes Jahr an Weihnachten kommen die Schwestern Hannah, Beth und Posy unter dem heimischen Weihnachtsbaum zusammen. Und wie jedes Jahr will Mutter Suzanne alles perfekt machen. Die Erwartungshaltung ...

Wie (fast) jedes Jahr an Weihnachten kommen die Schwestern Hannah, Beth und Posy unter dem heimischen Weihnachtsbaum zusammen. Und wie jedes Jahr will Mutter Suzanne alles perfekt machen. Die Erwartungshaltung ist groß. Doch dann kommt alles anders. Beth taucht überraschend früher ohne ihre Familie auf, genauso wie Hannah überraschend früher auftaucht. Und jede der beiden scheint etwas zu belasten. Und dann fesselt auch noch eine Grippe die Mutter ans Bett - was die Mädchen zwingt, sich zusammenzuraufen.


Wen ich in dieser Geschichte sofort in mein Herz geschlossen habe, das war Posy. Hannah und Beth kamen mir dagegen sehr egoistisch und unnahbar vor. Vor allem mit Beths Verhalten habe ich mir sehr lange sehr schwer getan. Doch mit der Zeit erschließen sich immer mehr die Charaktere der vier Frauen. Und warum jede ist wie sie ist. Suzanne ist nicht die leibliche Mutter und jede versucht die anderen zu schützen, noch dazu hat vor allem Hannah traumatische Erlebnisse aus der Kindheit. Doch auch bei Beth erkennt man mit der Zeit was der frühe Tod ihrer Eltern in ihr bewirkt hat. Das alles hat mich in diesem Buch sehr berührt. Was Dinge aus der Vergangenheit doch für Fäden durch das Leben ziehen können.


Der Schreibstil der Autorin war gewohnt flüssig, so das ich das Buch vor allem zum Ende hin kaum noch aus der Hand legen konnte. Außerdem hat sie es wieder verstanden, auch die Umgebung so anschaulich zu beschreiben, das sowohl das Weihnachtsfeeling herüber kam wie auch das winterliche Gefühl. Wieder ein richtig schönes Buch der Autorin, das ich eindeutig empfehlen kann.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Wieder ein gelungener Krimi des Autors

Ostfriesenschwur
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Ubbo Heide befindet sich mit seiner Frau auf Wangerooge als er ein Paket geliefert bekommt - mit einem abgetrennten Kopf. Sofort befindet sich das Team um Ann-Kathrin Klaasen wieder in einem perfiden ...

Ubbo Heide befindet sich mit seiner Frau auf Wangerooge als er ein Paket geliefert bekommt - mit einem abgetrennten Kopf. Sofort befindet sich das Team um Ann-Kathrin Klaasen wieder in einem perfiden Spiel. Denn der Täter scheint Ubbo Heides Buch seiner ungelösten Fälle als Anleitung zu benutzen und abzuarbeiten.

Auch hier hat sich der Autor wieder eine spannende Geschichte ausgedacht. Was mir wieder gefällt, das wir so viele Gefühlswelten mitbekommen. Da ist Ubbo Heide, der bereits pensioniert ist, aber weiterhin mittendrin ist. Der neue Chef, der sich erst seinen Platz behaupten muss. Auch Ann Kathrin und ihre Kollegen kommen natürlich wieder nicht zu kurz. Obwohl dies ein Krimi ist, lese ich auch gerne das ganze Zwischenmenschliche und wie sich die Personen entwickeln (oder auch nicht).

Was mir auch gefallen hat, wir wechseln in der Geschichte immer wieder in die Welt des Täters. Und so psychopathisch er auch veranlagt ist, der Hintergrund seiner Taten lässt einen auch ein bisschen nachdenken...

Auch dies ist von Klaus-Peter Wolf wieder ein Krimi, der sich gut lesen lässt, spannend ist (aber so, das man nachts noch schlafen kann) und auch neugierig auf die Region macht.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Eine wunderschöne Geschichte

Der Wind nimmt uns mit
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Die 32jährige Maya verdient ihr Geld als Reisebloggerin. Heute hier, morgen da - nirgendwo hält sie es länger aus. Eines Tages muss sie feststellen, das sie schwanger ist. Der Vater des Kindes scheint ...

Die 32jährige Maya verdient ihr Geld als Reisebloggerin. Heute hier, morgen da - nirgendwo hält sie es länger aus. Eines Tages muss sie feststellen, das sie schwanger ist. Der Vater des Kindes scheint sich auf La Gomera zu befinden. Ausgerechnet dort, wo sie niemals hin wollte. Denn ihre Adoptivmutter Karoline lebt dort - und ihr kann sie nicht verzeihen, das sie durch Zufall erfahren musste, das sie nicht ihre leibliche Mutter ist. Doch Maya bleibt keine andere Wahl als dorthin zu reisen.

Nachdem mir schon die anderen beiden Bücher von Katharina Herzog so gut gefallen haben, war ich wahnsinnig gespannt auf diesen Roman. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist im gewohnten flüssigen und anschaulichem Stil geschrieben. Dadurch fliegen die Seiten nur so dahin und das Buch lässt sich schwer aus den Händen legen. Was mir auch gut gefallen hat, das war die esoterische Komponente in diesem Roman. Ein Buch zum Innehalten, Nachdenken - und auch zum Schmunzeln.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einmal aus Sicht von Maya in der heutigen Zeit und dann aus der Sicht von Karoline. So erfährt man hautnah wie es dazu kam, das Karoline Maya zu sich nahm.

Was ich außerdem liebe, die Autorin versteht es, die Gegend so zu beschreiben, das man sich als Leser fühlt, als wäre man wirklich dort. Somit ist diese Geschichte auch wie ein kleiner Urlaub.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Eine nachdenkliche, berührende Geschichte

Die silberne Spieldose
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Das Buch spielt in in einem Zeitraum von 50 Jahren. Am Anfang lernen wir Johann und seine Familie kennen. Johann ist ein jüdischer Juwelier und meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst im 1. Weltkrieg. ...

Das Buch spielt in in einem Zeitraum von 50 Jahren. Am Anfang lernen wir Johann und seine Familie kennen. Johann ist ein jüdischer Juwelier und meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst im 1. Weltkrieg. Als Abschiedsgeschenk fertigt er für seinen 4jährigen Sohn Paul eine silberne Spieldose. Diese Spieldose wird die Jahre überdauern.

Dann macht das Buch einen Zeitsprung ins Jahr 1929. Nun dreht sich die Geschichte um Paul. Um sein Leben, seine Liebe, seine Familie. Als seine Tochter 4 Jahre alt ist, schenkt er ihr die Spieldose, die er immer in Ehren gehalten hat.

Im Jahr 1963 lernen wir Lilian kennen. Sie erfährt nach dem Unfalltod ihrer Eltern, das sie adoptiert wurde. Im Nachlass befindet sich neben dem Brief ihrer Mutter mit diesem Geständnis die silberne Spieldose. Lilian macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Familie.

Ich kann die Gefühle zu diesem Buch gar nicht wirklich in Worte fassen. Diese Geschichte hat mich tief berührt. Wir nehmen teil an dem Leben der Juden zu Zeiten des 2. Weltkriegs, die Hoffnungslosigkeit, die Hilflosigkeit, die Ungerechtigkeit. Paul und Clara konvertierten viele Jahre vor dem Krieg zum christlichen Glauben, da Clara eine Ausbildung zur Kindergärtnerin machen wollte. Das alles zählte nicht, nur ihre Herkunft. Ich kann mich nicht erinnern in einem Buch zu diesem Thema schon einmal diese Ohnmacht gespürt zu haben, Entsetzen ja, aber der Blickwinkel in diesem Buch hat nochmal andere Gefühle ausgelöst.