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Veröffentlicht am 03.01.2020

Ein spannender Umweltthiller

Bluterde
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Buchmeinung zu Claudia Praxmayer – Gefährliche Gier

„Gefährliche Gier“ ist ein Kriminalroman von Claudia Praxmayer, der 2019 im dotbooks Verlag erschienen ist. Erstmals erschien dieses Buch unter dem ...

Buchmeinung zu Claudia Praxmayer – Gefährliche Gier

„Gefährliche Gier“ ist ein Kriminalroman von Claudia Praxmayer, der 2019 im dotbooks Verlag erschienen ist. Erstmals erschien dieses Buch unter dem Titel „Bluterde“ 2013 bei Droemer Knaur.

Zum Autor:
Claudia Praxmayer ist gebürtige Salzburgerin und hat Biologie studiert. Sie arbeitet in München als selbstständige PR-Beraterin und Autorin. Sie hat bereits Ratgeber, Sachbücher und mittlerweile drei Romane veröffentlicht. Als aktives Mitglied des NABU Deutschland engagiert sie sich seit vielen Jahren ehrenamtlich im Bereich Artenschutz und setzt sich für bedrohte Tierarten ein.

Klappentext:
Im Dschungel lauert der Tod … Die engagierte Artenschützerin Dr. Lea Winter ist für ein Naturschutzprojekt für Gorillas im Kongo verantwortlich – und entsetzt, als sie erfährt, dass skrupellose Geschäftemacher nicht davor zurückschrecken, die majestätischen Tiere auszurotten, um in ihrem Lebensraum nach Coltan zu schürfen. Wild entschlossen, die Gorillas zu retten, reist Lea selbst in den kongolesischen Dschungel. Doch dort muss sie am eigenen Leib erfahren, dass Gewalt und Korruption in diesem Land an der Tagesordnung sind: Lea findet sich im Visier einer gefährlichen Mafia wieder, deren Wurzeln tief in die westliche Welt reichen …

Meine Meinung:
Die drei Hauptfiguren Lea, Femi und Ian sind starke Persönlichkeiten, zwischen denen es zu Konflikten kommt, auch wenn sie ähnliche Ziele haben. Inoffizielle Coltanminen im Naturschutzpark bedrohen Tiere und Menschen in dieser Region. An ihnen verdienen Rebellen, geschmierte Regierungsvertreter und vor allem ausländische Geldgeber. Der Konflikt eskaliert und Lea gerät in große Gefahr. Spätestens hier wird es extrem spannend und die Autorin schlägt ein hohes Erzähltempo an. Hier konnte ich das Buch kaum noch zur Seite legen. Eher als störend empfand ich eine angedeutete Liebesbeziehung. Femi und Ian kämpfen intensiv um die Rolle des Alpha-Männchens, raufen sich dann aber doch zusammen. Ein Kommandounternehmen setzt einen spannenden Höhepunkt. Die Actionsequenzen sind eindrucksvoll und haben mich positiv überrascht. Auch die Schilderung der Hintergründe ist gelungen und hat mich überzeugt. Manchmal übertreibt es die Autorin allerdings mit den von den Protagonisten zu lösenden Problemen. Während Femi und Ian sehr sympathisch auf mich wirkten, ging mir Lea mit ihrer Reinlichkeitsphobie und ihrer Ausstrahlung im afrikanischen Umfeld eher auf die Nerven. Aber Ecken und Kanten hatten die Hauptfiguren auf jeden Fall. Auch das Ende konnte überzeugen, auch weil nicht alles positiv ausfiel.

Fazit:
Ein überzeugender Thriller mit viel Tempo, spannender Handlung und gut gestalteten Figuren. Auch wenn es noch Potential für Verbesserungen gibt, vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2019

Tucker Caliban - ein eigenartiger Rebell

Ein anderer Takt
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Buchmeinung zu William Melvin Kelley – Ein anderer Takt

„Ein anderer Takt“ ist ein Roman von William Melvin Kelley, der 2019 bei Hoffmann und Campe in der Übersetzung von Dirk van Gunsteren erschienen ...

Buchmeinung zu William Melvin Kelley – Ein anderer Takt

„Ein anderer Takt“ ist ein Roman von William Melvin Kelley, der 2019 bei Hoffmann und Campe in der Übersetzung von Dirk van Gunsteren erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet „A Different Drummer“ und ist 1962 erschienen.

Zum Autor:
William Melvin Kelley wurde 1937 in New York geboren. Mit vierundzwanzig Jahren veröffentlichte er seinen bis heute gefeierten Debütroman A Different Drummer. Nach mehrjährigen Aufenthalten in Paris und auf Jamaika kehrte er mit seiner Familie 1977 nach New York zurück und unterrichtete am Sarah Lawrence College Kreatives Schreiben. Für seine Romane, Kurzgeschichten, Essays und Filme wurde Kelley vielfach ausgezeichnet. Er starb 2017 in Harlem.

Klappentext:
Die kleine Stadt Sutton im Nirgendwo der Südstaaten. An einem Nachmittag im Juni 1957 streut der schwarze Farmer Tucker Caliban Salz auf seine Felder, tötet sein Vieh, brennt sein Haus nieder und macht sich auf den Weg in Richtung Norden. Ihm folgt die gesamte schwarze Bevölkerung des Ortes.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist in vielerlei Hinsicht besonders. Dies fängt mit der Hauptfigur Tucker Caliban an, der der erste schwarze Farmer in Sutton gewesen ist. Seine Gedanken kommen kaum vor – es werden die Ergebnisse seines Tuns aus mehreren Perspektiven betrachtet. Er ist ein friedlicher Bürger, der ruhig und scheinbar zufrieden sein Leben gefristet hat. Dann vernichtet er von einen Tag auf den anderen seine Existenz und verlässt mit seiner Familie den Ort. Dies ist der Auslöser für eine friedliche Massenflucht aller schwarzen Bewohner des Ortes. Die Beobachter dieser Flucht sind zuerst überrascht und dann irritiert. Warum verlassen die schwarzen Bewohner den Ort? Sie werden nicht bedroht und doch ziehen alle fort. Die weißen Bewohner verstehen es nicht, aber sie merken, dass sich auch ihr Leben ändern wird. Auch ein wohlhabender schwarzer Priester aus dem Norden schaut sich die Lage vor Ort an und ist vom Tun Tucker Calibans fasziniert. Tucker bewegt mit seinem Tun mehr, als die lautstarken Proteste in anderen Orten.
Die Sprache ist einfach und die Handlung überschaubar. Und doch übt die Geschichte Faszination auf den Leser aus. Ganz automatisch kommt man ins Grübeln und fragt sich, warum diese Massenflucht einsetzt. Aus den Schilderungen der weißen Bevölkerung wird klar, dass das Zusammenleben zwar friedlich, aber nicht gleichberechtigt gewesen ist. Das ist der einzige Grund.

Fazit:
Dieses Buch hat mich trotz der vorgeblichen Schlichtheit zum Nachdenken gebracht. Es ist ein faszinierender Appell für die Gleichberechtigung aller Menschen. Deshalb fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Ein Meisterwerk

Der Verein der Linkshänder
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Buchmeinung zu Hakan Nesser – Der Verein der Linkshänder

„Der Verein der Linkshänder“ ist ein Kriminalroman von Hakan Nesser, der 2019 bei btb in der Übersetzung von Paul Berf erschienen ist. Der Titel ...

Buchmeinung zu Hakan Nesser – Der Verein der Linkshänder

„Der Verein der Linkshänder“ ist ein Kriminalroman von Hakan Nesser, der 2019 bei btb in der Übersetzung von Paul Berf erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „De vänsterhäntas förening“ und ist 2019 erschienen.

Zum Autor:
„Lesen ist großartig, aber schreiben ist vielleicht noch großartiger“, sagte Håkan Nesser einmal. Den deutschen Lesern ist er besonders durch die Reihe mit Kommissar Van Veeteren bekannt sowie durch die „Gunnar-Barbarotti“-Krimis. In Schweden sind seine Werke so anerkannt, dass zwei seiner Bücher zu Schulliteratur wurden: „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ sowie „Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla“. Das freut den Autor besonders, weil er bis 1998 als Lehrer tätig war. Der 1950 in der schwedischen Gemeinde Kumla geborene Schriftsteller hat Geisteswissenschaften studiert und Englisch und Schwedisch unterrichtet. Er lebt heute mit seiner Familie in London und auf Gotland.

Klappentext:
Kommissar Van Veeteren - mittlerweile im Ruhestand, aber so legendär wie eh undje - bereitet sich innerlich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, als ein früherer Kollege auftaucht, um ihn von einem alten Fall zu berichten. Damals waren in einer Pension in Oosterby vier Menschen ums Leben gekommen, die nur eines gemeinsam hatten: die Mitgliedschaft in einem "Verein der Linkshänder". Da das fünfte am Treffen teilnehmende Mitglied verschwunden war, wurde der Mann schnell als Täter identifiziert, aber niemals gefunden. Nun ist überaschend nach Jahren seine Leiche aufgetaucht, offensichtlich wurde er zur selben Zeit ermordet wie die anderen. Mit anderen Worten: Van Veeteren und seine Kollegen haben damals versagt, der Mörder ist weiter auf freiem Fuß. Bald danach wird eine weitere Männerleiche gefunden - mit den Ermittlungen hier betraut: ein gewisser Inspektor Barbarotti...

Meine Meinung:
Das Zusammentreffen der Krimifiguren van Veeteren und Barbarotti deutete auf einen besonderen Kriminalroman hin. Meine Erwartungen waren riesig und sie wurden erfüllt. Der Kriminalroman spielt auf drei Zeitebenen, zwischen denen der Autor permanent wechselt. In der Zeitebene, die Ende der sechsiger Jahre spielt, beginnt die Geschichte des Vereins, der sich nur aus linkshändigen Schülern rekrutiert. In der zweiten Zeitebene zu Beginn der neunziger Jahre werden mehrere Mitglieder ermordet und in der Jetztzeit ermitteln die Kommissare in einem neuen Mordfall. Van Veeteren erfährt von einem ehemaligen Kollegen, dass sie bei den Ermittlungen zum Mehrfachmord den falschen Täter überführt haben. Van Veeteren nutzt die Flucht vor den Feierlichkeiten zu seinem 75. Geburtstag um mit seiner Lebensgefährtin in dieser Sache zu ermitteln. Beide tauschen dabei meist eher philosophische Überlegungen aus, kommen aber trotzdem auch in der Sache voran, Durch eingefügte Abschnitte aus den früheren Zeitebenen werden die Überlegungen des Lesers immer wieder in eine falsche Richtung geleitet. Alles klingt plausibel und man glaubt, den Täter überführt zu haben, aber dann tauchen neue Ermittlungsergebnisse auf, die dem widersprechen. Dieses Vorgehen wiederholt sich einige Male. Dann wird Barbarotti in einem aktuellen Mordfall zu Ermittlungen nach Maardam geschickt. Er ist mit einer Kollegin unterwegs und auch sie pflegen Unterhaltungen, die ofr nur bedingt mit dem Fall zu tun haben. Bei einem gemeinsamen Abendessen wird dann der Fall gelöst. Dessen sind sich beide Ermittler sicher.
Hakan Nesser ist ein begnadeter Erzähler, der mich fesselt ohne das es die Spannung braucht. Er beschreibt die Menschen so, dass ich eine genaue Vorstellung ihrer Persönlichkeit habe. In diesem Buch kommt dem Leser ganz automatisch die Rolle eines Ermittlers zu und mehrfach hatte ich einen Täter überführt, der es dann doch nicht war. Der Autor spielt mit dem Leser auf eine besondere Weise. Am Ende hatte ich volles Verständnis für den Fehlgriff van Veeterens, zumal er mit allen Fakten und der Mithilfe seiner Partnerin doch noch den richtigen Täter erkennt.

Fazit:
Mir hat dieses Werk unheimlich viel Vergnügen bereitet, auch wenn oder gerade weil mir mehrfach eine vollständige Lösung suggeriert wurde, die dann mit einer weiteren Information hinfällig wurde. Ich kann nur applaudieren, die Höchstnote fünf von fünf Sternen vergeben (100 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Ein Psychothriller der ruhigen Art

Der zehnte Gast
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Buchmeinung zu Shari Lapena – Der zehnte Gast

„Der zehnte Gast“ ist ein Kriminalroman von Shari Lapena, der 2019 bei Bastei Lübbe in der Übersetzung von Axel Merz erschienen ist. Der Titel der englischen ...

Buchmeinung zu Shari Lapena – Der zehnte Gast

„Der zehnte Gast“ ist ein Kriminalroman von Shari Lapena, der 2019 bei Bastei Lübbe in der Übersetzung von Axel Merz erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „An Unwanted Guest“ und ist 2018 erschienen.

Zum Autor:
Shari Lapena arbeitete als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, bevor sie sich dem Schreiben von Romanen widmete. Sie gab ihr Thrillerdebüt mit THE COUPLE NEXT DOOR. Shari Lapena lebt mit ihrem Ehemann und den beiden gemeinsamen Kindern in Toronto.

Klappentext:
Das Mitchell’s Inn in den Wäldern der Catskill Mountains ist der perfekte Ort für ein gemütliches Wochenende. Doch als ein Schneesturm aufzieht, der jeglichen Kontakt zur Außenwelt unmöglich macht, wird das Hotel zur tödlichen Falle. Denn ein Gast nach dem anderen stirbt unter mysteriösen Umständen. Jeder weiß: Der Mörder muss unter ihnen sein - und es gibt keine Möglichkeit, die Polizei zu alarmieren oder zu fliehen ...

Meine Meinung:
Mein erstes Buch der Autorin hat mich positiv überrascht. Das Setting ist in ähnlicher Form wohlbekannt – eine Gruppe von Menschen trifft sich an einem abgelegenen Ort und kann keine Verbindung zum Rest der Welt aufnehmen und dann gibt es einen Todesfall. Hier liegt die Abgeschiedenheit an einem Wintersturm und ist zeitweiliger Natur.
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und jeder der zehn Gäste trägt seinen Teil dazu bei. Keiner der Gäste ist der geborene Sympathieträger und jeder hat ein Problem in seinem Rucksack. Nach ruhigem Beginn zieht die Autorin das Tempo an, indem einige der Gäste ihr Problem zumindest zu Teilen kundtun. Nach der zweiten Leiche wird auch die Atmosphäre frostig und auch der Leser beginnt zu frösteln. Blutige Darstellungen fehlen komplett, denn die Autorin setzt auf die psychologischen Momente. Manche Gäste benehmen sich etwas seltsam, auch weil der Druck, der auf ihnen lastet, schwer wiegt. Die Autorin seziert Beziehungen und die Beteiligten geben kein gutes Bild ab. Es gibt weitere Leichen und manche Personen verhalten sich unvernünftig. Das ist vielleicht das einzige Manko dieses Buches. Die Autorin spielt mit dieser Unvernunft und manchmal bleibt die erwartete Leiche aus. Der Weg zur Auflösung ist mit einigen Überraschungen gepflastert und auch am Ende bleiben ein paar Punkte offen.

Fazit:
Dieser Thriller lebt von der Darstellung der psychologischen Aspekte und hat mich weitgehend überzeugt. Die kleineren Mängel führen zu keiner Abwertung und so vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten). Dazu gibt es eine klare Leseempfehlung für die Freunde psychologisch geprägter Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 19.10.2019

Ohne Gral ist es eine friedlichere Welt

Der Erzfeind
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Buchmeinung zu Bernard Cornwell – Der Erzfeind

„Der Erzfeind“ ist ein Historischer Roman von Bernard Cornwell, der 2007 bei Ullstein in der Übersetzung von Claudia Feldmann erschienen ist. Der Titel der ...

Buchmeinung zu Bernard Cornwell – Der Erzfeind

„Der Erzfeind“ ist ein Historischer Roman von Bernard Cornwell, der 2007 bei Ullstein in der Übersetzung von Claudia Feldmann erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Heretic“ und ist 2003 erschienen. Ich habe die ungekürzte Lesung durch Frank Stöckle gehört, die 2019 im Audiobuch Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band zur Serie „Die Bücher vom Heiligen Gral“.

Zum Autor:
Bernard Cornwell wurde 1944 in London geboren. Nach seinem Geschichtsstudium arbeitete er als Reporter für die BBC. 1980 folgte er seiner Frau in die USA, und weil er keine Arbeitserlaubnis erhielt, begann er, historische Romane zu schreiben. Bernard Cornwell lebt auf Cape Cod, USA.

Klappentext:
In einer blutigen Schlacht erobern die Engländer 1347 Calais - der lange Krieg mit Frankreich scheint beendet. Nur für Thomas von Hookton gibt es keine Rast. Seine Suche nach dem Heiligen Gral geht weiter. Sie führt ihn in die Gascogne, zum Schloss von Astarac, das einst seinen Vorfahren gehörte und heute Guy Vexille, dem Mörder seines Vaters. Genau an diesem Ort ist der Gral zum letzten Mal gesehen worden.
Als Thomas das Schloss erreicht, wird er Zeuge einer Tragödie: Eine junge Frau soll als Ketzerin verbrannt werden. Thomas kann sie vor dem Scheiterhaufen bewahren, und sie fliehen - durch ein blutgetränktes Land, einer Schlacht entgegen, die nicht nur über Leben und Tod entscheiden wird, sondern auch über die Zukunft der Christenheit.

Sprecher:
Frank Stöckle arbeitet als Musiker, Schauspieler und Sprecher. Als Hörbuchsprecher versteht er es, Lesungen gekonnt und fein moduliert in Szene zu setzen. Er spricht dieses Buch ausgezeichnet. Seine Lesung bekommt fünf von fünf Sternen.

Meine Meinung:
Auch jn diesem Buch geht es gewohnt rau und blutig zu. Im Gegensatz zu dem Vorgängerband gibt es aber wieder mehr Handlung neben den Schlachtenbeschreibungen. Ein französischer Kardinal mischt nun bei der Gralsuche mit und er hat so seine eigenen Ideen, wie man den Gral findet. Thomas befreit eine verurteilte Ketzerin und dies führt zu einem ernsthaften Konflikt mit seinem schottischen Freund und Waffenbruder Robbie, der ebensfalls ein Auge auf die schöne Frau geworfen hat. Es gibt neue Bösewichte, aber auch neue Freunde für Thomas. Ein besonderes Augenmerk liegt diesmal auf umherziehende Räuberbanden, die aus geflüchteten Zivilisten mit Frau und Kind gebildet werden. Ihnen bietet sich keine andere Möglichkeit, um zu überleben. Der technische Fortschritt hält Einzug mit Geschützen und Kanonen, deren Nutzung Bernard Cornwall gewohnt akkurat beschreibt. Im Süden Frankreichs kommt es dann zum Zusammentreffen von Thomas mit seinem Vetter, dem schwarzen Ritter Guy Vexille. Zeitgleich zieht eine Pestepidemie über das Land und findet in den geschwächten Bewohnern leichte Opfer.
Bernard Cornwall findet in diesem Band wieder zur Bestform und glänzt auch mit überraschenden Wendungen und faszinieren Kampfschilderungen. Diesmal kommt aber auch die Motivation der Beteiligten zur Sprache. Diese eher ruhig angelegten Abschnitte bereichern das Buch deutlich. Im Showdown zieht er noch einmal alle Register und es wird deutlich, dass die Welt ohne Gral besser dran ist.

Fazit:
Der Abschluss der Trilogie ist auch ihr Höhepunkt. Gerne vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für all diejenigen Leser aus, die mit reichlich Gewalt gut zurechtkommen.