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Veröffentlicht am 23.02.2020

Unterhaltsamer, humorvoller Stil, tolle Liebesgeschichte, starke, sympathische Protagonistin und spannende Handlung

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Ich bin ja bei Hypes immer ein bisschen skeptisch, aber dieses Buch hat mich schon mit der Leseprobe in den Bann gezogen und beim Lesen war es nicht anders. Der/die LeserIn lernt am Anfang kurz Mailin ...

Ich bin ja bei Hypes immer ein bisschen skeptisch, aber dieses Buch hat mich schon mit der Leseprobe in den Bann gezogen und beim Lesen war es nicht anders. Der/die LeserIn lernt am Anfang kurz Mailin und ihre Familie kennen, und dann finden wir uns schon in Lyaskye mitten in einem tödlichen Wald wieder.
Die Seiten flogen quasi vorbei und das Buch erweist sich definitiv als fesselnd und durchgehend spannend, und weiß immer wieder mit Plottwists zu überraschen, die ich so nicht habe kommen sehen.

Dabei mochte ich auch den Schreibstil sehr gerne, der sich locker und flüssig lesen lässt, und der vor allem auch sehr humorvoll ist, nicht zuletzt, weil Mailin die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt und sarkastische Kommentare einfließen lässt. Dadurch hat das Lesen ungemein viel Spaß gemacht und gerade die Schlagabtausche zwischen Mailin und Peter sind dabei sehr unterhaltsam.

Schon allein durch ihren Sarkasmus war Mailin mir direkt sympathisch. Sie liebt ihre Schwester über alles, macht nebenbei Kendo (was sich durchaus als nützlich erweist) und ich mochte auch, wie sie handlungsorientiert Entscheidungen trifft und dabei ihre Möglichkeiten abwägt. Das wirkt zwar nicht immer ganz unnaiv, was sie aber gleichzeitig auch sehr authentisch wirken lässt - sie ist eben in einer fremden Welt, deren Gepflogenheiten sie nicht kennt, und gibt sich Mühe, sich anzupassen. Sie ist mutig und lässt sich nicht unterkriegen, sucht immer nach einem Ausweg und kämpft für ihre Vorstellungen - kurzum: Ich mochte sie.
Und auch die anderen Charaktere sind sehr interessant. Hier fällt es mir schwer, da jetzt groß drauf einzugehen, um nicht zu spoilern, aber es gab einige sehr sympathische und einige deutlich weniger sympathische Charaktere.

Am Anfang erinnert das Eintauchen in die fremde und vor allem durchgängig von bösen Überraschungen gespickte Welt ein wenig an "Alice im Wunderland", auf eine etwas düstere Weise. Generell fand ich die Idee dahinter ziemlich interessant und die Welt unheimlich faszinierend, und bin gespannt darauf, wie das im Folgeband weiter entwickelt wird.

Was ich außerdem noch herausheben will, ist, wie sehr ich die Liebesgeschichte mochte, und das, obwohl ich in letzter Zeit von Liebesgeschichten gerade in Jugendbüchern tendenziell eher genervt war. Hier war das komplett anders. Seit langem habe ich mal wieder richtig mitgefiebert und die Szenen sind so unglaublich schön geschrieben, dass ich ganz hingerissen war.

Fazit: Ein lockerer, sarkastischer Schreibstil, eine sympathische, mutige und entschlossene Protagonistin, eine coole Idee und eine tolle, mitreißende Liebesgeschichte tragen gespickt mit hoher Spannung dazu bei, dass es unheimlich viel Spaß macht, dieses Buch zu lesen, und die Seiten nur so vorbeigeflogen sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2019

Über Monster, Wunder, Mut und Freundschaft

Der Ozean am Ende der Straße
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Diese außergewöhnliche Geschichte wird eingerahmt durch die Handlung des Mannes, der sich an seine Kindheit erinnert, ehe wir dann genau dahinein wechseln. Der Protagonist, der ebendiese Geschichte aus ...

Diese außergewöhnliche Geschichte wird eingerahmt durch die Handlung des Mannes, der sich an seine Kindheit erinnert, ehe wir dann genau dahinein wechseln. Der Protagonist, der ebendiese Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, erhält nie ein Namen, was mir bis zu dem Interview mit dem Autor, das in meiner Ausgabe hinten abgedruckt ist, auch nicht aufgefallen war.

Das Genre des Buches ist vage Fantasy, allerdings alles andere als eine typische Geschichte. Der Protagonist ist sieben Jahre, liest gerne und es ist ein bisschen so, als würden Dinge, die man sich mit sieben Jahren vorstellt, real werden. Monster, Magie, aber auch Wunder und allerhand anderer übernatürlicher Phänomene.

Die Zielgruppe des Buches sind Erwachsene, denn obwohl der Protagonist ein Kind ist und vieles fast märchenhaft anmutet, ist die Atmosphäre doch auch sehr düster und viele angeschnittene Themen werden Kinder nicht unbedingt verstehen. Umgekehrt kritisiert das Buch gerade Erwachsene, nimmt die Position von Kindern ein und wendet sich gegen die Fantasielosigkeit und Härte der Erwachsenen.
Die Geschehnisse, die von Erwachsenen als übernatürlich klassifiziert werden würden, werden mit einer kindlichen Selbstverständlichkeit hingenommen. In diesem Buch scheint alles möglich zu sein, egal, wie sehr es gegen die Vernunft geht, und das fand ich unheimlich cool.

Ich hatte den Eindruck, dass der Protagonist sich absolut authentisch wie eben ein siebenjähriger Junge verhält. Dass er Angst hat, sich nicht traut, Dinge zu machen, trotzig wird, naiv ist, fordernd. Ohne dass ich das jemals als anstrengend empfunden hätte. Denn nichtsdestotrotz ist er beispielsweise eben auch sehr mutig.
Dabei lernen wir seine Familie nur aus seiner Sicht und damit auch nur in seinem Eindruck kennen - seine Schwester also vor allem als nervig und besserwissend, seinen Vater als streng und strafend, und so weiter, was super interessant ist.

Auf der anderen Seite haben wir Lettie Hempstock, ihre Mutter und ihre Urgroßmutter auf ihrer Farm, die für den Protagonisten zu einem Zufluchtsort voller kleiner Wunder und Perfektionen ist. Gerade die Freundschaft, die der Protagonist zu Lettie aufbaut, wird dabei als unkompliziert, aber auch sehr schön beschrieben.

Die Atmosphäre ist relativ düster, fast leicht unheimlich. Gleich zu Anfang wird es auch ein wenig trauriger, und generell tat mir der Protagonist wiederholt leid - letztendlich fieberte ich durchaus mit dieser Geschichte mit, die mich in ihren ganz eigenen Bann zog.

Fazit: Absolut außergewöhnliche Geschichte mit einer einnehmenden, düsteren Atmosphäre aus der Sicht eines authentisch dargestellten siebenjährigen Junge, in der alles möglich zu sein scheint - eine Geschichte über Monster, Magie und Wunder, über Mut und Freundschaft und ein bisschen auch über die Gegensätze zwischen Kindern und Erwachsenen.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Eine poetische Geschichte, die eine toxische Freundschaft absolut gelungen darstellt

Dunkelgrün fast schwarz
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Das Buch handelt von einer toxischen Freundschaft, die hier meiner Meinung nach sehr gelungen dargestellt wird. Das macht das Buch auf keinen Fall zu einer leichten Lektüre, denn diese Abhängigkeit zu ...

Das Buch handelt von einer toxischen Freundschaft, die hier meiner Meinung nach sehr gelungen dargestellt wird. Das macht das Buch auf keinen Fall zu einer leichten Lektüre, denn diese Abhängigkeit zu verfolgen kann unangenehm sein, verzweifelt stimmen, Hass wecken und es manchmal schwer machen, weiterzulesen - und doch hing ich an den Seiten. Und doch zog mich die Geschichte in ihren ganz eigenen Bann.

Es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen, stattdessen stellt dieses Buch vielmehr eine Collage aus Erinnerungen dar. Erinnerungen aus drei Sichten - der von Moritz, der von seiner Mutter Marie und der von Jo, der Freundin von Raf. Vor jeder Erinnerung steht zur Einordnung die Jahreszahl, dennoch erzählen alle im Präsens, was einem als LeserIn das Gefühl gibt, direkt dabei zu sein.
Zusammen ergeben sie nach und nach ein Bild der Freundschaft und der Ereignisse danach, und auch wenn einige Punkte erst am Ende enthüllt werden, besteht die Spannung eher darin, dass ich selbst in eine gewisse Abhängigkeit geriet und einen Blick auf diese toxische Freundschaft zu verschiedenen Zeiten hatte - mit der immer offenen Frage, ob Moritz sich in der Gegenwart endlich daraus lösen kann.

Rafs Sicht ist dabei nicht vertreten, aber ich persönlich finde, dass dies die Chemie dieses Buch ein stückweit kaputtgemacht hätte. Alle ProtagonistInnen scheitern in gewisser Weise daran, ihn zu verstehen, hinter seine Fassade zu blicken. Sie verklären ihn mal, sie hassen ihn, sie unterliegen seinem Bann - und als LeserIn weiß man ebenso wenig, was Rafs Intentionen sind, was diese Magie, die er auf andere ausübt, wirklicher werden lässt.

Und oh, ich habe Raf gehasst. Und gleichzeitig war ich unglaublich fasziniert von ihm.
Raffael ist schon als Kind gewalttätig und manipulativ. Gleichzeitig zieht er alle in einen Charme. Er kommt aus einem reichen Elternhaus, und in gewisser Weise erkennt man sein Verhalten in seinen Eltern wieder, vor allem in seinem gutaussehenden, charmanten und reichen Vater, ganz so, wie er es später auch ist. Denen die weiblichen Herzen zufliegen, die alles bekommen, was sie wollen und sich dessen vollends bewusst sind. Arrogant, selbstbewusst und vor allem auch selbstsicher.
Die ganze Zeit über strahlt Raf Überlegenheit aus, die nie wirklich gebrochen wird. Er scheint die ganze Zeit mit einem amüsierten Lächeln auf die Welt zu blicken, als würde er sich über sie lustig machen.

Raf kontrolliert, er manipuliert, und Moritz fügt sich. Moritz ist unheimlich passiv, lässt sich mitziehen, macht alles mit, und genau hier zeigt sich das Toxische, wenn er sich nicht daraus lösen kann. Und als Leserin verspürte ich Verzweiflung angesichts dieser Unentrinnbarkeit.
Moritz ist zurückhaltend, ruhig, man merkt, dass er ein gutes Herz hat, und umso mehr frustriert es, dass es auch in der Gegenwart so wirkt, als würde er sich wieder protestlos in Rafs Fänge geben und zusehen, wie Raf sein Leben zerstört.

Aber auch Marie habe ich als relativ passiv wahrgenommen und mich oft gefragt, inwieweit sie etwas hätte tun können, diese Abhängigkeit verhindern können. Sie trifft Entscheidungen, die sie nicht unbedingt sympathisch machen, und doch wirkt sie vor allem verloren.
Sie zieht nach Hallein bei Salzburg, wo der Großteil der Handlung spielt, einem Ort, aus dem auch die Autorin kommt, was sich in einigen österreichischen Ausdrücken bemerkbar macht, die dem Buch einen authentischen Charme geben.
Nachdem sie unerwartet schwanger wird, macht Marie nichts aus ihrem Studium, sondern heiratet den Vater und zieht in den ländlichen Ort, den sie nicht kennt, um die Kinder großzuziehen. Und somit ist sie selbst erst Mitte 20, plötzlich mit Verantwortungen konfrontiert, die sie nicht erwartet hatte, gefangen in einem Leben, das ihr die ungewollte Schwangerschaft aufgezwungen hat. Somit empfand ich immer wieder doch auch Mitleid für sie. Gleichzeitig bietet sie eine Außenperspektive auf die Freundschaft während der Kindheit und ihre eigene Machtlosigkeit.

"Dunkelgrün fast schwarz" zeichnet sich dabei auch durch den herausragenden Schreibstil aus, der sehr poetisch ist, was ich persönlich sehr gerne mochte. Hinzu kommt, dass Moritz Synästhetiker ist und Farben sieht, was seiner Erzählweise eine zusätzliche Ebene verleiht.
Doch neben der Poesie mutet das Buch oft auch derb an. Die Erwachsenen haben oft Sex, selten zärtlich. Im Kontrast dazu steht die doch sehr liebevolle Beziehung zwischen Kristin und Moritz, oder die partnerschaftliche zwischen Alexander und Marie.
Auch Jo ist ein sehr ambivalenter Charakter. Sie leidet unter Essstörungen, ist zynisch, verbittert und gleichzeitig ebenfalls absolut abhängig von Raf.

Das Buch überraschte mich mit einem runden Abschluss, nach dem man mit bitterem Nachgeschmack und einer Vielzahl an Gefühlen zurückbleibt. Vor allem aber werden diese toxische Freundschaft und Rafs Manipulation so nachvollziehbar und ausweichlich dargestellt, dass man als LeserIn die Abhängigkeit intensiv spürt, sie verabscheut, einen Ausweg wünscht und doch selbst irgendwie davon gefangen wird.

Fazit: Unheimlich gut geschriebene Geschichte einer toxischen Freundschaft, die die Abhängigkeit nachvollziehbar werden lässt. Verschiedene Sichten bilden eine Collage aus den verschiedenen Momenten und konstruieren so ein Bild dieser Freundschaft zwischen dem charmanten, immer kontrollierenden und manipulativen Raf und dem von ihm abhängigen Moritz. Der poetische Schreibstil trägt seinen Teil dazu bei, den/die LeserIn in den Bann zu ziehen, von dieser oft düsteren und manchmal derben Geschichte, die einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Bittersüße, außergewöhnliche Liebesgeschichte

Himmelsfern
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Mir fällt es mir unheimlich schwer, irgendwas zu dem Inhalt zu sagen, ohne zu spoilern. Das Buch lebt quasi davon, dass man als LeserIn ebenso wenig weiß wie Noa, und gleichermaßen versucht, die Puzzleteile ...

Mir fällt es mir unheimlich schwer, irgendwas zu dem Inhalt zu sagen, ohne zu spoilern. Das Buch lebt quasi davon, dass man als LeserIn ebenso wenig weiß wie Noa, und gleichermaßen versucht, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Dabei habe ich das Buch auch als sehr unvorhersehbar empfunden.
Das Buch ist in erster Linie eine Liebesgeschichte mit kleinen Fantasyelementen und im Vordergrund stehen die ProtagonistInnen. Wer spannende Kämpfe und epische Weltrettungsmissionen erwartet, ist hier falsch. Das Buch ist ruhig, allerdings von einer unterschwelligen Spannung untermalt, die an die Seiten fesselt. Und gleichzeitig ist die Geschichte auch außergewöhnlich, anders, als die meisten Geschichten dieses Genres, auch wegen ihrer Erzählweise.

Und die Liebesgeschichte ist unglaublich schön, sie ist melancholisch, aber auch romantisch, ohne dass ich es als kitschig empfunden hätte. Am ehesten lässt sie sich vielleicht als bittersüß beschreiben. Gleichzeitig geht es darum, auch Imperfektion zu lieben, das eigene Leben nicht unbedingt dafür aufzugeben, darum, was Liebe verzeihen kann und was sie erreichen kann. Es geht um gemeinsames Lachen und darum, sich gegenseitig Stärke zu geben. Um Vertrauen, um Halt geben, und einfach um unheimlich viel.
Gleichzeitig ist das Buch aber auch emotional und kann einen fertigmachen. Daneben ist der Schreibstil auch unheimlich angenehm, manchmal leicht poetisch, oft mit gelungener Wortwahl.

Noa ist auch eine unheimlich sympathische Protagonistin. Sie hat einen ziemlich sarkastischen und zynischen Stil, mit dem sie die Geschehnisse kommentiert, was immer auch für Unterhaltung sorgt. Sie macht vielleicht nicht immer alles richtig, aber ich konnte ihre Handlungen immer nachvollziehen. Gleichzeitig wirkt sie lebendig, authentisch, wie eine echte Jugendliche. Sie ist oft stark, also innerlich stark, aber eben auch nicht immer, sie nimmt nicht einfach alles hin.
Gleichzeitig ist sie auch individuell. Sie hat ein eher ungewöhnliches Hobby - Poi spielen - und auch sonst eigene Charaktereigenschaften. Überhaupt wirken alle Charaktere sehr authentisch und individuell. Und gerade die Interaktion zwischen Noa und ihrem alleinerziehenden Vater habe ich sehr gerne gelesen, zumal die beiden ihre Gefühle hinter Humor verstecken und trotzdem wissen, was der/die andere ausdrücken will.

Ansonsten lässt sich vielleicht noch etwas zu der Kulisse sagen, die wie eine Metapher wirkt und für eine entsprechende Atmosphäre sorgt. Die Stadt wird als so grau, heruntergekommen und trostlos wie nur möglich beschrieben, und nicht zuletzt trägt Noa selbst den Nachnamen "Grau". Alles wirkt so banal alltäglich, unbedeutend, die Menschen hängen in ihren trostlosen Alltagen fest. Gerade auch Noas Nachbarschaft ist von Machtspielchen und Armut geprägt. Und obwohl Noa sich weigert, so zu werden wie die anderen StadtbewohnerInnen, merkt man auch, dass es ihr Zuhause ist, das sie kennt.

Fazit: Sehr angenehmer Schreibstil und eine unterschwellige Spannung fesseln an die Seiten dieser außergewöhnlichen und bittersüßen Liebesgeschichte mit tiefgründigen, authentischen Charakteren und einer sarkastischen, individuellen und sehr sympathischen Protagonistin!


Veröffentlicht am 30.08.2019

Außergewöhnlich mit tollen Charakteren!

Daughter of Smoke and Bone
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Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben sollte, dann würde ich das Wort anders wählen.
Die Idee ist neu, zwar gibt es ein paar bekannte Elemente, die aber auf eine neue, originelle Weise in diese ...

Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben sollte, dann würde ich das Wort anders wählen.
Die Idee ist neu, zwar gibt es ein paar bekannte Elemente, die aber auf eine neue, originelle Weise in diese Idee eingefügt werden. Das Buch hebt sich eindeutig von den üblichen YA-Fantasy-Bücher ab und ist somit einzigartig.
Im Übrigen brauchte man gar nicht mit vielen Inhaltskenntnissen an dieses Buch heran gehen - man sollte sich einfach überraschen lassen.

Aber auch sonst gibt es ziemlich wenig Klischees.
Die Liebesgeschichte verlief ziemlich schnell und das mag vielleicht auch den ein oder anderen stören, im Großen und Ganzen ist sie aber echt süß.
Und das Buch ist SEHR fesselnd. Es ließ mich einfach nicht mehr los und wollte unbedingt weiter lesen, was zur Folge hat, dass ich weniger Schlaf bekam. Das Ende ist dann auch nochein Cliffhanger. ^^
Gegen Ende gab es dann aber eine Stelle, die mir ein langatmig vor kam. Zwar lieferte sie gewisse Informationen, trotzdem wünschte ich mir, sie hätte sich abgekürzt.
Es gibt ein paar unvorhersehbare Wendungen, eine andere Enthüllung ahnte ich allerdings schon vorher.

Das Buch wird hauptsächlich aus Karous Sicht, hin und wieder aber auch aus Akivas Sicht erzählt.
Karou ist eine faszinierende Protagonistin mit vielen individuellen Eigenschaften. Hauptkennzeichen sind ihre blauen Haare und Lieblingsbeschäftigung des Zeichnens. Sie geht auf eine Kunstakademie in Prag, aber selbst ihre beste Freundin weiß nichts über ihre Herkunft. Karou zeichnet alles, was ihr über den Weg kommt und in ihren Skizzenbuch finden sich auch Zeichnung von merkwürdigen, nichtmenschlichen Wesen. Doch niemand glaubt ihr, dass diese Wesen real sind ...
Zu Akiva sag ich mal nichts, da müsst ihr euch einfach überraschen lassen. -
Und dann wäre da noch Karous beste Freundin Zuzana, die ebenfalls ein toller Charakter ist.

Die Geschichte spielt hauptsächlich in Prag und Prag stellt wirklich eine tolle Kulisse dar. Laini Taylor schafft es mit ihrem Schreibstil, in meinem Kopf Bilder dieser malerischen Stadt entstehen zu lassen.
Außerdem verschwimmen in dem Buch die Grenzen zwischen Gut und Böse. Ich weiß immer noch nicht, wer die "Guten" und wer die "Bösen" sind und das überschneidet sich auch. Dabei gibt es dazu auch Ansätze, die zu tiefgründigen Gedanken dazu anregen.

Fazit: Eine neue Geschichte, die sich von anderen Büchen ihres Genres abhebt mit einer individuellen Protagonistin und einer malerischen Kulisse.