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Veröffentlicht am 25.01.2020

Danke, Christelle Dabos, für diese wunderschönen Lesestunden!

Die Spiegelreisende
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Bei "Das Gedächtnis von Babel" handelt es sich um den dritten Teil der Spiegelreisenden-Saga - eine Reihe, bei der es sich definitiv lohnt, ihr die volle Aufmerksamkeit zu schenken und sie von Beginn an ...

Bei "Das Gedächtnis von Babel" handelt es sich um den dritten Teil der Spiegelreisenden-Saga - eine Reihe, bei der es sich definitiv lohnt, ihr die volle Aufmerksamkeit zu schenken und sie von Beginn an zu lesen!

Und auch der dritte Band hat wieder einmal bewiesen, warum diese Reihe sich so sehr lohnt. Ophelia begibt sich durch die Hilfe alter Bekannter auf die Suche nach Thorn, den sie inzwischen seit 3 Jahren nicht mehr gesehen hat. Trotzdem kann sie nicht aufhören an ihn zu denken - und willl es auch gar nicht. Ihre Suche führt sie nach Babel, wo auch das gesamte Buch spielt. Dabos stellt uns hier eine neue Arche vor, die nur so sprüht vor Fantasie und Anima und Pol um weites überbietet an Kuriosität. Es gibt hier so vieles, dass man als Leser zusammen mit Ophelia unbedingt entdecken möchte. Was also ihre Fantasie angeht, hat Dabos in diesem Band noch einmal ordentlich einen drauf gelegt!

Zu dem Schreibstil braucht man jemandem, der die ersten beiden Bände kennt - und an so jemanden richtet sich ja eigentlich auch diese Rezension - schon gar nicht mehr viel sagen. Ich finde es aber immer wieder beeindruckend, wie klar und einfühlsam dieser ist - und das trotz der Tatsache, dass es eine Übersetzung ist. Wie auch immer: Autorin und Übersetzerin sind hier meisterhaft gut in ihrem Job!

Der Spannungsaufbau fällt in diesem Band stellenweise allerdings etwas seichter aus als z.B. im Vorgänger. Es beginnt mit einem langsameren Einstieg und so richtig gepackt hat mich besagte Spannung daher erst so richtig doll nach etwa der Hälfte - was nicht heißen soll, dass die erste Hälfte nicht lohnenswert oder gar schlecht wäre. Auch der Cliffhanger fällt dieses Mal meinem Empfinden nach nicht ganz so rießig wie beim Vorgänger aus. Da ist er trotzdem und es macht mich schon wieder ganz hibbelig noch Monate warten zu müssen, bis ich weiterlesen kann.

Unterm Strich ist der dritte Band vielleicht ein bisschen weniger gut als die ersten beiden, aber immernoch so super, dass ich unbedingt 5 Sterne dafür geben will. Danke Christelle Dabos, für diese wunderschönen Lesestunden!

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Durchweg spannendes Fantasy-Jugendbuch

Die Ungeheuerlichen - Das Böse ist auf deiner Seite
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Hauptfigur von Paul Durhams "Die Ungeheuerlichen" ist die junge Riley, die zusammen mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in Moderfurt lebt (gelegen an dem Flüsschen Moder). Regiert wird das Dorf ...

Hauptfigur von Paul Durhams "Die Ungeheuerlichen" ist die junge Riley, die zusammen mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in Moderfurt lebt (gelegen an dem Flüsschen Moder). Regiert wird das Dorf von Graf Longchance - ein unangenehmer Geselle, der eine Reihe unnötiger Gesetze führt und seine Dorfbewohner ausnutzt. Doch die eigentlichen Bösewichte in dieser Fantasywelt sind die sogenannten Nobolds. Stinkende, riesige und unangenehme Wesen, die es zum Glück seit Jahren nicht mehr nach Moderfort getrieben hat. Nicht so aber in diesem Jahr... Und retten können das Dorf nur die Ungeheuerlichen, allerdings wurden diese schon vor langer Zeit verstoßen.

Besonders fasziniert hat mich an dem Buch, dass die Spannung durchweg aufrecht erhalten wurde. Kaum ein Kapitel endet nicht mit einem kleinen Cliffhanger oder wirft neue Rätsel und Fragen auf - die am Ende natürlich alle gelöst werden. Tatsächlich hat das Buch nicht eine einzige Länge zu verzeichnen, es ist aber auch nicht so, dass hier Dinge zu schnell vonstatten gehen. Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Schreibstil des Autors!

Auch die Figuren gewinnt man alle sehr lieb (zumindest die guten). Zu erwähnen wäre aber das die "Bösen" - Familie Longchance - eher stereotyp bleiben. Hier kommt nicht allzu viel mehr an Tiefe rum, es wird also letztendlich sehr deutlich, dass man diese auch gar nicht mögen oder für sie gar Empathie empfinden soll.

Ich bin nun definitiv keine Jugendliche von 11 Jahren mehr, fand das Buch aber dennoch sehr gelungen und fühlte mich bestens unterhalten. Daher kann ich nur schlussfolgern, dass es für eine/n 11-Jährige/n der Wahnsinn sein muss. :) Gerne vergebe ich hier also die volle Sternchenanzahl.

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Veröffentlicht am 06.11.2019

Bewegend - ein Must-Read für Liebesroman-LeserInnen!

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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Da der Klappentext zum Inhalt nicht viel sagt, erstmal ein paar Worte dazu, worum es eigentlich geht:

Unsere Protagonisten sind Grace und Jackson - zwei Menschen die auf den ersten Blick eigentlich nicht ...

Da der Klappentext zum Inhalt nicht viel sagt, erstmal ein paar Worte dazu, worum es eigentlich geht:

Unsere Protagonisten sind Grace und Jackson - zwei Menschen die auf den ersten Blick eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Grace ist Pastorentochter und arbeitet als Lehrerin in Atlanta. Ihre Familie lebt noch in ihrem kleinen Heimatstädtchen, in dem sie auch ihren Mann Finn kennengelernt hat. Und genau mit diesem muss Grace gerade eine schwere Trennung durchstehen, die sie wieder in ihre Heimat zurückführt. Um sich ein paar Tage Auszeit zu nehmen, fährt sie spontan zu ihrer besten Freundin. Kaum die Stadtgrenze passiert, machen jedoch die Bremsen ihres Autos schlapp und Grace wird von Jackson gerettet. Dieser begegnet Grace jedoch alles andere als freundlich, ist sie doch das Prinzesschen der seiner Meinung nach schlimmsten Familie der Stadt. Im Gegenteil zu Grace' bis dahin scheinbar perfektem Leben ist seines das einzige Chaos. Als Kind verlor er seine Mutter bei einem Autounfall. Sein Vater hat sich von da an dem Alkohol zugewandt und kein Ende mehr gefunden. Jackson selbst geriet in die Drogenabhängigkeit, nur ein Entzug konnte Abhilfe schaffen. Doch wenn ihn der - wie Jackson sagen würde beschiss*** - Alltag wieder einholt, helfen ihm nur seine Affären, den Drogen zu wiederstehen. Als Grace und Jackson aufeinander treffen, kommt es zu gewaltigen Beschimpfungen, vielen Vorurteilen und - wie vielleicht schon zu erwarten ist - überraschenden Gefühlsexplosionen!

Zunächst muss ich sagen, dass dies mein erster Roman von Brittainy C. Cherry war, ich bin also mit noch keiner Meinung über die Autorin an das Buch herangegangen, dafür aber mit meiner bei Liebesromanen typisch kritischen Haltung. Was ich bei Liebesromanen nun wirklich gar nicht leiden kann, sind zu viel Schnulze, zu wenig Realitiät, Paare, die auf den ersten 100 Seiten zusammenfinden und dann ihre kleinen Beziehungswehwehchen durchleben müssen, fehlende nachvollziehbare Emotionalität und unrealistische Gefühlswallungen. Hier habe ich nun 5 Sterne vergeben, was wohl für sich spricht: Keines von diesen Vorurteilen wurde erfüllt! Ganz im Gegenteil: Brittainy C. Cherry bringt unbeschreiblich viel Emotion in ihren Roman, ohne sich auf eine kitischige Spur zu begeben. Man durchlebt als Leser gute wie schlechte Gefühle, dabei bewegt sich der Roman stets an dem Realistischen und Vorstellbaren. Mir erschien hier nichts künstlich inszeniert, verworren, sondern in der Regel nachvollziehbar. Und - ohne zuviel verraten zu wollen - auch die Protagonisten finden erst ganz zum Schluss ihr eigenes Happyend. 

Dass es sich bei diesem Roman eindeutig um einen Liebesroman handelt, möchte ich gar nicht abstreiten, dennoch finde ich es erwähnenswert, dass es hier auch Themen über die klassische Mann-Frau-Liebe hinaus gibt. Da wäre zum einen das Thema Liebe zur eigenen Mutter oder die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern, die sie niemals haben durfte. Die Autorin macht hier das Thema Fehlgeburten ganz groß. Ich kann jemandem, der dies oder ähnliches bereits durchgemacht hat, weder zu noch von dem Roman abraten, nur so viel: Die Autorin geht mit dem Thema sehr behutsam und respektvoll um und zeigt Wege der Akzeptanz auf. 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich nun zum Abschluss tatsächlich noch Worte über den Schreibstil verlieren muss, aber um die Rezension vollständig zu machen: Über diesen gibt es absolut nichts Schlechtes zu sagen - sehr klar und gefühlvoll! Mich hat die Autorin mit diesem Werk nicht nur überrascht, sondern auch überzeugt und nun möchte ich es jedem nahelegen, der gerne Liebesromane liest. Dann ist "Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" nämlich ein MUSS!

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Veröffentlicht am 20.10.2019

Misterykrimi mit Fantasy und Steam Punk und ein einfühlsamer Schreibstil - fesselnd!

Die Ewigkeit in einem Glas
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Jess Kidd hat hier ein fesselndes Mistery-Krimi-Fantasy-Potpourri geschaffen, dass ich hinterher nur ungern aus den Händen gelegt habe. Aber erst einmal zum Inhalt:

London, 1863. Bridie Divine ist Privatdetektiven, ...

Jess Kidd hat hier ein fesselndes Mistery-Krimi-Fantasy-Potpourri geschaffen, dass ich hinterher nur ungern aus den Händen gelegt habe. Aber erst einmal zum Inhalt:

London, 1863. Bridie Divine ist Privatdetektiven, manchmal auch tätig für ihren jahrelangen Freund Inspector Rose. Denn Bridie hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann erkennen wie eine jede Leiche gestorben ist und ihr so ihre Geheimnisse entlocken. Doch Leichen sind es nicht, mit denen Bridie in diesem Buch fertig werden muss. Nachdem sie auf dem Friedhof dem Geist Ruby, zu Lebzeiten ein Boxer, begegnet ist, der ihr seitdem nicht mehr von der Seite weicht (und den nur sie sehen kann), kommt auch schon ihr nächster Fall ins Haus: eine Kindesentführung. Bridie macht sich auf die Suche, kramt dabei tief in ihrer Vergangenheit, durchforstet Londons Straßen und lässt jede Menge misteriöses ans Licht kommen.

Bridie war mir von Anfang an sehr sympatisch - eine taffe Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist und auch nichts dagegen hat sich mal die Hände schmutzig zu machen. Mindestens genauso sehr mochte ich Ruby, der so seine eigenen Probleme mit seinem Geisterdasein hat. Immerhin musste er diese Welt viel zu früh verlassen. Und dann ist da noch dieses Knistern zwischen dem Geist und der lebendigen jungen Frau. Zusammen bilden die beiden ein schräges, aber auch interessantes Ermittlerduo. 

Der Schreibstil der Autorin war mir neu - doch er ist sehr passend zum Romaninhalt. Jess Kidd gelingt es auf besondere Weise mit der Sprache zu spielen und dabei dennoch so einfühlsam zu sein. Sicher auch in englischer Originalfassung sehr lesenswert!

Das Buch ist definitiv eher etwas für Fantasyliebhaber als für Krimileser. Doch man muss dennoch für die Mischung offen sein. Wenn man Steam Punk mag, ist der Roman ebenfalls eine sehr gute Wahl. Mag man alles drei, ist er vielleicht perfekt. :) Auf sehr eindrucksvolle Weise hat Jess Kidd hier wohl den besten Krimi geschaffen, den ich je gelesen habe. Nun gut, man muss dazu sagen, ich bin kein großer Krimifan, dafür umso größerer Fantasyfan. Und diese Mischung ist einfach großartig! Kritik habe ich an dem Buch tatsächlich nicht mal ein kleines bisschen. Ich hoffe sehr, Jess Kidd beschließt Bridies Geschichte fortzuführen. Denn ich habe einfach noch nicht genug ihr!

Veröffentlicht am 07.09.2019

Noch besser als Band 1!

Die Spiegelreisende
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Band 2 der Spiegelreisenden-Saga geht noch spannender weiter als der Vorgänger!

Seitdem die Sippe der Drachen fast vollständig ermordet wurde, wird es gefährlich für Ophelia am Pol. Um zukünftig unter ...

Band 2 der Spiegelreisenden-Saga geht noch spannender weiter als der Vorgänger!

Seitdem die Sippe der Drachen fast vollständig ermordet wurde, wird es gefährlich für Ophelia am Pol. Um zukünftig unter dem Schutz des Familiengeistes Faruk zu stehen, muss sie diesem erstmals persönlich gegenüber treten. Kurzerhand ernennt sie dieser jedoch zur Vize-Erzählerin. Damit muss Ophelia nicht nur ihm, sondern dem ganzen Hof auf der Bühne Geschichten erzählen - und auch noch begeistern. Hinzu kommt, dass auf misteriöse Weise Adelige aus dem Mondscheinpalast verschwinden. Und während die Hochzeit mit Thorn immer näher rückt, versucht Ophelia herauszufinden was mit ihnen passiert ist. Schließlich könnte sie die nächste sein, die verschwindet...

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber dieser Band überbietet tatsächlich noch seinen Vorgänger. Die Spannung wird dauerhaft aufrecht erhalten, sodass man das Buch gezwungermaßen in jeder freien Minute weiterlesen möchte. Auch die Beziehung zwischen Ophelia und Thorn - die in Band 1 ja noch sehr im Schatten stand - nimmt neue Gestalt an. Was für eine, sei an dieser Stelle nicht verraten, jedoch waren die wenigen Szenen mit den beiden mir die liebsten. 

Ich fiebere nun schon sehr auf Band 3 hin, kann jedoch nur raten den Klappentext des 3. Bandes nicht schon zu lesen, bevor man Band 2 beendet hat - Spoilergefahr! ;)