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Veröffentlicht am 07.02.2022

Leider der Tiefpunkt der Serie

Most Wanted Enemy
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Francine ist Tänzerin beim Ballett und bereitet sich auf eine Tournee durch Europa vor. Einige ihrer Anträge auf ein Visum werden jedoch abgelehnt, da sie laut den vorliegenden Unterlagen verheiratet sein ...

Francine ist Tänzerin beim Ballett und bereitet sich auf eine Tournee durch Europa vor. Einige ihrer Anträge auf ein Visum werden jedoch abgelehnt, da sie laut den vorliegenden Unterlagen verheiratet sein soll, sie aber ledig angegeben hat. Es stellt sich heraus, dass sie vor fast zehn Jahren ihren damaligen Kollegen Benny in Vegas geheiratet hat. Eine Nacht voller Alkohol, deren Folgen sie völlig vergessen hat und an deren Ende sie ohne einen Blick zurück aus Benny Leben verschwand. Als sie Benny ausfindig macht und ihn um die Scheidung bittet, stellt er eine Bedingung: sie soll für drei Wochen als seine Ehefrau auftreten, um einen guten Eindruck bei künftigen Geschäftspartnern zu hinterlassen. Nicht ganz widerwillig stimmt Francine zu, denn aus dem ehemaligen Nerd mit dicker Brille ist ein äußerst attraktiver CEO geworden.

Bereits die vergangenen fünf Bände der Reihe waren ein Auf und Ab. Von wirklich exzellent gut bis
eher mittelprächtig. Diese Geschichte jedoch bleibt noch hinter den letzteren zurück. Angefangen beim Plot - Vegas-Hochzeiten und deren Folgen gibt es inzwischen zuhauf, können dennoch amüsant sein. Nicht so diese hier. Anfangs habe ich mich gefragt, ob ich einfach den Humor nicht verstehe oder er bewusst so trocken ist wie die Protagonisten. Francine ist für mich eine der nervigsten Hauptpersonen seit langem. Selbstbezogen, rücksichtslos und nervtötend. Benny dagegen ist mir sympathischer gewesen. Auch wenn er ständig von allem und jedem genervt war, hat er sich selbst geschützt. Dass er bereits vor Jahren bereits in Francine verliebt war und tief verletzt zurückgeblieben ist, wird ziemlich rasch klar. Zudem bezeichnet er sich selbst in einem Kapitel als autistisch, was viele seiner Verhaltensweisen erklärt.

So seltsam wie die beiden war auch der Schreibstil. Vielleicht ist er Absicht und soll zu den Merkwürdigkeiten von Francine und Benny passen. Vielleicht konnte auch die deutsche Übersetzung der englischen Fassung nicht gerecht werden, denn die Kommentare zum Original sind hauptsächlich sehr positiv.

Als dies hat in der Summe dazu geführt, dass ich mit diesem Buch keinen Spaß hatte. Die ganze Story schien mir zu konstruiert, zu bemüht, als ob Annika Martin selbst Probleme beim Schreiben gehabt hätte und nur die Reihe mit dem letzten Paar zu Ende bringen wollte. Die Gefühle, die zwischen beiden entstanden sein sollen, kamen bei mir nicht an und waren weder nachvollziehbar noch spürbar.

Ich würde Annika Martin jederzeit wieder eine Chance geben, denn ich weiß, dass sie es besser kann. Aber „Most Wanted Enemy“ war leider eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Noch nie war ich von einem Buch von L.H. Cosway so enttäuscht

Dreams of Yesterday
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L.H. Cosways frühere Hearts-Reihe sowie die Irish-Players-Serie habe ich wirklich gerne gelesen und mich entsprechend auf das Cracks-Duett gefreut. Selten zuvor war ich so enttäuscht von einem Buch und ...

L.H. Cosways frühere Hearts-Reihe sowie die Irish-Players-Serie habe ich wirklich gerne gelesen und mich entsprechend auf das Cracks-Duett gefreut. Selten zuvor war ich so enttäuscht von einem Buch und seiner Autorin.

Das mag auch daran liegen, dass ich aus dem - aus meiner Sicht irreführenden - Klappentext des Buches etwas anderes herausgelesen habe, als es sich tatsächlich darstellt. Das muss man eher dem Verlag als der Autorin anlasten, fließt aber leider in meine Bewertung ein. Zudem ist der Preis für ein Buch dieser Länge, bei dem es sich noch dazu um einen Mehrteiler handelt, deutlich überzogen.

Evelyn und Dylan lernen sich an der gemeinsamen Schule kennen, aber erst als Dylan vor dem Angriff einer Jugendgang flieht und vor ihrer Türe steht, vertiefen sie ihre Bekanntschaft. Sie verlieben sich, schmieden gemeinsam Zukunftspläne. Dylans großer Traum ist ein eigenes Unternehmen New York, weit weg von der Armut in ihrem Dubliner Elendsviertel. Evelyn hingegen hängt an ihrer Familie und würde eher Dylan zuliebe mitgehen. Als es zu einer Tragödie kommt, müssen sich beide für ihren weiteren Weg entscheiden - gemeinsam oder getrennt.

Ihr seht schon, dass ich nicht von dem in der Beschreibung angeführten „Unfall“ spreche, denn das ist es ganz sicher nicht. Was jedoch damit in Zusammenhang steht: wie bringt eine Autorin so starke Gefühle wie Trauer, Leid und Unglück so überzeugend und mitfühlend rüber, dass es der wohl jungen Zielgruppe etwas vermittelt? Und da scheitert die Autorin ganz gewaltig. Ebenso wie bei vielen anderen Problematiken, die viel zu überfrachtet hier kurz angerissen, aber nicht genügend vertieft werden. Hätte sich Cosway auf einige wenige Themen konzentriert und diese sorgfältig ausgearbeitet, könnten Leser*innen sicher etwas daraus mitnehmen.

Besonders hat mich gestört, dass sie den ersten Sex ohne Verhütung erleben lässt. Jahrelang habe ich meinen eigenen Kindern gepredigt, nie, wirklich niemals, auf Kondome zu verzichten. Damit mir eine Autorin dazwischen grätscht? Ein Unding.

Mit Evelyn als auch Dylan konnte ich nicht warm werden. Zeigt er sich anfangs smart und verständig, fand ich ihn zunehmend oberflächlich und geldgierig. Natürlich kann ich verstehen, wenn jemand seiner schäbigen Herkunft entfliehen will, aber Cosway hat das nicht sonderlich sympathisch geschildert. Evelyn hingegen ist zwar durchaus gefühlvoll und emphatisch, aber gegen Dylan einfach zu naiv und unreif. Die Nebendarsteller fand ich deutlich besser ausgearbeitet und überzeugend, besonders den homosexuellen Sam, den ich witzig und klug fand.

Zwar überzeugt die Story mit einem flüssigen und leicht - manchmal zu leicht - zu lesenden Stil. Unter Brillanz oder Poesie, wie im Klappentext beworben, stelle ich mir etwas ganz anderes vor.

Ich habe eine Weile mit mir gehadert, ob ich wirklich nur zwei Sterne vergeben will. Selbst wenn ich von dem ersten Teil eines Buches nicht zu 100 Prozent überzeugt bin, kann ich es normalerweise kaum abwarten, bis die Fortsetzung erscheint. Den zweiten Teil des Crack-Duetts werde ich ganz sicher nicht lesen.

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Veröffentlicht am 03.11.2019

Oberflächliche Romanze ohne Tiefgang

Ice Breakers - Parker
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Alex Parker ist nicht nur ein erfolgreicher Eishockeyspieler, sondern auch ein Mann, der nichts anbrennen lässt. Alkohol und Frauen sind sein Zeitvertreib. Nach dem letzten Skandal wird er nach Philadelphia ...

Alex Parker ist nicht nur ein erfolgreicher Eishockeyspieler, sondern auch ein Mann, der nichts anbrennen lässt. Alkohol und Frauen sind sein Zeitvertreib. Nach dem letzten Skandal wird er nach Philadelphia und ins dortige Team versetzt. Dort kommt er in die Obhut seiner Sportagentin Charlotte „Coach“ Coachman. Nur, dass Charlie eine Versuchung ist, der er kaum widerstehen kann.

Dies wird vermutlich eine der härtesten Rezensionen, die ich je geschrieben habe. Denn ich habe zu diesem Buch einfach zu wenig Gutes zu sagen. Selten habe ich eine Romanze mit so hölzernen Dialogen, so flachen Protagonisten, so unrealistischen Inhalten gelesen.

Weder Alex noch Charlie oder irgendwelche Nebendarsteller fand ich sympathisch genug, um ihnen nahezukommen. Alex hat vor einigen Monaten seinen Vater verloren und in seiner Trauer Trost im Alkohol gesucht. Er ist ganz sicher Alkoholiker und entzieht innerhalb einer Woche in Charlies Wohnung? Ernsthaft? Denn Charlie kennt sich ja damit aus, weil sie als Kind ihre Eltern an Alkohol und Crystal Meth verloren hat. Natüüürlich. Das gehörte unter anderem zu den am unglaubwürdigsten Inhalten. Charlies Boss verbietet (!) Ihr die Beziehung zu Alex, um sie zu schützen und droht mit Kündigung, sollte sie sich nicht daran halten. Und sie hält sich an diese Vorgabe. Ich hätte meinem Boss das Kündigungsschreiben binnen fünf Minuten auf den Tisch geknallt, wenn es um die Liebe meines Lebens ginge.

Dazu kommen erotische Szenen, die jeder Sinnlichkeit entbehren. Eine Aneinanderreihung von wenig inspirierten Handlungen, die nicht einmal logisch formuliert waren. Es schien mir, als wollte die Autorin einfach Sex in ihr Buch aufnehmen, weil es die Leserinnen heute so wünschen.

Dafür ist Jillian Quinn gut mit Wiederholungen. Nachdem ich zum gefühlt zwanzigsten Mal gelesen habe, dass Charlie „karamellfarbenes Haar“ hat, war es auch mir endlich klar. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Auf jeden Fall punktet Quinn mit sportlichem Fachwissen, was Basketball und Eishockey betrifft. Mir persönlich war es sogar zuviel davon, aber vielleicht hätte ich damit rechnen müssen, wenn ich eine Sportromanze lese. Hätte sie ihren Fokus vielleicht ein wenig mehr auf ihre Charaktere gelegt, auf Charlies traurige Kindheit oder mehr Recherche zu Suchterkrankungen betrieben - das Buch hätte davon profitiert. So aber werde ich es in wenigen Tagen vergessen haben.

Herzlichen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. Man kann unschwer erkennen, dass es meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Gefühllose Geschichte, die nicht fesseln kann

Dream Maker - Sehnsucht (The Dream Maker 1)
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Die Agentur „International Guy“ wird von Parker Ellis gemeinsam mit seinen Freunden Bo und Royce geführt. Jeder der Männer hat ein besonderes „Fachgebiet“, in dem auf die Kundinnen der Agentur einfangen ...

Die Agentur „International Guy“ wird von Parker Ellis gemeinsam mit seinen Freunden Bo und Royce geführt. Jeder der Männer hat ein besonderes „Fachgebiet“, in dem auf die Kundinnen der Agentur einfangen wird. Sie coachen in Sachen Leben, Liebe und Finanzen und bringen die Frauen, von denen sie engagiert wurden, auf einen erfolgreichen Weg. Dabei hilft ihnen natürlich auch ihr unwiderstehlicher Sexappeal. Außerdem führen diese Jobs die Männer rund um die Welt.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mit meiner Kritik. Bei diesen überheblichen, selbstgefälligen und chauvinistischen Kerlen, die ich am liebsten ständig schlagen möchte aufgrund ihrer unerträglichen Art? Bei diesem wenig ausgefeilten Stil von Audrey Carlan, der sich zwar flüssig, aber auch wie ein Schulmädchenaufsatz liest? Bei den wenig erotischen, aber dennoch viel zu zahlreichen Sexszenen? Bei der derben Ausdrucksweise, die sich hauptsächlich um Parkers bestes Stück dreht?

Ich habe weder Carlans Calendar Girl- noch ihre Trinity-Reihe gelesen. Der offensichtliche Erfolg dieser Serien und der eigentlich interessant klingende Plot von Dream Maker schienen mir aber ein guter Anreiz zu sein, mich für ein Rezensionsexemplar zu bewerben. Und natürlich ist nicht alles sooo schlecht. Die Autorin beschreibt die Schauplätze der Handlung detailreich und mit offensichtlichem Wissen. Szenen im New York-Abschnitt, in denen es um das One World Trade Center geht, zeigen immerhin Tiefgründigkeit.

Zugegeben: den Kopenhagen-Abschnitt habe ich praktisch nur noch überflogen, weil ich auch nicht mehr erwartet habe, dass sich die Geschichte besser und interessanter gestaltet. Fortsetzung folgt? Sorry, für mich nicht.

Ich bedanke mich herzlich beim Ullstein Verlag und bei NetGalley für das Rezensionsexemplar. Ich glaube, man kann erkennen, das es meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.