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Veröffentlicht am 19.11.2019

Wo die Bestie lauert...

Four Keys – Die Stadt im Schatten
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Zu Beginn des Buches lernt man Violet kennen, die mit ihrer Mutter zurück in deren Heimatstadt Four Keys zieht. Soweit noch nichts Außergewöhnliches, denn das Mädchen wirkt wie ein typischer Teenie und ...

Zu Beginn des Buches lernt man Violet kennen, die mit ihrer Mutter zurück in deren Heimatstadt Four Keys zieht. Soweit noch nichts Außergewöhnliches, denn das Mädchen wirkt wie ein typischer Teenie und die Stadt wie ein ganz normales, verschlafenes Nest.

Schnell wird aber klar, dass die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen. Denn es kommen Justin, Harper und Isaac ins Spiel, die Nachkommen der Gründer der Stadt. Und sie haben ungewöhnliche Fähigkeiten, um die Bestie, die die Stadt immer wieder bedroht in Schach zu halten. Auch Violet gehört dazu - ohne dass sie allerdings davon weiß.

Der Einstieg ist mir eigentlich leicht gefallen, allerdings muss man schon etwas mitdenken, denn die Informationen zu den Gründerfamilien und was so besonders an ihnen ist, bekommt man als Leser nur in kleinen Häppchen serviert. Das hat mich manchmal verwirrt, allerdings hat es auch dafür gesorgt, dass ich unbedingt mehr wissen wollte und weitergelesen habe. Es hält den Leser also bei der Stange.

Etwas schade fand ich, dass die Bestie, die die Stadt bedroht, nicht wirklich greifbar ist. Sie scheint keine Gestalt zu haben und auch hier hält sich die Autorin etwas bedeckt, sodass man sich einiges zusammenreimen muss. Auf der einen Seite hätte ich mir hier mehr Infos gewünscht, auf der anderen Seite lässt es Raum für die eigene Fantasie, deswegen bin ich ein bisschen hin- und hergerissen, wie ich es bewerten soll.

Auf jeden Fall aber hebt sich dieser Buch dadurch von anderen, ähnlichen Geschichten ab. Auch der Aufbau ist besonders. Es gibt immer wieder Rückblenden, sodass man Infos aus der Vergangenheit erhält. Diese sind nicht extra gekennzeichnet, sondern immer mal dazwischen geschoben. Das sorgt für eine hohe Komplexität.

Gerade zum Ende hin wird es dann nochmal richtig spannend und absolut nicht vorhersehbar. Ich wurde überrascht und bin sehr zufrieden. Allerdings schreit der Schluss aber danach, dass es weitergeht. Denn jetzt, wenn man die Personen kennt und sich in Four Keys schon fast heimisch fühlt, ist es auf einmal vorbei. Deshalb freue ich mich auch schon auf den zweiten Teil.

Insgesamt ein spannendes Buch, das Jugendliche sicher anspricht. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 16.11.2019

Endlich wieder Becky...

Christmas Shopaholic
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So, endlich ist es da das neue Buch um Becky Bloomwood. Auch wenn es mittlerweile schon der 9. Band der Reihe ist, kann man es unabhängig von den anderen Büchern lesen. Man wird auch so gut unterhalten, ...

So, endlich ist es da das neue Buch um Becky Bloomwood. Auch wenn es mittlerweile schon der 9. Band der Reihe ist, kann man es unabhängig von den anderen Büchern lesen. Man wird auch so gut unterhalten, wobei es natürlich witziger ist, wenn man die Personen kennt und weiß, was in der Vergangenheit bereits passiert bzw. schief gelaufen ist. Da es schon über drei Jahre her ist, dass ich den letzten Teil gelesen habe, war es für mich auch ein klein wenig ein Neuanfang...

Die Geschichte ist jetzt nicht unbedingt etwas neues. Wer die anderen kennt, der wird nicht überrascht sein, dass Becky mal wieder voll im Shopping-Wahn ist. Allerdings hat sie sich angepasst und kauft nachhaltig ein. Zumindest auf ihre Weise :) Den aktuellen Bezug fand ich super passend, eben auch, dass sie das Internet fürs Einkaufen entdeckt. Man merkt, die Protagonistin geht in der Zeit mit und Sophie Kinsella passt den Hintergrund daran an.

Der Schreibstil ist sehr lebendig, deshalb liest sich das Buch auch sehr flüssig und schnell. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Man kann einfach in Beckys Welt abtauchen.

Wie man es schon kennt, gibt es zwischen den Kapiteln auch wieder kleine Highlights, nämlich Antwort-E-Mails auf Beckys Anfragen. Die haben nicht unbedingt etwas mit dem Buchinhalt zu tun, sind aber einfach witzig und verdeutlichen einfach nochmal die Gedankengänge der Protagonistin, wenn es um Shopping geht.

Ein bisschen Kritik habe ich aber trotzdem: Ja, Becky ist anders und immer ein bisschen drüber. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich älter geworden bin oder ob es mir einfach nur jetzt extrem aufgefallen ist: Manchmal war es mir zu viel. Zu viel Drama, zu viele Pannen, zu viele Zufälle, zu viel von allem. Das hat mich gerade am Ende des Buches sogar ein bisschen genervt.

Trotzdem ist auch dieser Band ein MUSS für alle Shopaholic-Fans und ich habe es genossen, wieder von Becky zu lesen. Von mir gibt es 4 Sterne! Hoffentlich dauert es wieder nicht wieder so lange, bis der 10. Band erscheint.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Alle sehen, was du siehst...

Wir sehen dich sterben
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Die Grundidee des Plots hat es mir direkt angetan: Irgendwas hast du im Auge, das dafür sorgt, dass andere sehen können, was du siehst - und du weißt nichts davon. Damit wird auch direkt eingestiegen und ...

Die Grundidee des Plots hat es mir direkt angetan: Irgendwas hast du im Auge, das dafür sorgt, dass andere sehen können, was du siehst - und du weißt nichts davon. Damit wird auch direkt eingestiegen und der im Klappentext angekündigte Mord lässt auch nicht lange auf sich warten.

Dann geht es Schlag auf Schlag. Ein Team aus einer Wissenschaftlerin und einigen Polizisten versucht herauszufinden, was hinter den geheimnisvollen Streams im Internet steckt und die Morde zu verhindern. Dass das gar nicht so leicht ist, wird schnell klar. Denn zwischen den "normalen" Kapiteln, in denen man den Protagonisten folgt, bekommt man auch immer einen Ausschnitt vom Mörder und seiner Vorgehensweise präsentiert. Das war gut gemacht und hat die Spannung erhöht.

Das "Große Ganze" hinter allem zu verstehen, sah anfangs ganz leicht aus. Dann zeigt sich aber, dass der Hintergrund viel komplexer ist, als man erwartet hat. So konnte mich das Buch dann doch nochmal überraschen, obwohl sich die Grundstory sehr linear entwickelt und so manches keine Überraschung war.

Der Autor hat Mut gezeigt, in dem er nicht zimperlich mit seinen Figuren umgeht. So sollte man sich nicht an jede sympathische Figur gewöhnen, denn es könnte sein, dass sie nicht bis zum Ende überlebt. Leider war es aber so, dass das Ende dann doch sehr nach "Happy End" geschrien hat. Hier hätte es für mich ruhig noch etwas dramatischer zugehen können.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist sehr lebendig, es gibt viele Dialoge und gerade von Nina und ihrer Gefühlswelt erfährt man sehr viel. Längen gab es keine nennenswerten, es ging immer Schlag auf Schlag.

Insgesamt hat mir der Thriller sehr gut gefallen. Der Plot war mal etwas anderes, die Grundidee spannend und auch wenn es zum Ende hin etwas klassischer wurde, wurde ich doch sehr gut unterhalten. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Einfach grausam...

Lautlose Schreie
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Auch wenn es sich um den zweiten Fall von Ermittlerin Mara Billinsky handelt, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Allerdings empfehle ich, bei der Reihenfolge zu bleiben, denn so kann man ...

Auch wenn es sich um den zweiten Fall von Ermittlerin Mara Billinsky handelt, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Allerdings empfehle ich, bei der Reihenfolge zu bleiben, denn so kann man die Rahmenhandlung besser nachvollziehen und weiß vor allem schon mehr von Mara. Der Fall an sich ist aber abgeschlossen.

Und weiß Gott nichts für schwache Nerven. Gerade wenn es um Kinder geht, bin ich sehr dünnhäutig, und hier wird eine Kinderleiche nach der anderen gefunden. Und nicht nur das: Durch einige Passagen erfährt man auch - zumindest indirekt - wie die Kinder vorher gelitten haben. Das hat mich doch ziemlich berührt und auch wenn es an dieser Stelle nur Fiktion ist, ganz schön schockiert.

Das besondere: Es treffen mehrere Handlungsstränge aufeinander, die am Anfang nichts miteinander zu tun zu haben scheinen - aber eben dann doch ein großes Ganzes ergeben. Und hier ist auch mein kleiner Kritikpunkt: Denn man kann sich sehr schnell erschließen, wie alles zusammenpasst, auch wenn nichts direkt bzw. erst sehr spät, angesprochen wird.

Super fand ich, dass Mara jetzt nicht auf einmal die Top-Ermittlerin ist und alle sie lieben - denn im ersten Teil hatte sie ja zu kämpfen, von ihren Kollegen und vor allem von ihrem Chef ernstgenommen zu werden. Wie sie sich hier präsentiert und wie sie auch hier wieder kämpfen muss, um bei den großen Fällen mitarbeiten zu dürfen, ist sehr authentisch und wird nicht romantisiert.

Auch wenn man - was ich ja bereits kritisiert habe - schneller als die Ermittler begreift, was hinter allem steckt, ist und bleibt die Handlung sehr spannend, denn es ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Es gibt viele Hinweise, aber wirklich greifen kann man die Täter nicht. Man hofft und bangt also mit.

Das Ende ist dann fast ein wenig ernüchternd, aber trotzdem sehr passend. Es ist eben doch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, was es sehr realitätsnah und authentisch macht. Denn manchmal sind auch die besten Ermittler einfach machtlos.

Insgesamt wurde ich wieder sehr gut unterhalten. Das Buch war spannend und ging mir besonders nah. Allerdings fand ich den ersten Teil der Reihe etwas besser, deswegen gibt es für "Lautlose Schreie" 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Auf in die Vergangenheit

Effi liest
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"Eine romantische Komödie" - das trifft auf das Buch auf jeden Fall zu. Denn Schmunzeln muss man beim Lesen permanent, was einfach am Setting und der damaligen Gesellschaft liegt.

Denn Effi gehört zur ...

"Eine romantische Komödie" - das trifft auf das Buch auf jeden Fall zu. Denn Schmunzeln muss man beim Lesen permanent, was einfach am Setting und der damaligen Gesellschaft liegt.

Denn Effi gehört zur feinen Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts. Deswegen geht sie eigentlich auf ein Internat, bei dem sie auf ihr Leben als zukünftige gute Ehefrau vorbereitet werden soll. Wäre da nicht ihre Neugier und ihr Wissensdurst. Denn als sie ein Buch findet, fliegt sie vom Internat, da es nicht für junge Frauen geeignet ist. Das stachelt Effi aber erst recht an, herauszufinden, was es damit auf sich hat.

Wenn man heute lebt, erscheint vieles von damals einfach absurd. Denn alles was mit Sex oder generell der Liebe zwischen zwei Menschen zu tun hat, ist total verpönt und darf nicht angesprochen werden. Es kommt deswegen zu der ein oder anderen kuriosen Situation, die von der Autorin gekonnt erzählt werden. Vor allem im Bereich der Medizin musste ich mehr als einmal lachen, denn hier scheint Kokain das Wundermittel gegen alles - von Müdigkeit zu Kopfschmerzen - zu sein. Heute undenkbar!

Die Sprache hat mir auch super gefallen, denn man hat wirklich das Gefühl, aufgrund der Ausdrucksweise in den Dialogen, in die Vergangenheit zu reisen. Auch das Verhalten der einzelnen Personen wirkt sehr authentisch, sodass man sich im Berlin von 1894 wiederfinden kann.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Effi, die auch die Hauptperson ist. Eine mindestens genauso große Rolle spielt aber der Arzt Max, den sie im Zug kennenlernt. Seine Perspektive wird durch Briefe an seinen Bruder veranschaulicht, was eine gute Mischung war.

Natürlich darf aber auch die Romantik nicht fehlen. Hier kommt dann aber auch mein Kritikpunkt. Denn während sich die Liebesgeschichte an sich noch spannend verhält, wird sie dann schnell vorhersehbar. Am Ende geht dann auch alles irgendwie zu schnell, sodass es etwas aufgesetzt war.

Insgesamt hatte ich beim Lesen aber sehr viel Spaß. Von mir gibt es daher 4 Sterne!