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Veröffentlicht am 13.11.2019

Der 10. Band der Reihe

Guglhupfgeschwader
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Seit ich auf der Leipziger Buchmesse 2017 die Autorin Rita Falk interviewen durfte, habe ich alle ihrer Eberhofer-Krimis entweder gelesen, gehört oder gesehen.

Logisch, dass ich da den 10. Fall unbedingt ...

Seit ich auf der Leipziger Buchmesse 2017 die Autorin Rita Falk interviewen durfte, habe ich alle ihrer Eberhofer-Krimis entweder gelesen, gehört oder gesehen.

Logisch, dass ich da den 10. Fall unbedingt haben musste und mich gleich draufgestürzt habe, als er bei mir ankam. Und er kam, als Gewinn, direkt signiert von Verlag, mit Lebkuchenherz und Signatur der Autorin 🙂

Wirklich überraschend war das Buch dann aber leider nicht. Das Umfeld von Franzl ist, wie immer, vollkommen überdreht und am liebsten hab ich hier, nach wie vor, die Oma. Die ist einfach der absolute Hammer.

Die Mordgeschichte kann nicht wirklich durch Spannung punkten, hier hab ich geistig manchmal komplett abgeschalten, da sie eher langweilig und an den Haaren herbeigezogen wirkte. Und das „Beziehungsgedöns“ mit Rudi langweilt derzeit eher als das es zum Lachen reizt. Mindestens einmal pro Buch kündigt er die Zusammenarbeit mit dem Eberhofer, geht nicht ans Telefon oder spielt die beleidigte Leberwurst – also auch der Front nichts neues.

Dennoch ist es immer wieder schön, nach Niederkaltenkirchen zurückzukehren. Ich hab mir parallel dazu noch das Hörbuch gegönnt, um die Geschichte weiter genießen zu können, wenn mal keine Zeit zum Lesen ist. Und die Erzählweise von Christian Tramitz – nun die machte das Buch wenigstens zu einem Hörgenuss, wenn es schon kein totaler Lesegenuss war.

Was mich gestört hat, war der Fehlen der Witzigkeit, des Charmes der Vorgängerbände. Die neuen Charaktere, allen voran Lotto-Otto, gingen komplett unter weil sie nicht den Raum und vorallem auch nicht die Tiefe bekommen haben, die es gebraucht hätte.

Ich konnte auch nicht glauben, wie der Eberhofer sich dem Lotto-Otto gegenüber verhalten hat. Echt jetzt? Er als Polizist gibt einem Spielsüchtigen einen Haufen Geld? Ohne auch nur im Traum daran zu denken, dass er es nicht dafür nehmen wird, wozu es gedacht ist? Er wundert sich echt, das das schief geht?

Warum nur werde ich das Gefühl nicht los, dass das Buch entstehen musste? Total konstruiert, wir an der Tafel entstanden wirkt? Als ob man einen Baustein auf den anderen setzt. Oder statische Figuren in einen Setzkasten setzt. Es ist keine Bewegung drin, alles wird gesetzt und gestelzt, unglaubwürdig und gemusst.

Ich gebe Rita Falk natürlich auch beim 11. Band (wenn es den denn geben wird) eine Chance, aber mehr als 3 Punkte kann ich dem Buch nicht geben.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Kastanienjahre

Kastanienjahre
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Kastanienjahre ist der zweite Roman der Autorin Anja Baumheier und nachdem mich „Kranichland“ aus ihrer Feder so begeistern konnte, musste ich unbedingt zugreifen

Diesmal führt uns die Geschichte in das ...

Kastanienjahre ist der zweite Roman der Autorin Anja Baumheier und nachdem mich „Kranichland“ aus ihrer Feder so begeistern konnte, musste ich unbedingt zugreifen

Diesmal führt uns die Geschichte in das kleine mecklenburgische Dorf Peleroich an der Ostseeküste und hier beginnt in den 50er Jahren die gemeinsame Geschichte von Karl und Christa.

Ein zweiter Erzählstrang beginnt dann in Paris, wo wir die Tochter von Karl und Christa, nämlich Elise kennenlernen.

Mit der Rückkehr von Elise in das Dorf ihrer Kindheit erwacht die Geschichte zum Leben, wir tauchen ein in Vergangenheit und in die Geschehnisse im Dorf. Es geht um die Flucht aus der DDR rüber in den „goldenen Westen“, es geht um Fluchthelfer und die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind und um die Gängeleien im „Vorzeigedorf“ mit all den Einschränkungen. Und das nicht nur in Sachen Konsum, Konsumgüter und Versorgung der Bevölkerung. Sondern eher und viel mehr in Sachen eigene Meinung etc. Ein sehr interessantes Thema, das aber dann doch leider nur angerissen wurde, war die Umwandlung der Bauernhöfe in die LPG, die Einschneidungen im Leben der Bauern und wie sie behandelt wurden, wenn sie es wagten, sich dem entgegen zu stellen.

Auf zwei Zeitebenen erzählen die Protagonisten ihre Geschichte und wir erfahren viel von dem Zusammenhalt im Dorf, von Hoffnungen und Träumen, von Verlust und Angst.

Der Leser bekommt vielen Einblicke in die Geschehnisse und Bräuche der DDR und es hätte ein wunderbares, spannendes und interessantes Buch werden können.

Hätte werden können – ich glaube die Formulierung zeigt schon, dass ich mit dem Buch nicht so zufrieden war.

Im Gegensatz zu „Kranichland“ ist es der Autorin diesmal nicht gelungen, mich zu fesseln und zu begeistern. Das lag, meiner Meinung nach an zwei Punkten:

Zum einen fehlten mir die Emotionen im Buch. Alles wirkte irgendwie statisch, steif. Die geschichtlichen Fakten wie die Gründung der DDR, der Mauerbau und die Nach-Wendezeit sind sehr detailliert und sehr realistisch-genau beschrieben und sind daher sehr interessant. Aber die menschlichen Faktoren, die Protagonisten bleiben blass und ohne jegliches Profil. Es fehlt die Empathie und die Wärme. Denn auch dieser Teil wirkt das eher wie eine Aufzählung von Ereignissen.

Dazu kommt das sprunghafte in der Geschichte. Der Autorin gelingt es hier leider nicht, eine ausgewogene Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart zu verweben. Dazu sind die Zeitsprünge sehr groß. So kann es passieren, das eine Szene scheinbar ellenlang erzählt wird, es dann einen Sprung von einigen Jahren gibt und die Geschichte dann irgendwie weitergeführt wird. Das hat in mir als Leserin das Gefühl aufkommen lassen, dass ich etwas verpasst habe und ich habe mich selbst ein paar Mal erwischt, wie ich ein paar Seiten zurückgeblättert habe, um herauszufinden, ob ich etwas überlesen habe.

Lieblingszitate:

»Auch aus Steine, die einem in den Weg gelegt werden, kann man was Schönes bauen.«

»Kannst du kein Stern am Himmel sein, sei eine Lampe im Haus.« (Seite 13)

»Es ist besser, ein Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.« (Seite 73)

Meine Wertung:

War Kranichland noch ein absolutes Lesehighlight, so bekommt das Buch nur 3 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Lale Petersen ermittelt wieder

Lale-Petersen-Reihe / Allerlei Leipzig
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Es wurde mal wieder Zeit für einen Lale Petersen-Krimi aus der Feder der Dresdner Autorin Christine Sylvester und da ich sie auf der Dresden (er)Lesen Anfang September hin in Dresden treffen durfte, habe ...

Es wurde mal wieder Zeit für einen Lale Petersen-Krimi aus der Feder der Dresdner Autorin Christine Sylvester und da ich sie auf der Dresden (er)Lesen Anfang September hin in Dresden treffen durfte, habe ich mich für „Allerlei Leipzig“ entschieden.

Das knapp 160 Seiten umfassende Buch war relativ schnell durchgeschmökert. Trotz des sehr tollen Settings – es spielt zu einem großen Teil auf der Leipziger Buchmesse und teilweise auch bei Leipzig liest – konnte es mich aber nicht wirklich begeistern.

Ich glaube, es lag diesmal sehr an Lale selbst. Obwohl ich schon einige Geschichten mit ihre kenne, also auch mit ihrer sarkastischen Art vertraut bin, ging sie mir diesmal mit ihrer Besserwisserei und ihrer Art, teilweise mit Menschen umzuspringen, sehr auf die Nerven. Sie hat auch ihre guten Seiten, hängt sich rein und versucht, Menschen zu helfen. Sie ist sehr strikt in ihrer Meinung, vertritt sie auch gegen alles und jeden, und vergreift sich dabei auch oft sehr im Ton.

Der Fall an sich war leidlich spannend, auch wenn es ganz anders endet und letztlich etwas anderes im Mittelpunkt stand als der Klappentext verrät.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Die Fortsetzung

Bin hexen - Geht in Deckung
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Endlich die langersehnte Fortsetzung von Bin Hexen: Wünscht mir Glück aus der Feder von Liana Mars. Endlich geht die Geschichte von Prim und Liam weiter. Als ich das hörte, musste ich das Buch habe und ...

Endlich die langersehnte Fortsetzung von Bin Hexen: Wünscht mir Glück aus der Feder von Liana Mars. Endlich geht die Geschichte von Prim und Liam weiter. Als ich das hörte, musste ich das Buch habe und nutzte auch zugleich die Chance, es signiert beim Drachenmond-Verlag zu bestellen.

Den ersten Teil fand ich, auf Grund der Geschichte und auch des Schreibstils der Autorin einfach nur großartig.

Leider konnte die Autorin das „großartige“ im zweiten Band nicht weiterführen und ich glaube man merkt, dass das Buch eigentlich ein Wunsch der Fans war und die Autorin vielleicht gar keinen zweiten Teil geplant hatte.

Hier ist alles ein wenig zu viel, zu übertrieben. Das fängt bei viel zu viel Chaos an, zieht sich über zu viele Sachen hinweg, die wohl witzig gemeint waren mir aber tatsächlich kein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. So manches Mal dachte ich „Wirklich, jetzt auch noch das?“ wenn wieder eine der wahnsinnig vielen Ideen, die die Autorin wohl hat, in die Geschichte eingeflossen ist. Nicht immer war dann dieser Strang, die Idee schlüssig und nicht immer passte sie, in meinen Augen, ins Konzept.

Das stalkende Hula-Mädchen mit ihrer Faszination für Liam war so ein Part, der mir irgendwann zu viel wurde. Ja, es war witzig, es war gut gedacht. Aber wie vieles, was witzig ist … die Dosis macht’s und wenn es zu übertrieben ist, ist der Grad von Witzigkeit zur Nerverei sehr schmal.

Dazu kam, dass die Auflösung der Geschichte nicht wirklich überraschend kam und dann das Ende. Echt jetzt? Soll die Geschichte wirklich so ihr Ende finden? Für mich war das wahnsinnig enttäuscht und eine der Ideen, die nicht hätten sein müssen.

Für mich muss ich leider sagen, war das eher eine schwache Fortsetzung und nicht das, was ich mir erhofft hatte. Allerdings hat mich das Buch dennoch auf weiten Strecken gut unterhalten und zum Abschalten vom Alltag bringen können.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Sherlock, der Feuerwehrhund

Sherlock, der Feuerwehrhund
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Dieses Buch erzählt die (wahre) Geschichte des Brandermittlers Paul Osborne und dessen Cockerspaniel Sherlock. Es erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen Mensch und Tier, der gemeinsamen Arbeiten ...

Dieses Buch erzählt die (wahre) Geschichte des Brandermittlers Paul Osborne und dessen Cockerspaniel Sherlock. Es erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen Mensch und Tier, der gemeinsamen Arbeiten bei der Londoner Polizei und dem Talent des Hundes, Brandursachen zu erschnüffeln.
Der Leser bekommt nicht nur einen Eindruck von dem Zusammenleben und der gemeinsamen Arbeit. Er bekommt einen Eindruck von der Familie, dem Umfeld von Paul und Sherlock. Die beiden nehmen uns mit in die Feuerwache, zu Brandstellen. Sie zeigen uns wie vielfältig die Arbeit ist, die nach Feierabend nicht einfach aufhört. Denn Paul und Sherlock arbeiten eigentlich ständig zusammen: an dem gegenseitigen Vertrauen zum Beispiel. Zusammen gehen sie durch dick und dünn und so wird Sherlock zu einem Freund – nicht nur von Paul sondern auch und besonders von dessen Kindern.

Das Buch gibt einen Einblick in Arbeit der Brandermittler und in die Arbeit mit den Hunden, von denen es bei der Londoner Feuerwehr damals 3 gab. Es gibt einen Einblick dahingehend, wie spielerisch das Lernen von Sherlock erfolgt. Es zeigt uns auch, wie andere auf den Hund reagieren, sich ihm öffnen. Ganz besonders Kinder. Und so wird Sherlock auch dann „rangezogen“ wenn es darum geht, Kinder für das Thema Brandschutz zu sensibilisieren.

Das Buch hat potential, war interessant und trotzdem … so ganz überzeugen konnte mich es nicht. Teilweise wirkte es statisch, starr und ohne dass in mir Emotionen geweckt wurden. Manchmal kam es wie eine Abhandlung des Themas rüber, dann wurde es wieder persönlich und emotional. Es gab keinen gleichbleibenden Schreibfluss, keinen Erzählrhythmus.

Was mir gut gefallen hat waren die Bilder im Buch. Diese haben die Geschichte ein wenig realer gemacht, greifbarer.