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Veröffentlicht am 14.07.2020

Historischer Kriminalfall

MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal - Band 1
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Heute möchte ich euch eine Geschichte vorstellen, welche zwar in zwei Bände aufgeteilt wurde, jedoch trotzdem keine Reihe ist. Das heißt, der zweite Band knüpft nahtlos an den ersten an, da dieser kein ...

Heute möchte ich euch eine Geschichte vorstellen, welche zwar in zwei Bände aufgeteilt wurde, jedoch trotzdem keine Reihe ist. Das heißt, der zweite Band knüpft nahtlos an den ersten an, da dieser kein Ende hat. Vorweg kann ich sagen, dass ich mehr als nur begeistert von den Büchern, der Geschichte, war und mich sehr darüber freue euch heute meine Meinung zu präsentieren.

Wir begleiten in dieser Geschichte Issac Woodward und seinen treuen, jungen Gerichtsdiener Matthew Corbett, welche nach Fount Royal gerufen werden um einen Prozess durchzuführen. Einen Hexen Prozess. Leider ist die hinreise nach Fount Royal alles anderen als entspannt, denn die beiden geraten in einen Hinterhalt und müssen sich nackt und ohne ihr Hab und Gut durch den Wald nach Fount Royal durchschlagen. Dort angekommen müssen sie sich natürlich erst einmal zurechtfinden und es scheint, als habe Issac sich eine schlimme Krankheit auf der beschwerlichen Reise zugezogen. Und so beginnt es, dass ein Geschehnis dem nächsten folgt. Jedoch geht es für Matthew um viel mehr als um den Prozess der Hexe, denn jeder will sie hingerichtet sehen, doch er möchte einfach nur Gerechtigkeit. Da Matthew am Ende der Einzige ist der an Rachels Unschuld glaubt, begibt er sich auf eine sehr gefährliche „Reise“ die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch er weiß nicht in was für eine Verstrickung des Bösen er da geraten ist.

Mir haben beide Bücher unwahrscheinlich gut gefallen, jedoch war natürlich das zweite Buch das spannendere. Das ist natürlich nur logisch, da dem Leser im ersten Band erst einmal alles Grundlegende erklärt wird. Er wird in die Geschehnisse der Vergangenheit eingeweiht, bekommt alles detailliert erklärt und verfolgt natürlich die, immer schlimmer werdende, Krankheit des Richerts. Gerade die Medizinischen Details haben mich sehr eingenommen, da ich sowieso Interesse an früheren Behandlungen hege. Da wir uns hier im Jahre 1699 befinden war die Medizin natürlich noch nicht so fortgeschritten wie sie heute ist. Der Autor erklärt uns alle Behandlungen sehr logisch und ausführlich, sodass man den schmerz des Richters mehr als nur nachvollziehen kann. Ebenso alles andere wird in dieser Geschichte äußerst ausführlich beschrieben und erklärt, was ich sehr zu schätzen wusste. Denn hätte man dieses Buch ohne diese Ganzen Beschreibungen verfasst, hätte man es nicht so verinnerlichen und nachvollziehen können. Die Ganze Geschichte war sehr bildlich, gerade weil sie so ausführlich war und nicht nur das, man hat auch den Sumpf gerochen, man hat das Essen geschmeckt und man hat alle Emotionen nachempfunden.

Der Schreibstil von Robert McCammon ist sehr „altertümlich“, aber keinesfalls anstrengend, sondern eher angenehm und flüssig zu lesen. Er hat sich so ausgedrückt, wie die Gentlemen es damals taten, dass hat mir unglaublich gut gefallen. Ebenso lesen wir aus vielen verschiedenen Sichten was uns einen guten Gesamtüberblick verschafft, zumindest kam es mir so vor, da nicht darauf hingewiesen wurde wer nun gerade „dran ist“. Das klingt jetzt zwar sehr verwirrend, dass war es aber definitiv nicht, ich habe mir gar keine Gedanken darüber gemacht, da für mich alles schlüssig und logisch war.
Am meisten begeistert hat mich die Tatsache, dass der Autor mich komplett hinter das Licht geführt hat. Das hat noch nie ein Autor vor ihm geschafft. Denn bei fast 1000 Seiten werden natürlich viele Hinweise gegeben und das eigentlich, so wurde mir am Ende klar, offensichtlich. Aber man merkt es während dem lesen nicht und am Ende stand mir einfach nur der Mund offen.

Das Buch, oder eher die Bücher, sind eine sehr große Empfehlung von mir und waren für mich definitiv ein Highlight in 2019. Empfehlen würde ich die Bücher jedoch erst so ab 15/16 Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2019

Wintervanille

Wintervanille
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Nach der grandiosen Reihe von Manuela Infusa, welche sich um die Valerie Lane drehte, musste ich natürlich direkt ihre neue Reihe anfangen. Und siehe da, ich wurde durch diesen Reihenstart wieder mal belehrt ...

Nach der grandiosen Reihe von Manuela Infusa, welche sich um die Valerie Lane drehte, musste ich natürlich direkt ihre neue Reihe anfangen. Und siehe da, ich wurde durch diesen Reihenstart wieder mal belehrt niemals nie zu sagen. Denn obwohl es für mich „klar“ war, dass niemals etwas jemals die Valerie Lane übertreffen wird, hat die Autorin sich selbst übertroffen. Natürlich hat mich es mehr als gefreut, dass die neue Reihe mir noch besser gefällt als die Valerie Lane. Obwohl es falsch ausgedrückt wäre, wenn ich sage besser, denn mir hat nicht das Thema besser gefallen, sondern die Länge. Dieses Buch war dicker als jedes bisher erschienene der Valerie Lane und das hat mich sehr glücklich gemacht, aber dazu später mehr.

Diesmal spielt die Geschichte in Kalifornien, genauer gesagt im Kalifornischen Nappa Valley. Denn dort wo jeder Wein anbaut, hat Cecilia ihre Vanillefarm. Sie lebt schon auf dieser Farm, welche sie mit ihrem Vater aufgebaut hat, seit sie ein Kind war und fühlt sich an diesem Ort mehr als nur wohl. Als sie dann eines Tages das Glück hat in einer Fernsehsendung ihre Farm und ihre Produkte der Welt zu zeigen sagt sie natürlich nicht nein. Und als wäre das nicht schon Glück genug meldet sich auch noch ein Hotelier bei ihr, welcher sie auf ein Wochenseminar, welches sich nur um Gewürze dreht, einlädt. Cecilia darf ihre Vanille vorstellen und hat auch das große Glück, dass sie ihre beste Freundin Julia als Assistentin mitbringen darf. Und auch Richard der Hotelier hat einen besten Freund der ihm während dieser Woche zur Seite steht. Denn was Cecilia nicht weiß: Richard hat sie nicht ohne Grund eingeladen.

Ich persönlich war von diesem Klappentext mehr als nur angetan und kann euch sagen: Es ist noch viel besser als es sich anhört. Denn wie am Anfang schon erwähnt hatte dieses Buch unglaublich viel Tiefgang, das heißt wir haben sehr viel über das Leben, die Familie und vor allem von Cecilias bester Freundin erfahren. Das hat die Geschichte nochmal um einiges realistischer, interessanter und vor allem spannender gemacht. Dadurch das man alle in Cecilias Umgebung so gut kennengelernt hat, also auch die Kindheit, Charakterzüge und vor allem Art und Weisen der vorkommenden Personen, dachte man wirklich man kennt diese Personen. Was mich wieder an meisten getroffen hat waren diese unglaublich extremen Emotionen, welche ich immer bei dem lesen ihrer Bücher verspüre. Jedoch war dieses Mal das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch unglaublich, ich war, wie die Protagonistin, richtig verliebt. Ich glaube, dass es wirklich davon kommt, dass die Autorin dem Buch mehr Inhalt als sonst gegeben hat. Also es war detaillierter Geschrieben und hat das Ganze somit auch viel interessanter und spannender werden lassen. Es war zu keinem einzigen Zeitpunkt langweilig oder langatmig, ich war einfach nur glücklich. Dauerhaft. Ebenso erfreut war ich über die Beschreibungen der Vanille, denn ich habe mich am Ende des Buches wirklich so gefühlt, als würde ich diese selbst anbauen. Und es ist nicht so als würde die Autorin das alles langweilig und zäh Beschreiben. Nein, sie verstrickt das so geschickt in die Geschichte, das man immer interessierter wird und wissen will was Cecilia da eigentlich macht.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht der Protagonistin, jedoch kommt auch auf ein paar Seiten, oder eher in ein paar Kapiteln, die Sicht von Julia an die Reihe. Das bringt ein wenig Abwechslung in die Geschichte und lässt diese natürlich auch gleich wieder spannender und interessanter werden. Den Schreibstil von Manuel Inusa finde ich einfach perfekt, denn man spürt während dem lesen ihre Leidenschaft, welche sie in jede ihrer Bücher steckt.

Jedes Mal wieder empfehle ich es Leuten, egal ob Privat oder im Internet, denn ich finde jeder sollte ein Buch von Manuela Inusa gelesen haben. Ich sage das nämlich nicht nur so, ich meine es so: Diese Bücher machen unfassbar glücklich und süchtig. Ich kann es jetzt schon kaum mehr erwarten bis das nächste Buch von ihr erscheint. Sie ist und bleibt eine meine absoluten Lieblingsautorinnen.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
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Heute möchte ich euch einen weiteren Jugendroman vorstellen, welcher einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Das Buch selbst habe ich selten irgendwo im Internet gesehen, es gab keine große ...

Heute möchte ich euch einen weiteren Jugendroman vorstellen, welcher einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Das Buch selbst habe ich selten irgendwo im Internet gesehen, es gab keine große „Hypewelle“ und mir wurde es auch nicht mehrfach empfohlen. Das finde ich sehr Schade, denn verdient hätte es die Geschichte allemal.

Wir begleiten in diesem Roman Lucille, welche es absolut nicht leicht hat. Denn als wäre es nicht schlimm genug in den Zwillingsbruder ihrer besten Freundin verliebt zu sein - was diese natürlich nicht weiß – muss sich Lucille auch noch um ihre kleine Schwester und das komplette Haus kümmern.

Ihre Mutter ist von heute auf morgen einfach abgehauen, weshalb Lucille nun die Mutterrolle einnehmen muss. Sie muss alle Rechnungen bezahlen, das Haus in Schuss halten, neben der Schule abends arbeiten gehen und natürlich für ihre kleine Schwester da sein. Ihre größte Aufgabe ist natürlich aufzupassen, dass niemand mitbekommt in welcher Lage sich die zwei Mädchen befinden. Und so verfolgen wir eben Lucille dabei wie sie auf einmal erwachsen werden muss und das alles nicht so leicht ist wie man es sich oftmals vorstellt.

Mich hat die Geschichte, obwohl sie (leider) sehr wenige Seiten umfasst hat, vollends abholen können. Von Anfang an war ich eingenommen von den starken Emotionen, welche die Autorin an die Leser weitergibt. Sei es das kribbeln im Bauch, weil unsere Protagonistin verliebt ist oder die Trauer, weil ihre Eltern fort sind. Egal welches Gefühl, ich konnte es spüren. Ich habe schon lange keine so innige Verbindung mehr, während dem lesen, zu einer Protagonistin aufgebaut. Jedoch nicht nur zu der Protagonistin, sondern zu allen Charakteren die in dieser Geschichte eine Rolle gespielt haben. Anders kann ich es nicht sagen: Die Charaktere waren für mich perfekt umschrieben, realistisch, einprägsam und hatten alle ihre eigenen Charaktereigenschaften.

Natürlich ist es dem ebenso realistischen, ruhigen, ein wenig melancholischen, sehr emotionalen und bildlichen Schreibstil zu verdanken, dass mir die Charaktere so gut gefallen haben. Die Autorin weiß wie man Emotionen an den Leser übergibt. Für mich war dies ein sehr guter und kurzweiliger Jugendroman, den ich wärmstens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Ein ergreifender Roman...

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
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Heute möchte ich euch mal wieder ein Buch der Kategorie „Schon lange auf dem Buchmarkt, jedoch unvergessen“ vorstellen. Ich glaube es gibt sehr wenige Buchliebhaber, welche vor allem Jugend-, Liebes- und ...

Heute möchte ich euch mal wieder ein Buch der Kategorie „Schon lange auf dem Buchmarkt, jedoch unvergessen“ vorstellen. Ich glaube es gibt sehr wenige Buchliebhaber, welche vor allem Jugend-, Liebes- und „Krankheits“-Romane lesen, die diese Geschichte noch nicht kennen. Lange habe ich mich „gewährt“ dieses Buch zu lesen und auch den Film hatte ich nie gesehen, jedoch nicht, weil ich dachte es gefällt mir nicht, sondern weil jeder den ich gefragt habe gesagt hat: „Du wirst weinen, am Ende wirst du bestimmt weinen.“ Und was soll ich sagen? Ich habe bitterlich geweint, aber dazu später mehr.

Wir begleiten in dieser Geschichte Hazel Grace, welche in einer Selbsthilfegruppe Augustus Lancaster kennen lernt. Beide besuchen diese Selbsthilfegruppe aus einem bestimmten Grund, denn beide sind unheilbar an Krebs erkrankt. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre diese Krankheit allein mit sich als Last zu tragen, so verlieben sich die beiden ineinander und sorgen sich natürlich um den jeweils anderen. Und obwohl sie beide nun eine noch größere Last mit sich tragen, sind sie doch gleichzeitig der Fels in der Brandung des jeweils anderen. Es beginnt eine Liebes- bzw. Lebensgeschichte von zwei Menschen die sich noch nicht aufgegeben haben und wir dürfen sie dabei begleiten. Neben der Liebesgeschichte dreht es sich noch um Peter van Houten, den Lieblingsschriftsteller von Hazel. Denn nichts mehr auf der Welt, als diesen Mann zu treffen, wünscht sich Hazel. Ob ihr dies gelingt oder nicht, dass müsst ihr natürlich selbst nachlesen.

Den Einstieg in die Geschichte fand ich sehr schön gewählt, denn die Idee mit der Selbsthilfegruppe ist zwar nicht unfassbar außergewöhnlich, aber doch etwas anderes als in den meisten Liebesromanen. Der Autor lässt in dem Buch, gerade am Anfang bei den Erzählungen in der Selbsthilfegruppe, den Ernst etwas außen vor und gibt eher ein wenig mehr Humor hinzu, was ich persönlich sehr gut finde. Denn so bringt er neben der ganzen Trauer auch ein wenig Harmonie in die Geschichte. Natürlich ist man während des Lesens dauerhaft bedrückt, denn man spürt von Anfang an: Irgendwas wird passieren. Ich kannte vor dem Lesen überhaupt keine Details der Geschichte und kannte auch nur Grob den Inhalt und ich muss sagen, dass ich es so besser fand. Hätte ich als erstes den Film geschaut, hätte mir das Buch glaube ich nicht mehr so gut gefallen. Das Buch ist zwar schon spannend, weil man wissen will wie es ausgeht, jedoch ist es keine pure Action.

Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte super gut gefallen und ich kann sie auch wirklich jedem empfehlen, denn wie am Anfang schon erwähnt habe ich die letzten Seiten nur noch Rotz und Wasser geweint. Noch nie habe ich wegen eines Buches richtig weinen müssen. Natürlich habe ich hier und dort mal ein Tränchen verdrückt, aber richtiges weinen mit schluchzen und allem Drum und Dran, das ist mir erst bei dieser Geschichte widerfahren. Also eine große emotionale Achterbahnfahrt, welche ich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Worüber wir schweigen

Worüber wir schweigen
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Es ist noch nicht lange her, dass ich „So dunkel der Wald“ von Michaela Kastel las und mich sofort in die Autorin und deren Schreibstil verliebte. Umso mehr hat es mich jedoch gefreut, dass der liebe emons ...

Es ist noch nicht lange her, dass ich „So dunkel der Wald“ von Michaela Kastel las und mich sofort in die Autorin und deren Schreibstil verliebte. Umso mehr hat es mich jedoch gefreut, dass der liebe emons Verlag mir nun ihr neu erschienenes Buch, welches ich euch heute vorstellen möchte, zugesendet hat. Ich habe, wie viele anderen Menschen auch, auf das Buch hin gefiebert und konnte gar nicht abwarten es in den Händen zu halten. Da ich die Geschichte vorab lesen durfte musste ich mich die ganze Zeit zurückhalten und jetzt ist es soweit, denn ich darf euch endlich erzählen wie großartig ich diese Geschichte fand.

Wir steigen in die Geschichte ein, indem wir Nina dabei begleiten wie sie nach zwölf Jahren in ihr ehemaliges Heimatdorf zurückkehrt, aus dem sie damals fluchtartig geflohen ist. Sie ist nun eine erwachsene Frau und möchte ihre damals besten Freunde noch einmal wiedersehen und mit ihnen reden. In der Zeit, in der sie wieder „zu Hause“ ist, lebt sie bei ihren Eltern und hält dort eine geheime silberne Kiste unter dem Bett versteckt. Was es damit auf sich hat erfahren wir natürlich erst einmal nicht. Nina hat teilweise düstere Gedanken und sie wird immer nervöser, bis zu dem Tag an dem das treffen mit ihren ehemaligen Freunden stattfindet, auf das sie so lange gewartet hat. Denn es gibt eine Sache die damals geschehen ist. Eine Sache über die niemand reden will, die niemand wahrhaben will und die nie hätte geschehen sollen.

Die Geschichte wird uns aus drei Sichten erzählt und zwar aus Ninas, Tobias und Gregors. Nina ist, wie oben schon erwähnt eigentlich die Protagonistin in dem Buch, jedoch spielt Tobias auch eine entscheidende Rolle, denn er ist der Bruder von Ninas damaligen guten Freund. Gregor ist Ninas Vater, er erzählt uns eine Menge aus der Kindheit von Nina und auch über seine Gedanken bezüglich seiner Tochter, jedoch auch über seine Frau. Ebenso wechseln wir in den Sichtweisen zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Die Sichtweisen von Nina und Tobias waren von Anfang bis Ende der Geschichte purer Nervenkitzel – für mich. Nicht, weil die Geschichte so blutrünstig wäre, sondern weil Michaela Kastel die Spannung neu erfindet. Das sagt übrigens Sebastian Fitzek und ich kann ihm da nur voll und ganz zustimmen. Neben diesen beiden Sichtweisen war die Sichtweise von Ninas Vater immer etwas zum „kurz erholen“, aber trotzdem sehr interessant. Denn er hat uns viele Details aus dem Familienleben erzählt, welche uns ein komplettes Bild über Nina und ihre Familie erstellen ließ.

Ebenso beeindruckend ist der Schreibstil der Autorin, nicht nur wegen der heftigen Spannungserzeugung, sondern aufgrund ihrer realistischen Beschreibungen. Sie beschreibt die Kälte des Wassers, eines Sees im Oktober, auf der Haut von Nina so beeindruckend realistisch – ich habe die Kälte selbst gespürt. Und es bleibt nicht nur bei dieser einen Beschreibung, sondern das ganze Buch kann man Wort für Wort nachempfinden. Ich liebe nichts mehr, als wenn Bücher flüssig in meinem Kopf als Film ablaufen und immer und immer spannender werden – so war dieses Buch.

Es ist zwar keine super ausgefallene Idee, es ist kein Hexenwerk, aber Michaela Kastel schafft es aus einer recht simplen Idee eine super spannende Geschichte zu erstellen, die einen unvorhersehbaren Plot Twist hat. Als ich das Buch zuklappte und das Ende gelesen hatte war ich einfach nur baff und gleichzeitig traurig das es schon vorbei ist. Trotzdem war das Ende ein gelungener Höhepunkt, welcher die Geschichte würdig und das Leserherz befriedigend abgeschlossen hat.

Leider möchte ich nicht mehr vom Inhalt erzählen, denn durch die Sichtweisen erahnt man doch schnell um was es sich grob in dem Buch dreht. Und da ich euch nicht den Spaß am Lesen und die Spannung rauben möchte, habe ich euch nur das nötigste erzählt. Ihre beiden Thriller, die im emons Verlag erschienen sind, sind eine große Empfehlung an jeden Buchliebhaber, Thriller Liebhaber oder Psychothriller Liebhaber oder kurz: an jeden!